Wir sind...nicht mehr...Papst!

  • Erst hab ich es für einen Scherz gehalten, dann noch mal aufs Radio geschaut...B5 (Infokanal des BR)...die machen keine Scherze.


    Der Papst tritt zurück (ja, das geht). Und trotz allem, ich werde auch nicht meinem Entschluß der katholischen Kirche den Rücken gekehrt zu haben überdenken, zolle ich diesem Menschen Josef Ratzinger Respekt. Er wählt ein würdiges Sterben in Abgeschiedenheit statt als halbmumifizierte Puppe vor den Scharen der Gläubigen auf und ab gefahren zu werden.


    Vielleicht auch ein Zeichen für die Kirche, jemand sich voran zu stellen, der die Probleme der Jetzt-Zeit besser handeln kann.


    Und ich sag nur: Tschau Benedikt, Servus Josef

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    Ph’nglui mglw’nafh Cthulhu R’lyeh wgah’nagl fhtagn

  • Diese fragwürdige Entscheidung Papst Benedikts ist ein widerwärtiger Angriff auf die klassische Humorkultur ! Spätestens wenn er seinem Nachfolger beim Amtseintritt gratuliert, ist der wunderbare Witz "Treffen sich zwei Päpste" ja gar nicht mehr lustig... :thumbdown:

  • Er soll übrigens Italiener sein.


    Oh mein Gott, Berlusconi wird Papst! Das bedeutet nicht nur das Ende aller Religiönen sondern der gesamten Welt ;)


    Ne Scherz beiseite, irgendwo muss man der Entscheidung ja Respekt zollen, wie Darkfire schon richtig gesagt hat, ist das so würdevoller als sie bis zum bitteren Ende im Papamobil durch die Gegend kutschieren zu lassen. Als nicht Katholik und Kirchen-Kritiker interessiert mich dies ansonsten aber nicht weiter wirklich, weil es mich nicht betrifft und nicht viel ändern wird. Der nächste Papst wird vielleicht in einigen Fragen etwas modern sein, z.B. in der Ökomene, aber es gibt bestimmte Dinge wie Haltung zur Homosexualität, Verhütung oder auch Abtreibung, die so tief in den obersten Rängen der katholischen Kirche verankert sind, dass es noch Jahrzehnte dauern wird, bis es einen Papst gibt, da dort eine wirklich moderne und tollerante Linie fährt.

  • Zitat

    Oh mein Gott, Berlusconi wird Papst! Das bedeutet nicht nur das Ende aller Religiönen sondern der gesamten Welt ;)

    Ist doch kein Problem, der stirbt vorher an ner Popelvergiftung ;)


    Zitat

    Vielleicht auch ein Zeichen für die Kirche, jemand sich voran zu stellen, der die Probleme der Jetzt-Zeit besser handeln kann.

    Das habe ich mir auch gedacht. Bzw. ich hoffe es. Vor allem nachdem ich im Spiegel einen Artikel über Priesterseminare gelesen habe.


  • Demnach sollte der vorhergehende aber schon gestorben sein. Dass er abdankt hat keine Prophezeiung vorhergesehen. ;)

  • Um ehrlich zu sein, glaub ich jetzt nicht an einen Papst, der alle Kirchenmissstände beseitigt...dafür ist die katholische Kirche viel zu rückständig. Wahrscheinlich wirds einer, den sich Ratzinger schon mal aufgebaut hat....und dessen Richtung kennt man ja.


    Was ich bemerkenswert finde, ist das Signal dieses Rücktrittes...jetzt ist es vorbei mit "Papst immer auf Lebenszeit" und jeder weiß es (siehe auch einige Reaktionen von Passanten, die mit "geht doch gar nicht" geantwortet haben in der Berichtestattung). Von nun an kann jeder Papst irgendwann vor der Rücktrittsfrage stehen, auch bei anderen Gründen als Alter und Gesundheit.


