Hi allerseits,
da ich mehrere, wenn auch nicht alle STaffeln kommentiere, passt der Beitrag bei keiner Staffel so recht rein. Egal, ich bin gerade in "schreiblaune" und im Zweifelsfall bitte einfach korrekt verschieben. Vor allem geht es mir um die Vergleiche Classic/David/Matt, aber auch in der SToryline und den "Qualitäten des Doktors". Es gab da ja viele Diskussionen über "Gute" und "Schlechte" Doktoren, doch jede Staffel hatte was, und die Serie ist in sich so genial, daß es im laufe von Jahrzehnten nicht nur Wandlungen, sondern auf Auf´s und Ab´s geben muß.
Mein "Lieblings-Doktor" ist, man wird mich hassen Silvester McCoy. Es war auch der Einzige Doktor, mit dem ich keine "Konflikte" hatte. Das liegt aber wohl nur daran, daß es mein "erster" Dokor war und ich bei ausnahmslos JEDEM neuen dachte ... meine Güte, warum kann der letzte nicht bleiben. Am Ende hatte ich den aktuellen dann immer geliebt. Man könnte fast sagen "Ich mag den Wechsel nicht". Kaum habe ich mich an einen gewöhnt, kommt ein neuer.
CE fand ich "erschreckend". Auch das neue Setting der Serie fand ich erschreckend. Und ich kann heute nicht mehr nachvollziehen, wieso ich dann so geschockt über David war, was mich an CE gehalten hat. Ich hätte sicherlich gerne mehr von CE gesehen, heute bin ich dankbar für jede Minute mit DT, ich fand ihn einfach genial. Und auch hier "oute" ich mich: Ich liebe dieses "schwülstige", dieses Gefühlsüberbetonte. Rose und der Doktor am Strand, die Musik, der Abschied ... hammer! Wie der Doktor am Ende sagt "Ich will noch nicht gehen", hammer. Ich LIEBE diese Momente.
David war für mich eine herausragende "Inkartnation" des Doktors. Schauspielerische Leistung fand ich bei ALLEN Doktoren herausragend, hierzu sollte vielleicht ein Blick auf die aktuelle "Besetzungstaktik" geworfen werden: Immer mehr Rollen werden mit Personen besetzt, die "der Rolle entpsrechen". Bei Two and a half men war das besonders deutlich (und wurde entpsrechend Diskutiert): Ein überreicher, oberflächlicher Sauf-Sex-Paradiesvogel namens Charlie Harper wird von einem ebenso geprägten Charlie Sheen gespielt. So erlebe ich auch die neuesten Doktoren: CE, DT und Matt spielen nicht "nur" den Doktor, sie passen auch hervorragend in diese Rolle. Gerade bei DT ist mir das besonders deutlich geworden, bei einigen Videos von ihm "außerhalb" der Rolle.
So also ist für mich die Frage: Wie muß der Doktor sein?, gefolgt von der Frage: Wer ist so, wie der Doktor sein muß?
Folgende Eigenschaften sind für mich sehr wichtig, zeichnen für mich die Figur des Doktors aus:
- Er ist fast 1.000 Jahre alt. Das muß sich widerspiegeln. Das übrigens scheint mir Matt am besten zu können, dicht gefolgt von DT, CE hatte das weniger drauf.
- Er hat eine herausragende Souverenität. Das konnte DT besser, mir wird Matt oft zu schnell panisch, zu "durcheinander" in negativer Art.
- Er hat gigantisches Wissen angehäuft (DT leicht im Vorteil, Matt steht etwas zu oft "dumm da".)
Füm ich ist DT einfach die interessantere "Person" für den Doktor, aber in der aktuellen Staffel sind andere Vorteile wieder so was von präsent.
Mufassa (oder wie er heißt) schreibt hervorragende, ganz hervorragende Stories! Die wunderschönen Zeit-Verflechtungen ausgerechnet in der Light-Folge "Blink" sind absolut genial. Eine meiner Lieblingsfolgen, the girl in the Fireplace, ist aus seiner Feder. Und in der fünften Staffel (weiter habe ich noch nicht geguckt) versteht er es wie kein andere vor Ihm, kleine Häppchen auszustreuen.
Schon im Opener, daß er am Ende noch einmal "Zurückgekommen" ist zu seiner Begleitung, wo die noch ein Kind war, und genau das nicht aufgeklärt wird, da war ich von der ersten Staffel an "in der Story verloren". Im positiven. Die weinenden Engel sind zwar nicht meine Favoriten als Gegner, daß er aber diese in "Blink" aufbaut, udn später wieder aufgreift, das ist so genial langfristig angelegt, ich liebe diese Geschichten, ich liebe diese Art von Mufassa.
