Der "alte" Reiz...

  • Und was "Fire Walk With Me" betrifft, so wird dieser immer noch von vielen als David Lynchs bester Film angesehen.


    Wuss? Das ist aber dann das erste Mal, dass ich jemanden sowas sagen höre. Denn die gutmütigste Meinung die ich zu ihm kenne ist höchstens "Er ist nicht so schlecht wie er oft gemacht wird". Auch in den ganzen Büchern über Lynch kommt er selten gut weg...

  • Wuss? Das ist aber dann das erste Mal, dass ich jemanden sowas sagen höre.

    Da gebe ich als nur ein Beispiel einfach mal die "Wrapped in Plastic" an. Es stimmt schon, daß der Film, als er das erste mal in den Kinos lief, nicht wirklich gut angenommen wurde, jedoch ist die Stimmung inzwischen umgeschlagen und man hat erkannt, wie gut dieser Film eigentlich ist. Die Erwartungshaltung war zu Beginn einfach die falsche (hier möchte ich mich selber auch gar nicht ausnehmen) und mit etwas Abstand erschließt sich einem erst die wirklich gute Erzählung.

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    "Dann nehmt ihn mit, sperrt ihn ins Hinterzimmer und lasst ihn da bloß nie wieder raus!"

  • Da gebe ich als nur ein Beispiel einfach mal die "Wrapped in Plastic" an.


    Naja, dass ein Fanmagazin zu dem Film einer Serie etwas gnädiger ist wenn das "Besprechungsmaterial" nicht allzu umfangreich ist, sollte nicht sonderlich überraschend sein. ;) Im Sinne von "Sollen wir froh sein, das wir überhaupt einen Film haben und konzentrieren wir uns mal auf die positiven Dinge".

    Ich persönlich finde ihn auch recht interessant und er hat auch einige wirklich starke Sequenzen... aber insgesamt betrachtet halte ich ihn nicht für wirklich gelungen. Wie so einiges von Lynch in letzter Zeit wirkt es nur wie eine Ansammlung von Szenen deren einzige Gemeinsamkeit es ist, dass sie im selben Film auftauchen... und meiner Meinung nach ist "Fire Walk With Me" der Steifen mit dem diese Unart langsam anfing.

    "Lost Highway" fand ich zwar dann noch genial... aber das was darauf folgte waren nur noch Dinge die nicht die Summe der einzelnen Teile sind.

    Aber das kann man ja alles mal in einen Lynch-Thread verschieben oder so. ;) Und dann in Ausführlichkeit besprechen...

  • und meiner Meinung nach ist "Fire Walk With Me" der Steifen mit dem diese Unart langsam anfing.

    Kann ich absolut nicht nachvollziehen - ich bin wirklich kein Fan dieses Regisseurs, aber der Film war das, was sämtliche offenen Stellen der Serie für mich zu einem Abschluß brachte. Alle Fragen die ich mir gestellt hatte, wurden in dem Film endlich beantwortet. Genauer müßte ich wohl sagen, daß ich dort endlich die Dinge zu sehen bekommen habe, die sich bis dahin nur in meinem Kopf abgespielt hatten und die ich vom Verständnis her nicht hatte packen können.
    Und die Atmosphäre war so wie in den besten Zeiten der ersten Staffel.

  • Also: Lynch gerne in ein eigenes Thema, wenn ihr mögt - ansonsten erstmal wieder zurück zum Timelord :)

    Zitat

    (Hierzu vielleicht eine gewagte These: Ich vermute mal, daß viele der (deutschen) "Altfans" auch "Dr. Snuggles" gesehen haben. Korrigiert mich, wenn ich da falsch liege).

    Also in meinem Fall liegst Du da goldrichtig.

    R:

  • (Hierzu vielleicht eine gewagte These: Ich vermute mal, daß viele der (deutschen) "Altfans" auch "Dr. Snuggles" gesehen haben. Korrigiert mich, wenn ich da falsch liege).


    Ich wuerde behaupten das haben die meisten jenseits der 25 gesehen (Ich kenne es zumindest ^^).
    Aehnlich wie, vielleicht, Archibald der Weltraumfahrer.
    Unabhaengig davon ob sie Altfans oder Neufans sind.

    "Fahren wir mit dem Zweisitzer oder dem Combi?"
    "Ach Schatz, nehmen wir doch das General Utility Non-Discontinuity Augmented Maneuvering System."

