Bewertung der Folge 12
-
Super (10) 83%
-
Gut (1) 8%
-
Durchschnitt (1) 8%
-
Ausreichend (0) 0%
-
Schlecht (0) 0%
Nach ihrem Abenteuer mit den Faceless Ones machen sich der zweite Doctor und Jamie auf die Suche nach der TARDIS. Schnell führt sie die Spur zum Antiquitätenhändler Edward Waterfield, der aber nur eine Zwischenstation auf der Fahrt ins 19. Jahrhundert zum wahren Gegner ist: Die Daleks haben den ultimativen Plan geschmiedet, um die Menschheit ein für alle mal zu exterminieren, und niemand anderer als der Doctor soll ihnen dabei helfen!
Erhalten ist leider nur noch der zweite Teil (von sieben), den Rest kann man hier nachlesen.
Nach einer zwar schönen, aber unsäglich trashigen (Underwater Menace) und zwei bestenfalls mittelprächtigen (Moonbase, Faceless Ones) Folgen endlich mal wieder ein richtig toller Klassiker! Der erhaltene Teil lässt zumindest erahnen, wie großartig Evil of the Daleks gewesen sein muss: Tolle Sets, stimmungsvolle Musik, saugute Schauspieler und noch dazu eine richtig gewiefte Handlung, viel mehr kann man nicht verlangen. Der Kontrast zwischen der viktorianischen Epoche (mit dem schön antiquierten Herrenhaus und den vielen Uhren wunderbar umgesetzt) und den futuristischen Daleks erzeugt eine ganz eigene Atmosphäre, und im Gegensatz zu (viel zu vielen) Doctor Who-Folgen dürfen die Pfefferstreuer hier wieder mal als richig gute, völlig amoralische und eiskalte Bösewichte rüberkommen. ("There is only one form of life that matters - Dalek life!"). Edward Waterfield ist rührend in seiner Sorge um seine Tocher, seine Qual über seine erwzungene Kollaboration ist super gespielt. Auch Theodore Maxtible, der seinen Alchimistenwahn letztendlich teuer bezahlen muss, ist eine absolut überzeugende Figur, die man so richtig schön verabscheuen kann. Victoria, die den Doctor und Jamie über die nächste Staffel begleiten wird, ist dagegen etwas farblos, aber durchaus sympathisch, und Deborah Watling ist einfach nett anzusehen. Auch der Rest des Casts wirkt interessant, ganz besonders Arthur Terrall, der gegen die Kontrolle der Daleks kämpft.
Der Plan der Metallmonster lautet diesmal, sich den "Human Factor" einzuverleiben, es muss ja einen Grund dafür geben, warum sie die Menschheit bislang nie endgültig schlagen konnten. Der Doctor wird gezwungen, sie bei diesem Experiment zu unterstützen, und in bester -Manier manipuliert er einen nichtsahnenden Jamie als Testobjekt. Sehr ungewohnt für den zweiten Doctor, aber angesichts der Situation absolut nachvollziehbar. Und Jamie - hier durchgehend angenehm clever - platzt später auch berechtigterweise der Kragen, so schmettert er dem Doctor ins Gesicht, dass er mit ihm fertig ist.
Eine von sehr vielen Szenen, die ich schrecklich gerne sehen würde. Wie etwa auch Jamies Kampf gegen Kemel, den er dann nach bester Doctor-Art vor dem sicheren Tod rettet und dafür belohnt wird. Oder den wunderbaren Doctor-Spruch: "I am a professor of a far wider academy, of which human nature is merely a part. All sorts of life interest me."
Ganz im Gegensatz zu dem schrecklichen Evolution of the Daleks bringt diese Folge den "Human Factor" in den Daleks sehr schön zum Vorschein. Infiziert von ihrer Menschichkeit verhalten sich die drei Testobjekte Alpha, Beta und Omega wie kleine Kinder, und spielen sogar Zug für einen begeistert auf ihnen reitendem Doctor.
Großartiger Schwenk dann, als der Doctor auf Skaro erkennen muss, dass er reingelegt wurde, und der tatsächliche Plan des Emperors lautet, die Menschheit mit dem "Dalek Factor" zu verseuchen. Aber es wäre nicht der Doctor, wenn er seine Widersacher letztendlich nicht mit den eigenen Waffen schlagen würde und so die biologische Waffe seiner Feinde ins Gegenteil verdreht - und so letztendlich das Ende der Dalek-Zivilisation herbeiführt. Das große Finale liest sich schon in der kleinen Photonovel-Version einfach phantastisch, wie eine große Ansammlung von "Best Of"-Moments: Der Doctor, der (scheinbar) den kindlichen Omega in den Tod stürzt. Das Flötenspiel inmitten des ausbrechenden Chaos. Die große Rebellion gegen die Black Daleks. Der Tod von Kemel, die "Dalekisierung" von Maxtible und ganz besonders natürlich noch das Opfer von Edward Waterfield, der dem Doctor das Versprechen abnimmt, sich um Victoria zu kümmern.
Bis jetzt war Daleks´Masterplan die Geschichte, die meine erst Wahl für eine Invasion-mäßige Bearbeitung wäre, aber Evil of the Daleks ist eindeutig besser. "Super".