6x03 - The Invasion

  • Bewertung der Folge 26

    1. Super (14) 54%
    2. Gut (12) 46%
    3. Durchschnitt (0) 0%
    4. Ausreichend (0) 0%
    5. Schlecht (0) 0%


    Der zweite Doctor, Jamie und Zoe düsen mit der TARDIS um den Mond herum, als sie plötzlich von Unbekannten mit einer Rakete angegriffen werden. Sie landen auf der Erde der 60er, wo sie auf der Suche nach Ersatzrelais auf die Firma "International Electromatics" stoßen. Wie unsere Helden im Laufe der Geschichte rausfinden, hat sich deren machtgieriger Chef Mr. Vaughn mit den Cybermen verbündet, um die Weltherrschaft an sich zu reißen. Die Cybermen verfolgen jedoch ihre eigenen Pläne, und nur mit den vereinten Kräften von UNIT und der TARDIS-Crew gelingt es (knapp), die Erde vor dem Untergang zu bewahren.


    Ein Musterbeispiel dafür, wie "Aliens invade Earth" Geschichten geschrieben werden sollten. Ich war heilfroh, dass ich nicht mal den Klappentext der DVD gelesen habe und auch sonst völlig spoilerfrei war. In den ersten vier Teilen wird wunderbar Spannung aufgebaut und man zittert dem ersten Auftreten der Aliens so richtig schön entgegen. Und als dann der erste Cyberman aus seinem Kokon schlüpft, ist das ein höllisch guter Cliffhanger, eindeutiger Wow-Effekt. Und noch besser ist Cliffhanger Nr. 5, als eine (zugegebenermaßen kleine) Armada der silbrigen Monster vor St. Pauls aus der Kanalisation steigt und Schrecken in London verbreitet.

    Die Cybermen sind extrem gruselig, völlig ungerührt und absolut tödlich. In "New Who" konnte ich nie viel mit ihnen anfangen, aber die klassischen Modelle in ihren Silberanzügen sehen viel besser aus als die klobigen "modernen" Metallmonster und werden auch nicht dadurch ruiniert, dass sie als Gagfaktor missbraucht werden. Und sie wirken jedenfalls genauso unaufhaltbar, vor allem ihre "Elektrovernichtungsstrahlen" sind sehr gut in Szene gesetzt.

    Ab Teil 5 startet dann der Kampf gegen die Bösewichte. Und dabei ist erfreulich, dass sich UNIT als absolut effiziente und professionelle Organisation erweist, denen man es wirklich abnimmt, dass sie die Lage in den Griff bekommen können. Vor allem der Brigadier ist ein toller Anführer, handelt stets überlegt und schnell und schafft es mit seiner (durchaus sympathischen) Truppe auch, die Feinde immer wieder in die Luft zu jagen. Dennoch kommt immer wieder das Gefühl auf, dass diese Feinde nicht zu schlagen sind - einfach zu übermächtig. Und genau dieses Feeling soll sich bei Invasionsstories ja auch einstellen.

    Und natürlich kündigen die Cybermen Mr. Vaughn auch die Zusammenarbeit auf - wie vom Doctor prophezeit. Weshalb sich der menschliche Bösewicht letztendlich auch noch mit dem Doctor verbünden muss, um seine Expartner daran zu hindern, jedes lebende Wesen zu zerstören.

    Vaugh ist ein toller Gegner, extrem intelligent und vorausplanend und deshalb ein würdiger Konterpart für den Doctor. Gleich am Anfang wird klargestellt, dass mit ihm nicht gut Kirschen essen ist, als seine Leute - in einer wirklich unerwartet brutalen Szene - den freundlichen UNIT-Spion, der die TARDIS-Crew gerettet hatte, über den Haufen knallen. Sein Masterplan, mit dem Verkauf seiner Elektronikartikel die Saat zur Kontrolle der Menschheit zu setzten, kommt einem sehr bekannt vor: In "The Sontarian Stratagem" wurde das ziemlich 1:1 abgekupfert. :P

    Der Doctor ist in dieser Geschichte wunderbar: Heroisch, clever, mitfühlend, verzweifelt - Patrick Troughton macht aus dem Charakter eine absolut vielschichtige Figur, es ist eine reine Freude, ihm zuzusehen. Mit ein paar Gesichtsausdrücken bringt er immer wieder auch Komik in die eigentlich todernste und spannende Geschichte, vor allem als er sich von Isobel fotografieren lässt. :) Und apropos Komik - die Einstellung mit der Kuh, die interessiert die Erkundungskamera der TARDIS beäugt und den Doctor und Konsorten so auf der Erde begrüßt, ist weltklasse. :D

