Staffel 6A - Was halten wir denn nun von ihr?

  • Ich habe mit Super abgestimmt. Der einzige Durchhänger war imho das mehr als mäßige "Curse of the black pearl", das auf der anderen Seite aber durch "The Doctor's Wife" mehr als aufgewogen wurde. (Wie gesagt: imho).


    Also, wenn es so weitergeht und Cotbp die schwächste Folge der Staffel bleibt, bin izumindest ich mit Staffel 6 zufrieden. :)




    mfg
    EnglerP

  • Ich hab mit Gut abgestimmt. Schreib mal das was ich im anderen Thread schon geschrieben habe:


    Moffat hat der Serie bisher viel gegeben. Ich mag das Epische, das Düstere den neuen Doctor. Moffat schreibt brilliante und lustige Dialoge und schafft gute Charaktere. Auch mag ich es, dass er dem Zuschauer manchmal schwierige und komplizierte Plots zutraut, doch genau hier taucht das Hauptproblem auf:
    Ich denke Moffat hat sich verrannt. Selbstverliebt in seine eigene Genialität und die Möglichkeit von Zeitreisen und durcheinanderlaufenden Zeitlinien bis zum äußersten zu nutzen erzählt er Geschichten bewusst kompliziert. Aber eine komplizierte Erzählweise ist nicht gleichzusetzen mit anspruchsvoller Erzählweise. Je mehr er in die Materie Zeitlinien etc. einsteigt (gegenläufige Biografien: River-Doctor/ nachwievor ungeklärt und nicht möglich: wie ist der Doctor aus der Pandorica herausgekommen ) umso mehr hinterfragt der Zuschauer und merkt, dass das gesamte Konstrukt auf wackeligem Boden steht und sich ein Paradoxon nach dem anderen auftut (wenn River alles weiß aber wegen "Spoilers" nicht erzählen darf, nehm ich das irgendwann nicht mehr ab). Manchmal ist es gerad die hohe Kunst eine gute Geschichte simpel und geradlinig zu erzählen. Moffat baut durch seine verschwurbelte und unnötige komplizierte (nicht komplexe) Erzählweise eine Spannung auf, die er nicht erfüllen kann (exemplarisch bei der Folge 6x7 zu sehen, rieser Spannungsbogen erste Hälfte und der überraschen-überwältigende Twist kommt nicht).
    Ja mir gefällt es meine Hirnwindungen anzustrengen. Ja es ist toll zu spekulieren. Aber NEIN es ist sehr enttäuschend, wenn die ganze Kompliziertheit zu nichts führt und nicht befriedigend zu ende geführt wird.
    Somit enttarnt sich Moffat nämlich als billiger Effekthascher und die erzählerischen Tricks als Blendwerk. Viel Lärm um wenig Wolle.


    Dennoch soll nicht der Eindruck entstehen, ich wäre ein Moffathasser. Nein, ich finde er hat der Serie viel gutes getan und natürlich kann er es nicht allen recht machen. Jedoch fänd ich es gut, wenn er sich manchmal darauf besinnen würde, dass Doctor Who eine Familienserie ist.
    Optisch hat Doctor Who riesig gewonnen. Das Quitschbunte aus der RTD Ära ist etwas verschwunden und reicht schon fast an Cinema-look heran.

  • Ich werde dieses Pfingstwochenende aller Wahrscheinlichkeit einen kleinen 6A-Marathon mit der Mudder machen. Dann werde ich sehen wie das alles mit einem zweiten Sehen wirkt. Die fünfte Staffel fand ich schliesslich auch erst in einem späteren DVD-Durchgang richtig richtig gut, also kann es sein dass sich dieser Effekt auch hier wiederholt. Andererseits bin ich von der fünften Staffel niemals ernsthaft enttäuscht gewesen... also mal sehen. Und mal schauen wie begeistert der weibliche Elternteil der auch erst mit Smith so richtig zu der Serie gefunden hat...

  • Die Staffel ist bisher spannend und immer mind-twisting (mir fällt keine schöne Übersetzung ein) und ich will unbedingt wissen wie es weitergeht und wie das mit seinem Tod gelöst wird. Aber das bringt mich zum Punkt: Ich muss Doctor_forever zustimmen. Ich finde, dass die Serie unter Moffat zu hypemäßig wird. Dauernd gibt es Höhepunkte und Mythologie (also folgenübergreifende Elemente und so) und wenn dann mal eine Folge mit einzelner Geschichte kommt, finden diese dann Viele schwach. Das ist eine gefährliche Tendenz für die Zukunft, wo soll das denn noch hinführen? Irgendwann kann er dieses Niveau nicht mehr halten und wenn er es versuchen sollte, wird es irgendwann richtig dämlich (wovor ich mich schon in dieser Staffel ein wenig fürchte). Das war bei RTD schöner, da konnte man auch die Folgen mit eigenen Geschichten richtig genießen.^^

    Ich habe hier nicht alles durchgelesen, aber ich finde nicht, dass der Doctor einen Superheldenstatus bekommt, dazu sind seine düsteren Seiten, egal in welcher Inkarnation zu groß. Was allerdings an einen Superhelden erinnert, ist die Anziehungskraft auf Frauen... Die Sache mit Rose war echt schön, aber dann Martha und jetzt auch wieder Amy manchmal oder auch nicht, das finde ich alles etwas viel für einen Kerl (auch wenn er ein Timelord ist etc). :P


  • Also sehe das immer noch so, dass es Moffat darum ging zu zeigen, dass der elfte nicht der zehnte Doktor ist. Da war Amy einfach ein Handlungselement und seid der Hochzeit ist das Thema vollkommen durch, auch wenn es viele einfach nicht glauben wollen. Das war Moffats Fernsehaussage: Das ist keine Daily Soap mehr!
    Von daher war der zehnte schlimm, nicht aber der elfte und auch nicht einer davor.


