2x11 - Verschollen (Adrift)

  • Die bisherigen Episoden von Chris Chibnall waren ja qualitativ recht schwankend; vorallem innerhalb der Folge selbst. Hier und da gute Ansätze und geglückte Szenen, da und dort aber auch gern mal kompletter Unsinn oder einfach nur Ödnis. Ein Hauch von Letzterem wehte nun auch wieder durch diese Episode, aber Chibnall hat es zumindest diesmal verstanden, ein rundes Storypaket zu schnüren, das den Zuschauer nicht als hyperaktiven Dummkopf abstempelt, der wenn er nicht aller 10 Minuten eine Explosion sieht, sofort wegschaltet. Nein, "Adrift" möchte einfach eine Geschichte erzählen, und das wird überraschenderweise diesmal ohne Unterbrechung durchgezogen.
    Ein kleines Problem hat die Sache aber: Die Geschichte ist nicht mehr als solide und arm an Überraschungen. Man weiß fast immer, wie es in den nächsten 5 Minuten weitergeht. Natürlich war klar, daß Jack mehr weiß, als er erst zugab, daß sich auf dieser ominösen Insel die Verschwundenen befinden würden, daß Jack es ja eigentlich nur gut meint, und daß die Zusammenführung von Jonah und seiner Mutter zu keinem wirklichen Happy End führt. Und das ist für eine Geschichte natürlich immer recht ungünstig, wenn der Zuschauer dem Erzählstrang so vorauseilen kann und dann an jeder Ecke immer erst warten muß, bis die Geschichte wieder aufgeholt hat.
    Und dazu kommt auch noch, daß der Inhalt wenig spektakulär war. Der Rift schluckt also ab und zu Menschen (War die Info eigentlich wirklich so neu, daß der Rift beidseitig permeabel ist ?), und wer es zurückschafft ist bekloppt und wird auf einer Insel betreut. Warum Jack aus dieser Sache so ein großes Geheimnis macht und es seinen Mitarbeitern nicht einfach erzählt, wird nicht plausibel aufgeklärt, was aber nötig gewesen wäre, weil ja ein Großteil der Story aus dieser Geheimhaltung resultiert. Unglaubwürdig auch Gwens und Andys Reaktion, als sich der Raum mit Angehörigen von Vermissten füllt. Jedes Kind weiß, wieviele Menschen immer wieder spurlos verschwinden, da sollte man als Polizist nun wirklich nicht überrascht sein, wenn bei so einem Treffen viele Leute auftauchen.
    Bleibt noch der Sub-Plot zu erwähnen: Rhys ist zum 500sten Mal zickig, weil Gwen lieber arbeitet, anstatt für ihn zu kochen. Zumindest geht es daneben auch noch um das Thema "Nachwuchs", nur ist das für den Zuschauer nicht sonderlich spannend, denn Gwen wird sich natürlich keinen Braten in die Röhre schieben lassen, weil man als Hauptcharakter in einer actionreichen Serie nun mal nicht mit einem dicken Bäuchlein herumlaufen kann. (Wobei wenn ich federführend wäre, würde Gwen natürlich schwanger werden, bis ihr nach vier Monaten fiese Aliens den Embryo klauen und aufessen. So werden Dramen gemacht !)


    Fazit: Trotz meiner ganzen Nörgelei geht die Folge noch irgendwie in Ordnung. Es wird viel geredet, zumindest das Problem, ob die Mutter wirklich ihren Sohn wiedersehen sollte, war es durchaus wert zu beleuchten, und wir haben nun endlich mal Ianto und Jack beim Fummeln gesehen, anstatt es mal wieder nur erzählt zu bekommen. Als Teil einer anderen Serie würde ich "Adrift" wahrscheinlich für "schlecht" erklären, aber für Torchwood-Verhältnisse war die Folge...na sagen wir mal mittelgut, mit der Betonung auf Mittel.

  • Sehr atmosphärisch fand ich diese Folge, Mit tristen Bildern plätscherte sie etwas schwehrmütig aber sehr stimmig vor sich hin. Aufgelockert wurde das ganze durch die Inflagranti-Szene mit Jack und Janto in Aktion - dies fand auch ich als Hetero lustig, sympathisch und vor allem keinenfalls aufdringlich.


    Nur fand ich die die Szene mit dem schreienden Jungen (bzw. des jetzigen Greisen) seltsam. Das Gefasel von wegen wahsinnig werden, weil er in einen "dark star" (?) geguckt hat doch völlig hahnebüchen, wenn der Darsteller auch noch so herrvorragend war. Das hatmeine Wertung dieser Folge doch merklich gedrückt.

