Doctor Who 2011, Teil 1 - Zwischenbilanz

  • Wie fällt dein Zwischenurteil zu Dr Who 2011 aus? 34

    1. Es war der helle Wahnsinn. (7) 21%
    2. Es war eine Achterbahnfahrt mit mehr Höhen als Tiefen. (15) 44%
    3. Es hatte sowohl Schaukeln als auch Karussellen (4) 12%
    4. Es war eine Abfahrt in den Abgrund. (1) 3%
    5. Es war so anspruchsvoll wie noch nie, und das war gut so. (16) 47%
    6. Es war viel zu kompliziert. (2) 6%
    7. Es hat viel zu viel offen gelassen. (3) 9%
    8. Es war gut, das es so gewagt war. (14) 41%
    9. Doctor Who ist jetzt besser als unter Russell T. Davies. (19) 56%
    10. Mir gefiel Doctor Who besser als Russell T. Davies der Chef war. (3) 9%
    11. Steven Moffatt wird die "normalen Zuschauer" wegjagen... (8) 24%
    12. ... Aber das ist mir egal. (7) 21%

    Endlich Ferien! Endlich Zeit, um hier meinen Senf wieder einzustreuen. Zunächst wollte ich jedoch eure Diskussionen zu den neuen Folgen durchlesen – was mich eine ganze Woche gekostet hat. Jetzt habe ich nur noch ein paar Tagen, bevor ich in den Urlaub abtauche, aber was soll's…


    Beim Lesen fiel mir auf, dass beinahe alle Kommentaren in der Woche nach der jeweiligen Folge geschrieben wurden und bezogen sich – wie es sich gehört – ausschließlich darauf. Jetzt einige Wochen später um die Ecke zu kommen und eine Meinung hinzuzufügen, die im Nachhinein geformt wurde, schien mir irgendwie falsch, daher der neue Thread hier.


    So, hol' dir eine große Tasse Kaffee oder ein Glas Wein, zieh dir entspannende Musik rein und lehne dich zurück. Wir tauchen in die Vergangenheit hinein…


    Die neue Staffel am Ostersamstag starten zu lassen hat natürlich den Vorteil, leicht merkbar zu sein und einen Platz im feierlichen Radio Times zu ergattern, aber den Nachteil, dass viele Leute das längste Wochenende des Jahres dazu nutzen, nicht zuhause zu sein. Wenigstens fiel es dieses Jahr nicht in die Mitte der Schulferien, sondern am Ende, aber trotzdem werden einige gefehlt haben. Diejenigen, die ausgelaugt vom langen Autofahrt sich auf die Couch gelegt haben, um einen entspannten Abend mit der BBC zu verbringen, werden sich nach The Impossible Astronaut womöglich noch mehr ausgelaugt gefühlt haben. Da werden sie einen Staffelauftakt nach Plan erwartet haben, in dem man sich langsam wieder an die verrückte Welt des Doctor Who gewöhnen kann und in dem man den neuen Charakter kennen lernt, der uns durch das Jahr begleiten wird. Nur um mit dem künftigen Tod des Helden konfrontiert zu werden.


    Letztes Jahr lief die Staffel mehr oder weniger nach dem Muster ab, den wir seit 2005 kennen, aber dieses Jahr weiß der Chef Bescheid, dass wir Bescheid wissen: Der Stil und die Erzählweise der Serie haben sich geändert, jetzt mischen wir den Struktur auf. Zum ersten Mal überhaupt in Nu Who haben wir am Anfang der Staffel niemand, der eingeführt und vorgestellt werden muss. Das anziehen des gemütlichen alten Kleids dauert dieses Mal nur die paar Minuten lang, in den der Doctor in der Geschichte rumeiert, dann geht es direkt mit einem Paukenschlag weiter. Der Doctor wird von jemanden getötet, den er kennt, ein alter unbekannter Amerikaner weiß Bescheid und River Song wird auch hinbestellt – alles noch vor dem Vorspann. Man kann sich leicht die irritierte Gesichter der ausgelaugten Urlauber vorstellen, wie von Sessel zu Sessel schauen und sich gegenseitig fragen, was das alles soll.


