Ein weiblicher Doctor: ja oder nein?

  • Es wird ja nicht gesagt, dass der Doktor sich in einen britischen Jack Sparrow verwandeln soll, würde glaube ich auch nicht so gut ankommen, aber man kann doch auch einen Doktor, der etwas mehr Gefühle zeigt, ganz gut ins Herz schließen. Man muss es ja nicht gleich so übertreiben, wie bei Tennant (die haben es sogar geschafft Donna da irgendwie mit reinzuziehen, ich frag mich bis heute, wieso alle die beiden ständig als Paar hingestellt haben).

    Weil das bei MIssy auch schon geklappt hat ;)
    Und wo genau wäre dieser Doktor dann anders? "Mehr" Gefühle ist ja schön und gut, aber man hat nunmal nicht nur Tennant als Pilot, der von seinen Gefühlen allzeit überfordert war. Auch der fünfte Doktor hat genau den Ansatz gehabt. Und wirklich geglänzt hat er auch nicht.
    Das Dilemma bleibt. Entweder man macht einen weiblichen Doktor, der sich nicht allzu sehr unterscheidet und macht eine reine optische Änderung, wodurch ein weiblicher Doktor sinnlos wäre oder man ändert den Doktor so sehr, dass der Name reines Namedropping ist.



    Klar, wenn man nur das tut, was die Fans wollen, kann man die Show gleich känzeln, aber ich denke jeder Doktor, egal welchen Geschlechts oder sexueller Orientierung, kann ein Hit werden, wenn man, wie du gesagt hast, seinen Charakter mit ausarbeitest und ihn nicht nur auf das Sexuelle hin reduziert, dann wäre ich nämlich auch ganz schnell weg, dafür gibt es genug andere Serien.

    Nein. Ganz klares nein. Alleine, dass du sofort von sexueller Orientierung sprichst, sagt alles. Nochmal: Doctor Who ist keine Soap. Seine sexuelle Orientierung war bisher zum Grosteil egal und wrde mehr kaputt machen als es hilft. Wofür denn auch? Doctor Who ist kein Space Sex and the City. Die Sexualität des Doktors war und ist scheiß egal. Zumal sich Time Lords eh asexuell mir Looms fortgepflanzt haben, bis die Serie widersprochen hat und der Kanon jetzt anders ist. Wofür braucht man denn bitte einen schwulen Doktor? Damit es eine "Identifikationsfigur für die schwule Gemeinde gibt"? Nein, danke. Ich zitiere einfach mal eine Reviewerin die sehr gute Recaps der Classic Serie gemacht hat der Doktor "is a smart guy who does shit". Keine Identifikationsfigur oder eine Plakatwand für irgendwelche Agenden.


    Und damit wäre ich eigentlich beim Hauptpunkt. Beim Thema weiblicher Doktor hängt so ein Klumpen Politik hintendran, dass es derzeit einfach nicht die richtige Zeit ist. Wenn sich die Brüllaffen auf einschlägigen (tumblr) Seiten mal beruhigen würden, wäre das vielleicht anders. Aber so, wie es jetzt ist, wird es aus politischen (feministischen) Gründen gefordert und falls es mal dazu kommen sollte, wird sich dann beschwert, wie sexistisch das doch ist. Die BBC kann eigentlich nur verlieren, wenn sie das Spiel mitspielen würde.
    Und hätte es als dritten oder vierten Doktor eine Frau gegeben wäre das vielleicht anders, aber nach 50 Jahren so eine drastische Änderung passt einfach nicht.
    Warum kann man funktionierende Charaktere eigentlich nicht einfach mal in Ruhe lassen? Außerdem gibt es mit Exile schon einen Versuch, der mehr als gründlich in die Hose ging.

  • Das Argument, nach dem die Handlungsfreiheit des Doctors in der Vergangenheit erheblich eingeschränkt wäre, wenn er einer benachteiligten sozialen Gruppe angehört ist durchaus berechtigt. Allerdings lässt sich dies dadurch etwas relativieren, dass die Einheimischen vergangener Epochen mit dem exzentrischen Verhalten und dem anachronistischen Aussehen des Doctors womöglich toleranter umgegangen sind, als sie es sollten. Dazu kommt noch, dass es auch in vergangenen Gesellschaften Positionen gab, in denen Frauen in einem gewissen Maße respektiert wurden. Falls also ein weiblicher Doctor in die Vergangenheit reisen sollte, könnte sie sich als Druidin, Adelige oder dergleichen tarnen, um von den Menschen, die sie zu retten versucht überhaubt erstmal angehört zu werden, bevor diese vernunftshalber erkennen, dass es in manchen Fällennicht verkehrt ist, auch mal auf eine Frau zu hören, wenn sie denn überleben möchten.


