5x03 - Sieg der Daleks (Victory of the Daleks)

  • Ein paar wenige in "Asylum" waren bunt, ja. Ein paar wenige waren auch noch viel ältere Modelle. Vor der Folge wurden ja vollmundig alle Daleks, die es je gab, versprochen. Die eindeutig überwiegende Mehrheit trug aber das Design der RTD-Ära.

    Insofern denke ich schon, dass Moffat & Co es inzwischen bewusst vermeiden, die neuen in den Vordergrund zu stellen, weil sie überwiegend negativ aufgenommen wurden.

    Es gilt zu bedenken, dass Zeitblase und Tütensuppe nicht das Gleiche sind.

  • Ich fand die Folge an sich schon ziemlich gut.
    Die Daleks im Schutzbunker fand ich schon ziemlich seltsam, aber es war auch lustig. :P Ein Dalek der Tee serviert ist schon ziemlich ... seltsam.
    Bei den "reinen" Daleks musste ich irgendwie an die Power Ranger Musik denken, als die reinfuhren... xD aber ich kann mich dran gewöhnen. ^^
    Die Reaktions des Doctors war schon teilweise etwas heftig, aber dennoch verständlich. Ich könnte auch keinem Dalek trauen. o.o

    "The way I see it, every life is a pile of good things and... bad
    things. The good things don't always soften the bad things, but vice
    versa, the bad things don't necessarily spoil the good things or make
    them unimportant."

  • Nach der Queen, Shakespeare und Agatha Cristie nun also Winston Churchill. Amys erste Reise in die Vergangenheit führte direkt in den zweiten Weltkrieg. Geschichte zum Anfassen und selbst erleben. Wobei es handlungstechnisch gar nicht wirklich um dieses geschichtliche Ereignis ging. Es diente nur als Setting für eine viel interessantere Begebung: Übrigens Daumen hoch für die detailreiche Kulisse des Bunkers. Sehr atmosphärisch.
    Jedenfalls hatten die wenigen überlebenen Daleks einen, wie ich finde, sehr genialen Plan entwickelt, um ihr Fortbestehen zu sichern. Sie lockten den Doctor durch Churchill in eine Falle und erhielten durch diese Finte ein Zeugnis ihres größten Feindes über ihre wahre Identität, um diese komische Erzeugermaschine nutzen zu können. Schade, dass die bronzefarbenen Daleks zerstört und durch diese größeren, bunten ersetzt wurden. Hätte ich nicht gebraucht, denn hübsch ist anders. Das Armeegrün hingegen stand den Salzstreuern ganz hervorragend. Das anfänglich untertänige Verhalten war befremdlich und legte sich ja recht zügig wieder. Trotz des bunten Aussehens waren sie am Ende wieder die alt bekannten Daleks. Juhu! Die Dinger sind wirklich nicht tod zu kriegen.


    So sehr der Doctor sich auch bemühte seinen scheinbar guten Freund Churchill von der Gefährlichkeit dessen mutmaßlichen Geheimwaffen zu überzeugen, gelang es ihm nicht wirklich. Nach seinem Versuch stiftete er sogar Amy an und wollte, dass sie dem Premierminister aus aller erster Hand berichtete, was zu seiner und auch meiner Verwunderung unmöglich war, da sich Amy weder an die Daleks noch an die damit einhergehenden Geschehnisse erinnern konnte. Das ganze Chaos war doch damals gar nicht zu übersehen. Wieso wusste Amy nichts von alledem? Hatte sie es vergessen? Oder war es gar nicht passiert? Eine Antwort auf diese Fragen bekam man leider nicht. Das wid dann wohl ein weiterer Punkt der folgenübergreifenden Handlung sein. Interessant. In dem Zusammenhang fällt mir gerade ein, dass der Doctor Churchills Aussage nach erneut zu spät kam. Neue Marotte oder unabsichtlich?
    Der Doctor ließ seinem Hass auf die Daleks freien Lauf und tappte so in ihre Falle. Als es ihm bewusst wurde, war es bereits zu spät und das Unheil angerichtet. Am Ende steckte er wieder in einem Dilemma: Die letzten Daleks endgültig vernichten oder die Erde retten. Klar, dass er die Erde wählte und clever von den Daleks, dass sie dies wussten. Nun ergab der deutsche Episodentitel auch einen Sinn. Und selbst der Doctor sah seine Entscheidung als Niederlage, trotz des positiven Ausgangs für die Menschheit.
    Herrlich, wie Matt Smith den Doctor in dieser Folge gab. Insgesamt gut gespielt. Die Sache mit dem Keks auf dem Dalekschiff war sehr amüsant :lach:


    Amy hatte in dieser Folge aktiv nicht so wirklich viel zu tun außer für Verwunderung zu sorgen. Dennoch rettete sie am Ende wieder die Welt, indem sie intuitiv das richtige zu diesem von den Daleks erschaffenem Professor sagte und so seine Explosion verhinderte. Der Herr durfte am Ende sogar weiterleben und wurde trotz seines Hintergrundes nicht deaktiviert. Gut gemacht Amy. Man dieses Mädel ist ja richtig groß, sogar ohne Absatzschuhe. Sie überragte diverse Beteiligte. War mir vorher gar nicht aufgefallen ^^


    Obwohl die beiden Zeitreisenden auf Winston Churchill trafen, hatte dieser gar nicht so viel zu tun. Eines blieb mir von ihm aber in Erinnerung: "Eww - Einfach weiter wursteln." Muss ich mir merken diese Abkürzung :lach: Ach ja und es ist ihm doch tatsächlich gelungen den TARDIS-Schlüssel aus des Doctors Tasche zu stibitzen. Allerdings bemerkte wenigstens Amy diesen Vorgang. Sie schien mehr zu sein, als bloß ein weiterer Companion.


    Dieser mysteriöse Riss tauchte auch wieder auf. Dieses Mal ganz am Ende und wieder unbemerkt von den beiden Zeitreisenden. Das war bei der letzten Episode doch auch schon so. Nun bin ich mir recht sicher, dass dieser Riss noch von Bedeutung sein wird. Das war schon ein Wink mit dem Zaunpfahl. Etwas subtiler wäre auch ok gewesen. Mal abwarten, wie sich das weiterentwickelt.


    Alles in allem war "Sieg der Daleks" eine ganz unterhaltsame Folge. Die Rückkehr der Salzstreuer wurde plausibel erklärt und ich bin gespannt was sie als nächstes aushecken werden. In der Bewertung gibt es ein "gut" von mir.

  • Dass die Rückkehr der Daleks plausibel erklärt war, würde ich nun nicht so sehen. Aber das ist natürlich auch RTDs Schuld. Wie soll eine Bombe, welche die gesamte Realität vernichtet hätte, wenn der Doktor (oder sein Klon?) sie nicht auf die Daleks kalibriert hätte, ein Schiff der "alten" Daleks verfehlen? Nun ja, ich hatte im Vorfeld erwartet dass Davros wieder als Erklärung für die Rückkehr her halten muss, schließlich hat man den nicht wirklich sterben sehen.


    Die Gestaltung der Gummibärenbande Power Rangers neuen Daleks hat nicht nur dir nicht gefallen. Das gab einen ziemlich Aufschrei damals.

    Es gilt zu bedenken, dass Zeitblase und Tütensuppe nicht das Gleiche sind.

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  • Achja, die IDaleks, größer - weil irgendjemand fand, dass die Daleks immer an die Körpergröße des Companions angepasst sein sollten, und bunter - weil...bunt ist schön ? Naja, mir persönlich wären ja schwarze Daleks lieber gewesen, aber die bunten Buckeldaleks waren ja sowieso nicht lange ein Thema. Ansonsten hat die Folge immerhin versucht, die Daleks wieder bedrohlicher werden zu lassen. Nachdem sie in den letzten Begegnungen mit dem Doctor immer den Kürzeren gezogen haben, hat es diesmal immerhin zu einem Unentschieden gereicht. Für mich eine der wenigen Mark Gatiss Folgen, die man tatsächlich als "gut" bezeichnen kann.


    Ach und fast vergessen, ich wollte ja schon unter dem Review der ersten Folge darauf hinweisen, dass es damals einen sehr schönen Teaser für Staffel 5 gab:


    Der hat damals wirklich richtig Lust auf die Staffel gemacht. Hat seitdem kein Staffel-Teaser nochmal so hinbekommen.
  • Mark Gatiss sagte kürzlich im DWM Interview, dass er schon damals das fertige Design nicht wirklich mochte (besonders den Buckel) und heute findet, sie hätten das bisherige Design nehmen sollen, sie größer machen und einfärben, aber nicht so knallig wie die in der fertigen Folge.