    Ganz schön mutig, diese erste Folge. Anspruchsvolles, kompliziertes Erzählen, dass die volle Konzentration verlangt, ist man an dieser Stelle nicht gewohnt. Hier wird keine Gnade erlassen: Steven Moffatt ist der Chef, es wird auf seiner Art und Weise erzählt und wer sich damit überfordert fühlt, der hat Pech. Zwei Wochen lang – wenn er das aushält. Denn zu den ausufernden Fragen, die in der ersten Folge aufgeworfen werden kommt in Day Of The Moon noch eine Gruseligkeit dazu, die uns die FSK 12 auf der Staffel-Box schon jetzt garantiert. Nicht nur die Dunkelheit und entsprechende Spannung im Waisenhaus und die angsterregenden Kritzeln an den Wänden sind dafür verantwortlich, sondern auch die plötzliche Feststellung, dass wir uns ganze Szenen nur anhand der Strichen in Amys Gesicht vorstellen müssen. Die 2-Jährigen Schüler meiner 6. Klasse haben sich neulich durch Blink zusammengeschrien und ich fragte mich ernsthaft während dieser Folge, ob es nicht ein Schritt zu weit war.


    Ein Schritt zu weit gilt nicht nur für das Grusel-Niveau, sondern auch für die komplizierte Erzählweise und die zahlreiche Rätseln, die auch nach dem Zwischen-Finale offen geblieben sind. Für mich war alles, vom unmöglichen Astronaut am Anfang bis zur Auflösung am Tag der Mondlandung, extrem fesselnd und höchst unterhaltsam, aber ich bin bekennender Doctor Who Fan, der die 90er Jahren durchgelebt hat und dementsprechend nach anspruchsvollen Geschichten lechzt. Für mich ist es natürlich toll, dass es so geworden ist, aber ob die Millionen „Not-We“, die für das Überleben der Serie im Fernsehen viel wichtiger sind als wir Anoraks, auf Dauer mitmachen wollen, bleibt abzuwarten. Zum Glück für sie biegen jetzt die Piraten um die Ecke…

  • Die 2-Jährigen Schüler meiner 6. Klasse haben sich neulich durch Blink zusammengeschrien und ich fragte mich ernsthaft während dieser Folge, ob es nicht ein Schritt zu weit war.


    Bitte?? Mit 2 Jahren kommen die Kinder schon in die 6. Schulklasse. Bin ich wirklich sooo alt geworden?

  • Moin,


    toller Thread!


    Ich würde die erste Halbstaffel weder sonderlich "toll" noch besonders doof bewerten sondern irgendwie im Mittelmaß befindlich.


    Kannst Du hier noch ein paar Bewertungsmöglichkeiten ergänzen, so in der Richtung "weder sensationell noch schlimm"


    VLG
    s/tnd

  • Bei The Curse Of The Black Spot fiel mir wieder auf, wie auch das Aussehen der Serie sich seit 2009 stark geändert hat. Die überwiegenden Farben werden von den Titel-Grafiken geprägt: vorher Gold/Braun, mittlerweile Blau/Grau. Ich habe mir sagen lassen, dass der Wechsel im Farb-Schema nötig gewesen sein muss, da HD-Effekte in dieser Farbumgebung besser funktionieren, aber auch wenn das der Fall ist, es wird nicht der einzige Grund sein. Ganz abgesehen vom Inhalt, die neuen Folgen sehen auch viel düsterer aus, als ob man vom Comic zum Graphic Novel gewechselt hat.


    Dieser Folge ist vorgeworfen worden, sie sei zu „austauschbar“ gewesen, wie man auch anhand ihrem Vorziehen von Platz 9 auf Platz 3 beweisen kann, aber das muss nicht unbedingt was schlechtes sein. Nach dem Hammerschlag der ersten zwei Folgen haben wir es hier mit einer Atempause zu tun, die uns an der Natur der Serie daran erinnert: Sie ist nicht als Serial, sondern als Series konzipiert. Es mag zwar einen Handlungsstrang geben, der jeder Episode durchzieht, aber die Staffel soll eigentlich aus eigenständigen Folgen bestehen, die auch alleine unterhalten können. Das Problem dabei ist dass natürlich einem komisch vorkommt, dass man die Suche nach den großen Antworten kurz beiseite liegen kann, bloß um Abenteuer zu erleben, aber noch scheint der Doctor wenig zu wissen. Oder vielleicht will er nur ablenken.