    Natürlich ist "The Invasion" nicht perfekt: Zwei bis drei Folgen weniger hätten die Geschichte etwas straffer gemacht, Isobel ist ein ziemlich überflüssiger Charakter und Zoe nervt mich einfach. (Wenn ich auch zugeben muss, dass es ganz lustig war, wie sie den Empfangscomputer zu Tode geredet hat.)

    Aber die Folge macht ihrem Titel dennoch im besten Sinne alle Ehre, so dass ich trotz einiger Kritikpunkte mit einem "Super" stimme.

    Ach ja, zu erwähnen ist natürlich noch die große Besonderheit der Folge: Als ich auf "Episode One" klickte, war ich extrem verwundert, warum nach dem Intro plötzlich eine Zeichentrickserie startet. ;) Teil 1 und 4 sind nämlich nur in animierter Fassung erhalten, wie ich gleich rausgefunden habe. Mich hat das überhaupt nicht gestört, weil das sehr gut gemacht war. Die Charaktere selbst sind zwar sehr comicmäßig umgesetzt (aber gut getroffen), die Hintergründe wirken aber sehr realistisch und sehen gut aus, so dass mich auch Teil 4 (nach zwei "Echtteilen") in keinster Weise aus dem Handlungsfluss rausgerissen hat.

    Würde mir sehr wünschen, dass auch andere Klassiker auf diese Art und Weise aufbereitet werden, hab aber leider nix von entsprechenden Plänen gelesen. :29:

    Oder weiß jemand mehr?

    "It's more than that! I'm not that man, Klein. The man you want me to be. You can say what you like, even re-write my past, but it doesn't change who I am. If I can save them, I will. I'm the Doctor. That's what I do."

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    4 Mal editiert, zuletzt von Pascal (11. März 2013 um 10:48)

  • Würde mir sehr wünschen, dass auch andere Klassiker auf diese Art und Weise aufbereitet werden, hab aber leider nix von entsprechenden Plänen gelesen. :29:

    Oder weiß jemand mehr?

    Also letzter Stand war wohl, dass die BBC das nicht weiter verfolgen wollte. Vermutlich aus Kostengründen. Die Sachen von "invasion" würden ja vom Animationsstudio als eine Art "Werbung" für die Sache relativ günstig zur Verfügung gestellt... Gibt diverse Fanversuche etwas ähnlicvhes zu machen, aber die sind im Moment noch in den Kinderschuhen, leider...

    R:

  • So langsam sollte die Menschheit doch wissen, dass es nichts bringt, sich mit den großen Legomänchen einzulassen. Das geht doch nur nach hinten los.

    Wieder ein gute Folge mit dem 2. Doctor. Finde die Idee mit der Zeichentrickanimation sehr gut, doch war ich dann froh, dass es nur 2 Folgen sind, die man so zeigen muss. Ich erkenne ja die Notwendigkeit dahinter, aber irgendwie fehlt den gezeichneten Episoden das Lebendige der Realverfilmungen. Gut gezeichnet finde ich sie aber. Was mich noch stört ist die Länge, da ist dann am Ende doch zu wenig Geschichte für 190 Minuten drin. Das wäre etwas kompakter vielleicht besser gewesen, aber ich habe mich dennoch keine Minute wirklich gelangweilt, doch frage ich mich halt, ob das alles notwendig war, bzw. ob man vielleicht vorne etwas zusammen kürzen können, um dann die Lösung nicht wieder in die letzten 20 Minuten quetschen zu müssen.

    Gut gefallen hat mir, dass es über die 190 Minuten hinweg eigentlich keine schreiende Frauen gab, obwohl es ja quasi 2 gab, die sich durch alle Situationen hätten hysterisch durchschreien können. Und Zoe fand ich auch gar nicht nervig, wie es mir mit vielen weiblichen Companions geht. Sehr schön war auch wieder, dass der Birgadier vorkam, so langsam entwickelt er sich zu einem meiner Lieblinge, auch wenn er diesen Machospruch gebracht hat :D

    Der Bösewicht der Folge machte auf mich irgendwie den Eindruck eines Bondbösewichts. Keine Ahnung warum, hab auch erst sehr wenige Bonds gesehen, aber er wirkte so, wie ich mir sie vorstelle. Fand den hier auch gut, auch wenn sein Ende seiner Figur nicht gerecht wird. Die Motivation war zwar etwas platt, die gute Macht mal wieder und auch die Motivation der Cybermänner wurde mir nicht ganz klar (oder ich habs nicht mitbekommen).

