Hi!
Diese kritischer Äußerung fand ich Forum von amazon.de, die mich anspricht. Der Titel des Themas lautet "Civilization 5 mit Steam-Zwang".
Seit 1991, also seit fast 20 Jahren, habe ich jedes Civilization mit Begeisterung gespielt und natürlich immer neu gekauft.
Civ V wird leider das erste Civilization, das ich nicht mehr anfassen werde. Warum ? Ganz einfach : Steam Zwang - auch bei der Box-Version !
Zum Thema Steam gibt es allerlei Falschinformationen, deshalb hier einmal ganz sachlich die Fakten, wer es nicht glaubt kann es im offiziellen FAQ nachlesen : http://forums.2kgames.com/forums/showthread.php?t=77593
Jeder muss sich dann selber überlegen, ob das akzeptabel ist und ob man eine derartige Geschäftspolitik des Publishers mit seinem Geld unterstützen möchte.
Ich werde das nicht tun. Und ich hoffe, dass es mir viele nachmachen und die Publisher merken, wie viel Umsatz Ihnen so verloren geht.
1. Steam erfordert zur Aktivierung einen Internetzugang. Danach kann man den Steam Client auf Offline schalten. Sobald man aber etwas an der Hardware des Rechners ändert, ist ein erneuter Internetzugang notwendig. Der Steam-Client überwacht also permanent die Hardware - auch Offline.
2. Es ist zwingend erforderlich zur Aktivierung ein Steam Konto anzulegen. Dazu braucht es nur eine E-Mail Adresse und ein Password, insofern wird vordergründig keine wichtige Information weitergegeben. Allerdings wird man so defacto gezwungen, mit einem ausländischen Unternehmen (Steam) eine Geschäftsbeziehung einzugehen und sich deren EULAs zu unterwerfen, obwohl man das gar nicht will. Inwieweit eine derartige Koppelung - ich kaufe eigentlich X und um X benutzen zu können, werde ich gezwungen mit Y einen Vertrag zu schliessen - in Deutschland überhaupt rechtlich Bestand hat, wage ich mal zu bezweifeln. Wenn überhaupt, muss es extrem deutlich auf der Packung gekennzeichnet sein.
3. Der Steam Client sammelt permanent Informationen zur Spieldauer und Spielverhalten und bei Fehlern auch Informationen zu laufenden Prozessen auf dem eigenen Rechner. Er macht das auch im Offline Zustand. Sobald der Client online gehen kann, werden die Daten an Steam übertragen. Dagegen kann man sich nicht wehren, das Recht dazu hat sich Steam in den EULAs gesichert - ohne die zu akzeptieren man ja nicht spielen kann. Und ob der Client wirklich nur sammelt was Steam behauptet - das kann man nicht überprüfen, sondern muss man glauben.
4. Der Steam Client patched das Spiel jederzeit zwangsweise auch gegen den Willen des Spielers. Wer also einen bestimmten Patchlevel spielen will - weil er sich dafür zum Beispiel einen Mod besorgt hat oder weil der neuere Patch neue Fehler hat die man sich ersparen will - hat dazu keine Chance mehr.
5. Ein Weiterverkauf ist nicht möglich, weil das Spiel durch Steam rechtlich zu einem Abo wird, das an den Account gekoppelt ist. In Wirklichkeit hat man also mit der über 40 € teuren Box nur Pappe und Plastik in der Hand, aber kein Spiel. Das Recht das Spiel zu spielen, erhält man erst über den Steam Account.
Fairerweise sollte man auch die Vorteile von Steam erwähnen. Aber der einzige für mich sichtbare Vorteil von Steam ist, dass man weder eingelegte CDs noch andere Software auf dem Rechner braucht - wie bei manch ärgerlichem Kopierschutz notwendig. Auch das abwechselnde Spielen auf einen parallelen Notebook ist kein Problem, solange man nicht versucht parallel zu spielen. Defacto wurde nun aber nur dubiose Kopierschutz-Software ala Starforce durch einen dubiosen Steam-Client ersetzt. In beiden Fällen hat man keine Kontrolle was wirklich auf dem eigenen Rechner passiert. Ein echter Vorteil ist da schwer zu sehen.
Auch sollte erwähnt sein, dass Steam ausgereift ist, von schlimmen Installationsproblemen ala Starforce ist wenig zu hören.
Trotzdem sind die Nachteile dieses Distributions-Konzeptes für mich persönlich so gravierend, dass ich nicht bereit bin, dass hinzunehmen. Defacto werde ich als Kunde gezwungen einem dritten Unternehmen (Steam) Zugriff auf meinen Rechner zu geben und mir wird in Teilen die Kontrolle über meine eigene IT-Installation entzogen. Und das alles, damit ich mein hart verdientes Geld bei einem Spieleanbieter lassen "darf".
Ich halte diese Geschäftspolitik für einen Witz und eine unerträgliche Gängelung erwachsener Kunden. Der einzige Weg sich dagegen zu wehren ist durch Kaufverweigerung. Ich bezweifele, dass es viel bringen wird, weil es der Mehrheit der Kunden schlicht egal ist, die freuen sich ja auch über ein paar lächerliche Payback Punkte und stellen sich nicht die Frage was mit ihrem Einkaufsprofil passiert und welchen Wert das auf dem Markt der Informationen und Kundenprofile hat. Aber wenn man die Welt so sieht, könnte man ja gleich alles aufgeben - deswegen muss man sich wehren, auch wenn es auf den ersten Blick ein "Lost Cause" zu sein scheint."
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Ich bin sehr besorgt wie sich das so weiter entwickeln wird. Als Gelegenheitsspieler sollte mich das erstmal weniger jucken, da momentan nur die Top-Titel betroffen sind. Ne, doch nicht! Ein besonderes Spiel wollte ich mir demnächst kaufen und hat auch diese Zwangsregistrierung per Internet. Ich fühle mich als Endkunden verarscht, der doch für das Produkt Geld bezahlt. Ich bedanke mich mal herzlich schon mal an die lieben Raubkopierer und Software-Piraten!
Was meint Ihr? Auch Ihr, die reichlich Facebook & Co nutzen.