    Die Folge selber hat trotzdem irgendwie enttäuscht. Erst wollte man offenbar alle Piraten-Klischees abfrühstücken, aber dann hat man das doch nicht ganz konsequent durchgezogen. Eine augenzwinkernde Pantomime mit allem drum und dran haben sie sich dann doch nicht zugetraut, als ob das „zu albern“ gewesen wäre. Das lässt die Geschichte im Niemandsland stehen, irgendwo zwischen ironische Sci-Fi für Geisteswissenschaftler à la Doctor Who der spät-70er und todernster Science Fiction für Naturwissenschaftler à la Star Trek der 60er Jahren. Die Krankenstube sah auch so kahl aus wie eine Szene aus den 60ern.


    Und nein, mir ist es nicht aufgefallen, dass ein Charakter zwischendurch verschwunden ist. Mangels Zeit gucke ich mir diese Folgen höchstens zwei Mal an: ein Mal, wenn sie gesendet werden, und viel später, wenn ich die DVD-Box habe. In dem Sinne bin ich eventuell näher am „normalen“ Zuschauer dran als viele andere hier, die sowohl die Zeit als auch die Wille haben, Folgen mehrmals anzuschauen um Details herauszupicken. Aus dem gleichen Grund schaue ich auch nicht zahllosen andere Serien, weswegen ich auch nicht jede Handlung schon „zig mal“ gesehen habe.


    Diesen Punkt erwähne ich jetzt, weil es wurde viel moniert, The Rebel Flesh sei nur der Abklatsch einer schon abgelutschten Handlung gewesen. Es mag sein, wenn man viel Science Fiction Serien gesehen hat, dass das ganze Doppelgänger-Thema schon mehrmals durchgekaut worden ist. Es mag sein, wenn man gerade viele Doctor Who Recons der spät-60er hinter sich hat, dass man wenig Lust auf „Base Under Siege“ hat. Aber es mag auch sein, dass viele Zuschauer weder Serien-Junkies noch Who-Anoraks sind.


    Es gab für mich einige negative Sachen an dieser Folge, so wie an The Almost People: Das Jenny-Monster war wirklich unnötig, das Ableben genau der „richtigen“ Menschen bzw. Doppelgänger viel zu bequem, das Aufbauen und dann Vergessen des Niesens ungelenk und der Begriff „Gangers“ sehr ungeschickt. Die Szenen mit Rory und Jennifer erzeugten irgendwie das längst vergessene und ziemlich unangenehme Gefühl, das ich als Kind bei fast jeder Drama-Serie empfand: der Bedarf, den Bildschirm mit Warnungen anzuschreien.


    In der Zukunft werden diese zwei Folgen allerdings nur als Überbrückung dienen. Die interne Handlung verliert seine Wichtigkeit dadurch, dass der Flesh eine so wichtige Rolle spielt in der Entwicklung der Über-Handlung. Wir haben ein paar mal gesehen, wie die echte Amy zur Doppelgängerin durchgelangt ist – die Frau mit der Augenklappe, der Bedarf, dem Doctor von ihrer Schwangerschaft zu erzählen – und jetzt weiß auch der Doctor genug, um die Verbindung aufzulösen. Ich sehe da kein ethisches Problem, denn uns wird klar gemacht, „Amy“ sei nur eine ferngesteuerte Doppelgängerin und keine, die eine eigene Seele besitzt. Zum zweiten Mal dieses Jahr haben wir ein Beispiel der besseren Art von Cliffhanger. Eine Enthüllung (wie hier) oder ein Rätsel (das Mädchen, das offenbar regenerieren kann) stiftet viel mehr Ungeduld nach der nächsten Folge an als ein bloßes „Oh, wie kommen sie denn daraus?“


    Bitte?? Mit 2 Jahren kommen die Kinder schon in die 6. Schulklasse. Bin ich wirklich sooo alt geworden?


    Oops! Ich meinte natürlich 12-Jährigen. ;)

    Kannst Du hier noch ein paar Bewertungsmöglichkeiten ergänzen, so in der Richtung "weder sensationell noch schlimm"


    Wird gemacht. :)


    Und so steuern wir auf des Doctors Höhepunkt bzw. Tiefpunkt zu. Und nein, seine Frau habe ich nicht vergessen...

