3x05 - The Massacre of St. Bartholomew's Eve aka The Massacre

  • Bewertung der Episode 9

    1. Super (1) 11%
    2. Gut (5) 56%
    3. Durchschnitt (1) 11%
    4. Ausreichend (1) 11%
    5. Schlecht (1) 11%


    Der erste Doctor und Steven landen mit der TARDIS im Paris des Jahres 1572, wo der Doctor beschließt, des berühmten Apotheker Charles Preslin aufzusuchen und Steven - der über die Epoche, in der sie sich befinden, keinerlei Kenntnisse hat - mit dem guten Rat, alle Schwierigkeiten zu vermeiden, zurücklässt. In einem Wirtshaus schließt Steven freundschaft mit einer Gruppe von Hugenotten, die zum Haushalt des protestantischen Admirals de Coligny gehören und rettet zusammen mit diesen die junge Magd Anne Chaplet vor den Wachen des katholischen Abt von Amboise, der rechten Hand des Kardinals von Loraine. Im weiteren Verlauf der geschehnisse kommt er einem geplanten Attentat auf Admiral de Coligny auf die Spur, kann dieses aber nicht mehr verhindern. Der Admiral indes überlebt das Attentat. Der Abt, der dem Doctor zum verwechseln ähnlich sieht, wird von seinem Mit-Verschwörer, dem Marshal Gaspard de Saux-Tavannes für das Misslingen des Attentats verantwortlich gemacht und hingerichtet, die Tat wird dann allerdings den Hugenotten zugeschoben. Das wahre Ausmaß der Pläne von Katharina de Medici, der Mutter Königs Charles IX., bleibt zunächst unaufgedeckt. Als Steven den toten Abt sieht, hält er ihn für den Doctor, doch dieser war die gesamte Zeit mit Charles Preslin zusammen. Als der Doctor das genaue Datum erfährt - es ist der 23. August 1572 - drängt er zum Aufbruch.
    In der TARDIS macht Steven dem Doctor Vorwürfe, dass sie Anne zurückgelassen haben und will ihn beim nächsten Stopp verlassen. Allerdings kommt beim nächsten Stopp stattdessen ein neuer Companion dazu: Dorothea "Dodo" Chaplet, die eine Nachfahrin Anne's zu sein scheint und eine große Ähnlichkeit mit des Doctor's Enkelin Susan aufweist ...

    Die vier Einzelepisoden War of God, The Sea Beggar, Priest of Death und Bell of Doom wurden zwischen dem 05. und 26. Februar 1966 erstmals ausgestrahlt und von 5.8 und 8.0 mio Zuschauern verfolgt.

    ***

    The Massacre war die letzte der "historischen" Episoden und nach allem, was bekannt ist, wohl von diesen die beste. Daher ist es besonders bedauernswert, dass sie zu den "Lost Episodes" zählt.

    Angsiedelt unmittelbar vor der "Bartholomäusnacht" gelingt es hervorragend, die Atmosphäre umzusetzen, die damals herrrschte.

    Besonders traurig ist der Verlust dieser Folge aber wegen der schauspielerischen Leistung Hartnell's, dessen Abt von Amboise so konträr zum Doctor ist, der ohne die üblichen Manierismen Hartnell's auskommt - womit eindeutig klar wird, dass des ersten Doctor's ... Art, seine "Ehm"s und "hm"s in Hartnell's Interpretation der Rolle und nicht seiner eigenen Persönlichkeit begründet liegt.

    Ähnlich wie Barbara in The Actecs zeigt sich Steven hier betroffen, sogar entsetzt, dass am Lauf der geschichtlichen Ereignisse nichts geändert werden darf, er ist davon sogar so angeekelt, dass er den Doctor beim nächsten Halt verlassen wollte, egal wann und wo dies der Fall ist.

    Ein klares "Super" von mir.

