• Bewertung der Folge 24

    1. Super (3) 13%
    2. Gut (13) 54%
    3. Durchschnitt (7) 29%
    4. Ausreichend (1) 4%
    5. Schlecht (0) 0%

    Der fünfte Doctor, Nyssa und Tegan müssen auf einem geheimnisvollen Raumschiff notlanden, das auf Kollisionskurs mit ihnen ist. Ihre Ermittlungen führen die TARDIS-Crew wieder mal auf die gute alte Erde, allerdings getrennt voneinander: Währen Nyssa und Tegan im Jahr 1977 auf den Brigadier treffen, stößt der Doctor gleichzeitig sechs Jahre später auf ... den Brigadier! Als wäre dieser chronale Doppelschlag noch nicht problematisch genug, erhält ein neuer Bekannter namens Turlough einen heimtückischen Auftrag vom Black Guardian persönlich: Der Doctor muss sterben!

    Eine Geschichte, die teilweise einfach haarsträubend unlogisch ist. Warum zur Hölle kommen Nyssa und Tegan auf die Idee, dass der verwundete Kerl in der Zeitkapsel der Doctor sein könnte? Die Ähnlichkeit ist gleich null, und so schwer entstellt ist er auch wieder nicht. Selbst als er sich dann als Aliengreis mit schlechtem Kostümgeschmack entpuppt (was tatsächlich für den sechsten Doctor sprechen würde :P ) und zumindest Tegan misstrauisch wird, kommt keiner der offenbar enthirnten Companions auf die Idee, ihn etwas zu testen. Mawdryns Behauptungen, der regenerierte Doctor zu sein, wären doch nicht allzu schwer überprüfbar. "Sag mal, wie bist Du das letzte Mal regeneriert? - Wie ist Adric gestorben? - Was wurde aus meinem Vater" und Ähnliches hätte sich da als Quizmaterial ziemlich angeboten. (Frage Zwei wäre übrigens mit "Zu schnell und schmerzlos" zu beantworten, aber ich schweife ab. ;) )

    Und Turlough ... der verschlagene Kerl taucht völlig ohne Erklärung auf dem Schiff auf, ist ganz offensichtlich nicht aus dem Jahr 1983, und auch sonst nicht gerade die vertrauenserweckendste Persönlichkeit, die man sich so vorstellt. Den Doctor scheint das nicht weiter zu irritieren, ohne mit der Wimper zu zucken akzeptiert er ihn sofort ohne irgendwelche Fragen als ad hoc-Companion und nimmt ihn zum Schluss sogar mit. Klar, der Davison-Doctor ist ein ausgesprochen netter Kerl, aber das ist einfach nur dumm. Selbst Tegan hatte da mehr Hirn, und das will was heißen. ("I don´t trust that boy.") :P

    Der Black Guardian als Bösewicht im Hintergrund war nicht sonderlich beeindruckend. Ich hab nicht verstanden, warum er den Doctor nicht einfach selbst umbringt, außerdem ist er mir etwas zu überzogen gespielt. Vielleicht muss ich erst die "Key to Time"-Staffel fertig sehen, um diese Figur besser zu begreifen.

    Trotzdem fand ich "Mawdryn Undead" äußerst vergnüglich, alles andere war ausgesprochen gut. Sowohl das reich dekorierte Raumschiffset als auch die Außenaufnahmen waren einfach schön. Abgesehen von ihren geschmacklosen lila Anzügen mochte ich Mawdryn und seine Geschichte sehr ("Fools who tried to turn themselves into timelords"), auch die Tatsache, dass der Doctor im Finale im Endeffekt Euthanasie betreibt, fand ich recht mutig. Und das "if I try to reverse the polarity of the neutron flow" hatte hier Charme, eindeutig eine kleine Verbeugung vor der Vergangenheit.

    Turlough ist eine interessante Figur, ein selbstsüchtiges, verschlagenes kleines Aas. Dass er sogar bereit ist, den Doctor mit einem Stein zu erschlagen, macht ihn aber nicht gerade zu einem Sympathieträger. Im Gegensatz zum Hauptcast, sogar Nyssa macht in dieser Folge viel Spaß, Tegan und der fünfte Doctor sowieso. Der in dieser Folge übrigens auch bestätigt, dass er tatsächlich die Nummer Fünf ist.