    (Und nein, mit diesem Beitrag habe ich nicht kondtun wollen, dass ich mir einen weiblichen Doctor wünsche. Mir ging es nur darum, dieses hypothetische Szenario gedanklich auch von einer anderen Seite zu beleuchten, da Akkerin sich ja auch Sachargumente zu diesem Thema gewünscht hat.)

  • Das Argument, nach dem die Handlungsfreiheit des Doctors in der Vergangenheit erheblich eingeschränkt wäre, wenn er einer benachteiligten sozialen Gruppe angehört ist durchaus berechtigt. Allerdings lässt sich dies dadurch etwas relativieren, dass die Einheimischen vergangener Epochen mit dem exzentrischen Verhalten und dem anachronistischen Aussehen des Doctors womöglich toleranter umgegangen sind, als sie es sollten. Dazu kommt noch, dass es auch in vergangenen Gesellschaften Positionen gab, in denen Frauen in einem gewissen Maße respektiert wurden. Falls also ein weiblicher Doctor in die Vergangenheit reisen sollte, könnte sie sich als Druidin, Adelige oder dergleichen tarnen, um von den Menschen, die sie zu retten versucht überhaubt erstmal angehört zu werden, bevor diese vernunftshalber erkennen, dass es in manchen Fällennicht verkehrt ist, auch mal auf eine Frau zu hören, wenn sie denn überleben möchten.


    (Und nein, mit diesem Beitrag habe ich nicht kondtun wollen, dass ich mir einen weiblichen Doctor wünsche. Mir ging es nur darum, dieses hypothetische Szenario gedanklich auch von einer anderen Seite zu beleuchten, da Akkerin sich ja auch Sachargumente zu diesem Thema gewünscht hat.)

    Was das anachronistische Aussehen des Doctors angeht, so hat die Tardis ja eine Kostümkammer, von der in den ersten Jahren zwar inkonsequent, aber noch deutlich mehr Gebrauch gemacht wurde als später. Aber der Doctor und Begleiter wurden bisweilen tatsächlich in zeitgenössische Kostüme gesteckt.

  • Für mich fasse ich da einfach mal zusammen:


    a) Es gibt jene, die Sagen, Nein, auf keinen Fall, weil war immer ein Mann muss ein Mann bleiben. (Bauchgefühl, passt nicht, etc.)
    b) Das Argument mit den Historicals. (Plausibel aus meiner Sicht, aber es hätte ja durchaus auch seine Reize, den/die Doctor/in in eben diesem Konflikt herumirren zu sehen.)
    c) Die Gruppe rund um "Ich weiß es nicht", "warum eigentlich nicht, denn offiziell spricht nichts dagegen". (Wäre nur komisch)
    d) Und absolute Beführworter. (Wobei ich die hier nicht wirklich gelesen habe)


    Trifft es das?

  • Die da wären?


    Bedarf es denn mehr?


    Und was ist daran amüsant? WIe gesagt, genau das gibt es IMMER. Bei jeder einzelnen Diskussion, egal bei welchem Thema.


    Und was ist mit mir? Ich hab nie gesagt, "ich will nicht und punkt". Ich habe mehrere sehr lange Texte geschrieben, warum ich das Klima derzeit einfach nicht passend finde etc.


    Oder ist das nicht Teil deines Humors? *g*

  • Ein weiblicher Doctor = viel neues Potential?


    Das finde ich überhaupt nicht, denn gäbe es einen weiblichen Doctor, müsste sie sich in Vergangenheits-Episoden jedes Mal zuerst mit ihrem Geschlecht auseinandersetzen und sich jedes Mal einen Alternativplan ausdenken.


    Der Mittelpunkt der Serie sind aber die Geschichten; die Abenteuer, und gerade nicht:
    "Weil-die-Doctor-eine-Frau-ist-kann-sie-trotzdem-was", denn darauf würde es - meiner Meinung nach - hinauslaufen.


    Ein männlicher Doctor muss nicht darüber nachdenken, ob er gesellschaftlich anerkannt oder zu schwach ist oder ihren männlichen Companion vorschieben muss.


    Zuzugucken, wie sich der weibliche Doctor in Vergangenheitsfolgen "bewährt" (für mich eine erschreckende Vorstellung), ist spätestens nach dem dritten Mal langweilig, eben weil der Fokus nicht auf der Geschichte, sondern auf dem Geschlecht des Doctors liegt.