1x05 - Dot und Bubble (Dot and Bubble)

  • Gut, weil es über lange Strecken wirklich spannend war, andererseits:

    Nicht so lange drüber nachdenken, sonst wird es immer dümmer!!!


    Im Grunde gibt es überhaupt keine vernünftige Erklärung für das was da passiert. Was will die KI wirklich? Warum die Schnecken statt effektiver Tötungsmethoden? Wieso kennen die Schnecken unser Alphabet? Wenn die Kids tatsächlich maximal 27 Jahre alt sind könnten sie vielleicht mit 8 bis 10 Jahren erst zur Finetime gebracht worden sein. In maximal 19 Jahren ist die Heimatwelt dermaßen ranzig geworden?


    Nun ja, was soll's.

  • Hallo,

    wir haben uns die Folge auch angeschaut als Familie.

    Dass man schon in der ersten Minute mit dem Zaunpfahl eingehämmert bekommt, worum es in der Folge geht, fanden wir nicht so Interesse und Spannung weckend.

    Später als sie in der Blase blind auf den Fahrstuhl zugelaufen ist, fanden wir, es wäre doch viel einfacher, interessanter und abwechslungsreicher, wenn die KI einfach die Menschen in ihrer Blindheit in Fahrstuhlschächte stürzen lässt. Dann den nächsten per selbstfahrendem Auto tötet und viele weitere kreative, unvorhersehbare toödliche Gefahren bringt. Ähnlich wie im Hit „3 Body Problem“ aktuell. Die alten Schnecken „Gummimonster“ sind in Zeiten, in denen jeder jugendliche Predator gesehen hat, nicht wirklich gruselig und nutzen sich spätestens nach drei Auftritten ab, im Gegensatz zu einer fast allmächtigen, kreativen KI. Das Spannungspotential von KI scheint der Autor nicht wirklich begriffen zu haben, dafür ist er wohl zu alt.

    Die Szene, als sie sich gerettet hat, indem sie jemand geopfert hat, hat man auch schon oft und vor allem viel besser gesehen bei The Walking Dead und Apokalypsenfilmen. Zwei Männer rennen von schnellen Zombies davon, einer schießt dem anderen ins Bein, damit er liegen bleibt als Ablenkungsmahlzeit. Oder weil es fast keine Lebensmittel, Wasser und Benzin gibt, klaut man sie von anderen Gruppen und Familien, damit die eigene Familie oder Gruppe nicht verhungert und dafür sterben die anderen. Und anschließend werden die Gewissensbisse schön gezeigt und jeder denkt sich, „klar, ich hätte genauso gehandelt und lieber meine eigene Familie gerettet“. Da hat man einiges an Emotionen verschenkt zugunsten sie einfach als A...loch dastehen zu lassen und nicht als kleines, verängstigtes, dummes Mädchen, was sie ebenfalls ist, laut Rolle.

    Als der Doktor dann am Schluss rumgeheult hat, haben wir uns alle gefragt, warum er dann nicht einfach alternativ mit der Tardis für die Überlebenden eine Tonne Überlebensmaterial bringt. YouTube Survival Videos, sagen wir mal „7 vs Wild“, die kennt fast jeder zusammen mit Abspielgeräten, Schlafsäcke, Feuersteine, Äxte etc. Das hätte ihre Überlebenswahrscheinlichkeit um Faktor eine Million erhöht, anstatt zu heulen und herzlos nicht zu helfen. Ein heulender Doktor ohne Empathie und Lösungsmöglichkeiten für Kiddys, die halt in dem Alter noch dumm sind und voller komischer Ideale aus Ihrer Gesellschaft, erscheint uns mit der riesigen Lebenserfahrung seines Alters einfach lächerlich. In dem Alter sind sie halt dumm und unerfahren und machen einen wütend als Eltern, das muss der Doktor doch wissen bzw. jeder Zuschauer, der selbst mal Kinder in dem Alter hatte.


    Interessant fand ich, dass ich hier gelesen habe, dass viele davon ausgehen, dass es um eine Anspielung auf Rassismus geht, z. B. durch die Ablehnung wegen angeblicher Hautfarbe am Anfang vom Doktor. Bei meinen Youngsters hier, ende Gymnasium und knapp drüber, war es klar: Da kommt so ein uralter Opa mit 31 Jahre mit Opa Oberlippenbart, der ihn noch älter macht, dazu noch eine rot blinkende Spam Meldung „unsolicited request“, dass sie den alten Sack sofort ebenfalls ohne Nachzudenken geblockt hätten. Frei nach dem Motto, diese alten Ü30-Säcke quatschen in der Disco die 18-jährigen Mädels an, um sie für einen One-Night-Stand aufzureißen. Was dem Doktor bei ihren jungen Begleiterinnen schon unterstellt wurde in anderen Folgen. Und auf die nette 19-jährige, gleichaltrige Begleiterin des Doktors hätte man sich eingelassen, weil sie im selben Alter ist und Mitleid geschickt erzeugt hat als arbeitende Unterschichtlerin. Und natürlich gut eingeschleimt mit „Ich liebe dieses Top.“ Wenn man sich die Gesichter in der Blase zuvor anschaut, gab es auch keinen einzigen Jüngling mit einem Oberlippenbart, sondern die wurden eher jünger dargestellt im Sinne von, die Jungs bekommen maximal einen Flausch auf der Oberlippe. Da hätte sich der Doktor lieber mal den 70er-Jahre Oberlippenbart von Queen abrasiert, um noch als Jung durchzugehen ;-).