    Der Hauptgrund, warum mir die Folge so gut gefallen hat, ist aber natürlich ein ganz wunderbarer Nicolas Courtney. Dieser ergraute Brigadier gefällt mir sogar noch um einiges besser als die Version aus den 60ern und 70ern. So wunderbar britisch und stoisch, wie eine Figur nur sein kann. Die Freude des Doctors über das Wiedersehen mit ihm war nett, auch einige alte Haudegen wurden erwähnt. Gut für Harry Sullivan, dass er im Dienste der NATO steht, aber dass der arme Sgt. Benton nun offenbar sein Dasein als Gebrauchtwagenverkäufer fristet... :/

    Der ganze Handlungsfaden um den Brig war noch dazu gut aufgebaut, obwohl natürlich schnell klar war, dass das Treffen seiner beiden Versionen zur Amnesie des 77er-Brigs führen würde. ("You stupid boy, a solid object cannot dematerialize" :) ) Herrlich amüsant war seine Herumkommandiererei von Tegan, die das natürlich nur mit einem "Chauvinist" kommentieren konnte.

    Etwas eigenartig fand ich allerdings doch, dass ein alter Haudegen wie der Brigadier im Alter zum Mathematiklehrer wurde. Hintergrund ist, dass seine Rolle eigentlich an William "Ian Chesterton" Russel gehen sollte, der dann keine Zeit hatte. Hätte mehr Sinn ergeben, und ich bin fast ein wenig traurig, dass mein Lieblingscompanion nicht zum Zug kam. :(

    Insgesamt muss man mehr als einmal sehr großzügig sein, um bei "Mawdryn Undead" über einig abstruse Dinge hinwegzusehen. Aber allein schon wegen Nicolas Courtney schaut jedenfalls bei mir noch locker ein "Gut" raus.

    "It's more than that! I'm not that man, Klein. The man you want me to be. You can say what you like, even re-write my past, but it doesn't change who I am. If I can save them, I will. I'm the Doctor. That's what I do."

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    Einmal editiert, zuletzt von michael_who (25. September 2009 um 15:43)

  • In dieser Folge zeigt uns der Brigadier, warum es böse ist, sich selbst anzufassen ;)

    Über die Folge bin ich sehr zwiegespalten. Einerseits fühle ich mich über die 4 Folgen ganz gut unterhalten, trotz einiger Strecken in der dritten Folgen. Dann haben wir hier den Brig, gleich 2mal, sowieso immer ein Highlight. Ebenso mag ich das kleine Dilemma des Doktors, der einfach nicht sehr erfreut ist, mal seine verbliebenen acht Leben abgeben zu müssen - an Leute, die damit sowieso nur Sterben wollen (irgendwie muss ich hier an Ed Byrnes Kritik an Gelegenheitsrauchern denken :D). Und davon ab fand ich das Raumschiffset auch sehr hübsch. Viel Art Deko. *G*

    Leider hat man in der Folge aber auch sehr viel übles Zeug: Wieso beleidigen alle Charaktere diesen doch eigentlich nichtmal sehr fetten Jungen? Wieso ist der komplette Maincast so viel dümmer als sonst (einschließlich des Doktors)? Wieso versuchen Nyssa und Tegan nicht mal zu überprüfen ob es sich bei dem entstellten Wesen wirklich um den Doktor handelt? Wieso trägt der Black Guardian einen Vogel auf dem Kopf? Hat Terry Pratchett hier seine Inspiration für den Entenmann her?

    Fragen über Fragen, die alle nicht beantwortet werden.

    Oh und Turlough: Ich glaube ich kenne jetzt alle Stories von ihm, und weder mag ich ihn, noch mag ich ihn nicht. Für einen so besonderen Companion (dahingehend, dass er so düster angelegt ist) ist er mir einfach nur ziemlich egal. ?(

  • Zitat

    Wieso beleidigen alle Charaktere diesen doch eigentlich nichtmal sehr fetten Jungen?

    Es waren ja nicht alle, sondern nur Turlough und der Brig. Der Rotschopf ist halt ein Fiesling. Und der Brig hat sein "If you would do any exercise your body would not look so disgusting" so cool rübergebracht, dass ich´s eher lustig fand. Und hauptsächlich dürfte das Casting hier wohl daneben gegangen sein, ich denke da wäre dem Script nach doch ein schwereres Kaliber gefordert gewesen. :)

    Zitat

    Wieso ist der komplette Maincast so viel dümmer als sonst (einschließlich des Doktors)? Wieso versuchen Nyssa und Tegan nicht mal zu überprüfen ob es sich bei dem entstellten Wesen wirklich um den Doktor handelt?

