Bewertung der Folge 27
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Super (2) 7%
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Gut (11) 41%
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Durchschnitt (10) 37%
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Ausreichend (2) 7%
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Schlecht (2) 7%
[center]Ein sehr merkwürdig agierender vierter Doctor (in Begleitung von Leela) sucht seinen Heimatplaneten Gallifrey auf, wo er - unter cholerischen Wutausbrüchen - die Präsidentschaft des High Councils fordert - und auch bekommt. Als Chef der Timelords verbannt er erst mal Leela, um dann auch noch den Weg für eine Invasion von mysteriösen Aliens frei zu machen, mit denen er im Bunde zu stecken scheint.[/center]
Ganz konfuse Folge, die einen - trotz vieler guter Elemente - doch recht enttäuscht zurücklässt.
Irgendwas hab ich wohl nicht gerafft, aber warum bringt der Doctor die Vardaner überhaupt nach Gallifrey und lässt sie dort die Macht ergreifen? Warum verbündet er sich am Anfang mit ihnen? Und wie genau wird er sie dann wieder los? (Wurde zwar alles irgendwie erklärt, aber ich bin aus dieser geballten Ladung Technobablle nicht wirklich schlau geworden.) Wer oder was die Vardaner eigentlich sind, wurde auch offen gelassen, erst treiben sie als silbrige Silhouetten ihren Unfug, dann scheinen sie ganz normale Humanoiden zu sein? Hä?!?! (Die Sprecher der Vardaner waren nebenbei mit enden wollender Begeisterung bei der Sache.)
Dass dann plötzlich die Sontarans hinter allem steckten, hat mich auch nicht wahnsinnig gefreut. Ich kann mit den Kartoffelköpfen nicht allzu viel anfangen, und das hat sich auch hier nicht geändert. Schon vom Grundsatz her hat es mich gestört, dass die nicht gerade übercleveren Kriegsfanatiker in der Lage sind, auf Gallifrey einzudringen. Nimmt den Timelords irgendwie etwas von ihrer Überposition im All, sonst werden sie ja eher als eine unglaublich mächtige Rasse präsentiert.
Hier wundert man sich eher, wie die Dummköpfe so lange überleben konnten. Gegen die Invasion gibt´s nicht mal ernst zu nehmende Gegenwehr. Und was sollte dieser eigenartige Subplot mit den "ausgestiegenen" Gallifreyanern außerhalb der Zitadelle? War für rein gar nix gut, und es ist auch ziemlich schleierhaft geblieben, was außerhalb der Stadt so schrecklich sein soll, dass man dort keine drei Minuten überleben kann.
Dann noch der ganze Stuss um die Matrix und den SuperwunderSchlüssel, der eine eigenartige Superstrahlenpistole aktivieren kann. Mit dem der Doctor scheinbar das Universum erobern könnte. Langweilig und schon eher in Richtung stark dämlich gehend.
Das Ende war schlicht und einfach schrecklich. Der Doctor hat plötzlich Amnesie (warum auch immer), und Leela beschließt aus völlig heiterem Himmel, auf Gallifrey zu bleiben um mit dem schmucken Commander der Wache rumzumachen. Sehr glaubwürdig , irgendwas Besseres hätte man sich doch wirklich einfallen lassen können, um Louise Jameson rauszuschreiben.
Auch der unterkühlte Abschied hat mir nicht wirklich gefallen. Doctor Nr. 4 ist ein seltsamer Kerl, klar, aber ist es wirklich notwendig, dass er Leela ohne ein Abschiedswort angrinst (sie fast auslacht), als sie sich von ihm verabschiedet? Sein "I´ll miss you too, savage" im Inneren der TARDIS macht´s ein bisschen besser, aber das war einer der unsympathischsten Doctor-Momente, die ich bisher gesehen habe, Exzentrik hin oder her.
Es gab natürlich auch einiges Positives:
Der Castellan war ein derart schleimiger und devoter Arschkriecher, dass ich mich über jede einzelne Szene mit ihm schwer amüsiert habe.
Chancellor Borusa war ein Charakter mit viel Präsenz, dem man seine wichtige Stellung voll und ganz abkaufte. All seine Szenen mit Tom Baker (der insbesondere in seinen gefakten Wutausbrüchen ganz toll war) waren beeindruckend und verliehen dieser eigenartigen Folge wesentlich mehr Tiefe, als sonst da gewesen wäre.
Rogan und Commander Andred waren sympathische Figuren, und auch Leela hat mir in ihrem letzten Auftritt wieder viel Spaß gemacht. Ein oder zweimal wurde sie etwas zu unterbelichtet rübergebracht, aber insgesamt hatte sie ganz starke Szenen als "Wilde mit Köpfchen". Schön zu sehen, dass der Doctor ihr so bedingungslos vertraute, dass er ihr sogar den Überschlüssel anvertraute. Und auch, wie konsequent und unbeirrbar sie hinter ihm stand:
"Reason suggests that the Doctor is a liar." -"Then reason is a liar!"
Umso unverständlicher, dass der Abschied dieses Gespanns dann so abrupt und kalt ausfiel.
Ganz großer Pluspunkt war noch die Irrgarten-mäßige Verfolgunsjagd durch die TARDIS, wo uns ein Hallenbad, ein Garten (mit Sontaranfressenden Orchideen ), eine Werkstatt, eine Krankenstation uvm gezeigt wurde. Bitte bitte bitte, lieber Mr. Moffat, dürfen wir das auch mal in New Who sehen?
Bewertung fällt mir heute ziemlich schwer, ich geb dem Ganzen mal ein seeeehr knappes "Gut".