    Auf den vier Seiten dieses Threads hat interessanterweise auch keiner erwähnt, dass der Doktor mit 31 Jahren ein uncooler alter Sack ist für die anderen. Ich schätze mal, da ich im Bereich 50er bin und wahrscheinlich viele aus dem Forum ein ähnliches Alter haben, sehen wir Ncuti Gatwa als Jung an. Wir sehen nicht, dass er von den Jungen eine Generation entfernt ist sowie optisch uncool und out.

    Ich habe deshalb extra in einem Forum, das wesentlich jüngere Teilnehmer hat, Reddit, geschaut, was da die Meinungen sind, also ob Rassismus wirklich das Kernthema ist in dieser Folge. Sehr viele schreiben da, sie sind selbst als Schwarz / Asiate etc. gut erkennbar, aber sie halten dies für „classism than racism“. Bei mir Zuhause heißt es YouTube sei seit Langem voll von „Rich Kids“ Videos, welche mit dem Privatflugzeug der Eltern zu Partys fliegen und dabei eine riesige Ökosauerei verursachen und mit denen eine große Hass- und Neidwelle erzeugt wird, bei den Kids. Und sie sehen es so, dass Rich Kids als natürliche Weiterentwicklung der Privatflugzeuge in Zukunft mit dem Privatraumschiff der Eltern fliegen werden. Die Produktionsfirma kennt auf alle Fälle diese „Rich Kids“ Begriff und Videos von TikTok etc. und weiß, dass sie mit vielen Emotionen besetzt sind und hat vielleicht diese Idee vorgeschlagen, um junges Publikum abzuholen.

    Und die Begleiterin sagt mit abfälligem Ausdruck: „Ah, so you´re the rich kids". (17:20) auf Deutsch „Ihr seid also reiche Kids.“ Ich denke, für die Kids welche Jugendsprache verstehen, ist das eine Folge über rich kids und sie wurden erfolgreich abgeholt in ihren Jugendbegriffen und ihrer Welt. Die älteren aber, die keine Jugendsprache verstehen, suchen sich einen neuen Sinn, dass es sich um Rassismus dreht.


    Natürlich können Rich Kids mit dem Privatflugzeug des Papas nach Sylt fliegen und dort zusätzlich rassistische Lieder singen, aber das erscheint meinen Jungen hier eher maximal ein nebensächliches Thema als zu neu und zu Deutsch für die Produktion dieser Folge.


    Ob die Teilnehmer dieses Threads hier auf TikTok regelmäßig Rich Kids Videos angezeigt bekommen und daher spontan daran denken, bezweifle ich, offen gesagt, immens.


    Ich hatte TikTok aus Neugierde, äh elterlicher Verantwortung zwei Tage und dann hatte ich es deinstalliert. Sprich, ich weiß nicht, wie die neue Zielgruppe von Dr. Who wirklich denkt und fühlt und mit welchen Themen sie erreicht werden kann und soll.

    Zumindest sind sie nicht mehr mit diesen Schnecken Gummimonstern und Lieblingsthemen aus der Jugend uralter Drehbuchschreiber zu erreichen. Die sollten meiner Meinung nach ersetzt werden durch jüngere Drehbuchschreiber, vielleicht von „3 Body Problem“.

    Oder meint ihr, dass die Drehbuchschreiben noch zeitgemäß sind und nicht durch jüngere ersetzt werden sollten?

  • Interessant fand ich, dass ich hier gelesen habe, dass viele davon ausgehen, dass es um eine Anspielung auf Rassismus geht, z. B. durch die Ablehnung wegen angeblicher Hautfarbe am Anfang vom Doktor. Bei meinen Youngsters hier, ende Gymnasium und knapp drüber, war es klar: Da kommt so ein uralter Opa mit 31 Jahre mit Opa Oberlippenbart, der ihn noch älter macht, dazu noch eine rot blinkende Spam Meldung „unsolicited request“, dass sie den alten Sack sofort ebenfalls ohne Nachzudenken geblockt hätten. Frei nach dem Motto, diese alten Ü30-Säcke quatschen in der Disco die 18-jährigen Mädels an, um sie für einen One-Night-Stand aufzureißen. Was dem Doktor bei ihren jungen Begleiterinnen schon unterstellt wurde in anderen Folgen. Und auf die nette 19-jährige, gleichaltrige Begleiterin des Doktors hätte man sich eingelassen, weil sie im selben Alter ist und Mitleid geschickt erzeugt hat als arbeitende Unterschichtlerin.

    Das waren keine Hirngespinste. Das war von RTD so gewollt, dass es so interpretiert wird. Hat er auch so gesagt. Dabei geht es auch darum, dass jeder Vorfall, in dem die Hautfarbe des Doctors wohl eine Rolle spielt einzeln wegerklärt werden kann, wie eben die Szene, auf die Du dich hier beziehst. Das Rassismus-Motiv ergibt sich dann eben aus der Summe des Ganzen.

