Erstmal @happy: Wäre ich der Meinung, dass ein gerechter Kompromiss bezüglich der verschiedenen Interessen, in dessen Zusammenhang dann auch die Redefreiheit offen und ohne Missbrauchsmöglichkeiten beschränkt wird, möglich wäre, dann könnte ich dir zustimmen.
Solange du aber meiner diesbezüglichen Aussage (du nanntest sie "Meinung") nicht entgegenzusetzen hast, fühle ich mich unwohl dabei, das ganze in der realen Welt umgesetzt zu sehen.
Weil es eine willkürliche Linie von dir ist. Was ein Strafbestand ist, wird in Gesetzen geregelt. Und die werden vom Rechstssystem beschlossen. Und genau diese Instanzen willst du keinerlei Macht zusprechen. Was zwangsläufig eben dazu führt, dass es so ausgelegt werden wird.
Willkürlich wäre die Linie, wenn ich nicht den Unterschied zwischen den "Verbrechen" dargestellt hätte. Und höre bitte auf zu lügen, indem du mir Worte in den Mund legst.
Du darfst nicht vergessen, dass diese Werte etwas ist, dass sich entwickelt und ständig am entwickeln sind. Würde Diebstahl nicht mehr bestraft werden, würde die erste Generation sich noch dran halten, die zweite würde sich wundern, warum es nicht tut, die dritte würde es ohne Reue tun, da es ja nichts schlimmes ist.
Und deine Daten hast du woher? Der Anstieg in Verbrechensraten wurde auch in allen Ländern prophezeit, in denen jemals die Todesstrafe abgeschafft wurde.
Jo. Es geht hier aber nicht darum, dass du nicht alles sagen darfst, es geht darum, dass du andere nicht grundlos beleidigen darfst - in Sachen von Presse möglicherweise sogar in den finanziellen und gesellschaftlichen Ruin treibst. All das gab es schonmal. Und deshalb sollen Menschen auch von Gesetzen geschützt werden.
Nicht wenn diese Ideale konträr zu dem stehen, was erreicht werden soll und vor allem wenn sie zu Lasten der Schwächeren und Ärmeren (nicht jeder hat die gleichen Mittel zurückzuschlagen).
Dann beziehe ich mich auf das von oben. Dann kann man ja alles erlauben, wenn der Schutz von Personen nicht über Idealen steht. Es ist nämlich andersherum. Ideale wurden geschaffen, um Menschen zu schützen. Redefreiheit, um gegen Mächtige demonstrieren zu können, Würde des Menschen, damit nicht mutwillige Hexenjagden ausgehoben werden. Das alles wirkt ineinander.
Du darfst alles sagen, solange es nicht gegen andere Grundrechte verstößt. Redefreiheit ist eines von vielen, nicht DAS.
Gerade zu dem letzten Punkt (und auch allen vorherigen, weshalb ich sie zusammenfasse) habe ich oft genug dargestellt, dass die Redefreiheit die Grundlage für die anderen Rechte ist. Wenn du darauf schon eingegangen bist, sorry, such mir bitte nochmal die Stelle raus.
Also hat "Den Holocaust gab es, hier sind die Beweise, du dummes Arschloch, deine Mutter war ne fette Hure" nicht den gleichen Informationsgehalt wie "Den Holocast gab es, hier sind die Beweise.".
Du willst mich wirklich missverstehen, oder? Ich wüsste nicht, wie man den von dir zitierten Absatz falsch verstehen könnte.
Die Aussage "Den Holocaust gab es nicht" ist verboten, mit oder ohne Beleidigung. Deswegen war deine Aussage, dass es nur um das "wie" geht, falsch. Um die Reaktion auf die Leugung ging es mir nicht, wie du hättest leicht verstehen können.