  • Natürlich fragt man sich am Anfang von A Good Man Goes To War, wer diese ganzen Alliierten sind, und woher man sie kennen sollte, aber stellt man fest: Es ist ein toller Schachzug des Herrn Moffat, uns durch durch diese Charaktere daran zu erinnern, dass wir Fernsehzuschauer nur eine Art „Greatest Hits“ des Doctors zu sehen bekommen. Die Tatsache, dass er auch andere Abenteuer erlebt, wird durch diese Verbündeten unterstrichen und dient dazu, den Umfang dieser Folge noch mehr zu erweitern. Die Tatsache, dass man die Abhol-Aktionen inszeniert und gedreht hat, unterstreicht das Selbstvertrauen, das die Serienmacher mittlerweile gewonnen haben. Die Tatsache, dass sowohl der Napoleonic Space War als auch der Alien Avenger in Victorian London hätten direkt den Seiten des Comicstrips springen können, führt vor Augen die enorme Bandbreite des ganzen Konzepts.


    Den Clerics sind wir natürlich letztes Jahr begegnet, aber ich muss an dieser Stelle zugeben, dass ich nicht weiß, ob Flesh & Stone für sie später oder früher ist. Ich tippe mal auf später, denn sie wurden hier verpflichtet, um den Doctor zu vernichten, und haben damals nicht direkt auf ih geschossen; es war auch für River Song später. Die kopflosen Mönche, dessen Museum wir auch letztes Jahr besucht haben, stellen einen ikonischen Gegner dar, wenn auch ein bisschen viel Star Wars Feeling aufkommt. Die Schlacht und der Sieg des Doctors waren auch episch und werden lang in Erinnerung bleiben, obwohl die Spitfires und die Piraten vielleicht ein bisschen viel des guten waren. Die Cybermen auftreten zu lassen, nur um Rory mit Information zu besorgen ist ein schöner Curve-Ball für die wild Spekulierenden unter uns gewesen, obwohl die Vernichtung eines nichtsahnenden Raumschiffes ohne Warnung vielleicht ein bisschen out-of-character sein könnte, trotz Wut.


    Bei so viel Wucht und Spektakel bleibt nicht viel übrig und es fiel mir nur im Nachhinein auf, dass wir eigentlich wenig Handlung gesehen hatten. Der Doctor kommt, sieht sich um und gewinnt, nur um doch zu verlieren. Und bei der spektakulären Enthüllung am Ende vergisst man für einen Augenblick den anderen Rätsel: River Song mag eine kleine Pond sein, aber was ist sie zum Doctor? Ich fand auch die Geschichte mit der Krippe verwirrend: River zeigt darauf, um dem Doctor ihre Identität klar zu machen, aber hatte er nicht gesagt, es handele sich um seine eigene Krippe? Wer hat ihren Name darauf geschrieben, und wann? Und anyway, wer nimmt sich das Kinderbett mit wenn er von zu Hause auszieht?


    Und damit hätten wir den ersehnten „Game-Changer“. Der Tag, an dem alles sich ändert. Was wird noch aus der kleinen Wunderwaffe? Was passiert mit dem Doctor? Und was wird aus den Ponds? River wurde angewiesen, ihre Eltern aus Demons Run wegzuschaffen, aber wie soll sie das machen? Auf jeden Fall betrachte ich den Titel Silence In The Library ganz anders und frage mich ob Moffatt damals extra die Zeile einbaute, dass in diesem Fall auch Regeneration unmöglich wäre. Und wir wissen auch, dass River eventuell doch nicht ihren letzten Kuss mit dem Doctor erlebt hat: Der 11., 12. oder 13. wird sie noch kurz vor der Reise in die Bibliothek besuchen, um ihr den Sonic zu schenken.


    Im Sinne der Geschichte von Doctor Who, die Serie, die seit 1963 läuft, gab es jedoch einen noch größeren Richtungswechsel…

  • anyway, wer nimmt sich das Kinderbett mit wenn er von zu Hause auszieht?