    Die unbegreiflichen Dummheiten liegen daran, dass die aufgetretenen Warpellipsen die Polarität des Neutronenflusses und damit einhergehend die Synapsen der TARDIS-Crew geschädigt haben. Beweis mir das Gegenteil. :P Nicolas Courtney und Peter Davison haben das alles übrigens auch nicht ganz verstanden, beide sind auf den Extras nicht ganz unkritisch. Wobei Davison sich scheinbar hauptsächlich freute, dass er sich nicht statt Mawdryn dreckig in die TARDIS legen musste.

    Zitat

    Wieso trägt der Black Guardian einen Vogel auf dem Kopf? Hat Terry Pratchett hier seine Inspiration für den Entenmann her?

    Warum rennt der vierte Doctor mit einem hundert Meter langen Schal rum? Warum der fünfte mit einer Sellerie? Und warum der sechste mit ... eh schon wissen. ;) Seltsame Kleiderordnung hinterfrage ich bei Doctor Who nie

    Muss übrigens noch Werbung für die Extras machen, die gerade bei mir laufen. Insbesondere für ein mit dem Brigadier (nicht Nic Courtney) geführtes Interview. Endlich erfährt man mehr über Doris. :)

    Für was hast Du eigentlich gestimmt, Moogie? Gut oder Ausreichend?

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  • Es waren ja nicht alle, sondern nur Turlough und der Brig. Der Rotschopf ist halt ein Fiesling.


    hmm,... es kam mir wie mehr vor, wohl, weil ich es so extrem daneben fand. Ja, auch beim Brig fand ichs nicht cool, sondern ziemlich fies, so als Autoritätsperson einen Schüler unprovoziert als physisch abstoßend zu bezeichnen. Das ist doch ziemlich arschig.

    Zitat


    Die unbegreiflichen Dummheiten liegen daran, dass die aufgetretenen Warpellipsen die Polarität des Neutronenflusses und damit einhergehend die Synapsen der TARDIS-Crew geschädigt haben. Beweis mir das Gegenteil. :P Nicolas Courtney und Peter Davison haben das alles übrigens auch nicht ganz verstanden, beide sind auf den Extras nicht ganz unkritisch. Wobei Davison sich scheinbar hauptsächlich freute, dass er sich nicht statt Mawdryn dreckig in die TARDIS legen musste.


    Es macht einfach keinen Sinn und war ein ganz dummer Trick etwas Spannung in die Folge zu bringen. Einigen wir uns darauf? ;)

    Zitat


    Warum rennt der vierte Doctor mit einem hundert Meter langen Schal rum? Warum der fünfte mit einer Sellerie? Und warum der sechste mit ... eh schon wissen. ;) Seltsame Kleiderordnung hinterfrage ich bei Doctor Who nie


    Das stimmt, aber der Guardian so als höheres Wesen? Ich weiß ja nicht, ob du Enlightenment schon geschaut hast, aber der White wurd ja mit seinem ersten Auftritt in Ribos Operation fast schon als gottgleich kodifiziert, und dann trägt der ein Huhn auf dem Kopf? Naja ... :p
    (schön fand ich die Stelle dazu im Audiokommentar, etwa so "Wie fühlt man sich so als Autor, Eric, wenn man so eine Figur wie den Black Guardian schreibt, und dann sieht, was sich das Kostümdepartment für ein Kostüm dafür ausgedacht haben?" - "Man fragt sich ob man heute schon oder doch erst morgen Selbstmord begehen sollte" :D

    Werbung für die Extras kann man IMMER machen. Die Classic Who DVDs sind ja leider recht teuer, aber dafür war ich bisher von den Extras auch nur selten enttäuscht. (wobei ich es gerade bei dieser Box schade finde, dass die Photogallerien immer nur in DVDauflösung zu haben sind. Wenn man da für den PC Teil die Fotos in etwas höherer Auflösung hätte, würde ich mich noch viel mehr drüber freuen. Teilweise sind da nämlich echt schöne Bilder bei.)