    Der Doctor war wieder sehr toll, sehr knuffig. Man hat bei ihm nicht das Gefühl, als würde er sich in den Mittelpunkt drängen und das macht ihn sehr angenehm als Doctor.

    Das einzig wirklich richtig negative an der Folge war und dafür kann die Folge selber nichts, dass ich vorher Tomb of a Cyberman gesehen habe und die Story sich in manchen Punkten sehr geähnelt hat.

    Von mir gibtes für die Folge 7 von 10 Punkten und das aber nur, weil ich es etwas zu lang fand, sonst wären es 8.


    "Did the cow creamer tell you to do this?"

  • Wieder eine Cybermen-Geschichte, und wieder brauchen die Cybermen einen Steigbügelhalter, damit die Invasion der Erde überhaupt losgehen kann. Ich habe kürzlich erst The Tomb of the Cybermen gesehen, und die Geschichten sind vom Ansatz schon sehr ähnlich.

    Aber dann gibt es doch feine, aber wichtige Unterschiede.

    Während der Steigbügelhalter in Tomb of the Cybermen einfach mit seinen Kollegen in das Grabmal stürmt und losbrüllt: "Hallo, irgendwelche mordlustigen Silberlinge da? Habt ihr Lust, mit mir die Welt zu erobern?", ist Tobias Vaughn ein Bösewicht, der auch schon gut in einen James-Bond-Film gepasst hätte. Ihm habe ich es fast abgenommen, dass er die Oberhand über die Cybermen behalten würde. Immerhin war er klug genug, sich eine Rückversicherung basteln zu lassen, mit der er die Cybermen töten konnte.

    Und der Schauspieler hat die meiste Zeit auch diesen cleveren Gegenspieler gut und würdig dargestellt, schwerst peinlich wurde es erst in der 6. Episode, als er von den Cybermen (natürlich) doch entmachtet wurde und in bester Kleinkind-Trotz-Manier das große Heulen bekam:

    "Wooollltttedochdieweeeltgaaaanzalleinbeherrrrschennn, ihrrrseiiiiiidblöööööööd". Und dann doch bei der Abwehr der Invasion mitmachte, aber erst einmal lang und breit ausführte, dass der doofe Rest der Menschheit mit dem Cybermen niemals fertig würde, er (das große Genie) konnte es ja schließlich auch nicht. Als er mit dem Doctor dann doch loszog, um den Radiobeam auszuschalten, hat sich Tobias Vaughn wieder eingekriegt, und der Schauspieler konnte wieder eine gute Figur machen. (Bei der Heulerei hätte Spencer Tracy auch alt ausgesehen).

    Die Cybermen waren hier auch wieder schön unheimlich, man hat die sechs Figuren sehr schön in Szene gesetzt, so dass die Invasion trotz der begrenzten Mittel sehr glaubhaft wirkte. Geradezu ikonisch ist der Aufmarsch vor der Saint Paul's Cathedral. Die Idee, dass die Menschheit paralysiert wurde, fand ich jedenfalls sehr gut. Und es ersparte auch viele Statisten, die eben nicht schreiend durch die Straßen rennen mussten. Und sehr schön, wie das Geheimnis erst in der vierten Episode aufgelöst wurde, als man den Cyberman aus den Kokon schlüpfen sah.

    UNIT kam hier prachtvoll zum Zuge. Hoffentlich haben die es ausgekostet, dass die Panzerfäuste und Handgranaten noch Wirkung zeigten, das sollte so schnell ja nicht wieder vorkommen.

    Der Brig kam für mich sehr glaubwürdig als militärische Führungsperson rüber, der niemals die Ruhe verliert, und sofort die nächsten Gegenmaßnahmen einleitet. Ein schöner Moment: Der Brig erzählte über Funk lang und breit, dass die Krise überwunden wurde, und was nun getan werden müsse, als im Hintergrund festgestellt wurde, dass die Cybermen den nächsten Angriff gestartet hätten, und ein anderer Soldat ihm unterbrechen musste.