  • Das waren keine Hirngespinste. Das war von RTD so gewollt, dass es so interpretiert wird. Hat er auch so gesagt. Dabei geht es auch darum, dass jeder Vorfall, in dem die Hautfarbe des Doctors wohl eine Rolle spielt einzeln wegerklärt werden kann, wie eben die Szene, auf die Du dich hier beziehst. Das Rassismus-Motiv ergibt sich dann eben aus der Summe des Ganzen.

    Es war von RTD gewollt, dass man es so interpretieren kann, aber es lässt natürlich Platz für andere Interpretationen (z. B. die angeführte Boomer-Interpretation). Und das ist gut, dadurch entsteht nämlich Diskussion. Chibnall hat alles penetrant mit dem Holzhammer eingehämmert, so dass es keinen Interpretationsspielraum gab. Und damit keine Diskussionsgrundlage. RTD hingegen, obwohl er schon sehr plakativ Filterblasen und Smombies dargestellt hat, bleibt mit „Leute wie du“ vage genug, dass man sich in dieser Hinsicht selbst Gedanken machen kann. Er schafft es also, den Grad an Interpretationsspielraum nach seinem Willen zu gestalten. Das wäre bei Chibnall undenkbar gewesen.

  • An der Rassismuskeule der Folge gibt es absolut nichts zu interpretieren.

    Injustice is the rule, but I want justice. Suffering is the rule, but I want to end it. Despair accords with reality, but I insist on hope. I don't accept it because it is unacceptable. I say no.

    - der achte Doctor, Camera Obscura

  • An der Rassismuskeule der Folge gibt es absolut nichts zu interpretieren.

    Darum ging es mir nicht.

    Anders formuliert sehe ich es so, Ziel der BBC ist die Zielgruppe U30 thematisch zu erreichen und nicht Ü30. Die Einschaltquoten sind gefloppt, die BBC behauptet, es wäre ein Erfolg, weil die U30 erreicht worden sind, ergo müssten die Ü30-Jährigen ausgestiegen sein bei sinkenden Zuschauerzahlen. https://de.gizmodo.com/doctor-…ll-t-davies-bb-1851540712


    Ein Ü30-Jähriger, der 60 ist, interessiert sich meist nicht mehr für die Themenwelt von 14-Jährigen und versteht sie damit dadurch infolge nicht mehr.
    In der Folge kommen die aktuellen erfolgreichen Themen für U30 vor wie Eat the reach, Social Media, Anti-Woke ist gut, Woke ist gut, Rassismus und andere Themen.

    Das seit 2019 erfolgreiche Eat the rich Thema konnten wahrscheinlich alle Altersgruppe schwer übersehen, die Reichen wurden wortwörtlich gefressen (Eat the Rich) oder dann durch eine kleine Kugel gejagt und getötet einschließlich des reichen Ricky, weil es keine guten Reichen gibt (Eat the rich). Und am Ende ist klar, dass alle Reichen sterben müssen, Eat the Reach halt. Das Trendthema findet man auch in Zeitungen, Filme und Serien für Ältere, ein Beispiel,
    https://www.nzz.ch/nzz-am-sonn…in-neuer-trend-ld.1814260, und könnte allen bekannt sein. Beim Anschauen von der Episode haben wir gehofft, dass als Familienserie Dr. Who die am Ende verarmten Kids rettet, aber leider war es ein vorhersehbares Eat the rich ende und alle werden sterben.

    Das hier Dr. Who den bekannten Hass auf Superreiche bedient und schürt, könnten alle Altersgruppen gesehen haben.

    Das Thema Hass auf Rich Kids, da werden viele Ältere diese Videos gar nicht gesehen haben und zuordnen können zu den Filmstellen. Beispiel:


    Das auch teils Anti-Woke Thema finde ich vorwiegend auf englischsprachigen Foren erörtert und bringt dort viel Zuspruch. Der Film fängt an mit dem klassischen Setting einer Woken Bubble, die sehr bunt ist. Mitglieder wie Blake Very-Very Blue wirken quer und nicht Hetero, blaue Haare wie Gothic Paul um die Welt Bund zu machen und die anderen sind ebenfalls bunt und haben verschiedenste kreative Frisuren und Outfits. „Nettigkeit den lieben langen Tag“ wird gefordert