    Als riesiger Brigadier-Fan hab ich mich grad noch zu einem "gut" durchgerungen, trotz der riesigen Plotlöcher. *g*

  • Ich hab ja nur verzweifelt versucht, meinem Lieblings-Doctor die Stange zu halten. Aber man könnte natürlich auch sagen, dass es schlecht geschrieben ist. :)

    Enlightment habe ich noch nicht geschaut. (Immer wenn ich eine neue Folge sehe schreibe ich unmittelbar drauf einen Beitrag.) Aber stimmt schon, das komische Outfit macht es nicht gerade einfach, den Guardian ernst zu nehmen.

    Die Fotos auf den DVDs sind mir übrigens wurscht, die sehe ich mir so gut wie nie an. In die Audiokommentare schnuppere ich zumindest rein, bei Peter Davison und Konsorten bleibe ich auch gern mal hängen. Vor allem in Kombination mit Janet Fielding fliegen da immer herrlich böse Giftpfeile gegen die Serie.

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  • Die "dem fünften Doktor die Stange halten" Aktion unterstütze ich vollständig! :thumbup:

    Nur lassen sich solche Schreibschwächen etwas schwer unter den Teppich kehren.



    Die Fotos auf den DVDs sind mir übrigens wurscht, die sehe ich mir so gut wie nie an. In die Audiokommentare schnuppere ich zumindest rein, bei Peter Davison und Konsorten bleibe ich auch gern mal hängen. Vor allem in Kombination mit Janet Fielding fliegen da immer herrlich böse Giftpfeile gegen die Serie.

    Okay, das ist ne Interessenssache. Ich erstelle ja selber gerne Graphiken (Icons, Avatare etc.) da sind gute Bilder schon nützlich, je hochauflösender deso besser (und davon ab hab ich auch ne Zeit lang regelmäßig gezeichnet und hab ein geringes aber vorhandenes Kunstinteresse. :D Da entwickelt sich schonmal ein gewisser Faible für schöne Bilder aller Art. )


    Dann bin ich mal wirklich gespannt was du zu Enlightenment sagen wirst. Ich fand das die beste Folge von der Box und werd mir gleich mal die Special Edition ansehen. *g*


    Ich bin ein Fan von den Audiokommentaren der Classic DVDs. Am Liebsten sind sie mir, wenn es sich bei den kommentierenden um eine Mischung aus Schauspieler/Regisseur/Autor handelt. Da sind die Kommentare meist unterhaltsam und witzig. (Wobei ich mit den Kommentaren von den Davison-Folgen bisher ausnahmslos zufrieden sind. Obwohl da die Intelligenz der Beiträge immer etwas davon abhängig ist, ob da nur Schauspieler sitzen oder nicht. Bestes Beispiel der Kommentar zu Four to Doomsday. Total lustig, aber viel nachdenken bevor sie den Mund aufmachen tun die Kommentierenden da nicht. *g*)

  • ETC. hab ich schon verstanden - aber dass Du ICONS und AVATARE als erstes anführst, fand ich sehr irritierend - zumal ich in Deinem LJ von "ETC." bisher noch nichts gesehen hab :)

    das letzte Mal, dass ich was aus qualitativ hochwertigem gebastelt habe ist ja auch schon 1 1/2 Jahre her *g* (und hochauflösend kann man auch bei kleinen Graphiken benutzen, wenn man aus dem Großen Bild halt Details nehmen will. Ein Auge, einen Saum, sowas halt *g*)

  • Für ICONS und AVATARE? HOCHAUFLÖSEND?

    R:

    Nimm was du kriegen kannst und gib nichts wieder her. :thumbup:

    Runterskalieren kann man die Qualität gerade bei kleinen Bildern hinterher immer noch, aber wenn schon die Bildquelle verpixelt oder in seltsamen GIF-Farben gehalten ist, kann man kaum noch was machen, damit es schön endet.


    Könnte man so fast auch für die Folge gelten lassen: schöne Kostüme könnte man vielfältig wiederverwenden, aber wenn man einmal ein Nest aus Wolle auf einen Kopf geklebt hat, dann ist es unmöglich daraus noch was passables zu machen.

