"Modernisierung von Büchern"

  • Bevormundet wird man da aber schon - wenn ich mit meinem Kind in den Film ab 6 nicht gehen darf, weil er eben noch nicht so alt ist. Nun gut, im Kino. Was man zu Hause schaut, ist einem ja -zum Glück- noch selber überlassen.

    Über den Sinn oder Unsinn dieser Restriktionen kann man natürlich streiten. Dafür kannst du aber selbst entscheiden, ob dein Kind im Alter von 6 Jahren in einen Film ab 12 Jahren gehen darf.

  • Hmm, dann müssen meine Kinder und viele Kinder, die ich kenne, entartet sein - denn sie mögen sehr wohl den Räuber Hotzenplotz , mögen Pippi (wobei die Folgen mit dem Vater, die mochte ich als Kind selber schon nicht), lachen über Urmel - sie schauen Augsburger Puppenkiste, letztens haben sie Robbi-Tobbi und das Fliewatüt entdeckt und waren begeistert. Michel wird hier immer wieder rausgekramt, Karlson vom Dach ist auch ein Hit.
    Es stimmt nicht, dass die alten Dinge heute nicht gehen. Oder alte Kinderfilme wie Luzie - genial, immer noch.
    Und vielen Dingen von heute fehlt eben leider irgendwie der Charme - auch da gibt es Perlen, keine Frage. Aber eben auch sehr viel Unsinn. Oder es kommt uns nur so vor, als sei es so viel mehr Unsinn, weil die Auswahl schier gigantisch ist.

    Kino: nein, offiziell verboten, wenn man da nicht mogelt.........

    "So... all of time and space, everything that ever happened or ever will - where do you want to start?"

    "There's no point in being grown up if you can't be childish sometimes."

  • Torian: Das Jugendschutzgesetz setzt (unter anderem) folgendes fest:
    "(1) Die Anwesenheit bei öffentlichen Filmveranstaltungen darf Kindern und Jugendlichen nur gestattet werden, wenn die Filme von der obersten Landesbehörde oder einer Organisation der freiwilligen Selbstkontrolle im Rahmen des Verfahrens nach § 14 Abs. 6 zur Vorführung vor ihnen freigegeben worden sind oder wenn es sich um Informations-, Instruktions- und Lehrfilme handelt, die vom Anbieter mit "Infoprogramm" oder "Lehrprogramm" gekennzeichnet sind.
    (2) Abweichend von Absatz 1 darf die Anwesenheit bei öffentlichen Filmveranstaltungen mit Filmen, die für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren freigegeben und gekennzeichnet sind, auch Kindern ab sechs Jahren gestattet werden, wenn sie von einer personensorgeberechtigten Person begleitet sind."
    Rein rechtlich dürfen also Sechsjährige durchaus in Begleitung in Filme ab 12 Jahren gehen. Natürlich greift auch das Hausrecht des Kinobetreibers, sodass er Personen von Vorführungen ausschließen kann.

    Donna: Kinder, die noch nicht 6 Jahre alt sind, dürfen rechtlich nicht in Filme, die erst in einem späteren Alter erlaubt sind - auch nicht in Begleitung Erwachsener. Wobei sich mir wirklich die Frage stellt, ob letzteres wirklich erstrebenswert wäre. Was meinst du verpasst das Kind da Wichtiges?
    Ich selbst wurde als Vierjähriger von meinen Eltern mit in Bambi genommen, der eine Altersfreigabe von 6 Jahren hat - aus gutem Grund, denn dieser grausame Film über einen brennenden Wald mit dem vielen Elend und den armen Tieren, die leiden, bescherte mir später noch Albträume. Und diesen meinen ersten Kinofilm mussten wir auch noch früher verlassen, da ich das ganze Kino zusammengeschrien und wie ein Berserker geheult habe.

    I have a mind to join a club and beat you over the head with it. - Groucho Marx

  • Wir sind da offen - und mein Kleinster haette gerne Merida geschaut. Ging aber im Kino nicht.
    Er schaut ja auch Star Wars 8)
    Wir schauen da auf die Kinder, was ihnen nicht gut tut teilen sie uns aber von allein mit.

    Ach, die Zeit hat heute ein Dossier zum Thema, welches ich jedoch noch nicht lesen konnte.

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    Einmal editiert, zuletzt von Donna (17. Januar 2013 um 20:47)


  • Wir sind da offen [...] Wir schauen da auf die Kinder, was ihnen nicht gut tut teilen sie uns aber von allein mit.

    Na, ob die das schon wirklich können, wenn sie noch nicht sechs Jahre alt sind? Ich weiß ja nicht...