    als Woker Sprach- und Lebensstil, der niemand verletzt. „Vermüll dir nicht den Tag mit täglichem Müll“ wird gefordert und dann die Ökoselbstdarstellung von Lindy: „Meine Kleidung ist aus recycelten Wertstoffen und ich verbrauche keine Ressourcen, darauf lege ich sehr großen Wert“. Später erkennt man aber, wenn die erst mit 17 auf den Mond geflogen ist, hat sie gigantisch viele Rohstoffe für den Flug verbraucht und für den Transport ihrer Kleidung zum Mond wird ebenfalls viele Rohstoffe verbraucht. Sie ist also nur die klassische Woke Umwelt Heuchlerin. Die jüngeren erkennen das durchaus sofort, weil sie schon massenweise Videos gesehen haben auf denen reiche Kinder mit Privatflugzeugen von den Eltern landen und 5 Tonnen Flugbenzin verbraucht haben zum Flug nach Sylt oder einer sonstigen Party. Die Rich Kids werden zum Thema Umwelt interviewt von YouTubern, und eingeblendet wird, dass sie auf X und Twitter damit angeben, wie Öko sie wären und alle Kids hassen sie als Woke – Umwelt – Heuchler. Und natürlich interessieren sich die Bubble hier nicht, wenn Leute aus ihrer Bubble verschwinden, so oberflächlich sind sie dargestellt. Sprich schon lange bevor Lindy Ricky geopfert hat, war vielen Jüngeren klar, dass es sich um Woki Heuchler handelt, die Hassenswert sind aus mehreren Gründen. Ältere Menschen, die solche Video nicht konsumieren, durchschauen das wahrscheinlich nicht, und benötigen zum Hassen erst die Holzhammermethode der Opferung von Rick und hassen Lindy aus anderen Gründen als die jüngeren.

    Und am Ende stellte sich heraus, dass die queren Wokis sogar Rassisten sind, hassenswert. Finanziell wir damit „Go Woke, go Broke“ vermieden und U30 Zuschauer angesprochen, mit Hass auf Woke, von denen es unendlich viele gibt in den sozialen Medien.

    Nebenbei, Lindy als Schauspielerin fand ich spitze.
    Mit dem Woke-Thema bekommt man ebenfalls U30Zuschauer; das wurde bedient durch die eingestellten Schauspieler, auch wenn er fast nie zu sehen war in mehreren Folgen.


    Beim Rassismusthema scheint es mir man bekommt aktuell nicht direkt Zuschauer, wenn man einen Film / Serie darüber dreht, sondern es funktioniert bei U30 nur als Beiwerk. Wurde bedient am Ende beim Pier.


    Zusammenfassend denke ich Dr. Who hat vor allem Zuschauer im Ü30 Bereich verloren, weil diese die Themen von z. B. 14-Jährigen weder interessieren noch verstehen. Die Ü30 haben noch nicht mal TikTok oder Snapchat oder schauen sich Inhalte von denen an. Und wer z. B. keine Rich Kids Videos sieht, wird eventuell den Rich Kids Satz aus 17:20 überhören, weil er davon nicht emotional getroffen wird und dann eventuell komplett aus Dr. Who aus Langeweile aussteigen oder aber drinbleiben und für sich in einigen Szenen einen alternativen Sinn konstruieren.


    Glaube ich wirklich, dass ein 60-jähriger so einfach eine Serie versteht, die für die Lebenswirklichkeit von 16-jährigen geschrieben ist? Nein, glaube ich nicht.

  • Die Einschaltquoten sind gefloppt

    Kommt darauf an, wie Du "Flop" formulierst. Nominale Zuschauer? Zuschaueranteil aka Quote? Oder wo die Folge in den Wochencharts landet? Und vor allem im Vergleich zu was? Die nominellen Zahlen sind klar die schlechtesten bisher, die Quote wiederum ist besser als die der letzten beiden Whittaker-Staffeln und auch in den Wochencharts hat diese Staffel wieder besser abgeschnitten. Wer gehofft hat, dass hier Zahlen wie 2008 bei herumkommen, der ist enttäuscht worden, aber solche Erwartungen waren von Anfang an unrealistisch.

    einschließlich des reichen Ricky, weil es keine guten Reichen gibt (Eat the rich)

    Nur das Ricky ja nicht stirbt, weil er reich ist. Ricky wird tatsächlich in der Folge als sympathisch dargestellt und wird dann geopfert, um klar zu machen, dass Lindy unsere Sympathien nicht verdient. Gerade dadurch, dass Ricky als "gut" dargestellt wird, wird sein Tod durch Lindys Handeln nur noch bedeutender in ihrer Charakterisierung. Wenn Ricky ein Arsch gewesen wäre, hätte man es vielleicht sogar nachvollziehen können, dass Lindy ihn opfert um sich selbst zu retten. Daraus jetzt eine generellen "es gibt keine guten Reichen" Message zu machen, finde ich ein wenig weit hergeholt. Und ich bin jemand, der dieser Botschaft mehr als nur offen gegenübersteht

    Beim Anschauen von der Episode haben wir gehofft, dass als Familienserie Dr. Who die am Ende verarmten Kids rettet, aber leider war es ein vorhersehbares Eat the rich ende und alle werden sterben.

    Die Folge macht klar, dass der Doctor sie retten will. Sie macht aber auch klar, dass sie von ihm nicht gerettet werden wollen. Der einzige Weg, wie das noch deutlicher gemacht hätte werden können, wäre gewesen, dass einer der Überlebenden den Doctor rassistisch beleidigt.

    Das auch teils Anti-Woke Thema finde ich vorwiegend auf englischsprachigen Foren erörtert und bringt dort viel Zuspruch.