    Wäre allerdings nicht ganz so schlimm -auch mit scheuslichen Kostümen haben sie schon schöne Folgen gemacht- wenn nicht gerade DER bedeutendste Charakter der Folge, der neue Companion Turlough so unausstehlich und irrational gezeichnet wäre. Dagegen sind die beiden Damen ja Ausbünde an Vernunft und Logik. Um nicht zu sagen: man wünscht sich manchmal Adric zurück *schockiert innehalt* ;)
    Der Brigadier ist zwar nett, aber sonderlich viel zu tun bekommt er leider trotz verzwilligung nicht. Darum beim besten Willen nicht mehr als eine Drei für Mawdryn Undead.

    • Ad infinitatem ac plus ultra! •

  • Naja, Turlough soll ja auch ein unausstehlicher Kerl sein, immerhin will er ja einfach so den Doctor niedermeucheln. Eigentlich könnte so ein als Companion getarnter Attentäter viel Zündstoff bieten, aber irgendwie wird in der Folge nix gscheites draus gemacht. Die Szene mit dem versuchten Steinmord geht eher in Richtung unfreiwillige Comedy und dann macht der Rotschopf irgendwie nicht mehr allzu viel.

    Vielleicht wäre es klüger gewesen, ihm ein verständliches Motiv für seine doch recht freiwillige Kooperation mit dem Guardian zu geben und ihn dafür zu einem etwas anständigeren Kerl zu machen. Dann hätte er den gewissensgeplagten Verbrecher mit edlen Gründen abgeben können. Aber gleich am Anfang wird er als charakterliches Vollschwein präsentiert, indem er Hippo recht unnotwendig ans Messer liefert.

    Trotzdem, von Adrics Nervqualitäten ist er weit entfernt. Ich bin da bei Moogie, Turlough ist mir eher wurscht.

    Nicolas Courtney hat sich übrigens heftig beklagt, dass er für´s gleiche Geld so viel arbeiten musste. Ich fand seine Rolle recht prominent, eine seiner zwei Versionen war doch ab Teil Zwei fast ständig präsent.

    Objektiv kann ich Deine Bewertung aber gut nachvollziehen, trotzdem mag ich die Folge.

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  • Naja, Motive für Turlough?

    Er will auf seinen Heimatplaneten zurück. Das reicht für so ein unempathisches Aas schon, um den Mordauftrag anzunehmen. Wirklich viel gemacht hat man da ja leider nicht draus. Aber das ist generell so ein Problem, dass ich mit Companions, vor allem in der JNT Ära habe: Charakterentwicklung? Die Persönlichkeiten der Companions in den Folgen bearbeiten? Nein, danke.

    Sehr schade, aber zum Glück sind die Geschichten an sich unterhaltsam. :)

  • Das ist richtig, abgesehen von Ace ist der Companion meist nicht mehr als ein Stichwortgeber für den Doctor, persönliche Stories treten kaum in den Vordergrund. In der Classic-Serie liegt´s halt hauptsächlich daran, ob die Schauspieler was ansprechendes aus ihrem kärglichen Material machen. In vielen Fällen gelingt das ja doch ausgezeichnet, ich nenn mal Barbara, Ian, Sarah Jane, Tegan, teilweise Leela oder Romana II als Beispiel, die alle starkes Profil hatten, obwohl der Zuseher äußerst wenig über sie als Figuren erfährt.

    Der Stellenwert des Companions ist heute einfach höher. Ab und zu geht mir das allerdings schon zu weit, wie etwa im Fall von Marthas Familie oder Donnas Mutter, die ich jedenfalls nicht gebraucht hätte.

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  • Wobei Barbara und Ian ja einfach den Vorteil hatten, dass sie als Companions in Hartnells Ära fast schon zwangsweise im Vordergrund standen. In der allerersten Folge muss der Zuschauer über sie den Doktor kennen lernen. Und da damals auch Serials mit 6 und mehr Teilen nicht unüblich war, war es einfacher, den Companions eigene Handlungsstränge in die Folgen zu packen (z.T. sogar nötig, da Hartnell ja auch teilweise aus gesundheitlichen Gründen nicht so sehr im Vordergrund stehen konnte.)

    Sarah Jane und Tegan dagegen sind die beiden am Längsten dienenden Companions (beide 4 oder knapp 4 Jahre). Wenn die sich da nicht etwas gefunden hätten, wäre das ja schlimm. *g* Aber selbst da würde ich sagen hat man kläglich wenig mit den Companions als Charakteren gemacht.