    I have a mind to join a club and beat you over the head with it. - Groucho Marx

  • Ja, das koennen sie sogar ab Geburt. Man muss nur zuhoeren. Kinder achten sehr gut auf sich selber.

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  • Zitat

    Ich versteh ja auch nicht, wie man auf so einen Schmu kommen kann.

    Ich sag's ja die ganze Zeit und dort steht's auch im Titel. Es ist die unsinnige "Politically Correctness" - auch wenn Du es in diesem Kontext weiter leugnen magst...

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    "Dann nehmt ihn mit, sperrt ihn ins Hinterzimmer und lasst ihn da bloß nie wieder raus!"

  • Ich leugne nicht den Kontext, ich leugne deine Verschwörungstheorien bezüglich der Machtübernahme linksorientierter Meinungsfanatisten. DAS ist dein ganz eigener Kleinkrieg, der, wenn man Serien wie House, Family Guy und Boondocks betrachtet einfach nur übertrieben ist. Und vor allem leugne ich dein "heutzutage", was schlicht und einfach nicht stimmt, da es diese Dinge schon immer gab.
    Aber jeder braucht ein Hobby. Ich habe nie gesagt, dass es nicht Bekloppte gibt, die sowas toll finden. Im Gegenteil, ich habs im ersten Post von mir sogar ganz genau so gesagt.

  • Ach sieh einer an... sogar unser Lehrer Dr. Specht hatte schon mit dem Problem zu kämpfen und das vor weit über 10 Jahren.:thumbup:

    Ein Hoch auf das Sinti und Roma Schnitzel :)

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  • Der Ausschnitt ist aus dem Jahr 1999, und die Serie selbst endete dann auch im Jahr 1999. Hmm...

    Was Herr Specht im übrigen verschweigt, ist dass der Begriff "Neger" nicht wegen seiner lateinischen Herkunft, sondern auf Grund der inzwischen nicht mehr aktuellen Rassentheorie gefördert durch die Sklaverei Einzug in den Sprachschatz erlangte. Das hätte, wären verstärkt Sklaven aus dem asiatischen Raum gekommen, auch die "gelben" Menschen treffen können, und dann würden wir heute zusätzlich noch darüber streiten, ob man Menschen mit asiatischen Wurzeln als "Mongos", abgeleitet von der "mongoliden Rasse" bezeichnen darf. Und das wäre ja auch nicht schön, vor allem weil eben inzwischen die Rassentheorie vom Tisch ist, und weil es Menschen gibt, die das aber anders sehen und deshalb explizit "Neger" sagen, um sich damit im gleichen Atemzug selbst zu (herren)rassifizieren. Das verheimlicht der Herr Doktor Specht seinen Schülern. Und die bekommen dann auf dem Schulhof von einem zwilichtigen Glatzkopf eine CD geschenkt, hören darauf Lieder, in denen es um "Neger" geht und sagen sich "Och, der Lehrer hat doch gesagt, das geht in Ordnung." Und wenn der Lehrer dann nach den Ferien in die Klasse kommt, sitzen alle mit Glatze und Springerstiefeln da und er kann sie nicht mehr auseinanderhalten. Und das alles nur, weil der Herr Doktor Specht nicht "Schokokuss" sagen wollte...

  • Schade, dass einige der Veränderungs-Gegner hier das Thema so sehr überdramatisieren müssen, denn generell geht es ja doch erstmal nur um eine Anpassung an den politischen und sprachlichen Wandel.

    Danke.


    und zum Lehrer Specht: na, das hat aber jemand vor "Urzeiten" (sollte man denken......aber nein, es ist ja nicht mal aus grauer Vorzeit) verbrochen, der nicht auch nur eine Minute mal über den Tellerrand geschaut hat - wirklich, wirklich ERSCHRECKEND finde ich, dass es heute auch noch viele Leute gibt, die so denken, die ihren Sprachgebrauch auch nicht mal ansatzweise überprüfen und sich auch im Gefühl, alles richtig und besser zu machen (weil man will sich ja nicht belehren lassen) dabei auf die Brust klopfen.

    Und eben - das Wort allein auf seinen sprachlichen Urpsrung zu reduzieren ist ziemlich klein gedacht.

    Zum Spiegel-Artikel: Das ist ja eher der Tenor, der in diesem Thread auch herrscht. Mich erschreckt, dass die große Mehrheit da jubelnd zustimmt. Kaum kritische Stimmen. Der Vergleich mit den Berlinern - wer etwas schreibt, den kann man doch nicht wirklich ernst nehmen. Welch ein Unsinn.