    :lach: Das trifft heute genau mein Humorzentrum.
    Timelords vielleicht? Und er ist ja nicht ausgezogen, er ist ja wohl mehr oder weniger geflüchtet, da weiß man ja nie, wozu man es noch mal braucht. War ja wohl auch nicht umsonst :D


    Schöne Zusammenfassung der Folgen noch mal. Mit vielen Dingen gehe ich auch sofort mit.
    Und das WTF-Gefühl am Ende vom Staffelauftakt dürften sicher nicht nur britische Osterurlauber gehabt haben, die sich auf vielleicht entspanntes Doctor Who gucken gefreut haben, das hatten wir hier auch.


    Und es ist doch schön, dass man hier auch noch lange Texte mit Sinn und Inhalt zu lesen bekommt
    Auch wenn mein erster Gedanke war, ob dir nicht vielleicht langweilig ist :D

  • The Doctor's Wife habe ich bewusst ausgeklammert, um mich erst jetzt damit zu beschäftigen, denn diese Folge stellt einen Riesensalto dar, wie man selten in der 48-Jährigen Geschichte von Doctor Who erlebt hat. Es war schon ein großer Schritt, uns jetzt die Silence im Hintergrund jeder bisherigen Erdbasierten-Folge vorstellen zu lassen, aber die Tatsachen, die hier von Neil Gaiman geschaffen werden, stellen auch das in den Schatten. Auf ein Mal muss man den Anfang fast jeder Folge, die es je gab, anders ansehen. Jedes Mal, das die TARDIS doch nicht angekommen ist, wo sie sollte, war also extra. Keine der Notrufen, die zwischendurch eintrafen, wurden nur zufällig abgehört. Niemals tauchte die TARDIS einfach so in der Nähe eines starken externen Einflusses oder am Vorabend einer Revolution auf. Jeder, der es für unrealistisch hält, wie der Doctor von Abenteuer zu Abenteuer eilt, weiß jetzt Beschied.


    Es fällt schwer, den Gewicht dieses neuen Lichtes zu beschreiben, das jetzt auf die gesamte Serie geworfen wird. Hut ab an Herr Gaiman, dass er diesen Schritt nachvollziehbar, gefühlvoll und ohne großes Tam-Tam gegangen ist. Ich hatte in keinem Augenblick das Gefühl, dass unsere Geschichte mit dicken Fäustlingen umgeschrieben wurde, eher filigran wurde die Sache angegangen. Vom Würfel aus The War Games, über die Wiederauferstehung des alten Console-Room (wäre es noch vorhanden gewesen, da hätte Gaiman bestimmt gerne das Weiße aus den 80ern benutzen wollen), bis zum Konzept eines Universums außerhalb des normalen aus den Romanen der 90er Jahren, man hatte stets das Gefühl, in sichern Händen zu sein.


    Die Folge sah toll aus, besonders am Anfang als es wie ein lebendiges Comicstrip aussah, und baute nur dadurch ein bisschen ab, in dem man auch Rory und Amy beschäftigen musste. Noch mal wurden die Grenzen einer Familien-Sendung abgetastet und eventuell auch überschritten. Die Schauspieler waren durch die Bank hervorragend und die Serial mal ausgesetzt: Diese Folge spielt keine wichtige Rolle in der Geschichte der Silence, von River Song und des Doctors Tod, aber eine umso größere Rolle in die allgemeine Geschichte von Doctor Who.


    Und es ist doch schön, dass man hier auch noch lange Texte mit Sinn und Inhalt zu lesen bekommt
    Auch wenn mein erster Gedanke war, ob dir nicht vielleicht langweilig ist :D


    Ich schreibe gerne, aber ein Lehrer, der nebenbei auch Rugbytrainer ist, hat ja nicht so viel Zeit übrig.

  • Alle Episoden nochmal kurz zu bewerten, ist eigentlich eine gute Idee, wenn man eine Zwischenbilanz ziehen möchte. Auch wenn meine Kommentare eher kurz ausfallen werden.