    Leela ist zu gleich ein gutes, und ein schlechtes Beispiel. Einerseits ist man durch ihre Einzigartigkeit, einer völlig anderen Kultur, als der der meisten Companions, anzugehören, in den Folgen wirklich viel auf sie eingegangen, andererseits wurde sie von Staffel zu Staffel dümmer, was, wie ich fand, irgendwann einfach nur noch ihrem Auftreten, so wie sie mal in die Serie eingeführt würde, widersprach.

    Und Romana II ... da weiß ich eigentlich gar nicht was ich zu ihr sagen soll. So stark profiliert finde ich sie jetzt nicht, aber ich hab auch noch bei weitem nicht alles mit ihr gesehen.


    Natürlich muss nicht immer der ganze Familienanhang gezeigt werden, aber sowas wie Nyssa sollte halt auch nie wieder passieren, dass man mal eben einen Companion an Bord nimmt, die zur letzten ihrer Art macht, und das dann nie wieder auch nur mal erwähnt.

  • Ian und Barbara sind eigentlich Sonderfälle, da sie vor allem in der ersten paar Geschichten als die eigentlichen Hauptfiguren präsentiert wurden, der Doctor war eher dieser komische, fiese alte Kerl, der nicht mal vor einem Mord zurückschrecken würde. Der moralische Kompass waren ganz klar die beiden Companions, Ian durfte darüber hinaus noch die ganzen Spaß-Parts (Prügeln, Springen, Schreien, Kämpfen, Laufen) erledigen.

    Bei Leela schrieb ich genau aus den von Dir angeführten Gründen "teilweise". Nach "Horror of Fang Rock" fand ein ganz furchtbarer Bruch statt, plötzlich war sie die dumme Bimbo-Amazone, über die sich alle lustig gemacht haben.

    Romana II ist für mich eine starke Figur, weil sie mit dem Doctor auf Augenhöhe steht und insbesondere in der E-Space-Trilogy eine vollendet würdevolle Timelady verkörpert.

    Bei Nyssa - damit wir zumindest in Ansätzen was zum Thema haben :) - merkt man halt, dass sie nach "Keeper of Traken" nachträglich eingefügt wurde und auch nur wegen Peter Davisons Interventions so lange dabei blieb, niemand hat sich Geschichten - oder auch nur Szenen - für sie überlegt. Aber man muss schon auch klar sagen, dass Sarah Sutton mies spielt. Ihre hölzernen Szenen in "Logopolis", als sie die Vernichtung ihrer ganzen Welt beobachten muss, sind eine darstellerische Schande. Trotzdem habe ich eine gewisse Grundsympathie für sie, die ich mir selber nicht ganz erklären kann.

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  • Romana II ist für mich eine starke Figur, weil sie mit dem Doctor auf Augenhöhe steht und insbesondere in der E-Space-Trilogy eine vollendet würdevolle Timelady verkörpert.


    Die E-Space Trilogie hab ich noch nicht gesehen. Aus der Staffel kenne ich erst The Keeper of Traken und Logopolis, aber als nächstes steht bei mir eh The Leisure Hive an. Bisher nehme ich so schon als sympathischen Companion war, aber wirklich viel wird charakterlich ja auch nicht mit ihr gemacht. Die einzige Veränderung bei Romana ist ja die Regeneration und bei Romana II, dass die Autoren irgendwann aufgehört haben ihr Kreisch-Companion Szenen zu geben (wofür ich sehr, sehr dankbar bin. Ich wünschte das hätte man schon bei Mary Tamm zurückgefahren). Als Timelady passt sie aber wirklich super zum Doktor. Die zwei sind auf einer Wellenlänge, das ist schön anzusehen. :)


    Nyssa hätte man niemals nach Keeper of Traken wieder reaktivieren dürfen. Dieses ganze "so viele Companions wie möglich, damit der Wechsel zwischen den Doktoren für die Zuschauer leichter wird", das JNT da gestartet hatte, ist totaler Käse. Für so viele Companions ist einfach nicht genug Zeit da. (Adric hätte man dann in Earthshock trotzdem noch umbringen sollen, und der Doktor wäre allein mit Tegan unterwegs gewesen. Wie gut hätte das werden können? Hach ...) Im Grunde ist mir Nyssa zwar immer noch lieber als Adric, aber man hätte sie nicht an Bord holen dürfen (Und das Peter Davison sich da so für sie einsetzen konnte, mit den fadenscheinigsten Argumenten, ist auch der größte Käse überhaupt. Der Serie hat das nicht wirklich was gebracht). Dass die Autoren dann aber nicht mal versuchen Stories für sie zu schreiben, ist umso sträflicher. Die einzigen paar Charaktermomente in ihrer Laufzeit als Companion hatte sie in Arc of Infinity und das ist einfach zu wenig (seltsamerweise wurde die Folge auch von dem Kerl geschrieben, der Nyssa erfunden hatte. So ein Zufall ;) ). Vielleicht hätte sich auch Sarah Sutton in der Zeit schauspielerisch weiter entwickelt, wenn man sie irgendwie gefordert hätte, aber so hatte sie 80% der Zeit ja nur irgendwelchen Techno-Babble ausspucken müssen.