  • Naja, man weiß ja nicht, wie so ein Dunkelstern aussieht. Das kann ja wirklich so ein grauenhafter, schrecklicher, vielleicht sogar widerwärtiger Anblick sein, daß einem gar nichts anderes übrig bleibt, als wahnsinnig zu werden. Ist mir persönlich ja auch schon mal fast passiert, als ich im Kino Star Trek 10 geguckt habe...

  • Diese Folge war großartig. Die Story war emotional, stimmig, ruhig erzählt und für mich überhaupt nicht durchschaubar. Das Jack wieder den Geheimnisvollen mimt und das Ende natürlich kein Happy Ende sein würde, war natürlich klar, denn das sind Elemente, die sich bei Torchwood immer wiederholen, aber das kann man der Geschichte nicht anlasten, denn diese hat mich von der ersten Sekunde an gepackt und am Ende bedrückt zurück gelassen.


    Sogar Gwen wirkte diesmal nicht so nervig wie sonst, wenn sie ihren Kopf durchsetzt, und am Ende verspührte ich das erste mal so etwas wie Mitgefühl für sie, auch wenn man sich langsam Fragen muss, wieviele Männer in Cardiff heimlich in sie verknallt sind. Die Frau kann sich echt glücklich schätzen. Dass Andy sich in diese Schlange nun auch noch einreihen musste, ist der einzig klitzekleine Fakt, den ich zu bemängeln habe. Ansonsten war das Zusammenspiel der Charaktere hervorragend. Nach "Adam" für mich die bisher stärkste Folge.


    Warum Jack aus dieser Sache so ein großes Geheimnis macht und es seinen Mitarbeitern nicht einfach erzählt, wird nicht plausibel aufgeklärt, was aber nötig gewesen wäre, weil ja ein Großteil der Story aus dieser Geheimhaltung resultiert.


    Erstmal finde ich nicht, dass Jack dem Team alles erzählen oder erklären muss, zweitens scheint es Ianto ja zu wissen und drittens wusste Jack wahrscheinlich ganz genau, warum er Gwen von dieser Sache fernhalten wollte.


    Zitat

    Zumindest geht es daneben auch noch um das Thema "Nachwuchs", nur ist das für den Zuschauer nicht sonderlich spannend, denn Gwen wird sich natürlich keinen Braten in die Röhre schieben lassen, weil man als Hauptcharakter in einer actionreichen Serie nun mal nicht mit einem dicken Bäuchlein herumlaufen kann.


    Ha, würden sie nicht über Kinder reden, hättest Du wahrscheinlich irgendwann mal geschrieben, wie unglaubwürdig es ist, dass ein verheiratetes Paar nicht über Kinder redet. Und warum sollte das nicht irgendwann mal passieren? So ab Staffel 7 vielleicht? :D


    Zitat

    Als Teil einer anderen Serie würde ich "Adrift" wahrscheinlich für "schlecht" erklären, aber für Torchwood-Verhältnisse war die Folge...na sagen wir mal mittelgut, mit der Betonung auf Mittel.


    Jetzt muss ich schmunzeln. Was ist das denn für eine Aussage? Da muss ich jetzt doch mal ne Lanze für Torchwood brechen und sagen, dass das genau eine dieser Folgen ist, warum Torchwood eben Torchwood ist, und nicht irgendeine andere Serie und so soll es bitte auch bleiben! In diesem Sinne. Frohe Ostern! :21:

  • Mhhh, mittelprächtiges Dingen. Bis zur Minute 35 (so in etwa) fand ich es noch recht okay... aber die Szene in der die Mudder auf ihren verfledermausten Mutantensohn traf war mir dann doch einen Zacken zu albern. Als dann noch die betroffenen Gwen-Kommentare aus dem Off kamen, musste ich schmunzelnd mit den Augen rollen. Ohne affige Blöd-Klischees kann Chibnall halt einfach nicht.