    The Impossible Astronaut / Day of the Moon
    Komplex war die Doppelfolge, keine Frage, aber das hat dafür gesorgt, dass sie mir als Fan richtig Spaß gemacht hat. Und ich denke nicht, dass Moffat so Durchschnittszuschauer abeschreckt. Die sehen eine für sie nette, weil gruselige und teils lustige, Folge und analysieren diese dann nicht, wie wir es tun. Schwierig, wenn auch überaus brilliant wäre es, sowas mal über einen Vierteiler laufen zu lassen.
    Ein sehr gelungener Einstieg in die Staffel. Atmosphärisch brilliant, gut durchdacht und eindeutig besonders.


    The Curse of the Black Spot
    Eine Standart-Episode, aber keine wirklich schlechte. Manche Elemente waren toll (Amy im Piratenkostüm, der Doctor hat Spaß, Medizinisch-Holographisches Notfallprogramm), manche waren doof (verschwindener Pirat, der kleine Junge, des Doctors spontane Eingebung), insgesamt war es eine nette Folge, die man sich gut ansehen kann. Durchschnittliche Folge, aber nicht im negativen Sinne.


    The Doctors Wife
    Wie der tanzende Arzt schrieb, eine wichtige Folge für die gesamte Serie.
    Atmosphärisch wieder toll, mit sehr guten Schauspielern ausgestattet, gute Dialoge waren auch da - eine wirklich super Folge. Einziger Kritikpunkt war, dass die Worte "I love you" ausgesprochen wurden.


    "The Almost People" / "The Rebel Flesh"
    Die Idee mag gut sein. Manche Dialoge (Doctor-Doctor) sogar sehr gut. Der zweite Teil sogar spannend. Sicherlich kein "Fear Her".
    Aber dann ist da so vieles, das einfach nur stört. Ungereimtheiten in der Gleichheit der Menschen und Ganger, die Augen-Wand, Rorys Blindheit gegenüber Jenny und, am allerwichtigsten, das unnötige Monster, in das Jenny mutierte.
    Keine gute Folge, wenn auch kein Totalausfall.


    "A Good Man Goes to War"
    Meiner Meinung nach die schlechteste Moffat-Episode bisher, auch wenn das hier wohl eher wenige so sehen.
    Die Zerstörung des Cybermen-Schiffes durch den Doctor fand ich nicht nur ein bisschen, sondern verdammt heftig out of character. Eine Handlung war quasi nicht vorhanden.
    Positiv ist natürlich die Optik der Folge: Die Schlacht, die vielen Aliens und so weiter, das hatte was.
    Am schlimmsten fand ich die enttäuschende Auflösung mit River Song. Ich habe ja prinzipiell nichts dagegen, dass sie Amys Tochter ist, nur das dann als den ultimativen Cliffhanger anzukündigen, war einfach nur schlecht.



    Insgesamt
    Zufrieden bin ich auf jeden Fall, was die Komplexität und den Einbau des Handlungsbogens angeht sogar sehr. Trotzdem hoffe ich, dass wir in der zweiten Staffelhälfte weitere gute Folgen zu sehen bekommen und dass der Handlungsbogen noch etwas mehr Substanz erhält, als eine als Schock geplante Auflösung, die dann doch eher doof ist.

  • Weil ich die einzelnen Folgen ja schon rezensiert habe, hier nur ein kurzes Zwischenfazit.


    Sowohl der Opener-Zweiteiler als auch die Folge danach konnten dem Traumduo "The Eleventh Hour" und "The Beast Below" nicht das Wasser reichen. Deutlich besser dann die nächsten drei Folgen: zuerst "The Doctors Wife" - ein regelrechtes Fest, das zeigt, wie Doctor Who vielleicht nach der Ära Moffat aussehen kann und dann der von vielen gescholtene Ganger-Zweiteiler, der herrlich altmodisch, fast old-who-mäßig daherkam.


    Das seit letztem Sommer groß angekündigte Halbstaffelfinale mit dem "cliffchanging gamehanger" der uns erschüttert durch den Sommer wabern lassen sollte ... bleib dann wieder etwas hinter meinen Erwartungen zurück.


    Insofern fand ich die erste Halbseason weder sonderlich schlecht noch sonderlich unglaublich megatoll. Sie war o.k., verglichen mit Season 5 fällt sie imho etwas ab.