  • Naja, Turlough soll ja auch ein unausstehlicher Kerl sein,
    Objektiv kann ich Deine Bewertung aber gut nachvollziehen, trotzdem mag ich die Folge.

    Naja, ein "Befriedigend" ist ja noch keine wirkliche Unzufriedenheit mit der Folge. Mir fehlt hier nur sowohl bei den Figuren als auch bei den Untersuchungen die Stringenz. Warum nimmt der Doctor Turlough an Bord, bzw warum bringt er ihn nicht wie den alten Brigadier wieder in seine Zeit zurück? Da kam kein nachvollziehbares Motiv herüber, kein Punkt indem der Knabe nützlich genug gewesen wäre um ihn auch nur aus Neugierde zu behalten.
    Und die Art wie die Companions und der Brigadier da in der Gegend herumgelaufen sind, ist mir auch rätselhaft. Da kam nirgendwo ein klarer Gedanke zum Vorschein ein gezieltes Vorgehen, man läuft einfach solange im kreis herum bis sich von alleine was interessantes ergibt. Für den Doctor kann ichd as ja noch als Verschrobenheit und "Stil" akzeptieren, zumal DER wenigstens Ergebnisse vorzeigen kann, seine Companions aber kommen gerade in dieser Folge her wie Ballast für die TARDIS herüber als wie produktive Mitglieder einer "Expedition". Finde ich schade, habe ich schon besser gesehen, fehlt mir. Deshalb ja u.a. der Hinweis auf Adric, der zeigte mehr Potential, auch wenn er vielleicht zu nervig geschrieben wurde.

    Spoiler anzeigen

    (Und dass ich Turlough so ablehne liegt u.a. daran dass er sich bislang nicht verbessert hat. Ständig und pausenlos der großmäulige, aufmüpfige, dreiste (, feige?) Wendehals ist nicht so mein Fall. Selbst Tegan als Strohkopf ohne sichtbare Talente die aber mit Herz und Seele bei der Sache ist, hat da mehr Sympathiepunkte verdient... aber ich muss auch noch ein paar Folgen mit Turlough sehen, bevor ich wirklich sagen kann ob er sich NIE ändert.)

    • Ad infinitatem ac plus ultra! •

  • Ich mag diese Folge, trotz der haarsträubenden Logiklöcher...

    Das liegt wohl in erster Linie an der Regie. Ich mag die nebeneinander herlaufenden Zeitebenen mit den zwei Brigadiers, in der sich der ältere Brigadier daran erinnerte, was ihm vor 6 Jahren passiert ist (und diese Ereignisse bilden dann den zweiten roten Faden). Die zweite Episode war mit diesen 2 roten Fäden wirklich sehr fesselnd. Überhaupt gehört die 2. Episode mit zum Besten, was ich bei Doctor Who bisher gesehen habe.

    Es ist einfach wunderschön, wie beim älteren Brigadier die Erinnerung an die gemeinsamen Erlebnisse mit dem Doctor zurückkehrte (und die Namen der vorherigen Companions aus dem Off geflüstert wurden). Großartig! Und als sich herausstellte, dass der ältere Brigadier Tegan bereits kannte, da war ich verblüfft - ein Gänsehautmoment!

    Turlough wurde überzeugend als Charakterratte eingeführt. Ich habe ihn verabscheut, als er dem anderen Jungen (Ibbetson?) seinen Autodiebstahl in die Schuhe schieben wollte. Und für mich war es auch überzeugend, dass diese Ratte alles tut und alles verspricht, um von der Erde wegzukommen. Danach wollte er den Doctor offenbar nicht ermorden, sondern sich einfach ein Raumschiff schnappen und sich vom Acker machen. Da hat er die Rechnung ohne den Black Guardian gemacht, der ihn offenbar in der Hand hat.