    Weder Zoe noch Isobel haben mich genervt. Schon mal deswegen nicht, weil beide kein einziges Mal gekreischt haben. Das allein verdient schon besondere Erwähnung. Zoe hatten wirklich brilliante Momente, z.B. als sie den Computer solange zuquatschte, bis er in Rauch aufging, oder wie sie den Abfangkurs für die Rakete blitzschnell berechnete. Isobel in ihrer Leichtherzigkeit und ihrem Unglauben fand ich auch sympathisch.

    Jamie hatte viele komische Momente, beispielsweise als er sich schlafen legte mitten in der Aufregung um ihm rum. Aber mal ganz ehrlich, manchmal war ein bißchen sehr naiv. Zum Beispiel, als er Tobias Vaugn ausplauderte, dass der Doctor für Prof. Watkins zwei Schaltkreise mitgebracht hatte. Oder als er mit allen möglichen Gesten zum Schweigen gebracht werden musste, als der Doctor feststellte, dass sie belauscht werden. Schön die Verfolgungsjagd: Jamie und Der Doctor rennen hinter einen Mauervorsprung, und kehren blitzschnell wieder um (um den Gegnern in die Arme zu rennen). Da merkt man, wie die Chemie zwischen den beiden Schauspielern gestimmt hat.

    Der Doctor war auch wieder die reine Freude, besonders am Ende, als er am Boden sitzend mehr überrascht, aber dann doch überraschend eitel, spontan für Isobel posiert, oder wie er vorher vor den Cybermen und den Handgranaten wegrennt. Aber am besten war er im Kampf mit der telefonischen Spracherkennung, die ihn an den Rand der Verzweiflung brachte (nicht mal die Cybermen haben das geschafft). Es ist das große Kunststück, dass bei all der Albernheit und der Komik der Doctor trotzdem überlegen und ernsthaft wirkt. Ich finde, der Begriff"The Space Hobo" trifft den 2. Doctor nur teilweise.

    Optisch war das alles sehr überzeugend, was natürlich auch daran lag, dass alles auf der Erde spielte. Bei den Raketenabschüssen hat man immer wieder die gleiche Aufnahme gezeigt. Das machte mir nichts aus, weil ich einfach froh war, dass die BBC hier nichts selber versucht hat mit irgendwelchen Modellen. Dass die eigentliche Action (Raketenangriff auf Cybermen) fast nur indirekt gezeigt wurde (auf dem Radarschirm), hat für mich nichts von der Spannung genommen, mir aber ansonsten einige üble Special Effects erspart. Diesen Kniff fand ich richtig clever.

    Hervorzuheben ist für mich noch die Musik, die wirklich außerordentlich war. Mit dem Knackbass, der immer wieder zu hören war, kam schöne 60iger-Jahre-Stimmung auf. Das Cymbalon hat zur unheimlichen Stimmung beigetragen. Dabei waren immer nur 3 Themen zu hören. So hätte man in den 70igern ruhig weitermachen können, anstatt auf Elektronikgedröhne zu verfallen.

    Die Rekonstruktionen waren gerade in den Hintergründen sehr beeindruckend. Die Figuren wirkten etwas comichaft, aber die beiden Episoden haben sich insgesamt schön eingefügt. Noch beeindruckender ist, was man aus den Audiokassetten gemacht hat, mit denen man die Tonspur rekonstruiert hat. Die Tonqualität ist dafür sehr gut.

    Insgesamt ist das ein Super.

    EDIT: Was mir hier noch mit am besten gefallen hat: Hier wurde bereits in den 60igern ein glaubhaftes Bild von der Gegenwart des Jahres 2009 gezeigt. Wer hat denn noch nicht mit einem Sprachcomputer am Telefon gekämpft? Und wer hat nicht sich nicht an Handy-Klingeltöne in der U-Bahn oder viel zu laute MP3-Player erinnert gefühlt, als Jamie mit seinem Transistorradio gespielt hat?

    8 Mal editiert, zuletzt von Inazea (22. Oktober 2009 um 11:45)

  • Zitat

    Die Cybermen waren hier auch wieder schön unheimlich, man hat die sechs Figuren sehr schön in Szene gesetzt, so dass die Invasion trotz der begrenzten Mittel sehr glaubhaft wirkte. Geradezu ikonisch ist der Aufmarsch vor der Saint Paul's Cathedral.

