Bewertung der Folge 25
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Super (7) 28%
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Gut (12) 48%
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Durchschnitt (6) 24%
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Ausreichend (0) 0%
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Schlecht (0) 0%
[center]Ein Sontaraner namens Linx strandet im mittelalterlichen England. Um sich mit seiner beschädigten Raumkapsel wieder ins geliebte Kriegsgetümmel werfen zu können, klaut er ein paar Wissenschaftler samt Zubehör aus einer hochgeheimen UNIT-Einrichtung aus dem 20. Jahrhundert. Das bringt natürlich den dritten Doctor ins Spiel, der sich dann nicht nur mit dem kampfgeilen Kartoffelkopf, sondern auch noch mit dem brutalen Schlossherrn Irongron anlegen muss. Unerwartete Unterstützung erhält er dabei von einer blinden Passagierin der TARDIS - einer unerschrockenen Journalistin namens Sarah Jane Smith. [/center]
Ich weiß nicht genau, woran es liegt, aber die Folge konnte bei mir nicht wirklich durchzünden. Schade, denn von einer Robert Holmes-Geschichte habe ich mir eigentlich mehr versprochen. Set und Dialoge waren auch ganz gut. Aber schon die Handlung krankt an den typischen Classic-Problemen: Ununterbrochen rennen alle von A nach B und retour und der Doctor wird so alle fünf Minuten gefangen genommen und dann wieder befreit. *gähn* Außerdem erreicht der Doctor nicht wirklich was, am Ende vertschüsst sich der Sontaraner mit seiner Kapsel eh wieder ins All, da war´s auch nicht mehr notwendig, dass er vom hoffnungsvollen Nachwuchsritter Hal erschossen wird. Und dafür, dass der Doctor die schreckliche Gefahr sah, dass sich die Menschheit mit den von Linx geschenkten Waffen zu schnell entwickeln könnten, war´s ihm ziemlich egal, wo die ganzen Schießprügel hingekommen sind.
Und wieder mal muss ich sagen, dass mir die Sontaraner ziemlich am Allerwertesten vorbeigehen. Captain Linx war gar nicht schlecht gespielt, aber diese verbohrte ehrenvolle "Krieg ist so super" - Masche ("So you like war - who doesn´t?") ist eher ermüdend. Das Outfit finde ich nicht schlecht, aber die dämliche Achillesferse der Kartoffelköpfe (Schlag ihm kurz auf das gut gekennzeichnete Röhrchen am Nacken und gut is
) ist einfach idiotisch. Eine derart blöde Kriegerrasse kann ich einfach nicht ernst nehmen.
Der eigentliche Bösewicht Captain Irongron war nicht ohne Unterhaltungswert, aber ihm fehlt der typische Charme, der die Figuren von Robert Holmes sonst auszeichnet. Zu verroht, dumm und brutal, um wirklich Spaß zu machen. Ein paar Sprüche waren aber wirklich lustig. ("Ah, that narrow-hipped vixen.")
Auch Jon Pertwee ("the long shank rascal with a mighty nose") konnte mich nicht wirklich überzeugen. Irgendwie wirkte er hier recht lustlos, obwohl ihm das sehr actionlastige Script doch ziemlich entgegen kommen müsste. Einmal mutierte er sogar quasi zum Hulk und konnte mit bloßen Händen ein Eisengitter aus der Verankerung reißen. Völlig daneben war die Erschießungsszene. Bitte, sechs Schützen aus zwei Metern Entfernung hätten den Doctor vielleicht irgendwann doch treffen können. Ach was schießt Ihr schlecht, kann ich als Tiroler mit Andreas Hofer da nur sagen.
Den tollen Wortwechsel ("Are you serious? - About what I do, yes. Not necessarilyabout the way I do it.") hat sich der Doctor hier fast gar nicht verdient.
Sehr gut gefallen hat mir dagegen der zerstreute Professor Rubeish, der trotz seiner massiven Kurzsichtigkeit eine tolle Stütze für den Doctor war. Herrlich verschrobener und liebenswürdiger Charakter.
Großer Pluspunkt ist dann noch die Einführung von Sarah Jane. Zwar sehr unvorteilhaft gekleidet, aber von Anfang an kein Mäuschen, sondern ein willensstarkes, cleveres und mutiges Frauenzimmer. Ihr ausgeprägter Feminismus ist zwar stellenweise etwas anstrengend, aber das waren halt die 70er. Der Doctor erweist sich anfangs ihr gegenüber als ziemliches "male chauvinist pig" und kann nur eine Existenzberechtigung für sie sehen: "We need somebody to make the coffee." Da ist es nur logisch, dass Sarah ihn nicht gleich ins Herz schließt und für den Bösewicht hält.
Absolut weltklasse war, als Sarah zu Beginn des zweiten (und mit Abstand besten) Teils partout nicht glauben wollte, im Mittelalter gelandet zu sein und das ganze Set für "Ritterspiele" hielt: "I think you are overdoing the sordid realism a bit."
Trotzdem habe ich mich ziemlich oft gelangweilt und das ergibt halt nur ein gehobenes "Durchschnitt".