    Naja, es gab ja mehr als genug Einzelfolgen in der fünften Staffel. Die sechste Staffel ist eben eine 13-teilige Folge. Das gab es ja auch schon vorher; zweimal! Von daher ist es nicht gerade was neues und ich sehe darin gar kein Problem. Außerdem ist Moffat in puncto Komplexität haushoch überlegen, die Geschichte soll eben nciht in 90 Minuten abgehandelt werden.
    Zudem finde ich nicht, dass das schwierig ist. Zum Beispiel kann man die Ganger Folge auch auslassen - wenn man mal davon ausgeht, wie das derzeitige Ende Gerüchteweise sein soll(der einfachheit halber) - denn auch wenn der Zuschauer dann nciht ganz genau weiß, was ein Gänger ist, weiß er doch, was ein Klon ist etc. Man muss ja nicht alle Folgen sehen, nur wer eine wichtige verpasst hat (zB. Good Man goes to war), der hat es dann schwierig. Aber wer nach 45 Minuten Film kommt sich hinsetzt und sich dann beschwert, nicht zu wissen worum es in einem Film geht, der hat eben Pech :P Da kann einem dann niemand helfen.

  • Ich habe hier nicht alles durchgelesen, aber ich finde nicht, dass der Doctor einen Superheldenstatus bekommt, dazu sind seine düsteren Seiten, egal in welcher Inkarnation zu groß.


    Die meisten wirklich bekannten Superhelden haben ihre düsteren Seiten. Ihre Dämonen, die sie innerlich quälen und zu zerreissen drohen. Besonders gut sieht man das zB an Batman oder Iron Man, aber selbst Superman ist nicht ohne Fehl und Tadel und schon gar nicht ohne Selbstzweifel oder Schuldgefühle über Dinge die er schon zu tun gezwungen war.




    Ich fand die Staffelhälfte Nr 1 jetzt eigentlich nur mittelprächtig. Zum einen weil ich mit Folgen wie dem Schwarzen Fleck oder der Frau des Doctors wenig anfangen kann, sondern auch weil mich besonders das "Finale" emotional so gut wie nicht berühren konnte. Okay, es war ne Auflösung, aber es war zu grandios aufgezogen zu sehr Schein, zu wenig Sein und der "surprising twist" war mir eigentlich ebenso zu albern wie die Erklärung des Titels. Außerdem sind wir jetzt endgültig wieder bei den Spaßkreuzfahrten durchs Universum mit Amy und Rory an Bord der AIDA TARDIS angekommen, das lustig animierte Rumhüpfen auf fremden Planeten hat mich schon bei Rose oder Martha gestört, wie kann ich es jetzt interessanter oder berechtigter finden? Niemand sagt dass die Leutchen an Bord nur sauertöpfisch rumlaufen sollen, aber dieses naive unschuldige "ach gucken wir uns den Planeten mit dem drolligen Namen Todesfalle 12 doch mal in Ruhe an während wir unseren Urlaub verbringen" müsste man mir wenn schon besser verkaufen. Spätestens nach zweimal fast abkratzen muss man doch in irgendeiner Weise aufwachen und anfangen erwachsen zu werden und die hatten sie schon vor über einem Jahr. Es scheint fast so als hätte der Doctor nichts aus seinem letzten Leben gelernt und würde alle Fehler nochmal neu begehen müssen. Oder der Gedanke den zweien mit einer ungewöhnlichen Flitterwochenreise einen Gefallen zu tun hat sich ungewöhnlich stark verselbstständigt.


    (Und nebenbei kaufe ich ihnen dieses ganze "Alle bösen Völker des Weltalls zittern wenn der Doktor die Klospülung betätigt und wieder hingucken kann was sie machen" Sache auch nicht ab. Im Gegenteil, ich find das ziemlich übertrieben und schlecht in Szene gesetzt. Schon die Allianz die ihn in die Pandorica setzen wollte war am ehesten fannisch motiviert,welchen Grund sollten Daleks, Cybermen, Sontaraner oder wer auch immer sonst, haben, sich selbst als Bösewichte und den doctor als unausweichliche Konsequenz ihres Handelsn zu sehen? Vor allem: wieso jetzt? Nummer vier hat auch schon die Chance gehabt die Daleks auszulöschen und da gab es keine Koalition um ihn zu stoppen, nr 9 und 10 waren nicht weniger "ruchlos" in ihrer Handlungskonsequenz.... Nr 11 ist jetzt der Katalysator wegen dem alles vor die Hunde geht?`"Ein bisschen viel der ehre" fängt nicht an, der Hybris die in dieser Idee mitschwingt gerecht zu werden.)