    An Gwen's Stelle hätte ich der Mudder jedenfalls ein nettes Vergessenspillchen gegönnt... und hoffentlich leiden die ganzen Rift-Leute in dem wasserdurchtränkten Rostkeller nicht regelmässig unter Lungenentzündungen. Also, wenn ich Jack wäre, hätte ich vorher zumindest mal ein paar Rohre reparieren lassen bevor ich jemanden in diese gruseligen Unterkünfte gesetzt hätte. :cursing:


    Nun denn... Was ich wirklich nett fand war, dass man Gwen's alten Polizei-Kollegen aus der allerersten Folge wieder ausgegraben hatte. Einerseits weil dies noch ein wenig mehr Kontinuität in die Serie bringt, und andererseits weil man über diese Freundschaftsbeziehung ein gewisses Bindeglied zwischen Torchwood und Polizei aufbauen kann. Vorausgesetzt der Knilch taucht in Zukunft häufiger auf. Jedenfalls notiere ich das mal auf meinen Wunschzettel für Staffel 3. :)


    Rhys gefällt mir aus irgendeinem Grund immer besser. Ausserdem mochte ich die Abschlusszene in der sich Gwen an seiner Seite ausheult.


    Naja... ich sag mal drei Sterne mit nem halben dran.


    Der Trailer am Ende sah jedoch nett aus. Von dem was man in den Schnippseln erkennen konnte, darf man sich sogar auf nen Jack-Flashback freuen. Cool! :thumbup:

  • Mich hat diese Episode dazu gebracht, einen irsinnigen Appetit auf meinen Couchtisch zu entwickeln!!!
    - Andererseits bin ich nicht in der Lage auch nur halbwegs objektiv an die Sache heranzugehen, da ich den Charakter von Gwen aus ganzem Herzen verabscheue! Um ehrlich zu sein finde ich diese Tendenz, daß sich die letzten Episoden immer nur um einen oder 2 der Protagonisten kümmern nicht so toll. Torchwood ist ein Team und wenn sich die ganze Episode nur auf einen der Charaktere konzentriert nervt das enorm (naja, mich zumindest).


    :18:


    Ansonsten hoffe ich auf die nächsten beiden Episoden (ob es wohl endlich mit Gray weiter geht?) - der Trailer sah für mich eigentlich ganz interessant aus.

  • Also mir gefiel die se Episode gut. Etwas besser als letzte Woche auf jeden Fall. Aber kann auch daran liegen, dass ich emotionale Folgen besonders mag. Ich gebe zu, dass alles ein wenig vor sich hin geplätshcert ist, aber das tat der Sache keinen Abbruch. Im Gegenteil, da man nochmal schnell Luft holen konnte vorm Finale, dass es bestimmt werden wird. Und außerdem hat man noch ein paar interessante Dinge angesprochen, eben dass so ein Rift ja wohl kaum nur in eine Richtung funktionieren wird. STar Trek Fans kennen das ja sicher vom Wurmloch.


    Also ich hab mich gut unterhalten gefühlt, ein wenig berührt sogar, und Gwen hatte eine schöne Einzelfolge.


    Akso, apropos Einzelfolge: Das ist ein ganz normales Vorgehen, dass bei einem Team auch mal nur Einzelne im Mittelpunkt stehen. Damit man sie ebsser kennenerlernt. Naja, am Freitag gehts dann ja einzeln um alle. *froi

    "... was meine welt im innersten zusammenhält ... ist nur eine lüge. die lüge, die ich bin."

  • Naja, am Freitag gehts dann ja einzeln um alle. *froi

    Du meinst Heute. ;)



    Nur Folge... na ja, ging so, wie schon angesprochen war alles sehr vorhersehbar was mich persönlich auch gestört hat.
    Ansonsten sehe ich hier kaum was, das in Zukunft noch irgendwie wichtig sein könnte. Halt ne Lückenfolge, wobei mich das schon wundert, wenn man bedenkt das diese, sowie auch die letzten beiden Folgen vom selben Drehbuchautoren stammen. Da hätte man sicher gut nochmal einen Dreiteiler machen können. Aber nun sind's alles Winzelepisoden.
    Von der nächsten Episode halte ich persönlich auch nicht viel, besteht ausschließlich aus Backflashes und ist wohl die TW Light Folge der Staffel.

  • Erstmal finde ich nicht, dass Jack dem Team alles erzählen oder erklären muss, zweitens scheint es Ianto ja zu wissen und drittens wusste Jack wahrscheinlich ganz genau, warum er Gwen von dieser Sache fernhalten wollte.