  • "La musique qui enivrait les huguenots, c'était la voix de leur orgeuil. Ces lueurs qui passaient aux yeux des Parisiens au milieu de la nuit, c'étaient les éclairs de leur haine qui illuminaient l'avenir." So poetisch beschreibt Alexandre Dumas in seinem historischen Roman "La Reine Margot" (verfilmt mit Isabelle Adjani) die Stimmung des drohenden Massakers, dessen Gefahr die Hugenotten unterschätzten. Am Vorabend dieser Ereignisse trudelt die Tardis ein, und weil der Doktor nicht pünktlich zurück in der Taverne ist, gerät Steven in allerlei Probleme mit den Franzosen, die den Engländer für einen Spion halten. Anscheinend (auch diese Lost Episodes kann ich nur aufgrund des Transskripts beurteilen, statt sie zu sehen, versteht sich) ist die Inszenierung atmosphärisch dicht und gelungen; das Drehbuch sorgt für Spannung und eine Auflösung, die Steven in Aufruhr versetzt. Der Doktor hingegen weiß schon seit ein paar Jahrhunderten, dass man Geschichte nicht umschreiben kann. Sehr kurios, wie Dodo Companion per Zufall wird und es locker sieht ("Übrigens ist dies eine Zeitmaschine, wir könnten in jeder Epoche landen..." - "Ach ja? Na, was soll's!"). Von mir ein rundes "Gut".

  • Gerade in diesem Falle würde ich sagen, dass es nicht ausreicht das (Trans-)Script allein zu lesen. Da muss schon mindestens die Hörspiel-Veröffentlichung oder eine Rekonstruktion her. ;) Es ist schon eine Weile her seitdem ich letzteres gesehen habe... aber die Schauspieler waren durch die Bank weg sehr gut, und gerade die Leistung von William Hartnell phantastisch (jetzt mal ganz allein auf die Stimme bezogen). Nicht nur weil er in seiner Zweitrolle sehr gut ist... sondern auch in der letzten Szene der Folge selbst. Und zwar so sehr, dass man sich regelrecht ärgert, dass man besagte Szene nicht sehen kann. Wie der Doctor von allen Companions verlassen komplett allein in der TARDIS steht und einen traurigen Monolog hält ist für mich persönlich einer der besten Who-Momente aller Zeiten.

    Naja... und dann kommt halt Dodo und macht die ganze Stimmung kaputt. *lol*

    Jedenfalls... von mir gibt's hier ein "super".

  • So die nächste Folge gelesen (vielleciht hör ich mir sie auch noch an)
    Ich fand die ziemlich gut, sie war durch und durch spannend, und ich dachte wirklich, der Doctor hätte sich als Abbot ausgegeben^^ Und die letzte Szene mit Dodo war ja total cool^^ (Der Monolog davor auch, of course) Das würd ich mindestens so gern sehen, wie Feast of Steven^^
    Im großen und ganzen ein gut, das wahrscheinlich nur davon kommt, da ich zuvor The daleks masterplan angesehen habe, und der einfach um einiges besser war.

    Currently Watching:
    Peter Davison
    Peter Capaldi

    ...und:
    Agents of S.H.I.E.L.D., Rick & Morty,
    Twin Peaks, Narcos

  • Leider nur ein "Durchschnitt". Hatte wohl zu hohe Erwartungen nach all den Lobpreisungen in der diversen Sekundärliteratur. Die Recon hat mich jedenfalls nicht überzeugt. Der Doctor verschwindet mal so eben für den Großteil der Story (ohne Erklärung) und der Abbott hat auch nur eine kleine Rolle. Klar, war Hartnell sehr gut als Abbott, andererseits hatte er auch nicht sehr viele Drehbuchzeilen. Da ich Steven nicht sonderlich mag, gefiel mir der Fokus auf ihn auch nicht besonders. Nach dem genialen "Dalek Masterplan" war dies dann doch etwas enttäuschend.

    Zum Ende: die Szene mit dem Doctor ist wirklich prima inszeniert, auch wenn ich Stevens Aufregung für völlig übertrieben hielt. Und dann kommt er doch zurück?? War schon etwas enttäuscht. Und Dodo fand ich vom ersten Anblick an unsympathisch. Na, das kann ja was werden...

  • Ich habe mir inzwischen die Romanversion und die Audio-CD zugelegt. Bei kaum einem anderen Classic sind die Unterschiede so groß, habe ich erstaunt festgestellt. Anscheinend war es so, dass "Marco Polo"-Autor Lucarotti beim Roman auf sein ursprüngliches Drehbuch zurückgriff, während die TV/Audiofassung auf dem später verfassten Drehbuch von Donald Tosh basiert, der die Geschichte stark veränderte - und nicht zum Besseren, wie ich finde.

