Bewertung der Folge 13
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Super (5) 38%
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Gut (5) 38%
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Durchschnitt (2) 15%
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Ausreichend (0) 0%
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Schlecht (1) 8%
Doctor Nr. 1, Vicki, Ian und Barbara landen nach ihrem berühmt-berüchtigten Abenteuer auf dem "Web Planet" wieder mal auf der Erde, und zwar zur Zeit der Kreuzzüge. Nicht mal eine Minute vergeht, bis sie sich in einem blutigen Schwertkampf zwischen den Mannen von König Richard und den Sarazäen wieder finden. Barbara wird gefangen genommen, weshalb der Rest der TARDIS-Crew sich an Löwenherz zur Hilfestellung wendet. Was einem von ihnen auch gleich unverhoffte Ritterwürden einbringt.
Eine ganz tolle Geschichte, von der leider nur Teil 1 und 3 erhalten sind. (2 und 4 sind als Audio auf der DVD, außerdem erzählt William Russel - als gealterter Ian - ein bisschen was über seine Sicht der Dinge.)
Ich finde es wirklich bedauerlich, dass Doctor Who die "reinen" Historicals (also ohne Aliens oder sonstige SciFi-Elemente) so bald abgeschafft hat. Wie schon "The Aztecs" und "The Romans" ist auch diese Folge ganz groß und kann mit tollen Charakteren aufwarten. Richard Löwenherz ist nicht der charakterliche Superstar, als der er oft dargestellt wird. Vielmehr ist er ungeduldig, jähzornig und stur, einmal sogar kurz davor, seine Schwester Joanna zu schlagen, weil diese sich nicht seinen Plänen beugen will. Verständlicherweise ist sie nicht gerade erfreut über die Aussicht, mit einem bärtigen Sarazäen verheiratet zu werden. In einer umwerfend gut gespielten Szene droht sie Richard an, ihn beim Papst anzuschwärzen und so zu Fall zu bringen.
Der Gegenpart Saladin ist ein überraschend klischeearmer Charakter. Kein verschlagener und unsympathischer Araber, sondern ein höflicher, hochintelligenter aber auch absolut berechnender Herrscher, der Barbara zwar erst das Leben rettet, ihr aber auch unmissverständlich klar macht, dass es nicht gut für sie aussieht, wenn sie ihm keinen politischen Nutzen mehr bringt.
Ein absolut verabscheuungswürdiger Schurke ist dafür El Akir. Kein einziger positiver Funke bleibt über, die Folge macht klar deutlich, dass er nichts anderes als ein eiskalter Mörder und Vergewaltiger ist. Als er Barbara wieder einfängt, hat sie zu Recht sichtliche Panik, denn seine Drohung "The only pleasure left for you is death. And death is far away" ist völlig ernst gemeint.
Wird auch klar deutlich, als Barbaras Retter Haroun sie bittet, seine Tochter und sich selbst zu töten, falls sie von Akirs Schergen gefangen genommen werden sollten. Um ihr Folter oder Schlimmeres zu ersparen. "No. Life is better than this" lehnt Barbara in der für mich besten Sequenz erst ab, als sie sich dann aber mit Tochter Safiya vor den Soldaten verstecken muss und immer klarer wird, dass sie bald entdeckt werden, zieht Barbara mit Blick auf das von Haroun überlassene Messer ganz offensichtlich seine Bitte ernsthaft in Betracht. Wieder mal toll gespielt von Jacqueline Hill.
Gut gefallen hat mir auch die offensichtliche Zuneigung zwischen dem Doctor und Vicki, die sich Sorgen macht, dass er sie zurücklassen könnte und die TARDIS als ihr einziges Zuhause beschreibt. Man merkt, dass sich William Hartnell und Maureen O´Brien sehr gut verstanden haben müssen.
Vicki sorgt übrigens für die einzige Schwäche der Folge. Es ist einfach abstrus, dass sie vom Doctor zuerst als Knabe "Victor" ausgegeben wird. Jeder Mensch sieht sofort, dass sie ein Mädel ist. Da wirkt es recht eigenartig, dass das zunächst niemandem auffällt und der Chamberlain nach ihrem "Outing" dann noch meint: "A girl? Dressed as a boy? Is nothing understandable these days?"
Ansonsten aber alles top. Das Ensemble Doctor-Vicki-Ian-Barbara ist ohnehin großartig, definitiv meine Lieblings-TARDIS-Combo. Ist halt zum Heulen, dass die Hälfte der Geschichte nur noch hörbar ist.
Aber schon die Hälfte von "The Crusade" ist definitiv ein ganz klares "Super" wert.