    VLG
    s/tnd

  • Eigentlich möchte ich diese 7 Folgen gar nicht als kompletten Block bewerten, weil sie IMO zwei sehr unzusammenhängende Blöcke bilden, einmal den "Seriesarc" mit den Silent und Melody Pond und einmal den "Filler stuff" der in jeder anderen Doctor Who Staffel auch hätte auftauchen können. Man merkt vielleicht, dass ich von Folge 3-6 nicht wirklich begeistert war, aber obwohl ich nicht in konkrete Worte fassen kann, was genau ich erwartet hatte, vom "normalen Fleisch" dieser Season, es war jedenfalls nicht das, was wir zu sehen bekommen haben und damit bleibt dieser Teil des Staffelverlaufes für mich eher enttäuschend, wobei auch das eher für die individuellen Folgen an sich gilt als für die Staffel als ganzes, weil von der Mischung her war es schon wieder ziemlich in Ordnung. Was es noch schlimemr macht ist dass es gefühlt von Folge 1 bis 6 ständig abwärts ging mit der Freude am Schauen und erst der Good Man wieder einen Höhenflug ausgelöst hat.


    Dafür mag ich den Series-Arc deutlich mehr als das letztjährige "Geheimnis" um die Rifts und das Verlöschen darin, obwohl sie eigentlich thematisch wie auch vom Einbau in die Handlung her sehr ähnlich (verlaufen) sind und wohl auch relativ ähnlich enden dürften... (Höchst Gewagte Spekulation ;)) Also zumindest mit einem Schlussstrich der nur verhältnismässig endgültig ist und indirekt schon vorbereitet was in Staffel 3 zu erwarten sein wird.


    So in fixen Zahlen ausgedrückt stehen wohl Storyarc und Folgen an sich beide irgendwo bei Zwo Minus mit dem Arc tendentiell in Richtung gut und mehr und den Einzelfolgen in der Tendenz eher abwärts.

  • Ich hab eigentlich die ganze Staffel mitgefiebert und bin fast gestorben, als ich die letzte Folge geguckt hab, weil ich wusste: jetzt gibt's erstmal keinen Nachschub mehr!!!
    Fand bisher bei allen (New) Who Staffeln die jeweils aktuelle immer am Besten ;)

  • Ich fand die sechste durchweg gut. Curse of the black spot hat mir auch richtig gut gefallen, auch wenn die Schwachpunkte offensichtlich waren, aber man soll ja nicht immer soviel meckern^^
    Die Storyline gefällt mir auch und ich bin gespannt, wie es weitergeht. Vor allem will ich mal endlich erfahren, wie alles zusammenhängt.
    Nur das Düstere finde ich mittlerweile etwas zu dick aufgetragen. Eigentlich liebe ich das, aber mittlerweile ist alles komplett schwarz in schwarz. Hängt wohl auch mit der Story zusammen, dennoch hätte ich wenigstens mal wieder eine Folge, die tagsüber spielt oder nicht im tiefsten Weltraum. Aber ansonsten habe ich echt nichts großartig auszusetzen. Auch nicht am jüngsten alten Mann der Geschichte ;) )Außer vielleicht das Schießspucken während den Spitfires, das war mir doch ein bissl zu kindisch, aber wenigstens redet er nicht gebrochenes italienisch :P)

  • Nur das Düstere finde ich mittlerweile etwas zu dick aufgetragen. Eigentlich liebe ich das, aber mittlerweile ist alles komplett schwarz in schwarz. Hängt wohl auch mit der Story zusammen, dennoch hätte ich wenigstens mal wieder eine Folge, die tagsüber spielt oder nicht im tiefsten Weltraum.

    also so durchweg düster isses nun auch nicht, denk mal an den auftakt zweiteiler. diese riesigen panorama bilder in der wüste, das picknick am see, das war alles andere als düster.
    stimmt schon, die darauffolgenden folgen spielten durchweg alle nachts, im weltraum oder an dunklen gegenden, aber sonnenschein gabs trotzdem schon in dieser staffel ^^
    aber eine farbenfrohe folge â la vincent and the doctor kommt bestimmt auch bald wieder.

  • Das stimmt. Das fand ich auch geil^^


    Auch, wenn ich die Landschaft schon gerne ein bisschen mehr gesehen hätte. Aber die Foge war durchweg sehr gut und man soll ja nicht zuviel meckern. Nur war es das dann auch schon fast.


