1x03 - Die rastlosen Toten / The unquiet Dead

  • Dass Rose - oder sonst jemand - nicht sofort weiß, wer Charles Dickens ist, hat nichts mit dem Bildungsgrad zu tun. Es ist einfach eine Sache der persönlichen Interessen, welche Autoren oder sontigen Künstler oder historischen Persönlichkeiten man kennt.


    In Star Trek IV zB gab es da auch eine passende Szene, als Doctor McCoy zur großen verblüffung von Scotty nicht wusste, wer Marcus Michels (der Erfinder des transparenten Aluminiums)ist:


    Tut mir ja leid, aber es ist ein Unterschied, ob man den Erfinder des transparenten Aluminiums nicht kennt, das sind halt nunmal Sachen, die der normale Mensch nicht weiß, oder Charles Dickens. Eine Ikone der britischen Literatur und selbst wenn man die Bücher nicht kennt, dann gibt es immer noch massig Verfilmungen. Wenn man eine Liste machen würde mit den bekanntesten Briten, dann wäre Charles Dickens sicher weit oben. Und ich habe auch nicht gesagt, dass sie ihn nicht kennt, sondern dass es sie nicht juckt und das ist einfach unglaublich. Wenn ich ne Tardis hätte und dadurch solche Möglichkeiten, ich wäre komplett aus dem Häuschen.

  • Und ich habe auch nicht gesagt, dass sie ihn nicht kennt, sondern dass es sie nicht juckt und das ist einfach unglaublich.


    Ganz ehrlich, wenn ich etwa mit der Tardis unterwegs wäre und träfe auf Dickens oder Goethe - es würde mich auch nicht jucken ...

  • OMG wie kann das einem egal sein? Aber solange du froh bist, wenn du den Erfinder des transparenten Aluminiums triffst ist es ja auch OK. Dem jeden das seine.

  • OMG wie kann das einem egal sein?


    Weil mich weder Dickens (mit Ausnahme seiner "Christmas Carol", die ich liebe) noch Goethes Werke besonders ansprechen. Würde ich aud Jules Verne, H.G. Wells, Carl Barks oder Mutter Theresa treffen, DAS würde mich beeindrucken.


    Dem jeden das seine.


    Eben. Warum also nicht auch Rose dieses recht zugestehen?


  • Eben. Warum also nicht auch Rose dieses recht zugestehen?


    Weil das ihre erste Reise in die Vergangenheit war und man dann gleich so eine Größe wie Dickens trifft. Allein die Tatsache, dass das überhaupt möglich ist würde mich schon tief beeindrucken. Ich würde das wahrscheinlich auch faszinierend finden, wenn ich die Gelegenheit bekommen würde mal Hitler in real sehen zu können. Und das sicher nicht weil ich ihn toll finde, um Gottes Willen, sondern weil es doch so wahnsinnig spannend ist Personen treffen zu können, die schon längst tot sind. Und die Zeit auch, so grausam sie war oder gerade weil es so war, sehr interessant ist. Und wie schon gesagt, es ist ja nicht irgendwer gewesen. Es war Dickens. Und ich würde das schon toll finden, weil ich die Muppets Version seiner Weihnachtsgeschichte liebe.

  • Sie war gerade im Jahr 5,000,000,000 wo sie Aliens getroffen und miterlebt hat, wie der gute alte Planet Erde hops gegangen ist - warum soll sie da die Begegnung mit jemandem, der sie wahrscheinlich nie interessiert hat, beeindrucken?


    Aber ich glaube, wir werden uns in dem Punkt (wie in so vielen ;) ) nie einig werden. Ich wäre dafür, wir belassen es dabei, dass wir das anders sehen, ja?

  • Die Dritte Folge spielt also in der Vergangenheit. Gut, Cardiff im Jahr 1869 ist nicht die aller spannendste Epoche und auch Charles Dickens konnte ich bisher nicht sonderlich viel abgewinnen (Die Weihnachtsgeschichte war schon beeindruckend, aber der Stil der welcher sie verfasst wurde... Nun, da verliert sie den Zauber ihrer Verfilmungen).