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    2 Mal editiert, zuletzt von Donna (18. Januar 2013 um 08:44)

  • Es wird halt von vielen gelesen - und trägt so zur Meinungsbildung bei.

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  • Also dass man heute nicht mehr Neger sagt, dem schliesse ich mich vorbehaltlos an. Ich möchte es nur nicht rückwirkend geändert haben. (Was ist denn mit Filmen? Umsynchronisieren?) Beim Negerkuss bin ich eher schwankend, das ist ja nur ein Name, ich sehe nicht, dass ich damit direkt jemanden Beleidige (zu meinem Geburtstag gab's halt Negerküsse UND Schokoküsse ;) ).
    Beim Eskimo muss ich beim Eskimo bleiben, da "Rex Dart - Inuit Spy" anders dämlich klingt als "Rex Dart - Eskimo Spy". (Wobei ich die Eskimo-Sprache in der Serie den Namen Inuit verpasst habe, obwohl sie eigentlich Inuktitut heisst, aber das Wort kennt keiner.)
    Bei Zigeuner bleib ich auch bei Zigeuner, da ich eine Zigeunerin kannte, und die hat sich halt nicht als Sinti oder Roma sondern als Zigeunerin bezeichnet.

    Allgemein halte ich aber auch nicht viel von Spiegel Online.

    P.S.: Sollten Sie Dr. Allen sehen, erschießen Sie ihn und lösen

    Sie den Körper in Säure auf. Verbrennen Sie ihn auf keinen Fall.

  • Haltungen der Menschen hängen auch an Begrifflichkeiten.
    Die Einstellung kann man nur dadurch ausdrücken, dass man sie auch lebt. Aber so oft beeinflussen Worte eben die Haltung.
    Was will man mit solchen Worten denn ausdrücken? Was hat man schon immer damit ausgedrückt? Menschen sind gleich -aber manche gleicher?
    Wozu braucht man solche Wörter heute noch? Da gibt es ja auch noch andere Wörte, die man früher vermeintlich "ohne es böse zu meinen" benutzt hat. Aber doch - man hat immer etwas damit gemeint.
    Menschen zu sortieren, auszugrenzen, abzuwerten.
    Und das tut man heute auch noch, jedes Mal, wenn man diese Begriffe benutzt.
    Und heute ist man sich dessen auch eher bewusst - auch wenn es "nicht böse gemeint" ist, ist es schlimm, solche Wörte noch zu benutzen.

    So, mit meiner Entscheidungsfindung zu den Büchern bin ich immer noch weiter. Einerseits oben gesagtes, andererseits eben Bücher, Kulturgut.
    Und wenn ich dann aber solche Artikel wie im Spiegel lese, dann finde ich, sollte man das doch auch öffentlich diskutieren.

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    Einmal editiert, zuletzt von Donna (18. Januar 2013 um 11:27)

  • Bin leicht verwirrt, welche Worte meinst du genau?
    Beispiele: Also wenn ich Eskimo sage, meine ich eine Volksgruppe, die im nördlichen Polargebiet beheimatet ist. Wenn ich Aborigines sage, meine ich die Ureinwohner Australiens. Mit Zigeuner wiederum eine andere Volksgruppe. Alles drei für mich wertfrei. Ob jetzt irgendjemand sich an dem Wort Eskimo oder Zigeuner stört, liegt jetzt nicht an mir oder dem Wort, sondern an demjenigen, der es als störend empfindet. Wenn sich ein entsprechend grosser Teil der jeweiligen Volksgruppe daran stört (z.B. dem Begriff Neger), dann lasse ich es natürlich. Aber beim Zigeuner-Beispiel: Ein mir bekanntes Mitglied dieser Volksgruppe benutzt es allgemein (also nicht so, wie Schwarze sich gegenseitig mit "Nigger" anreden) in dem Zusammenhang, also mache ich es auch so.

    P.S.: Sollten Sie Dr. Allen sehen, erschießen Sie ihn und lösen

    Sie den Körper in Säure auf. Verbrennen Sie ihn auf keinen Fall.

  • Hauptsächlich eben Neger - aber es gibt ja noch andere abwertend gemeinte Worte. Ich erinner mich noch mit Grausen an die Bezeichungen für behinderte oder lernschwache Kinder aus meiner Jugend. Oder eben für andere "Ausländer".

    Zigeuner - das ist wohl in der Tat so, dass nicht alle eben Roma oder Sinti sind.
    Eskimo - Inuit sind nur ein Teil der Eskimo-Volksgruppe.
    Da bleibe ich auch dabei, weil ich eben nichts anderes weiß.

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