    Er hat Owen aber auch nichts gesagt, ebenso Toshi. Und Ianto mußte meiner Meinung nach Jack erst überreden ("Sag mir, was da los ist, oder heute gibts keinen Sex !") und wußte vorher auch nichts. Und dann ist dieses Sanitarium für Riftgestörte ansich eben auch nicht so problematisch, als daß man es geheim halten müßte. Natürlich hätte Gwen, wenn man das ihr nach ihrem Amtseintritt erzählt hätte, wahrscheinlich genörgelt, daß das nicht so ganz schön ist, wenn die Hinterbliebenen im Dunkeln gelassen werden, aber damit hätte sich die Sache dann auch erledigt. Diese Diskussion zu Umgehen, indem man einfach ein Geheimnis daraus macht, hat hingegen Jack recht schwach aussehen lassen. Befürchtet er, daß er sich bei seinem Team in der Sache nicht durchsetzen kann ?
    Und was das "Er muß ihnen ja nicht alles sagen" angeht, stimmt das zwar, nur macht es durchaus Sinn, dem Team nun gerade diese Anstalt nicht zu verschweigen, denn früher oder später könnten sie auch mal auf einen Rückkehrer treffen, und da wäre es ja blöd, wenn sie dann entgegen Jacks Regel einfach den Deformierten zu seinen Angehörigen zurückbringen, weil sie von der Insel nichts wissen.

    Zitat

    Ha, würden sie nicht über Kinder reden, hättest Du wahrscheinlich irgendwann mal geschrieben, wie unglaubwürdig es ist, dass ein verheiratetes Paar nicht über Kinder redet.


    Hätte ich nicht, denn als progressiv denkender Mensch, der ich bin, gehört für mich zum Bild der Familie nicht unbedingt der Nachwuchs. Eine kinderlose Ehe ist heutzutage nichts Seltenes, und gerade von einer Serie wie Torchwood erwarte ich eigentlich, daß sie dieses konservative Leitbild nicht mehr propagiert.
    Was das "Kann ja noch werden" angeht - ich bin ja immernoch davon überzeugt, daß Rhys in der Serie nicht das ewige Leben haben wird. Gwen schwanger in Staffel 7 ist natürlich trotzdem drin, aber dann wohl eher von Jack.

    Zitat

    Jetzt muss ich schmunzeln. Was ist das denn für eine Aussage? Da muss ich jetzt doch mal ne Lanze für Torchwood brechen und sagen, dass das genau eine dieser Folgen ist, warum Torchwood eben Torchwood ist, und nicht irgendeine andere Serie und so soll es bitte auch bleiben!


    Torchwood ist aber generell trotzdem eher actionlastig. Selbst in den bisherigen Charakter-Epsipoden wurde nebenbei trotzdem mal noch schnell die Welt gerettet, oder zumindest eine singende Aliensonde. Bzw. gab es in der ersten Staffel zwar auch ein, zwei entschleunigte Folgen, aber die boten nur wenig Drama und plätscherten stattdessen eher nur so dahin. So stellt die Folge "Adrift", mit ihrer durchgängig dramahaften, ruhigen Natur, vorerst die Ausnahme dar. Und ich persönlich finde es eben immer gut, wenn eine Serie auch einmal ein zu sich konträres Programm anbietet.

    Zitat

    In diesem Sinne. Frohe Ostern! :21:


    Danke, Dir auch. :16:


  • Und was das "Er muß ihnen ja nicht alles sagen" angeht, stimmt das zwar, nur macht es durchaus Sinn, dem Team nun gerade diese Anstalt nicht zu verschweigen, denn früher oder später könnten sie auch mal auf einen Rückkehrer treffen, und da wäre es ja blöd, wenn sie dann entgegen Jacks Regel einfach den Deformierten zu seinen Angehörigen zurückbringen, weil sie von der Insel nichts wissen.


    Dann hätte es aber keine Folge gegeben, bzw sie wäre bereits nach der 15ten Minute zuende gewesen! :D Das ist halt so "Lost"-style Writing... Charakter- und Story-Logik ignorieren, nur damit am Ende ein bestimmtes Ergebnis erreicht werden kann. Sicherlich wären solche Dinge ganz leicht vermeidbar wenn man als Scriptwriter sein Hirn einfach ein wenig mehr anstrengt und sich überlegt wie man die Geschichte besser aufziehen könnte... aber ich glaube jemand wie Chibnall hat keine Lust sich mit solchen trivialen Dingen abzumühen und lässt lieber alles auf wackeligen Beinen stehen. Wenn man Glück hat merkt's ja schliesslich keiner. ;)


    Zitat

    Hätte ich nicht, denn als progressiv denkender Mensch, der ich bin, gehört für mich zum Bild der Familie nicht unbedingt der Nachwuchs. Eine kinderlose Ehe ist heutzutage nichts Seltenes, und gerade von einer Serie wie Torchwood erwarte ich eigentlich, daß sie dieses konservative Leitbild nicht mehr propagiert.