    Mir ist gar nicht aufgefallen, dass das tatsächlich nur sechs Stück waren. Die wurden echt verteufelt gut eingesetzt, ich hatte ein absolutes "Invasions"-Feeling. Und ja, die Cybermen vor der Kuppel sind eines meiner Lieblingsbilder, nur die Daleks in London (Dalek Invasion of Earth) und der Leuchtturm (Horror of Fang Rock) gefallen mir besser. Hier ein kleiner Screenshot:

    Zitat

    Weder Zoe noch Isobel haben mich genervt. Schon mal deswegen nicht, weil beide kein einziges Mal gekreischt haben. Das allein verdient schon besondere Erwähnung. Zoe hatten wirklich brilliante Momente, z.B. als sie den Computer solange zuquatschte, bis er in Rauch aufging, oder wie sie den Abfangkurs für die Rakete blitzschnell berechnete. Isobel in ihrer Leichtherzigkeit und ihrem Unglauben fand ich auch sympathisch.

    Rückblickend kann ich gar nicht mehr verstehen, was ich gegen Zoe hatte. Mittlerweile finde ich sie absolut super, das Gespann Jamie-Zoe-Doctor ist einfach schön. Aber anfangs tat mir ihre Stimme regelrecht weh in den Ohren, in dieser Folge auch noch.

    Zitat

    Jamie hatte viele komische Momente, beispielsweise als er sich schlafen legte mitten in der Aufregung um ihm rum.

    Naja, da wurde wohl Frazer Hines´ wohlverdiente Urlaubswoche mehr schlecht als recht "erklärt". ;)

    Zitat

    Es ist das große Kunststück, dass bei all der Albernheit und der Komik der Doctor trotzdem überlegen und ernsthaft wirkt. Ich finde, der Begriff"The Space Hobo" trifft den 2. Doctor nur teilweise.

    Er hat Dich ja offenbar sehr schnell und sehr definitiv überzeugt, nachdem er jetzt schon Dein Lieblingscharakter ist. :) Natürlich eine gute Wahl, er kratzt bei mir auch am Thron. Und ich muss jetzt mal die wirklich guten Anglisten fragen (na, wer fühlt sich angesprochen? ;)): Was genau ist ein "Hobo"? Wie übersetzt ihr das? Ich hab natürlich auch brav den Wiki-Eintrag studiert, weiß aber nicht so recht, warum das auf den zweiten Doctor zutreffen sollte. Für mich bleibt er der verrückte Onkel. Meine Hobo-Recherchen haben übrigens dieses schöne Video ausgespuckt:

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    Einmal editiert, zuletzt von michael_who (22. Oktober 2009 um 15:54)

  • 'Invasion" gehört mit zu meinen Lieblingsepisoden, auch wenn sie zugegegen nicht perfekt ist. Ansonsten habe ich dem, was von anderen oben geschrieben wurde wenig hinzuzufügen.

    Was genau ist ein "Hobo"? Wie übersetzt ihr das? Ich hab natürlich auch brav den Wiki-Eintrag studiert, weiß aber nicht so recht, warum das auf den zweiten Doctor zutreffen sollte.

    Eine wörtliche Übersetzung des Begriffs gibt es nicht, da es ein Begriff aus der Umgangssprache des Nordwestens der USA ist, wie ja auch im Wiki-Artikel steht.

    Inhaltlich ist ein Hobo eine Sonderform des Tippelbruders (Tramps), der sich vom gewöhnlichen Landstreicher dadurch unterscheidet, daß er über eine qualifizierte Ausbildung und die Bereitschaft hart zu Arbeiten verfügt. Vom deutschen Wandergesellen auf der Waltz unterscheidet sich der Hobo dadurch, daß er keiner organisierten Handwerkszunft angehört. Ich finde, die Bezeichnung umschreibt die Lebensumstände des Doctors allgemein ganz gut und zwar nicht nur die des zweiten Doctors.

    Hinzu kommt, daß sich Patrick Troughton bei seiner Interpretation des Doctors an Charly Chaplins kleinen Tramp orientierte, was man m. E. nicht nur der Kleidung des zweiten Doctors anmerkt. Die Bezeichnung "Cosmic Hobo" soll Troughton, soweit ich weiß, dann auch selbst geprägt haben, noch während des Castings gegenüber dem damaligen Head of Drama Sydney Newman.