    Aber warum sich der Black Guardian für den Mord am Doctor ausgerechnet jemanden aussucht, der bereits zu blöd ist, eine Krawatte zu binden, das wird wohl sein Geheimnis bleiben. Warum der Black Guardian sich selbst zu fein für den Mord ist, diese Frage hat michael who bereits gestellt. Wie sich der Black Guardian den Mord gedacht hat, bei einem Timelord, der ja noch acht Mal regenerieren kann, das habe ich nun auch nicht verstanden.

    Schauspielerisch fand ich den Black Guardian nicht soooo schlimm. Das Huhn auf dem Kopf hat mich aber von seinem Spiel etwas abgelenkt. Was es mit dem Black Guardian auf sich hat, ist ein Geheimnis für mich. Und wenn das in der Key-to-Time-Trilogie geklärt wird, dann habe ich 228 weitere Gründe dafür, warum dies vorerst ein Geheimnis für mich bleiben wird.

    Die Besatzung des fliegenden Holländers, tja, es wäre schön gewesen, wenn man etwas mehr über die erfahren hätte. Aber die Idee, dass diese armen Wesen zu einem ewigen Leben voller Schmerz und ständiger Degeneration verdammt sind, hat mich nicht kalt gelassen. Auch wenn sie selbst daran schuld sind. Aber auch hier die offen Fragen: Warum haben die Spaghetti auf dem Kopf? Warum konnten die Tegan und Nyssa anstecken (und mit was?) Warum blieb der Brigadier verschont? Und wenn es die acht Leben des Doctors braucht, um die Besatzung zu retten (die aus acht Personen besteht), wie konnten nach dem Plan dann auch die beiden Mädchen gerettet werden, die waren doch zuviel?

    Dies war meine erste Begegnung mit dem Brigadier - und was soll ich sagen. Ich verstehe jetzt absolut, warum den alle so gut finden. Ich muss jetzt mal unbedingt UNIT-Folgen sehen. Der hat für mich auch die ziemlich verunglückten Episoden 3 und 4 gerettet.

    Fazit: Der Brigadier hat sofort mein Herz erobert, was diese Folge für mich rettet. Die ersten beiden Episoden sind stark, besonders die zweite ist einfach nur großartig. In den anderen beiden Episoden geht es plotmäßig drunter und drüber. Aber Spaß hat es gemacht, ich habe mich nicht gelangweilt. Darum insgesamt ein Gut.

    Einmal editiert, zuletzt von Inazea (6. September 2009 um 23:31)

  • Alle Logiklöcher müssen irgendwie mit den Warpellipsen erklärbar sein, bis vielleicht auf den Vogel des Guardians. ;)

    Bin ganz schockiert, dass Du den Brig noch nicht kennst. Dann nix wie ran an die Pertwee-Sachen! Wobei ich sagen muss, dass mir seine Auftritte außerhalb dieser Ära (wie hier, in "Five Doctors" oder "Battlefield") oder als böse Spiegeluniversum-Inkarnation ("Inferno") noch eine Spur lieber sind. Aber es gibt keinen besseren verbalen Sparringpartner für den Doctor. :)

    Zitat

    Es ist einfach wunderschön, wie beim älteren Brigadier die Erinnerung an die gemeinsamen Erlebnisse mit dem Doctor zurückkehrte (und die Namen der vorherigen Companions aus dem Off geflüstert wurden). Großartig! Und als sich herausstellte, dass der ältere Brigadier Tegan bereits kannte, da war ich verblüfft - ein Gänsehautmoment!

    Ja, das war wunderbar. Auch die Freude des Doctors am Anfang über das Wiedersehen mit "Brigadier Alistair Gordon Lethbridge-Steward!" war einfach schön.

    Zitat

    Und wenn das in der Key-to-Time-Trilogie geklärt wird, dann habe ich 228 weitere Gründe dafür, warum dies vorerst ein Geheimnis für mich bleiben wird.

    Ist das Ding jetzt so teuer?!?!! Oder was meinst Du?

    "It's more than that! I'm not that man, Klein. The man you want me to be. You can say what you like, even re-write my past, but it doesn't change who I am. If I can save them, I will. I'm the Doctor. That's what I do."

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