    Da frage ich mich, in welchen Foren Du dich herumtreibst. Vor allem, da das hier dann doch schon mit Gewalt hereininterpretiert wird. Die Folge selbst ist schließlich ziemlich "woke", was auch immer "woke" heute mal wieder laut Rechten zu bedeuten hat. Das, worauf Du dich beziehst und was Leute, höchstwahrscheinlich zumeist eher Rechte, angeblich abfeiern, ist eher eine - berechtigte - Kritik an dem, was Michael Brooks einst als "performative wokeness" bezeichnet hat. Oberflächliche Akzeptanz von Minderheiten und abweichenden Lebensstilen, aber keinerlei Kritik oder Verständnis für die materiellen Gegebenheit des eigenen Systems, die zu Ungerechtigkeiten führen und erst recht keinerlei Akzeptanz von Versuchen, diese Ungerechtigkeiten durch Veränderung der materiellen Gegebenheiten zu beseitigen. Wobei diese Art der "wokeness" eben zumeist von weißen Mitgliedern der gehobenen Mittelschicht und darüber performt wird.


    Tatsächlich ist einer meiner größten Kritikpunkte an Chibnalls Ära genau das - es war "performative woke-scolding", um eine andere Michael Brooks Formulierung zu übernehmen. Jedwede Kritik war oberflächlich, progressive Themen wurden durch oberflächliche Präsentation abgearbeitet, etc. Ich werde jetzt nicht ins Detail gehen und einzelne Folgen noch einmal durchkauen, dann wird dieser Post zu lang.


    Um aber auf das, was Du ansprichst zurückzukommen. Klar wird hier irgendwo Heuchelei kritisiert, aber so wie Du es darstellst, ist die Jugend rechts und hasst alles was "woke" sei. So liest es sich zumindest. Gerade in Großbritannien und den USA wird die Jugend nur immer linker und gesellschaftlich liberaler, also immer akzeptierender bzgl. dem, was Rechte als "woke" bezeichnen. Dabei sind die Zoomer sogar noch linker als es die Millennials waren und unter letzteren hat bisher auch kein großer "mit dem Alter werden sie konservativer" Trend eingesetzt wie bei den Boomern und Gen Xern zuvor. Dies heißt nicht, dass alle jungen Leute links oder progressive sind, aber dass es in der englischsprachigen Welt einen klaren Trend gibt. Und anders als teilweise behauptet, gibt es den gegenteiligen Trend bei uns nicht. Viele jüngere Wähler wenden sie von etablierten linkeren Parteien ab, ja, aber sie wenden sich nicht unbedingt den Rechten zu, sondern stattdessen kleineren, oftmals ebenfalls progressiveren, Parteien, von denen sie noch nicht enttäuscht sind. Hier spielt die Ablehnung der performativen Progressivität, die ich oben angesprochen habe, eine große Rolle. Denn genau diese stößt bei jüngeren Menschen auf wenig Gegenliebe. Dies führt dann zu prozentual besseren Ergebnissen von rechten Parteien, weil sich die linken Stimmen über viele Kleinstparteien hinweg verteilen.


    Die Kritik an "Heuchelei" von Umweltaktivisten kommt dabei eher seltener von der Jugend, auch wenn es natürlich Jugendliche gibt, die diese äußern, sondern von Konservativen, Liberalen usw. Es ist genau dieses Meme (Link). Und das macht diese Kritik einfach nur lächerlich.

    Finanziell wir damit „Go Woke, go Broke“

    ^^ ^^ ^^ ^^ ^^ ^^ ^^ ^^ ^^ ^^ ^^ ^^ ^^ Wer diese rechte Märe immer noch glaubt, dem ist nicht mehr zu helfen.

    von denen es unendlich viele gibt in den sozialen Medien.

    Die sozialen Medien sind Filterblasen. Mal abgesehen davon, pushen die Algorithmen nachweislich eher konservativen und rechten Content, weil dieser mehr Engagement produziert. Und natürlich ganz zu schweigen davon, dass ein rechter Irrer inzwischen mit Twitter das zwar kleinste, aber gleichzeitig in Bezug auf die öffentliche Wahrnehmung wohl einflussreichste der sozialen Medien besitzt und dieses zum Wahlkampf-Werkzug für Donald Trump macht. Aber das auszubreiten geht zu weit.

    Beim Rassismusthema scheint es mir man bekommt aktuell nicht direkt Zuschauer, wenn man einen Film / Serie darüber dreht, sondern es funktioniert bei U30 nur als Beiwerk. Wurde bedient am Ende beim Pier.

    Eines der Hauptprobleme der Folge ist es, dass sie versucht viele Dinge auf einmal zu tun. Dies lenkt davon ab, dass wir die ganze Folge über Hinweise darauf bekommen, dass dies eine White Supremacy Kultur ist. Das ist kein Beiwerk, dies ist das Fundament der Folge. Oder als solches wollte es RTD im Endeffekt umsetzen. Die Szene am Pier ist für ihn das Herzstück, wenn man sich seine Aussagen zu alle dem im Doctor Who Unleashed zu der Folge anhört.

  • Zusammenfassend denke ich Dr. Who hat vor allem Zuschauer im Ü30 Bereich verloren, weil diese die Themen von z. B. 14-Jährigen weder interessieren noch verstehen. Die Ü30 haben noch nicht mal TikTok oder Snapchat oder schauen sich Inhalte von denen an. Und wer z. B. keine Rich Kids Videos sieht, wird eventuell den Rich Kids Satz aus 17:20 überhören, weil er davon nicht emotional getroffen wird und dann eventuell komplett aus Dr. Who aus Langeweile aussteigen oder aber drinbleiben und für sich in einigen Szenen einen alternativen Sinn konstruieren.

    Ich denke obwohl die soziale "Bubble" in dieser Folge durch KI und durch (meinetwegen) Tik-Tok Kultur dargestellt wurde, sollte der darunterliegende Punkt idealerweise jeden Zuschauer erreichen. Von dem, was ich in Reviews gesehen habe, sind viele jedoch durch das Social Media Motiv verwirrt. Im Grunde sind diese Leute keine normale TikTok abhängige Kiddies, die lieber aufs Handy gucken anstatt Hausaufgaben zu machen und vom Algorithmus irgendwo eingeordnet werden. Es sind reiche Kids die in einer ummauerten und sehr selektiven Kultur leben.

    Es geht also meiner Meinung nach nicht hauptsächlich um Social Media Algorithmen und die Einsortierung in eine Bubble von einer externen Quelle, sondern das interne Verlangen nur unter seinesgleichen zu bleiben. So wie reiche Leute im echten Leben, haben die Einwohner keine Ahnung vom "echten Leben" und auch kein Verlangen danach. Sie sind immerhin etwas Besseres. Die Bubble-Geschichte scheint mir nur ein Werkzeug zu sein, das die Abgeschirmtheit der reichen Kids nochmal untermauert. Ich mein, die leben buchstäblich auf einem Planeten auf dem nur weiße reiche junge Leute leben. Sie wollen keinen Kontakt mit Leuten außerhalb ihrer sozialen Klasse oder Rasse. Für sie ist das Leben in ihrer Bubble alles was zählt und sobald ein externes Element hinzukommt, ist Lindy sehr angewidert.


    Die älteren aber, die keine Jugendsprache verstehen, suchen sich einen neuen Sinn, dass es sich um Rassismus dreht.

    Die beiden Themen ("Rich Kids" und "Rassismus") sind unzertrennbar hier. Sie gehören beide zur Aussage der Episode. Ich stimme zu, dass der Rassismus-Aspekt der Folge den meisten erst spät bewusst wird. Das finde ich allerdings nicht schlecht, denn das war der Sinn dahinter. Alle Aussagen, die man als rassistisch auffassen kann (und wie sich am Ende herrausstellt auch sollte), könnte man auch anders entschuldigen.

    Lindy ist unhöflich zum Doktor? Naja, immerhin kommt er einfach so in ihre Bubble!

    Lindy sagt der Doktor sei doch nicht so dumm wie er aussieht? Eine einfache Beleidigung die man in solchen Serien immer mal hört.

    Sie ist schockiert, dass Ruby und der Doktor im selben Raum sind? Ja klar, immerhin lebt sie in so einer digitalen Kultur, also liegt es sicher daran.

    etc pp

    Durch die ganze Folge hinweg sehen wir, dass der Planet nur von weißen Menschen bewohnt ist, doch die meisten denken sich nicht viel dabei. All das soll der Zuschauer rückwirkend mit neuen Augen betrachten. Im Endeffekt ist die Subtilität beabsichtigt; der Zuschauer soll sich am Ende fragen, warum er den Rassismus nicht früher bemerkt hat.

  • route22,

    in "End of Time" gab es diese geheimnisvolle rothaarige Frau, die hatte die Regieanweisung bekommen, sie solle die Rolle so spielen, als sei sie die Mutter des Doctors. In "Dot and Bubble" wurde im Profil für die Rolle von Lindy Pepper-Bean als Eigenschaft "racist" vermerkt.


    Die rothaarige Frau war dann letztlich doch nicht die Mutter des Doctors. Bedeutet das, dass dann auch Lindy Pepper-Bean letztlich doch nicht rassistisch ist?


    In der aktuellen Staffel wurde von vielen Fans kritisiert, dass RTD zu vieles nicht ausreichend auf den Punkt gebracht hat. Die vierte Wand, die Gesangsnummern, die "73 Yards" und der Schnee, Erklärungen, die RTD sich dafür zurechtgelegt hatte, wurden nicht in die Episoden übernommen und er hat sich so dazu geäußert, dass das auch gut so gewesen sei und eine Serie wie Doctor Who solche Erklärungen nicht bräuchte.


    In Bezug auf "Dot and Bubble" hatte ich frühzeitig den Standpunkt vertreten, dass ich es gut finde, dass in der Episode selbst der Begriff Rassismus nicht verwendet wurde und dass es wesentlich besser ist, wenn die Fans selbst darauf kommen und die entsprechenden Diskussionen führen. Allerdings bin ich auch wesentlich aufgeschlossener für all die anderen Dinge, die nicht explizit von RTD erklärt wurden, weil ich die in den Episoden gegebenen Hinweise beispielsweise für den Schnee für deutlich genug halte.


    Während beim Story Arc etwas mehr Klarheit sicher nicht geschadet hätte, wäre eine direkte Nennung von Rassismus in "Dot and Bubble" sogar kontraproduktiv gewesen. Man stelle sich vor, dass der Rassismus so tief in uns Menschen drinsteckt, dass er selbst einige Tausend Jahre in der Zukunft nicht überwunden sein wird. Dann bliebe als Konsequenz nur eine strikte Rassentrennung, damit wir alle zumindest in unserer jeweils eigenen Gruppe ein Leben ohne Diskriminierung führen können.


    Wir sollten die Episode stattdessen als Gleichnis nehmen. Die Finetimer zeigen Verhaltensweisen, die dem Alltagsrassismus in unserer Jetztzeit ähneln. Das ist von RTD auch so beabsichtigt, damit wir darüber diskutieren und in unserer Gegenwart etwas gegen den Rassismus unternehmen können. Aber in der Zukunftswelt der Finetimer kann deren Ablehnung gegenüber dem Doctor nur irgendeinen anderen Hintergrund haben, der nicht aufgeklärt wurde.


    Zunächst hält Lindy Ruby und den Doctor für Kriminelle, weil sie sich in die Bubble reingehackt haben. Später sieht sie an der Tardis die Aufschrift Police Box. Und das wird sich auch in Tausenden von Jahren nicht geändert haben, es wird Situationen geben, wo man sich von der Polizei helfen lassen muss und dankbar dafür ist, aber niemand will Polizisten ständig in unmittelbarer Nähe dabei haben.


    Deshalb sollte man stets darauf achten, auf welcher Ebene über die Episode diskutiert wird. Denn sobald es um den Aspekt der Science Fiction geht, bekommt das Thema Rassismus einen völlig anderen Hintergrund.


    Der Doctor gehört zur Rasse der Time Lords und zeigt im Laufe der Serie immer wieder rassistische Verhaltensweisen gegenüber den aus seiner Sicht niederen Intelligenzwesen wie uns. Deshalb sucht er sich immer wieder menschliche Companions, die ihn in seiner Überheblichkeit bremsen.


    Die Finetimer haben grünes Blut, wurden also gentechnisch optimiert oder gehören zu einer fremdartigen humanoiden Spezies oder beides. Ob es bei denen den Begriff der Rasse überhaupt gibt, ist fraglich. Der Doctor und Ruby sind aus Sicht der Finetimer Aliens. Falls sie entsprechende Kontakte zu anderen Welten haben, müssen sie vermuten, dass es sich beim Doctor und Ruby um Einsatzkräfte der Schattenproklamation handelt.


    Für die spezifische Ablehnung von Alien-Lebewesen aufgrund ihrer Hautfarbe müsste man in der Science Fiction einen eigenen Begriff erfinden, vielleicht sowas wie Chromismus. Der Begriff der Rasse steht dort jedenfalls nicht für die Unterscheidung in Schwarze und Weiße, sondern für Klingonen, Romulaner, Ferengi...


    Und das ist gut so. Es ist eine Methode, dem heutigen Rassismus die Grundlage zu entziehen, indem der Begriff Rasse umdefiniert wird und eine neue Bedeutung erhält.


    Mario,

    Du berufst Dich auf Michael Brooks, fein. Dessen Eltern waren Hippies, er ist in der Gegenkultur aufgewachsen, war in der Anarchistischen Jugend, hat sich für Buddhismus interessiert ... und dann hat er die falsche Abzweigung genommen und wurde Marxist.


    Ein Begriff wie "performative wokeness" klingt zunächst einmal beeindruckend, aber ich übersetze das mal. Auf der einen Seite stehen woke Marxisten. Die haben die Arbeiterklasse durch andere Gruppen ersetzt, durch Frauen, Schwarze, LGBTQ. Diese Art von Wokeness wird einerseits gefeiert, weil sie für die Rechte dieser Gruppen eintritt, andererseits aber auch kritisiert, von Menschen, die in der Sache damit durchaus übereinstimmen, aber auch besorgt sind, weil es mit den Auswüchsen der Cancel Culture verbunden ist und der Marxismus damit - wie immer - zum Stalinismus führt.


    Auf der anderen Seite stehen traditionelle Marxisten wie Michael Brooks. Der wirft der Wokeness vor, nur moralisierend zu sein, und vertritt stattdessen, dass der Kapitalismus an allem Schuld ist. In diesem Gespinst rivalisierender Ideologien kann man sich natürlich schnell verfangen. Aber, wenn die eine Position falsch ist, dann bedeutet das eben nicht, dass die andere Position richtig sein muss.


    Michael Brooks hätte sich als Kind der Hippiebewegung jemanden wie Allen Ginsberg zum Vorbild nehmen können. Stattdessen hat er sich als Marxist den linken Autokraten Lula da Silva als Helden auserkoren. Und natürlich hat er ebenso die Diktatur in Venezuela gegen den US-Imperialismus verteidigt. Immerhin hat er dann auch den Imperialismus von Putin kritisiert, im Gegensatz zu seinem Idol da Silva. Da Michael Brooks 2929 gestorben ist, hat er das allerdings nicht mehr miterlebt.


    Fazit, Ideologien helfen nicht weiter, Rassismus muss im Alltag überwunden werden. Dort, wo wir den Handlungsspielraum haben, etwas zu verändern.


    Radioactive Man

  • Die hier folgende Diskussion wurde hierhin:



    verschoben.


    Hier bitte wieder über die Dot und Bubble Episode diskutieren.