    .. Virtuelle Ameisen züchten ..

  • Der Reiz damals war für mich also:

    - es war gruselig. Verdammt gruselig!

    - die Geschichten nahmen sich im Grossen und Ganzen ernst, der typisch britische Humor war eine tolle Ergänzung, aber nicht das tragende Element. Es war niemals albern.

    - es war anders als alle anderen damaligen SF-Sendungen. Bei Star Trek waren fast alle Feinde humanoid, egal ob Klingonen, Romulaner oder sonstwas, sahen also aus wie Menschen. Jede Menge schleimige, wabbelige Riesenmonster, sowas gab es nur bei Doctor Who. Und in welcher Sendung spielte schon ein Ausserirdischer die Hauptrolle?

    - Später dann, 1977, kam als Reiz noch hinzu, dass ich in Romana verknallt war ;)

    Nun, da ich meine allererste Classic-Folge gestern gesehen habe - Horror of Fang Rock - kann ich nun "ein wenig" mitreden. Mir ist bei dieser Folge sofort auf die "Naja"-Effekte aufgefallen. Da waren die Amis zu dieser Zeit doch etwas weitergewesen. ;)

    Die Kulissen und Athomsphäre war wirklich sehr britisch. In jeden Augenblich hätte Mr. Bean auftauchen können. Es wirkte wie als wäre es in einem Theater bzw. auf einer Bühne gespielt.

    Den besagten Humor konnte ich geringfügig finden - lag sicherlich am Englisch, auch wenn ich die Untertitel dazugeschaltet hatte.

    Ja, das Fang Rock Monster war jaaaa wirklich gruselig! :redface: Aber die Geschichte war schon recht spannend geschrieben, ziehte sich aber auch an einigen Stellen.

    Also insgesamt gut ausgefallen. Ich versuche ein paar weiter Folgen, u.a. City Of Death zu sehen, um besser einen Urteil zu machen.

    Ok, den "alten" Reiz kann jetzt damit nicht fühlen, da müsste wirklich noch ein Folgen reinziehen.

    Demnos: Welche Romana meinst'e?

    1.4thdoc3rddoc 2.12thdoc 3.7thdoc 4.2nddoc11thdoc 5.9thdoc 6.6thdoc1stdoc 7.8thdocWardoc 8.5thdoc 9.10thdoc ... (Unwichtig, aber Tennant ist nicht mehr Letzter :P)


  • Demnos: Welche Romana meinst'e?

    Da 1977 = Romana II natürlich (Lalla Ward), aber da war ich wohl nicht der einzige hier... :P

    Übrigens: Horror Of Fang Rock ist ein sehr gutes Beispiel für die Atmosphäre der damaligen Sendungen, aber die Rutan sicherlich kein gutes Beispiel für ein gruseliges Monster. Da gab es damals wirklich spannendere Monster wie die Wirrn, Morbius, die Zygons, Sutekh aus den Pyramids of Mars etc.

    Aus der heutigen Sicht wird einem allerdings kaum ein einziges Monster der damaligen Zeit noch wirklich gruselig erscheinen. Die Sehgewohnheiten ändern sich, und spätestens "Alien" (1979) hängte seinerseits die Messlatte für gruselige Monster deutlich höher, als eine BBC TV-Serie sie jemals erreichen konnte.

    Auch City Of Death, zweifellos eine der besten Folgen der alten Serie, lebt nicht von dem dort auftretenden Monster, sondern von der intelligenten Story, dem skurillen Humor von Douglas Adams, der Location (Paris), dem perfekten Zusammenspiel von Tom Baker und Lalla Ward, dem Gastauftritt von John Cleese, und vor allem von der tollen Leistung des Hauptdarstellers, Julian Glover.

  • Da 1977 = Romana II natürlich (Lalla Ward),

    Liefen die Folgen früher in den Niederlanden als in Großbritannien. Bei uns war 1977 Leela die Begleiterin des Doctors. Romana II kam erst in 1979 zum Einsatz. [sign=6]Pedants Unite![/sign]

    Just this once, everybody lives!

  • Aus der heutigen Sicht wird einem allerdings kaum ein einziges Monster der damaligen Zeit noch wirklich gruselig erscheinen. Die Sehgewohnheiten ändern sich, und spätestens "Alien" (1979) hängte seinerseits die Messlatte für gruselige Monster deutlich höher, als eine BBC TV-Serie sie jemals erreichen konnte.