    Hamburger Science Fiction-Stammtisch

    Jeweils am zweiten Freitag eines Monats freffen sich ab 19 Uhr im Studentenlokal Roxie in der Renzelstraße 6 / Ecke Grindelalle Fans aus Hamburg und Umgebung, um sich über Doctor Who & Co. zu unterhalten. Teilnehmen darf jeder, der an Science Fiction seine Freude hat und sich über diese und andere Dinge mit Gleichgesinnten austauschen möchte...

  • Göttrik hat recht: Wenn man sich den 2. Doctor ansieht, erinnert er ein bißchen an Charlie Chaplin. Insoweit scheint es "Tramp" durchaus zu treffen. Mir wäre das nicht in den Sinn gekommen. (Wenn man eine Tardis hat, die von innen riesengroß ist, ist man ja auch nicht wirklich ein Landstreicher ohne festen Wohnsitz).

    Und Charlie ist ja eigentlich eher unterprivilegiert, agiert eher aus einer schwachen Position (um dann von hintenrum groß rauszukommen), und so der Doctor kommt mir eher auch nicht so vor. Aber, wenn ich mir so vor Augen halte, wie der Doctor in dieser Folge am Ende vor den Cybermen weglief, dann kommt das alles doch hin.

    Zu Zoe: Die Stimme ist mir zuerst auch aufgefallen, weil sehr hell und sehr kindlich. Und die ganze kleine Person macht einen kindlichen Eindruck. Aber da steckt dann doch mehr hinter, eben eine sehr große Intelligenz und ein sehr schneller Verstand, und das macht vieles wett. Ich freue mich jedesmal über solche weiblichen Companions wie Zoe oder Leela (in ihren guten Folgen) oder auch Sarah, die sich nicht so schnell die Butter vom Brot nehmen lassen und gleich laut losschreien, nur weil mal ein Rudel Cybermen um die Ecke kommt.

    Wahrscheinlich kommt da meine Sozialisation durch die gute olle "Raumpatrouille" zum Tragen; die Generalin von Dyke hat da einen eher ultmativen Maßstab gesetzt, was Frauen in SF-Serien angeht. Jedenfalls, wenn mal nicht geschrien wird, dann findet das schon mal meinen Beifall. Die jeweiligen Personen können dann per Definition schon nicht mehr nerven.

  • Ok, Göttriks (oder Goettriks?) profunde Ausführungen überzeugen mich auch, erkenne hiermit 2nddoc hochoffiziell als Space Hobo an. Aber nur als einen kleinen. :)

    Was das Schreien angeht: Naja, nur das Fehlen an Gekreische allein macht dann doch noch keinen guten Companion. (Ich verweise mal auf Liz Shaw oder Martha...). Außerdem:

    Adric hat auch nicht gekreischt. (somit qu.e.d.) :P

    Und auch bei meinen Lieblingen Barbara und Sarah Jane kommen ab und zu schon mal ziemlich schrille Töne raus, das allein nervt mich noch gar nicht so. Hauptsache, die werten Damen können mehr als panisch zusammenzubrechen oder sich den Knöchel verstauchen. (Ja, Susan, genau DU bist gemeint. ) Ein bisschen fürchten dürfen sie sich schon, bei all dem schrecklichen Zeugs, was ihnen mit dem Doctor passiert.

    Zoe ist übrigens doppelt gut: Nicht nur ein schlaues Frauenzimmer, sondern sogar noch ein nicht nervendes Teenie-Frauenzimmer.

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  • Zum Schreien: Das bezog sich auf weibliche Personen.

    Adric ist, nun ja, eben Adric. Der muss nicht schreien, um zu nerven, da reicht es schon aus, wenn er den Mund aufmacht ("Sieht du meinen Stern"). Adric hat da sicher einen ultmativen Maßstab gesetzt, der nervt schon, weil es ihn gibt.

    Liz kenne ich noch nicht. Da kann ich mir kein Urteil bilden. Barbara und auch Sarah haben zwar geschrien, aber wie du schon sagtest, eben nicht nur, die waren eben auch clever und aktiv. Susan war in einer früheren Existenz sicher eine Heulboje oder eine Luftschutzsirene, das erklärt nicht nur die Töne, sondern auch die eingeschränkte Bewegungsfähigkeit (stolper).