    In der Urfassung (im Roman) steht der Doktor im Mittelpunkt, verfolgt einen genauen Plan mit den Hugenotten, auch mit Preslin, entgeht mehrmals nur knapp einem unfreiwilligen Zusammentreffen mit seinem Ebenbild, dem Abbot of Ambois, und muß sich am Ende gegenüber den Timelords rechtfertigen, ob er nicht etwas zu sehr in die Geschichte eingegriffen hat, indem er versuchte, das Attentat auf den Admiral zu verhindern und auch dadurch, dass er Dodo gezielt auswählte. Dazu kommt eine herrlich komische Szene, in der der echte Abbot of Ambois die TARDIS als Teufelswerk auf dem Scheiterhaufen verbrennen will (natürlich ist sie nicht brennbar). Von all diesen Dingen aus Lucarottis Entwurf ist nichts in Toshs Drehbuch übriggeblieben; kein Scheiterhaufen, keine Timelords, Dodo stolpert zufällig in die TARDIS, der Doktor hat weder einen Plan noch läßt er sich blicken... vielleicht war das umgeschriebene Drehbuch eine Notlösung, da Hartnell ein paar Tage Urlaub brauchte, aber der Roman macht klar, dass "The Massacre" noch eine ganze Ecke besser hätte sein können. Mein Voting mit "Gut" weiter oben splitte ich hiermit auf "Durchschnitt" für die TV-Version und "Super" für den Roman!

  • Gestern Abend habe ich die Loose Cannon Recon zu dieser Folge gesehen und muss sagen, dass es mir schwer fällt es zu bewerten. Einerseits kenn ich den geschichtlichen Hintergrund nicht (wobei es glücklicherweise in den Episoden selbst öfters erklärt wurde) und andererseits weil das Ende von Episode 4 im Gegensatz zur eigentlichen Handlung ... na ja ... mies ist! Steven verlässt die TARDIS, um gleich darauf wieder weiterzureisen und Dodo rennt einfach in die TARDIS rein. Sofort reist man natürlich weiter, weil die Polizei sonst eine Polizeinotrufezelle entdecken könnte, die keine Polizeinotrufzelle ist ... wobei 1.) Warum führt sich Steven auf, als wäre er auf der Flucht? 2.) Und wieso kommt die Polizei, wenn ein Kind stürzt? Der Doctor kann natürlich nicht zulassen, dass die Polizei die TARDIS entdeckt und verschwindet mitsamt Dodo und Steven! Das Mädchen hat keine Probleme damit -weder mit den unterschiedlichen Dimension, noch dass sie nie wider nach Hause kann. Warum? Na, sie hat a) Langeweile b) keine Wahl und c) sowieso keine Eltern - zum Glück: Es kann ja nicht sein, dass der Doctor wegen Kindesentführung Probleme bekommt. Steven ist entsetzt - doch lässt sich wieder beruhigen, dass Dodo den GLEICHEN Nachnamen wie ein Mädchen aus dem 13 Jahrhundert hat, das er zuvor beim Massacre zurücklassen musste. Zufall? Nicht bei Doctor Who! Doch die relativ bewegende Rede des Doctors zwischen alldem lässt mich einwenig darüber hinweg sehen. Zur eigentlichen Handlung: Mh ... Es war an manchen stellen etwas langatmig! Doch ansonsten eine spannende Handlung mit vielen Intrigen, in die Steven einfach hineingerät, da der Doctor keine Verabredungen einhalten kann. Als Abbott konnte Hartnell einmal wieder glänzen, obwohl insgesamt doch wenig auftrat. Auf Stevens Schultern lastete die ganze Handlung, denn er wurde in eine Zeit hineingeworfen von der er keine Ahnung hatte. So traf er in der Tarverne auf Huggenotten (wahrscheinlich habe ich sie falsch geschrieben) und trifft auf die verängstigte und gejagte junge Dienerin, Anne, aus dem Hause der Katholiken, die sich über ein bevorstehendes Massacre usw. gesprochen hatten. Steven kann nicht anders, als sich einzumischen - wobei er im Time Meddler hätte lernen sollen, dass nicht zu machen. Es kommt zum Verwechslungsfall des Doctors - wo er überzeugt ist, dass sich der Doctor nur als der Abbott ausgibt - doch dann etwas anderes gelehrt wird. Auch lernt er wie Donna im Pompaij, dass für die Geschichte Opfer gebracht werden müssen - doch schafft er es nicht den Doctor zu überreden wenigstens Anne zu retten (die ich sogar bevorzugt hätte - wieso so umständlich mit Dodo?!) Insgesamt ... Gut (besser als das Reign of Terror)!