    Na, heute gibt es ohnehin kein gruseligen Monsterfilme mehr. Heute stehen doch die meisten auf diese bescheuerten Splatter-Movies mit geisteskranken Psychopathen. Ok, sind ja auch in irgendeiner Weise Monster, aber so wirklich auch nicht. Ich hoffe nicht das bei Doctor Who nicht immer nur Kreaturen, fremdartige Aliens und andere Wesen auftauchen, sondern auch um andere Themen geht.

    Wie steht's mit diesen "Historicals"? Kommen auch welche in der neuen Serie vor. Ok, in der ersten Staffel wurde in der Zeit des 2. Weltkriegs und Ende des 19. Jahrhunderts gereist, aber so historische Ereignisse zu sehen wäre auch mal ganz nett. :D

    Da 1977 = Romana II natürlich (Lalla Ward), aber da war ich wohl nicht der einzige hier... :P

    Gell? Ja, sie sieht lecker aus! ^^

    1.4thdoc3rddoc 2.12thdoc 3.7thdoc 4.2nddoc11thdoc 5.9thdoc 6.6thdoc1stdoc 7.8thdocWardoc 8.5thdoc 9.10thdoc ... (Unwichtig, aber Tennant ist nicht mehr Letzter :P)

  • Außer ein paar wenigen Szenen (z.B. ein kleiner Junge mit Gasmaske der "Are you my mummy?" sagt) wird, das ist meine Prognose, nicht viel von dieser Neuauflage zurück bleiben.

    Das ist nur Ihre Meinung. :33:
    Ich bin davon überzeugt, daß die neuen Zuschauer genauso Ihre Szenen, Dialoge und Aliens in Erinnerung behalten, wie die Fans der Classic-Serie Ihre Classic-Momente. TNG ist auch noch im Gedächtnis vieler Leute, aber vielleicht nicht der Generation, die schon Kirk und seine Mannen im ZDF gesehen haben.

    Auch wenn sich die Machart von Doctor Who der Neuzeit angepaßt hat, ihre Besonderheit ist geblieben. Der Doctor ist nach wie vor mit keiner anderen Serie die ich kenne vergleichbar. Deswegen konnte sie auch viele Freunde in meinem Umkreis begeistern, die teilweise mit Science Fiction gar nichts anfangen können.


  • Ebenfalls reizvoll war die Fremdwartigkeit des "Doctors". Man könnte sogar sagen, je skurriler er war, desto mehr wollte man über ihn erfahren und seinen Abenteuern folgen. Auch aus diesem Grund ist die Vermenschlichung des zehnten Doctors für den Anus, denn "Menschen" kann ich mir genug in anderen Filmen und Serien ansehen, ich will (und das hat "Doctor Who" bislang immer geliefert) den sehen, der "more (is) then just another time lord". (Hierzu vielleicht eine gewagte These: Ich vermute mal, daß viele der (deutschen) "Altfans" auch "Dr. Snuggles" gesehen haben. Korrigiert mich, wenn ich da falsch liege).


    Also ich schon. :D
    Ich hatte ihn ja auch eine Zeit lang als Avatar hier im Forum, nachdem ich mir die ganze Serie im Original auf DVD gekauft hatte.
    Ich bin aber noch nicht weit gekommen. (Die Ton- und Bildqualität hätte man ruhig etwas überarbeiten können). Allerdings ist selbst mir Dr. Snuggles teilweise etwas zu abgedreht. :01:

    "We eat Gods for breakfast!" - Egon Spengler - Ghostbusters, the Video-Game

    "People shouldn't be afraid of their government. Governments should be afraid of their people."
    — Alan Moore (V for Vendetta)

  • Ist ja eigentlich eine interesante Parallele über die ich so noch nie nachgedacht habe...

    Verbinden die Leute die die Klassikserie mögen irgendwas mit Doctor Snuggles? Also haben die beiden Serien etwas gemeinsames, was ggf. den klassischen Whofolgen im späteren Leben der Kinder, die Doctor Snuggles gesehen haben, den Weg bereitet hat?

    Es ist ein Doctor
    Er hat Gadgets
    Douglas Adam schreib es
    Es ist sehr englisch..

    more?

    R: