Bewertung der Folge 12
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Super (2) 17%
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Gut (7) 58%
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Durchschnitt (3) 25%
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Ausreichend (0) 0%
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Schlecht (0) 0%
Der zweite Doctor, Polly, Ben und Jamie landen im England der 60er Jahre - und zwar mitten auf dem Rollfeld des Flughafens Gatwick, was für einigen Wirbel sorgt. Um nicht verhaftet zu werden, trennt sich die TARDIS-Crew, was sie natürlich mitten in höchst mysteriöse Verwicklungen stürzt. Polly wird Zeugin eines Mordes - der mit einer Strahlenpistole durchgeführt wird! Und dann stellt sich auch noch heraus, dass Hunderte jugendlicher Passagiere verschwinden - und sie alle flogen mit der Fluglinie "Chameleon". Der Name ist (teuflisches) Programm...
Erhalten sind der erste und der dritte Teil, den Rest kann man hier nachlesen.
Eine Geschichte, die nicht so gut ist, wie sie sein könnte. Die Prämisse der "Faceless Ones" hat mir nämlich ausnehmend gut gefallen. Ich mag Aliens, die nicht aus Freude am Garstigsein "böse" Dinge tun, sondern vielmehr aus bitterer Notwendigkeit für ihre Rasse. Der tragische Hintergrund hat mir daher gut gefallen. Abgesehen davon waren die Hauptschurken Blade und Spencer wirklich beeindruckend, eiskalte, skrupellose und hochintelligente Gegenspieler, die den Doctor ziemlich gefordert haben. In Teil 1 wird außerden noch schön Spannung aufgebaut, weil man sich ständig fragt, wer diese unheimlichen Typen überhaupt sind und was es mit den entstellten Körpern (tatsächlich den "Chamäleons" im Rohzustand) auf sich hat. Das sorgt für stimmungsvolle Momente, etwa auch als der Doctor die katatonischen Körper der kopierten Menschen findet. Toll auch die Enthüllung mit der Raumstation, was mich sehr an das BiFi Storm Warning erinnert hat.
Aber irgendwie zieht sich das ganze doch sehr, der dritte Teil kam mir extrem langgezogen vor. Und dann gibt es noch ein paar richtig ärgerliche Szenen. Es geht schon damit los, dass der Doctor und Konsorten am Anfang wie ein verschreckter Hühnerhaufen abhauen. Völlig untypisch, normalerweise gibt´s ein herzliches "Hello, I´m the Doctor" und schon ist alles in Butter. Insofern nicht verständlich, warum sich die TARDIS-Crew derart vor einem Kontakt fürchtet, zumal sie wenig später ohnehin in den Flughafen reinmarschiert und sogar verlangt, mit den Verwantwortlichen zu sprechen. Furchtbar auch die Entführung von Polly. Der Doctor und Jamie wirken hier wie völlige Vollidioten, kriegen nicht mal mit, dass die junge Dame ihnen hinter dem Rücken weggeklaut wird. Auch in den nächsten Szenen kommt der Doctor nicht sehr helle rüber, weil ihm zunächst völlig unklar zu sein scheint, dass er für verrückt gehalten wird. Solche und ähnliche Dinge drücken für mich die schöne Grundidee sehr nach unten.
The Faceless Ones ist die letzte Folge für Ben und Polly, die bizzarerweise in ihrem Finale so gut wie nix zu tun haben, die Companionrolle wird eher von den Gaststars Jean und Samantha eingenommen. (Letztere war laut Wiki offenbar als Nachfolgerin im Gespräch. Gut, dass daraus nix wurde - ein eher anstrengendes und vorlautes Frauenzimmer.) Man muss natürlich berücksichtigen, dass Ben und Polly nur eine einzige vollständig erhaltene Geschichte verbuchen können, was sicher auch ein Grund dafür ist, warum sie nie in irgendwelchen Companion-Lieblingslisten zu sehen sind. Aber ich bin über ihren relativ schnellen Abgang nicht sehr traurig. Beide haben nicht viel Profil, sondern sind nicht viel mehr als Stichwortgeber, damit der Doctor halt die Handlung erklären kann. Wenn man sie etwa mit dem Original-Duo Ian-Barbara oder auch der letzten Troughton-Combo Jamie-Zoe vergleicht, sind da Welten dazwischen.
Ganz witzig übrigens, dass sie ihren Abschied rein zeitlich gleichzeitig mit ihrem Einstieg in die TARDIS nehmen. The War Machines spielt also parallel - ein stressiger Tag für den Doctor.
Insgesamt ein "Durchschnittlich".