Eigentlich kämpften die Südstaaten um ihr wirtschaftliches Überleben. Dazu waren sie auf die Erhaltung der Sklaverei angewiesen. Ebenso kämpften die Nordstaaten nicht für die Abschaffung der Sklaverei an sich. Leider wird der Sezessionskrieg immer wieder auf das Thema Sklaverei reduziert.
Ach und das ihr wirtschaftliches Überleben von der Sklaverei abhing, macht es besser oder was? Und selbst wenn, dann geht es ihnen immer noch um den Erhalt der Sklaverei. Und es waren die Südstaaten, die zuerst angriffen, weil sie die Sklaverei verteidigen wollten. Die Wahrheit ist, dass es dabei zwar auch um wirtschaftliche Interessen aber eben auch um ideologische und sozialpolitische ging. Es ist nicht so einfach zu sagen, "es ging halt um die Wirtschaft". Aber wenn es um diese gegangen wäre, wäre dies ein wirtschaftliches System, welches nicht verteidigungswürdig wäre.
Ach ja, und da es die Südstaaten waren, die zuerst angriffen, war der Kriegsgrund für die Nordstaaten ein ganz simpler: Selbstverteidigung.
Und warum sollen Südstaaten-Soldaten nicht mal die Guten sein?
Ja, und warum sollten die Nazis nicht mal die Guten sein? Die meisten Wehrmachtsoldaten haben auch nur für ihre Heimat gekämpft, trotzdem sind sie eigentlich immer die Bösen in Film und Fernsehen. Und dies hat einen guten Grund, denn die Ideologie, für die sie in den Krieg zogen, selbst wenn sie ihr selbst nicht persönlich gefolgt sind, war menschenverachtent und um es mit einem einzigen, simplen Wort auszudrücken, böse.
Es geht nicht einmal darum, dass die Konföderiertensoldaten als nett und zuvorkommend dargestellt wurden, sondern um den Kontrast zu der vorherigen Darstellung der Unionssoldaten als brasch und aggressiv. Damit wird im Endeffekt der historische Mythos des "Wars of Northern Aggression" weitergeführt. Die eigentlich aggressiven im Krieg waren die Nordstaaten, nicht die Südstaaten, die sich ja nur verteidigt haben. Nur blöd, dass der erste Kriegsakt im Bürgerkrieg der Angriff der Konföderierten auf Fort Sumter in Charleston, South Carolina war und nicht ein Angriff der Union auf irgendwelche Militär- oder Regierungseinrichtungen der Konföderation. Es gab keine "northern aggression". Die Südstaatenregierungen haben nur einen kindischen Wutanfall gehabt, weil Abraham Lincoln die Wahl gewonnen hatte und sich einfach so für unabhängig erklärt, was natürlich nicht anerkannt wurde. Aber anstatt auf Gespräche zu setzen, haben sie den ersten Schuss abgeben, setzen sich aber bis heute in die Opferrolle. Das ist peinlich und lächerlich, was nicht dadurch besser wird, dass für Jahrzehnte dieses Narrative von Filmen, Serien und Büchern aufgegriffen und verbreitet wurde.