    Der Doctor und Rose treffen dort auf Geisterhafte Aliens deren Körper im Time War vernichtet wurden. Schon fies wenn der Doctor damit konfrontiert wird. Der Wechsel zwischen Gut und Böse zum Ende hin wirkte nicht wirklich überraschend, bis dahin hatte es nichts wirklich boshaftes gegeben. Und ohne Bedrohung kann eine Folge nicht überleben. Nicht dass es nicht gehen würde, aber bisher kam es mir noch nie unter. Atmosphärisch dicht, mit einem feinen Sinn für die Vergangene Zeit. Weihnachten ist zufällig heute, daher war es ein Glücksfall die Folge an dem Tag genießen zu dürfen an dem sie spielt. Der Zauber einer längst vergangenen Weihnacht wurde wirklich hervorragend eingefangen. Charles Dickens wurde nett, aber nicht überragend dargestellt. Der Dialog in der Kutsche war Kult.


    Eve Myles mal abseits ihrer Rolle in Torchwood zu erleben war auch interessant. Nun gut, die Schauspielerische Leistung der Dame scheint etwas begrenzt. Gwyneth ist Gwen, ohne jeden Zweifel. Man kann sich nun damit heraus reden dass Gwen von ihrer Vorfahren abstammt, aber das kann ich irgendwie nicht gelten lassen. Macht aber auch nichts, zum Glück passt ihre Art zu Beiden Rollen. So konnte sie auch in diesem Auftritt überzeugen. Vor allem der Dialog mit Rose über Schule/Jungs usw. wirkte sehr glaubhaft. Wenn zwei Kulturen kollidieren... Hach, Zeitreisen. 8o


    Also eine nette Vergangenheitsstory mit einer Mischung aus Grusel, Science Fiction und Zombiehorror. Letzterer ohne Splatter, zur abwechslung. Aber dafür haben wir ja Torchwood. 8) Das gibt ein Gut von mir.


    "Man sollte sämtliche Pennen anzünden! Jeden Tag eine andere Katastrophe!


    (Pepe Nietnagel alias Hansi Kraus)

  • Nach dem Ende der Welt kommt nun ein Besuch bei Charles Dickens an die Reihe, nett. ^^


    Story: Der Doctor will mit Rose nach Neapel am Weihnachtstag des Jahres 1860, landet aber im Cardiff des Jahres 1869. Dort treffen die Beiden nicht nur auf den berühmten Autor Charles Dickens sondern auch auf einen Totengräber (oder wie dieser Berufsstand heißt) und dessen Assistentin, die von Geistern heimgesucht werden. Die Geister stellen sich als Aliens heraus, die den Rift, auf dem das Geschäft des Totengräbers steht, brauchen, um in unsere Welt zu gelangen. Sie tuen so, als ob sie keine bösen Absichten hätte, doch dann stellt sich heraus, dass sie so viele sind, dass sie sehr viele Menschen brauchen, um genügend Wirtskörper zu besitzen.
    Die Geschichte ist spannend und weißt eigentlich kein großes Plot-Hole auf, außer vielleicht die Auflösung: Gwyneth war schon seit 5 Minuten tot, konnte aber noch mit dem Doctor, Rose und Dickens sprechen und sich anzünden? Was für ein Schwachsinn, da nehme ich auch nicht Dickens Aussage: "Es gibt mehr zwischen Himmel und Erde, als unsere Schulweisheit sich träumen lässt." (freizitiert) als Ausrede hin.


    Charaktere: Der Doctor wirkte wieder eher unmenschlich, da er einfach so die Leichen den Gelth überlassen will. Soetwas geht wirklich in Richtung von Unmoral. Rose wirkte auf mich erstmals wirklich sypamtisch, da sie sich sehr um die Belange von Gwyneth gekümmert. Gwyneth hingegen wirkte dumm wie Brot, aber noch lange nicht so dumm wie Eve Myles als Gwen in Torchwood. Der Chef von Gwyneth wirkte sowas von arrogant, dass ich nicht wirklich davon betroffen war, als er starb. Charles Dickens hingegen war der mit abstand sympatische Charakter in der Staffel bis jetzt und konnte Rose schon verstehen, dass sie traurig war, dass er bald sterben werde. Ich kenne mich mit Charles Dickens nicht so aus, aber ich glaube, Mark Gatiss hat ihn gut getroffen, im schreiberischen Sinne.


    Schauspieler: Hier waren wieder alle gut, bis auf eine Ausnahme: Eve Myles. Sie sah dümmer aus als ihr Charakter war und ich nahm ihr vieles von dem was sie sagte nicht wirklich ab. Aber sie hat immer noch besser gespielt als in Torchwood. Aber ansonsten wieder eine Top-Besetzung.


    Musik: Die Musik empfand ich in dieser Folge nicht nur als gut, sondern auch noch als sehr subtil, was sehr positiv ist.


    FAZIT: Erneut eine Verbesserung, 8/10 Punkte, alleine schon, weil man sich bei diesem Historical auch wirklich ins 19. Jahrhundert versetzt fühlte, nicht wie bei späteren Historicals der RTD-Ära, wo man/ich sich eher verarscht fühlt.

  • Ich fand die Episode klasse. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich, im Gegensatz zum Großteil der User hier, Episoden bevorzuge, die in der Vergangenheit spielen.


    schön auch wie Charles Dickens seine ganz persönliche Weihnachstgeschichte erlebt. Zu Anfang etwas missmutig, trifft er zu Weihnachten auf einen Geist und rennt am Ende durch die Straßen von London und wünscht allen ein frohes Fest.

  • So schön das auch gemacht ist, die entscheidende Szene, die mich zu einer nicht so guten Bewertung bewogen hat, war die unter dem Bogen mit dem Tod von Gwyneth. Absoluter Mumpitz!


    Entweder war sie schon tot, so wie der Doctor sagte, dann hätten die Gelflings (oder wie die heißen) ihr Ende selbst herbeigeführt. Das ist offensichtlich Quatsch. Oder sie lebte noch und hätte sich geopfert. Kommt mir auch nicht wirklich logisch vor. Jedenfalls hat das für mich die ganze Folge runtergezogen.

    Things that try to look like things often do look more like things than things.


  • Naja, es waren ja auch nicht die Gelth, die unbedingt Charles Dickens sehen wollten, sondern die schon tote Oma. Insofern kann man Gatiss zumindest zu Gute halten, das Konzept schon frühzeitig angedeutet zu haben. :)

    Es gilt zu bedenken, dass Zeitblase und Tütensuppe nicht das Gleiche sind.

  • Meine erste Reise mit Doctor Who in die Vergangenheit sollte also ins Jahr 1869 gehen. Wie aufregend, denn dieses Jahrhundert interessiert mich sehr. Ganz besonders mag ich die Ausdrucksweise, den Einrichtungs- und Baustil und die Gaderobe.


    Es scheint, als hätte ONE die ungeschnittene Fassung gezeigt, denn es ging los in der Leichenhalle des Bestattungsunternehmens. Mysteriöses Geflüstere, dann die alte Großmutter, die mit gläsernd, blau leuchtenden Augen wieder erwachte und ihren Enkel tötete. Das schuf sofort eine gruselige Atmosphäre. Und dennoch musste ich schmunzeln, als der Bestatter Mister Sneed, sich zu dieser Situation nur mit den Worten: "Oh nein... hier ist schon wieder eine" äußerte. Schien ihm nicht unbekannt zu sein, wenn die Toten wieder auferstehen und trotzdem stresste es ihn ungemein. Sehr spannend.


    Gwynneth, das Hausmädchen, war seine einzige Hilfe und kannte das Geheimnis, dass ihr Herr hütete. Allerdings kam sie mit diesen Umständen nur schwer zurecht, denn sie machten ihr Angst. Nachvollziehbar. Zu dieser Zeit waren die Menschen noch sehr gläubig und alles Unerklärliche schien böse. Das Mädchen verfügte über das "Zweite Gesicht", wie Mister Sneed es nannte, was ihr die Möglichkeit gab mit den Gelth zu kommunizieren. Und das alles nur, weil sie in der Nähe eines Spalts in eine andere Welt aufwuchs. Sie erhielt Informationen über Leute, indem sie diese einfach bloß ansah. Gruselig. Verständlich, dass sie diese Gabe nicht so gerne nutzte. Zum ersten war es verboten und zweitens musste es schwierig sein, wenn man ständig Stimmen in seinem Kopf hörte. Interessant fand ich die Stelle an der sie sich mit Rose über Verschiedenes austauschte. Da wurde ganz klar deutlich wie unterschiedlich die Normen und Werte in den beiden Zeiten sind aus denen die Mädchen stammen.