    Wie kommt es, dass wir immer wieder auf Adric kommen?

  • Wahrscheinlich lieben und vergöttern wir ihn in Wahrheit unterbewusst und können uns das nur nicht eingestehen. :20:

    Das wäre eine Möglichkeit. Oder er eignet sich einfach vortrefflich in jeder Companiondiskussion als Musterbeispiel für alles, was böse, schlecht und verderbt an Companions, Doctor Who im Allgemeinen und überhaupt der Welt an sich ist. Man weiß es nicht. :08:

    Allein die Tatsache, dass der Sternenschrecken schon wieder einen Thread gekapert hat, zeigt jedenfalls, wie abgrundtief hinterfotzig und übel er ist. ;)

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  • Selbstverständlich. Warum sonst, bitte, hätte ihn der Doctor ohne auch nur einen Finger zu rühren oder auch nur mit der Wimper zu zucken zur Hölle fahren lassen? Diese Szene ergibt nur dann Sinn, wenn der Doctor endlich die wahre Natur des jugendlichen Grauens erkannte und entsprechend handelte. Was im übrigen beweist, dass 5thdoc der Messias ist. :)

    So, und jetzt bitte eine Brücke zurück ins Invasion-Land. 8)

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  • Ok, eine Brücke, wenn auch eine wacklige: Was hätte der Messias bei der Invasion der Cybermen gemacht?

    Wobei mir gerade einfällt, hatte der Messias es nicht eher mit Vergeben und Lieben, und zwar auch die niedrigsten Kreaturen (was Sternenschrecken ja wohl mit einschließt). Damit steht die These 5. Doctor = Messias eher auf wackligen Füßen...

    Und was war noch mal das Thema? Ach ja, Invasion, zweiter Doctor, Cybermen... (einmal wieder on topic, im nächsten Satz off topic, und jetzt wieder on topic, das nenne ich mal undiszipliniertes Posten...)

    Einmal editiert, zuletzt von Inazea (22. Oktober 2009 um 23:40)

  • Göttrik hat recht: Wenn man sich den 2. Doctor ansieht, erinnert er ein bißchen an Charlie Chaplin. Insoweit scheint es "Tramp" durchaus zu treffen. Mir wäre das nicht in den Sinn gekommen.

    Der Vergleich hinkt natürlich, wie jeder andere Vergleich auch. Der 2. Doctor war auch m. W. nicht als reine Kopie des kleinen Tramps gedacht. Es war eher so, daß Troughton ein Fan von Charlie Chaplin als Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor war und für seine Arbeit übernahm, was er an seinem Vorbild gut fand. So wie Garry Russell und Steven Moffat angeblich Fans von Patrick Troughton bzw. des 2. Doctors sind. Mal sehen, in wieweit man dies der 5. Staffel von NewWho anmerken wird.

    Hamburger Science Fiction-Stammtisch

    Jeweils am zweiten Freitag eines Monats freffen sich ab 19 Uhr im Studentenlokal Roxie in der Renzelstraße 6 / Ecke Grindelalle Fans aus Hamburg und Umgebung, um sich über Doctor Who & Co. zu unterhalten. Teilnehmen darf jeder, der an Science Fiction seine Freude hat und sich über diese und andere Dinge mit Gleichgesinnten austauschen möchte...

  • Eine weitere SUPER-Folge mit dem zweiten Doctor, zu der ich eigentlich nicht viel sagen kann, was nicht schon hier steht ...

    Zoe: in dieser Folge eine Mischung aus Captain James Tiberius Kirk ("Wie quatsche ich einen computer zu Tode?") und Mister Spock ("Wie berechne ich im Kopf komplizierte Sachen schneller als ein Computer?") ... und was fürs (männliche) Auge ...

    Jamie: Manchmal etas naiv, aber mit dem Herz am rechten Fleck

    Vaughn: Irgendwie musste ich auch an den typische Bond-Bösewicht denken

    Der Brigadier: Ein echter Brite, dabei sehr sympathisch und kompetent

    Der Doctor: Klasse, einfach nur Klasse! Herrlich die Szenen als er sich photographieren lässt und als er vor dem auf ihn schießenden cyberman flieht (running like a rabbit)

    Die Story: Nichts zu meckern, finde keine Logiklöcher, keine Längen, nur gutes.