    Injustice is the rule, but I want justice. Suffering is the rule, but I want to end it. Despair accords with reality, but I insist on hope. I don't accept it because it is unacceptable. I say no.

    - der achte Doctor, Camera Obscura

  • Herrlich fand ich ja, wie der Doctor auf den Dalek da eindrischt und der sinngemäß antwortet: "Sie möchten also keinen Tee?" :D


    Obwohl die beiden Zeitreisenden auf Winston Churchill trafen, hatte dieser gar nicht so viel zu tun. Eines blieb mir von ihm aber in Erinnerung: "Eww - Einfach weiter wursteln." Muss ich mir merken diese Abkürzung :lach:

    Die Original-Abkürzung "KBO" - "Keep Buggering On" ist historisch verbürgt für Churchill.
    Leider sah Ian McNeice dem Churchill überhaupt nicht ähnlich, dafür reichen ein Schmerbauch und ne Zigarre einfach nicht aus.

  • Nachdem die Dalek-Folgen in den letzten Staffeln eigentlich immer schlechter wurden, haben wir mit "Victory of the Daleks" endlich mal wieder eine richtige tolle und spaßige Dalek-Folge, die mMn auch mit Abstand die beste Gatiss-Folge ist.


    Das Setting (inklusive Churchill und den British Unionjack-Daleks) ist toll dargestellt und auch die Grundidee der Folge gefällt mir eigentlich richtig gut. Die Daleks wollen dieses Mal überhaupt nicht die Welt erobern oder zerstören, sondern einfach nur ihr eigenes Überleben sichern, wofür sie dann den Doktor in eine Falle locken. Das Dilemma "Destroy the Daleks or save the earth" war auch passend in die Story eingebaut und umgesetzt. Sehr gut finde ich hier auch, dass wir endlich mal wieder nur ein paar vereinzelte Daleks haben anstatt direkt mehrere Tausende, wie es in den RTD-Finali usus war. Durch die Servant-Daleks, die überall im War Office herumfahren, kommt in der ersten Hälfte der Folge auch eine herrlich paranoide Stimmung auf.


    Ian McNeice gibt einen brillianten recht comic-artigen Churchill und hat eine tolle Chemie mit dem Doktor. Auch der Doktor gefällt mir wieder richtig gut und seine plötzlichen Wufanfälle, die von den Daleks provoziert werden, sind eine interessante Charaktereigenschaft. Sehr witzig fande ich auch den Jammy Dodger als Bluff für einen TARDIS-Selbstszerstörungsknopf.


    Ich habe eigentlich mit den verschiedenen Farben der Daleks nicht wirklich ein Problem, sondern eigentlich stört mich am neuen Design eher, dass sie viel zu groß und zu sperrig sind. Trotzdem gab es ein paar tolle Szenen mit den Daleks, wie z.B. als die neuen Daleks die alten Daleks töten und diese sich sogar töten lassen.


    Der Kampf zwischen dem britischen Bomber zwischen dem Dalekschiff war vielleicht ein bisschen überzogen, aber irgendwie auch schon wieder so verrückt, dass ich es schon wieder gut fand. Lediglich die Musik hat mich hier etwas gestört. Und obwohl die "Bracewell muss sich nur daran erinnern, ein Mensch zu sein, damit die Bombe nicht hoch geht"-Szene natürlich story-technisch ziemlich für 'n Arsch ist, fand ich es sehr schön, dass der Doktor eben mal nicht weiter wusste, sondern Amy mit ihrer Menschlichkeit den Tag gerettet hatte.
    Auch das Ende, dass die Daleks tatsächlich mal gewinnen, finde ich mal richtig erfrischend. Allerdings ist es doch ein bisschen verantwortungslos vom Doktor und Amy Bracewell einfach so im 20. Jahrhundert herumspazieren zu lassen.


    FAZIT: "Victory of the Daleks" ist eine ziemlich erfrischende Dalek-Folge, die vorallem durch die tolle Darstellung des Settings enorm gewinnt. Auch das staffelübergreifende Mystery wird hier weitergesponnen, indem wir erfahren, dass Amy sich nicht mehr an die Daleks erinnern kann. Ich gebe mal die 8/10 Punkte.

    "Der moderne Hexenmeister transferiert Raum und Zeit in seiner verrückten Telefonzelle"