  • Einerseits kenn ich den geschichtlichen Hintergrund nicht (wobei es glücklicherweise in den Episoden selbst öfters erklärt wurde)

    Dem lässt sich abhelfen:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Bartholom%C3%A4usnacht

    Was mich bisher davon abgehalten hat ist die Tatsache, dass von dem Serial, genau wie Marco Polo, kein bisschen Footage erhalten geblieben ist (auch wenn es anderslautende Gerüchte gibt) und sich tatsächlich in einem riesigen Loch befindet. Deshalb habe ich an dieser Stelle erst einmal einen Sprung gemacht, weil ich die Recons jetzt auch nur als Notnagel für einzelne nicht erhaltene Folgen sehe. Beim zweiten Doctor habe ich mir die erstaunlicherweise auch reingezogen, aber beim ersten zieht es sich irgendwie.


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  • Was mich bisher davon abgehalten hat ist die Tatsache, dass von dem Serial, genau wie Marco Polo, kein bisschen Footage erhalten geblieben ist (auch wenn es anderslautende Gerüchte gibt) und sich tatsächlich in einem riesigen Loch befindet. Deshalb habe ich an dieser Stelle erst einmal einen Sprung gemacht, weil ich die Recons jetzt auch nur als Notnagel für einzelne nicht erhaltene Folgen sehe. Beim zweiten Doctor habe ich mir die erstaunlicherweise auch reingezogen, aber beim ersten zieht es sich irgendwie.

    Als "Notnagel" würde ich es nun wirklich nicht bezeichnen. Schließlich sind die Audios der verlorener DW Folge beinah vollständig erhalten - was nicht viele Serials behaupten können! Es fehlt nur eben das Bild zum Audio! :P

  • Ich finde alte Episoden ohne Recon und mit Standbildern zwar durchaus interessant, aber ich würde wohl immer die Recon vorziehen. Es passt besser zum Medium. Gerade wenn noch eine oder mehrere Episode erhalten sind, "funktioniert" für mich das mit dem reinen Hörspiel dann nicht, weil es einfach den Fluss der Geschichte zu sehr behindert.

    "But that's OK: we're all stories, in the end. Just make it a good one, eh?
    Because it was, you know, it was the best: a daft old man, who stole a magic box and ran away.
    Did I ever tell you I stole it? Well, I borrowed it; I was always going to take it back.

    Oh, that box, Amy, you'll dream about that box.
    It'll never leave you. Big and little at the same time, brand-new and ancient, and the bluest blue, ever."

  • Tonspur+Standbilder+Untertitel SIND Recons. Die animierten sind nur bessere Recons. (Mit ersteren hab' ich auch meine Schwierigkeiten und werde es beim nächsten Durchgang auch mit der Hörspielversion versuchen.)

    P.S.: Sollten Sie Dr. Allen sehen, erschießen Sie ihn und lösen

    Sie den Körper in Säure auf. Verbrennen Sie ihn auf keinen Fall.

  • Wobei das "nur" der springende Punkt ist. Allein vom Ton her ist ein Handlungsablauf nicht immer nachvollziehbar, vor allem, wenn keiner spricht. Deswegen haben Hörspiele ja auch immer noch einen Erzähler, der die Situation beschreibt. Sicherlich ist eine erhaltene Tonspur besser als nichts oder nur Skripte, aber die fehlenden bewegten Bilder sind schon ein massiver Qualitätsverlust. Der Film wird eben zur kommentierten Diashow. Und wer noch die Diaabende von damals kennt...

    Das Fehlen von Farbe finde ich übrigens bedeutend weniger schlimm. Wenn Folgen nur in S/W erhalten sind, kann man trotzdem sehen, was passiert und der Handlung folgen.


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    Einmal editiert, zuletzt von Nikioko (16. August 2014 um 20:07)

  • Einen Erzähler mögen deutsche Hörspiele immer haben, aber bei englischen ist es eher die Ausnahme. Es liegt am Autor, alles durch Dialog dem Hörer nachvollziehbar zu machen. Bei Tonaufnahmen von alten Fernshfolgen wir ein Erzähler dann doch nötig.

    Just this once, everybody lives!

  • Also "immer" haben auch deutsche Hörspiele keinen Erzähler. Mark Brandis z.B. hat keinen (es gibt innere Monologe von Mark, aber einer Erzählerrolle entsprechen die nicht). Das achtstündige Enders Game hat auch keinen. Bei meinen eigenen Hörspielen verzichte ich auch drauf, nur bei Serie VI muss ich dran denken, einen einzubauen, da dies zum Stil der Serie gehört.

    P.S.: Sollten Sie Dr. Allen sehen, erschießen Sie ihn und lösen

    Sie den Körper in Säure auf. Verbrennen Sie ihn auf keinen Fall.

  • Ein etwas anstrengendes Recon, aber ein spannendes Historical in dem der Doctor und Steven mehr Statisten als aktive Beteiligte sind.
    Schön auch Hartnell mal in einer anderen Rolle zu "sehen", was bei Steven (und dem Zuschauer) ein wenig für Verwirrung sorgt.
    Die "Abschiedsrede" des Doctors würde bestimmt als Klassiker der Seriengeschichte gelten, wenn diese Folge nicht zu den Missing Episodes gehören würde.
    Und Dodo macht einen passend bescheuerten ersten Auftritt (mannometer ist die Frau doof!)
    Jetzt habe ich nur noch eine Folge offen, dann habe ich die kompletten Classics durch. Von mir aus dürfen jetzt endlich mal ein paar verschollene Folgen auftauchen. ;)

  • Ich habe mir jetzt endlich die Recon angesehen. Schöne Geschichte, die den Vorabend der Bartholomäusnacht gut wiedergibt. Das abgrundtiefe Misstrauen zwischen Katholiken und Protestanten kommt wunderbar rüber. Ebenso der perfide Plan von Caterina de' Medici, die geplante königliche Hochzeit zur "Pariser Bluthochzeit" zu machen, indem durch die Ermordung der protestantischen Elite in einer Nacht der langen Messer die Hugenotten kopflos gemacht werden sollen. Dass aus dem ursprünglichen Plan, dem Calvinismus in Frankreich den Nährboden zu entziehen, um einen Konflikt mit Spanien zu vermeiden, in den folgenden Jahrzehnten ein Genozid entsteht, bei dem Hunderttausende ihr Leben verlieren oder ins Ausland fliehen und Frankreich dadurch wirtschaftlich schwächt, weiß zu dem Zeitpunkt nur der Doctor. Die Leute machen alle den Eindruck, als ob sie glauben, mit der anderen Seite ein leichtes Spiel zu haben. Man spürt förmlich, dass Paris ein Pulverfass ist, das jeden Moment hochgehen kann.
    Da kommt es gerade recht, dass sich der Doctor in der Wirren längere Zeit nicht blicken lässt, nachdem er bei Preslin abgestiegen ist und den armen Steven völlig überfordert zurück lässt. Schön ist dieses Verwechslungsspiel, in dem Steven den Abt für den Doctor hält, was ich aber schon die ganze Zeit bezweifelte (1. Warum sollte der Doctor das tun und 2. Wieso fällt keinen die Maskerade auf?).
    Sehr schön war auch das Ende, an dem ein enttäuschter Steven wutentbrannt die Tardis und den Doctor verlässt, was zu einem der schönsten Monologe der Doctor-Who-Geschichte führte. Der Doctor fühlt sich von allen allein gelassen, von seiner eigenen Enkelin Susan, Barbara und Chesterfield.. Chesterton, Vicky... und bekommt zum ersten Mal Selbstzweifel, ob seine Vorgehensweise der Nichteinmischung die richtige ist.
    Und dieser wunderbare Moment, bei dem man es hätte belassen können, wird dann auf einmal unterbrochen, als Dodo in die Tardis stürmt, weil sie sie für eine Telefonzelle hält, um einen Unfall zu melden. Und dann kommt Steven zurück und sagt dem Doctor, er müsse sofort starten, wei zwei Polizisten auf dem Weg zur Tardis seien, und auf einmal ist Dodo der Unfall ega und es macht ihr auch nichts aus, mit dem Doctor und Steven zu reisen, da sie eh keiner vermissen wird. Ja, und diese Szene hat dann ein wunderschönes Ende gekillt.
    Insgesamt gibt es von mir aber für dieses Historical ein wohlverdientes "gut".


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    3 Mal editiert, zuletzt von Nikioko (17. August 2014 um 14:43)