  • „Endlich wieder mal eine richtig gute Folge!“ dachte ich mir, bevor ich am Ende doch wieder etwas ratlos und enttäuscht vor dem Fernseher saß.


    Wir entdecken die Welt in und unter der Blase durch die Augen von Linda. Eine Welt die – so fürchte ich - gar nicht so weit entfernt ist, von der Blase, in der inzwischen ein beträchtlicher Teil der Menschheit lebt. Natürlich nur der Teil, der sich sich das leisten kann. Die Darstellung der oberflächlichen, ichbezogenen Linda überzeugt. Vielleicht hätte man sie noch eine Spur sympathischer darstellen können. Dann wäre das Ende noch verstörender geworden.

    (Stört sich eigentlich niemand daran, dass der Doctor Linda mit „Babe“ und „Süße“ anspricht?)


    Dass der „gute“ Ricky“ durch die nur scheinbar Naive geopfert wird und Linda damit sogar „ungestraft“ durchkommt, war ein gelungener Twist. Elegant auch die Art, wie das Thema Rassismus eingewebt wurde, ohne dass es irgendwo direkt verbalisiert wird.

    Die optische Darstellung der Blase, die Musik, die Dialoge, Alles fand ich überzeugend und unterhaltsam. Natürlich ist das Szenario parodistisch übertrieben. Das gehört für mich zu Doctor Who dazu.


    Einige Foristen störten sich daran, dass in der Folge so wenig erklärt wird. Tatsächlich fand ich „Dot and Bubble“ nur gut, solange der Hintergrund der Geschichte unklar war und bevor uns der Doctor nach einer spontanen Eingebung in einer halben Minute die Motivation der Dots erklärte. Als Ricky von Lindas Dot getötet wird, hat sich die Folge in meiner Wahrnehmung „abgeschossen“.

    Die Idee, dass eine KI, angeödet von der Oberflächlichkeit seiner Benutzer, seine Schöpfer eliminiert, ist durchaus nachvollziehbar. Wenn man aber alle User in Sekundenschnelle mit der Kugel einfach abschießen kann, warum dann Killerschnecken züchten und in einem tagelangen Prozess nur die Anwesenden fressen, die gerade in der richtigen Reihenfolge im Alphabet sind? Hier hätte ich doch gerne eine plausible Erklärung.


    Die finale Szene am rettenden Ausgang hat mich dann nur genervt. Der Doctor weint, weil sich die Überlebenden nicht von ihm auf eine andere Welt verfrachten und es lieber selbst in der Wildnis versuchen wollen. Mir ist klar, RTD wollte die Szene um uns den Snobismus, Rassismus, etc. dieser „Rich Kids“ zu offenbaren und den „Drama“-Faktor zu erhöhen.

    Das hat bei mir nicht gewirkt, weil ich es von unserem sonst so extrem empathischen Doctor als anmaßend empfand, den Menschen jede Überlebenschance abzusprechen, obwohl er selbst keine Ahnung hat, was dort draußen in der Wildnis ist. So ganz unfähig kann zumindest ein Teil der Truppe nicht sein. Schließlich haben es die anderen ohne die Hilfe des Doctors geschafft zu fliehen. Man sieht sie beim Beladen der Boote, einige können scheinbar doch anpacken und organisieren.


    Und was ist mit den Überlebenden R-Z, die noch in der Stadt herumirren? Die werden von den bereits Geretteten und dem Doctor komplett vergessen. (Also eigentlich werden sie vom Drehbuchautor vergessen, der keinen Bock auf solche Details hatte.)

    Der Doctor hackt sich mit viel Mühe in die Bubble ein, um eine beliebige Einzelperson zu retten, während die Bevölkerung eines Planeten (genauer: ein Planet und eine Kolonie) ausgerottet wird. Dann grämt er sich über den aus seiner Sicht sicheren Tod der überheblichen und unsympathischen Flüchtlingstruppe. Das zeigt uns, wie sensibel der Doctor ist , moralisch auf jeden Fall denen überlegen, die den jungen Menschen einen langsamen Tod in der Wildnis wünschen. Aber auf die Idee den angeblich noch lebenden Ricky beim Retten der anderen zu helfen, kommt er offenbar nicht. Lasst sie doch in der Stadt verrecken.


    Ja ich weiß, ob und wie der Doctor rettet, hilft, Geschehnisse beeinflusst oder sogar in die Zeitlinie eingreift hat sich im Laufe der 60 Jahre immer wieder geändert. Aber es sollte innerhalb einer Ära (also der jeweiligen Inkarnation des Doctors) oder zumindest innerhalb einer Staffel halbwegs konsistent und nachvollziehbar sein. Und wenn das schon nicht klappt, dann doch bitte wenigstens innerhalb einer einzelnen Geschichte!


    Bewertung? Schwierig. Innerhalb der Staffel war „Dot and Bubble“ neben „Boom“ und der ersten Hälfte von „73 Yards“ eine der Besseren. Wirklich überzeugend fand ich aber keine der Folgen.

    Mit etwa mehr Sorgfalt beim Drehbuch hätte es eine grandiose Folge werden können. So langt es bei mir gerade noch für ein „gut“. Schade.