    ...

    Nur eines erscheint mir ewas unlogisch: Die erste Cybermen-Invasion fand doch 1980 statt ("The Tenth Planet"), also hätte den "offiziellen Steelen"/UNIT doch bekannt sein müssen, wer die sind. oder?

  • Nur eines erscheint mir ewas unlogisch: Die erste Cybermen-Invasion fand doch 1980 statt ("The Tenth Planet"), also hätte den "offiziellen Steelen"/UNIT doch bekannt sein müssen, wer die sind. oder?

    Ähm. "The Tenth Planet" spielte 1986 um genau zu sein. Bei der Datierung der UNIT Abenteuer betrittst du dagegen ein Minenfeld, da es hier im Lauf der Jahrzehnte in der Serie mehrere Umdeutungen gab.

    Sicher ist nur, daß "Invasion" vor "The Tenth Planet" spielt.

    In der Episode selbst wird nicht gesagt, wann "Invasion" genau spielt. Die Schätzungen schwanken zwischen 1968 und 1979.

    Aber das ist m. E. für den Punkt unbedeutend, daß "Invasion" aus der Sicht der Erdlinge ihr erster Kontakt mit den Cybermen war.

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  • "The Tenth Planet" spielte 1986 um genau zu sein.

    Ja, kleiner Tippfehler meinerseits ...

    "Invasion" aus der Sicht der Erdlinge ihr erster Kontakt mit den Cybermen war.

    Bitte nicht schlagen, aber ... war es aus Sicht der Cybermen auch deren erster Kontakt mit den Erdlingen? (Dieses Vor- und Rückwärts in der zeit kann einen ganz schön verwirren)

    Oh, und wo ist eigentlich der Controller aus "Mind Robber" abgeblieben, der ist doch mit an Bord der TARDIS gegangen, oder?

  • Bitte nicht schlagen, aber ... war es aus Sicht der Cybermen auch deren erster Kontakt mit den Erdlingen? (Dieses Vor- und Rückwärts in der zeit kann einen ganz schön verwirren)

    Ich bitte um Entschuldigung, falls mein letztes Post etwas harsch klang. Und gerade der 2. Doctor reist ja ungehemmt durch Zeit und Raum und kümmert sich kaum um irgendwelche Regeln.

    Zur Frage: Tja. Ich weiß jetzt nicht, wieviel von Doctor Who du schon kennst. Aus der Folge selbst ergibt sich ja, daß die Cybermen den Doctor schon kennen. Es wird ein Zusammenstoß zwischen den Cybermen und dem Doctor auf dem 14. Planeten erwähnt. Allerdings gab es damals und gibt es m. W. bis heute keine Geschichte, die sich mit diesem Ereignis befaßt. Gut möglich, dass dieses Ereignis aus Sicht des 2. Doctors in "Invasion" noch in der Zukunft liegt. - In sehr viel späterer Zeit in der klassischen Serie beginnen die originalen Cybermen selbst mit Zeitreisen.

    Es wird sich zudem vermutlich um eine Gruppe aus den Kolonien handeln, wie jene auf Telos in "Tomb of the Cybermen". Für die Original-Cybermen war bzw. wird m. E. "The Tenth Planet" die erste und letzte Begegnung mit den Erdlingen.

    Zitat

    Oh, und wo ist eigentlich der Controller aus "Mind Robber" abgeblieben, der ist doch mit an Bord der TARDIS gegangen, oder?

    Hm. Es ist lange her, daß ich die Episode zuletzt gesehen habe, aber war es nicht so, daß während der Auflösung dieser Traumwelt in der Vortex, alle wieder dorthin zurückversetzt wurden, wo sie herkamen. Der Controller also zurück auf die Erde der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts, wo er als Schriftsteller arbeitete, bevor er entführt wurde?

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    Jeweils am zweiten Freitag eines Monats freffen sich ab 19 Uhr im Studentenlokal Roxie in der Renzelstraße 6 / Ecke Grindelalle Fans aus Hamburg und Umgebung, um sich über Doctor Who & Co. zu unterhalten. Teilnehmen darf jeder, der an Science Fiction seine Freude hat und sich über diese und andere Dinge mit Gleichgesinnten austauschen möchte...