Dennoch ist für mein Empfinden das, was aktuell nachgelassen hat, die "Führung" des Doktors selber. Über Batman Begins wurde mal geschrieben, daß der Regisseur mit diesem Film gezeigt hat, eine "Figur wie Batman führen zu können". Genau das tut Mufassa für mein Emfpinden nicht so ganz hundertprozentig. Denn Matt wäre eigentlich eine Ideale Figur, er ist sehr jung (körperlich), sieht aber sehr alt aus (seelisch). Er könnte eine Reife Souverenität behalten, und gleichzeitig in kindlicher Abenteuerlust nahezu verglühen. Er ist für mein Empfinden die absolut richtige Besetzung, aber einfach etwas falsch geführt.
Schon nach den ersten Folgen der Staffel fünf hat sich der 1.000jährige zu oft von seinem Compangion retten lassen (müssen). Der Doktor hat 30x mehr Lebenserfahrung, aber das kleine Mädel muß ihm bei dem Sternenwahl über die Füße fahren, dmait er das Tier nicht vernichtet. Bei "Amys Entscheidung" spielt die Entscheidung des Doktors auf einmal kaum noch eine Rolle, es geht um Amy, und der Doktor ist in einem der Träume bereit, sein ganzes Leben (bzw. seine ganzen Leben) auf die gerade entdeckte romantische Ader eines Mädels in den 20gern zu setzen. Puh ... nichts für mich!
Der Doktor gerät in Panik, der Doktor wird hektisch, der Doktor verzettelt sich, und am Ende läßt er sich gar von einer Schwangeren Frau einschüchtern,d ie Ihre Tage kriegt, oder von demselben Mädchen (unschwanger) durch Knutschattacken unter Druck setzen. Nene, alles nicht meins, da geht was von der Person des Doktors verloren. Und noch einmal ganz klar: Matt IST meiner Meinung nach eine gute Besetzung, nur eben "etwas falsch geführt".
Matt und Amy, das wirkt für mich eher wie zwei Teenager, und wenn Rory noch dazukommt, dann wirkt es auf mich wie eine 3er-WG, wo die Frau die Hosen anhat. Das passt einfach nicht. Nur mal als "Gegenentwurf": Any kriegt Ihre Wehen, der Doktor könnte kommentieren "Die Menschen haben Millionen von Jahren überlebt, ohne daß Alien-Technologie für eine Geburt nötig gewesen wären. Ich habe hier gerade andere Sorgen.". Wenn ein 30jähriger Vater wird, dann darf er Panik kriegen, ganz klar. Aber wenn ein 1.000jähriger, der nicht einmal selbst der Vater ist, sich von Wehen in Panik versetzen lässt ... irgendwie passt das nicht für mich.
In dieser Perspektive ist es spannend: The Girl in the Fireplace, wirklich eine geniale Folge (ganz subjektiv betrachtet). Da kam für mich beides Zusammen:
- Die Story war genial, von Zeitsprüngen durchzogen, herrliche Paradoxien
- Der Doktor war genial, ausreichend "überheblich", ausreichend "locker".
- Madame de Pompadour war genial, durchblickt den Doktor und spricht seine "Einsamkeit" an
- Der Doktor war tiefgründig: Es hat ihn berührt. Dieses "Zusammespiel" aus "Ich küsste gerade Madame de Popmadour" und "Eine Türe geht in beide Richtungen". Einfach genial.
Hier kamen die zwei Elemente zusammen, in einer perfektion,d ie ich einfach genial fand.
Mit Matt bin ich nicht wirklich warmgeworden als Doktor. Ich nehme ihm die 1.000 Jahre nicht ab. Reife führt nicht zu "Verbissenheit" und "Panik", sondern zu entspannung. Die Stories von Mufassa dagegen sind genial.
Bin sehr gespannt, wie es weiter geht, wer der 12te Doktor wird, ob es danach noch einen 13ten geben wird oder ob der 12te der "Abschluß" werden wird.
Und ich bin gespannt, ob es ein Wiedersehen mit DT gibt. Abgesehen von den Zeitreise-Möglichkeiten haben wir ja noch eine weitere "Kopie" des DT-Doktors in einer parallelen Welt rumhängen, nebst Rose, was sicherlich keien langen Storylines mehr geben sollte, für eine Melancholie-Rückblick-Folge aber sicherlich interessant wird.
Und ich bin neugierig, ob der 12te Doktor dann endlich mal rote Haare kriegt. Denn wenn nicht, dann wäre das doch sicherlich ein Zeichen, daß man sich die roten Haare für weitere Regenerationen aufhebt, die es doch gar nicht mehr geben sollte, nicht wahr?
Alles Liebe, Julian!