Das ist eine Aussage über den moralischen Wert eines Menschen und definitiv eine total bösartige Sicht auf die Dinge.
Ich sehe aber nicht, wo Jesus in dieser Ansprache weltliche Konsequenzen für denjenigen fordert, der seine Anforderungen nicht erfüllt. Für eine moderne Gesellschaft wurscht.
Dazu ist mir noch etwas eingefallen: Jesus benimmt sich hier wie ein Kultführer und falls es jemals einen Jesus von Nazareth gab, wird er ein Sektenführer gewesen sein. Er hat von seinen Anhängern gefordert sich komplett von ihren Familien für ihn loszusagen, denn er als Gott (das ist widerum eine ganz andere Diskussion, die in einem Islam-Thread nichts zu suchen hat, und ich meine nicht, ob er Gott sei sondern die Drei-Faltigkeit als Konzept) muss über einer Familie stehen, er steht über dem Liebe deinen Nächsten, er muss über allem stehen. Das ist eine moralische Einstellung die durch nichts, aber auch gar nichts zu entschuldigen ist. Ich bekomme hier langsam eh das Gefühl, dass diejenigen, die sich schützend vors Christentum stellen und selbst Atheisten sind, dies aus dem selben Grund machen wie Bill Maher: Sie merken es zwar gar nicht, aber sie sind halt in einer von dieser Religion geprägten Gesellschaft aufgewachsen und überall von Christen umgeben, daher lebt in ihnen trotzdem im Unterbewusstsein dieses Stammesdenken, welches die gleichen Personen dann im Negativen den Muslimen und Islamisten vorwerfen, da das Christentum als Religion ja in ihrer eigenen Gesellschaft so vorherrschend ist, weshalb es gar nicht so schlecht sein kann, weil die eigene Gesellschaft nicht so schlecht ist wie die im Nahen Osten. Ist unsere Gesellschaft so schlecht wie die im Nahen Osten? Garantiert nicht, aber wir sollten uns mal vor Augen halten, dass dies absolut Nichts mit dem Christentum sondern mit dem Humanismus des 18. Jahrhunderts zu tun hat. Dem Christentum verdanken wie das Mittelalter, beinahe Stillstand in wissenschaftlicher Forschung, hohe Raten von Analphabeten, Monarchie im Namen Gottes, Ausbeutung der Bevölkerung durch die Kirche (nicht durch Frankfurt, City of London oder Wall Street), Kreuzzüge, Inquisitionen, Hexenverbrennungen, den 30jährigen Krieg und noch einige andere unschöne Dinge. Vielleicht sollten sich alle, die sich jetzt schützend vors Christentum stellen sich dies noch einmal vor Augen führen und sich dann fragen, warum der Großteil aller Heuchler, die sich Christen nennen und nicht einmal die Hälfte von dem wissen, was in ihrer Heiligen Schrift steht (und wenn sie es wissen würden, wären die meisten sofort Atheisten oder wenigstens Deisten), relativ zivilisiert sind. Und ich sage mit Absicht relativ, denn ihr dürft alle mal raten welche Religionsgruppe, nicht nur in den USA, am ehesten für Krieg im Nahen Osten im NATO Beteiligung wäre. Nicht die Muslime, nicht die Atheisten, nicht die Agnostiker, nicht die Deisten, nicht die Hindus, nicht die Buddhisten, auch nicht die Juden, sondern die Christen und in den USA ist es mit den Evangelikalen noch am schlimmsten. Also nein, tut mir leid, alle drei Wüstenreligionen sind gleich gefährlich und können gleichsam als Entschuldigung und Rechtfertigung für die grausamsten menschenmöglichen Taten herhalten.