    Rose gefiel mir in dieser Folge außerordentlich gut. Sie wirkte sicherer und nun eher abenteuerlustig als ängstlich. Das zeitlich passende Outfit stand ihr hervorragend, was auch der Doctor bemerkte. Ihr sonstiger Look ist ja eher leger und dies hatte mal Stil. Interessant fand ich auch ihre Ansicht zu dem Thema "Die Gelth in die Leichen zu lassen". Sie wehrte sich dagegen, da sie es für falsch hielt und teilte dies dem Doctor mit. Der tat es ja leider als Geschwafel ab. Trotzdem versuchte Rose das Hausmädchen zu schützen, da sie kein gutes Gefühl bei der Sache hatte. Theoretisch erkannte sie, dass Gwynneth von den Gelth nur benutzt wurde, damit sie aus ihrer Welt auf die Erde kommen konnten. Wer weiß, wie die Geschichte ausgegangen wäre, hätte sich Rose gegen die anderen durchgesetzt. Allerdings war es rücksichtsvoll von ihr, dass sie Gwynneth die Möglichkeit gab ihre eigene Entscheidung zu treffen. Das Mädchen entschied sich zunächst dafür den Gelth (ihren Engeln) zu helfen und sie dann schlussendlich sogar durch ihr Opfer zu vernichten, als sie erkannte, dass es ein Fehler gewesen war diese Wesen auf die Erde zu lassen.


    Schön fand ich, dass Charles Dickens ebenfalls eine Rolle spielte, obwohl er zu Beginn etwas depressiv und des Lebens müde wirkte. Ein Grund für mich in die Vergangenheit zu reisen wäre nämlich tatsächlich, dass man längst verstorbene, berühmte Persönlichkeiten treffen könnte. Man könnte sie live erleben, Informationen aus aller erster Hand erhalten und unbeantwortete Fragen klären.
    Spannend war, wie Dickens mit den Gelth und ihrer Existenz umging. Er glaubte nicht an Spuk und versuchte eine logische Erklärung zu finden. Seine Interaktionen mit dem Doctor waren sehr amüsant und unterhaltsam. Der Doctor brachte ihn zum Nachdenken und zeigte ihm auf, dass es noch viel mehr auf der Erde zu entdecken gab, als er sich vorstellen konnte. Am Ende fasste Dickens sogar neuen Lebensmut und plante euphorisch seine Zukunft.


    Auch in dieser Folge gab es wieder Neues über den Doctor und seine TARDIS. Man erfuhr etwas über die Kleiderkammer, die leider nicht gezeigt wurde, und der Doctor erklärte, dass man sich stets zeitgerecht kleiden sollte, um nicht unnötig aufzufallen und Ärger zu machen. Interessanterweise hielt er sich selbst nicht an diese Aussage und bekam dafür eine Abreibung von seinem Freund Charly Dickens. Desweiteren gab der Doctor des öfteren zu, dass er ein Liebhaber von Dickens Werken war und er dessen Interlekt schätzte. Er sagte ihm am Ende sogar die Wahrheit, als Dickens fragte, ob seine Bücher Bestand hätten. Ob er es tat, weil er wusste, dass Dickens im kommenden Jahr starb oder weil er merkte, dass es für den Schriftsteller wichtig war dies zu wissen. Egal, ich fand es rührend. Genauso die Szene in der der Doctor Rose erzählte, dass er froh darüber war sie kennenlernen zu dürfen und dann ihre Hand nahm. Außerdem wird erneut der Krieg der Time Lords und seine Auswirkungen erwähnt. Da schien also was Großes im Gange zu sein.


    Alles in allem war dies für mich eine sehr gute Folge und ich bin gespannt, was die nächsten Vergangenheitsfolgen für Geschichten erzählen.

  • Das war ja mal wieder so ein typischer Gatiss.
    Die Handlung ist recht durchschnittlich und ganz ok, wenn auch nichts wirklich besonders. Das Setting & die Athmosphäre des alten Hauses fand ich sehr gut und auch der Doktor war hier wieder toll - vorallem in seinen Dialogen mit Dickens. Obwohl es doch ein bisschen komisch wirkt, wenn der Doktor in der deutschen Synchro "abgefahren" sagt. Und Gwyneth war irgendwie schon tot - Was? Wer hat denn dann die Gelth festgehalten?
    Naja, wie ich schon schrieb - ein typischer Gatiss - und so kommt die Folge auch über den Durchschnitt nicht wirklich hinaus.
    5.5 Punkte oder mit gutem Willen vielleicht auch 6.

    "Der moderne Hexenmeister transferiert Raum und Zeit in seiner verrückten Telefonzelle"