    Dann kam das Schiff -> Der TARDIS Friedhof -> Demons Run und das Schloss (Okay, den Solarsturm fand ich großartig, auch, wenn ich damit ziehmlich alleine dasteheXD) Die meisten spielten bei Nahct, im tiefsten Weltraum, oder in Gewölben.


    Mein Traum wäre mal ein Historical im Dschungel mit Maya (so apokalyptomäßig, nur eben nicht so brutal). Da braucht man auch keine Aliens, nur Spanier, um eine bedrohliche Atmo zu haben und es ist trotzdem gefährlich genug, trotz Sonnenschein.^^

  • naja, auf ein historical wirst du wohl noch lange warten können. die letzten möglichkeiten haben se ja lieber andersweitig genutzt...


    ist noch jemand der meinung, dass die agatha christie folge ohne biene 10 mal besser gewesen wäre(und auch logischer!! ne biene und ein mensch bekommen ein kind, also wirklich, da dreht sich darwin doch im grabe um...)


    eine einfache "spaß" - folge ohne storyarc anhang würde mir genügen. nicht gerade sowas wie "the lodger"(obwohl ich die eigentlich mag) aber sowas wie "city of death" wäre genial.


    aber bisher gefällt mir die staffel sehr gut, auch wenn die herkunft von river jetzt nicht soooo die überraschung war.




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    Ich schreibe lediglich meine meinung. diese ist nicht allgemeingültig!


    wenn man sich beim Versilbern des eigenen Arsches aus Doofheit selbst die Rosette zulötet,
    ist es ja doch ganz lustig!

  • Liegt wahrscheinlich da dran, dass City of Death gut ist ;) Von mir aus könnte auch eine Story Arc folge wie City of death sein. :P


    aber die hattest du doch schon. Curse of the black spot. Außer einem winzigen Auftauchen bei Good Man, gehören die ja nicht in den Arc.


    Du hast meine Sig geklaut!! Hätte ich das gewusst, hätte ich dir nie gesagt, wie man die ändert!

  • Die Auswahlmöglichkeiten sind ja etwas einseitig. Gibt es keine Wahlmöglichkeit in Richtung "gefällt mir nicht?" Die einzige negative ist ja "viel zu kompliziert", aber das ist es in meinen Augen auch nicht. Vielleicht eine Wahlmöglichkeit für Leute, die nicht soo begeistert sind, sich aber selbst nicht als zu blöd bezeichnen möchten, um der Handlung zu folgen? [edit: oh, es gibt auch noch "Es war eine Abfahrt in den Abgrund.", was ich eben nicht gesehen habe, verzeiht mir bitte. :) ]


    Insbesondere vermisse ich etwas in Richtung "Ich finde die aktuelle Staffel eintönig." Es gibt in meinen Augen hauptsächlich Gruselgeschichten. Das war schon in Staffel 5 so und irgendwie gibts in jeder Folge immer dasselbe. Die eintönigen und monotonen kurzen Sätze, welche von Robotern/Geistern etc. wiederholt werden, ziehen bei mir schon lange nicht mehr so richtig. Die Flesh Doppelfolge habe ich versucht, zweimal zu schauen und abgeschaltet.


    Aber nächste Woche wirds bestimmt besser, da gibt es eine Folge mit Gruselpuppen. :D

  • Also ich fand es bisher recht gut, aber Staffel 5 war eindeutig besser. Und toberman,unter RTD hatten wir auch Monotonie: Blockbuster-Kino für den Kleinenbilschirm, mit extra viel Drama. In meinen Augen ist dieser Versuch allerdings auf voller Linie gescheitert.

  • Mag ja sein. Man muss aber ja deswegen nicht von einem Extrem ins Andere verfallen. Moffat schreibt gute Episoden, aber seine Elemente sind doch einfach zu ähnlich. Ein bisschen wie eine Händel-Oper. Folgen wie Blink oder Girl in the Fireplace stachen sehr heraus. Wie mal so ein ganz besonderer leckerer Nachtisch. Mittlerweile ist es so, als gäbe es jedes Mal denselben Nachtisch. Aber wer weiß, vielleicht ist ja das Gruselmonster der nächsten Woche ganz was anderes und ohne monotone Sätze und so. Das Drehbuch ist ja auch nicht von Moffat.