    Also, das hat mich jetzt ehrlich gesagt gar nicht gestört. Abgesehen davon empfiinde ich die Combo Frau/Mann/Kind nicht als konservatives Leitbild. Irgendwoher muss der Nachwuchs ja schliesslich kommen.

  • Also dass der Rift in beide Richtungen funktioniert, war doch schon längst bekannt, oder?
    Ich erinnere da an den Flugzeug-aus-der-Vergangenheit-Mehrteiler aus der letzten Staffel. Warum war diese Truppe nicht sabbernd auf der Insel gelandet? Der Gruselkeller hätte auch wirklich einen kleinen neuen Anstrich verdient gehabt.


    Sonst fand ich die Folge auch recht gut. Der ehem. Kollege von Gwen hat mir sehr gut gefallen. Ich hoffe, den sehen wir noch ein paar mal wieder.

  • Der Gruselkeller hätte auch wirklich einen kleinen neuen Anstrich verdient gehabt.


    Und das allein schon aus therapeutischen Gründen! Ich weiss ja nicht wie's bei anderen so aussieht... aber wenn ich hypergealtert vom Rift ausgespuckt werden würde, dann würde mich ein schlecht beleuchteter Tropfkeller als Wohnort nur noch mehr runterziehen. *lol* Kein Wunder wenn die ganzen Patienten dort dann nichts besseres zu tun haben als mit depressiven Gesichtsausdrücken durch die Flure zu schlurfen. :D

  • Diese Diskussion zu Umgehen, indem man einfach ein Geheimnis daraus macht, hat hingegen Jack recht schwach aussehen lassen. Befürchtet er, daß er sich bei seinem Team in der Sache nicht durchsetzen kann ?

    Du wirst lachen, aber ich denke, genau das ist das Problem. Besonders Staffel 1 hat ja gezeigt, dass Jack nicht gerade zu den "Leader"-Typen gehört. Sein Führungsstil ließ ja desöfteren zu wünschen übrig und führte ja zuweilen zu ziemlich chaotischen Situationen innerhalb des Teams. Dass er nun diese Riftpsychatrie, für die Torchwood ja eindeutig nicht viel Geld springen lässt, wenn man sich ihren Zustand betrachtet, lieber für sich behält, passt ins Bild. Außerdem spielt diese Einrichtung für die Arbeit bei Torchwood eigentlich auch keine Rolle. Denn wenn Andy Gwen nicht zu den Ermittlungen herangezogen hätte, wäre die Sache ja auch nie aufgeflogen. Also warum das Team damit belasten?

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    Hätte ich nicht, denn als progressiv denkender Mensch, der ich bin, gehört für mich zum Bild der Familie nicht unbedingt der Nachwuchs. Eine kinderlose Ehe ist heutzutage nichts Seltenes, und gerade von einer Serie wie Torchwood erwarte ich eigentlich, daß sie dieses konservative Leitbild nicht mehr propagiert.

    Dann hättest Du aber auch schon die Hochzeit in Frage stellen müssen. Die passt ja noch eher in die konservative Schublade. Kinderlose Ehen sind ja nicht immer freiwillig. Und außerdem sprechen wir hier von Rhys. Wenn der Mann nicht nach Familie mit Kinder aussieht, dann weiß ich auch nicht. Und ich hoffe nebenbei, dass Du diese Einstellung nicht auf Dich persönlich beziehst. Progressiv denkende Männer wie Du, die Torchwood schauen, sollten Kinder in die Welt setzen! :20:

  • Ha ha, aber nein, ich habe für mich entschieden, keinen Nachwuchs in die Welt zu setzen. Da muß man soviel Zeit und Nerven investieren, daß mir Beides dann wiederum für z.B. Torchwood fehlen würde, und das wollen wir doch nicht... ;)
    Was die Hochzeit angeht, zähle ich sie nicht zu den konservativen Konstrukten, da sich ihre Bedeutung ja inzwischen verändert hat. Früher einmal nur von der Kirche durchgeführt, wird sie jetzt ja auch von staatlicher Seite ausgesprochen, und ihr Sinn für die Gesellschaft ist weniger der Prolog zur Fortpflanzung, weil Kinder zeugen kann man auch ohne Heirat, sondern hauptsächlich als ultimativer Liebesschwur, sowie als Möglichkeit, Vorteile im Steuersystem zu erlangen.
    Wahrscheinlich ist es auch eher das, was mich an der Sache gestört hat; weniger daß über Nachwuchs gesprochen wurde, sondern daß mit Gwen und Rhys diese veraltete Abfolge propagiert wird: Sich kennen lernen -> Heirat -> Kinder
    Ich denke, es hätte mich weniger stört, wenn die beiden am Anfang der Staffel über dieses Thema geredet hätten, anstatt nun gerade kurz nach der Hochzeitsfolge. Das hat eigentlich erst dieses "Bäh, ist das konservativ !" in mir ausgelöst.


    Was das Jack-Thema angeht, kann man Deine Argumente durchaus gelten lassen, wobei das chronologisch nicht so richtig passt, denn als Gwen zu Torchwood stieß, herrschten da ja noch diese chaotischen Zustände, und auch eine generelle Kaltschnäuzigkeit. Man hat die Rift-Gimmicks bedenkenlos eingesetzt - vom Handschuh bis zum Pheromon-Spray, und erst Gwen hat ja dann diese menschliche Komponente ins Team gebracht. Deshalb wäre es für mich schon nachvollziehbarer, wenn Jack zu dem Zeitpunkt noch kein Problem gehabt hätte, es seinem Team zu sagen. - hätte im übrigen auch den Plot einen Tick interessanter gemacht, wenn Gwen die einzig Unwissende gewesen wäre, und all die Anderen ganz auffällig unauffällig versucht hätten, Gwen von dem Fall wieder abzubringen.

  • Manchmal frage ich mich,ob diejenigen hier, die Wörter wie "Atmosphäre" oder "emotional" benutzen, schonmal eine andere Dramaserie gesehen haben, eine gut gemachte. Denn gerade wenn es "emotional" werden soll, wird bei Torchwood immer penetrant auf die Tränendrüse gedrückt. Die ohnehin schon vorhandene Neigung der Darsteller zu shatner'schem Overacting gewinnt dann immer die Oberhand und die Musik wird unerträglich kitschig. So auch wieder in dieser Episode.


    Was ich nicht verstehe: In den Kategorien, die eigentlich richtig teuer sind, wie Effekte oder allgemein der Look der Serie, hat Torchwood schon beinahe mit der amerikanischen Serienindustrie gleichgezogen. Warum dann immer diese Holzhammer-Dramaturgie und ein Cast aus der William-Shatner-Schauspielschule? War das Geld alle?

  • Wo in ausgerechnet dieser Folge Shatnerisms gewesen sein sollen, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen und die Musik hat mir auch hervorragend gefallen.


    Ich fand die Folge hammergenial! Und das nur zum Teil wegen der Story der verschwundenen Leute. Ich fand großartig:


    a) wie Tosh und Gwen an der Sache gearbeitet haben, ohne Jack davon zu erzählen.


    b) wie Jack darauf reagiert hat, daß Gwen ihn angeschrien hat, er solle die Türe öffnen.


    c) wie Rhys uns Gwen miteinander umgehen - nämlich wie ein TOTAL ECHTES REALES Paar! Und das meine ich jetzt kein bißchen sarkastisch, sondern absolut ernst. Gwen ist die Starke, klar - aber sie läßt sich trotzdem von ihrem Partner auch mal den Mund verbieten. Rhys macht klar, was ihn an ihrem Job ankotzt und daß sie die Probleme, die sie mit nach Hause bringen will, gefälligst im Job lassen soll - aber wenn er merkt, daß sie ihn auf einem krasseren Level als sonst braucht, dann steckt er total zurück und gibt ihr die Schulter, die sie braucht - - - und ist in diesen Momenten dann sogar stärker als sie...


    Ich liebe die Beziehung der beiden - und HEY, ich fühle mich keineswegs stockkonservativ, aber ich bin auch verheiratet und ich habe mit meinem Mann sogar schon VOR der Hochzeit darüber geredet, wie es mit Nachwuchs laufen soll...

  • Manchmal frage ich mich,ob diejenigen hier, die Wörter wie "Atmosphäre" oder "emotional" benutzen, schonmal eine andere Dramaserie gesehen haben, eine gut gemachte.

    Ich bin mir sicher, Du sagst mir bald, welche gut gemachten, Dramaserien im Science Fiction Bereich es so gibt, die bei emotionalen Handlungen nicht auf die Tränendrüse drücken und dabei auch auf kitschige Musik verzichten. Ich lern ja gern dazu. Und was das Shatnersche Overacting betrifft: Schau mal Boston Legal und dann darfst Du diese Aussage zurücknehmen!