    Wird aber wahrscheinlich kein Papst tun, die kosten das weiter aus bis zuletzt...und dadurch geben sie der katholischen Kirche einen neue Oberfläche für Kritik...und wenn man bei Politikern sieht, wie schnell das geht, das sie mal "weg" sind.


    Und wie meinte gestern ein Münchner Stadtpfarrer auf TV München "Eigentlich hätte er gleich weitermachen müssen und die Altersobergrenze für Päpst auf 85 Jahre festlegen sollen". Auch hier wirds noch viel Diskusionsstoff geben, nach dem öffentlichen "Sterben" von Ratzingers Vorgänger. Muß das immer sein?

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  • Naja. Immerhin konnten Päbste ja schon immer zurücktreten - soweit ich weiß, gab es das sogar schon einmal zuvor - also wirklich viel ändert sich nicht. Ob sich ein Zurücktreten tatsächlich etabliert, das werden wohl eher die nächsten beiden zeigen. Wenn nach zwanzig Jahren der amtierende immer noch da ist, hat mans wohl auch sehr schnell wieder vergessen.


    Generell wird es wohl sehr, sehr lange dauern, bis auch nur die gröbsten Missstände in der Kirche mal angefasst werden. Schließlich werden Priester (vor allem im Vatikan) ja in dem derzeitigen System groß.

  • Ich finde es interessant, dass der Stellvertreter Jesu Christi auf Erden einfach das Amt hinschmeissen kann, ohne exkommuniziert zu werden. Innerhalb des katholischen Glaubenssystems ist das ja wohl immerhin das Höchste, was ein Mensch erreichen kann. Wenn der Papst dann so einfach aufgibt, sollte das doch eigentlich fehlender Glaube und fehlendes Vertrauen in Gott bedeuten - was meines Wissens mindestens mit Verdammnis nicht unter der Ewigkeit geahndet wird.


    Meine evangelisch-lutherische Erziehung ermöglicht mir natürlich nicht, die katholische Mythologie zur Gänze zu verstehen; aber dennoch hielt ich sie zumindest in solchen Angelegenheiten immer für konsequent.
    Naja, vielleicht "öffnet" sich die katholische Kirche nun wirklich mit den folgenden Päpsten. Aber andereseits braucht es auch keine offene katholische Kirche - als Christ kann man schließlich auch in eine eine andere, moderneren Variante konvertieren.
    Solange die drohende Verdammnis auf der einen Seite und die Beichte als bequeme "Reinigung" aller erdenklichen Verbrechen weiterhin die starken Pfeiler der katholischen Kirche sind, wird sich dort meiner Meinung nach nichts in Richtung einer moderneren Auffassung von Gott, Glauben und Sünde bewegen. Das ist zwar traurig, aber andererseits offensichtlich auch das, was die Anhänger wollen.

    I have a mind to join a club and beat you over the head with it. - Groucho Marx

  • Ich finde diesen Rücktritt einfach nur gut, denn am Ende gewinnen alle und es kann nur positiv enden.


    Ratzinger muss nicht öffentlich seine Schwäche zeigen und sterben wie sein Vorgänger. Außerdem setzt er ein Zeichen für die Zukunft, das der Papst nicht dazu veruteilt ist, bis zum letzten Atemzug am Amt festzuhalten. Und er beweist, dass er tatsächlich kein machthungriger Opportunist ist, sondern für seine Kirche das beste will.
    Respekt zollen sollte man dem Menschen trotzdem nicht. Auch er hat, ebenso wie seine Vorgänger, an rückständigem Schwachsinn festgehalten, der Menschen verletzt und getötet hat und wie alle Kirchenvertreter an jenem System der Ausbeutung mitgearbeitet, das der Welt seit Jahrunderten schadet.


    Was kann nun mit einem neuen Papst passieren? Da gibt es zwei grundlegende Möglichkeiten.
    Entweder wir bekommen einen neuen Papst, der sich genauso verhält wie seine Vorgänger und von Veränderungen nichts hören will - was im Endeffekt wenigstens zu einer weiteren Schwächung der Kirche und verschärfter Kritik von allen Seiten führt, also gut ist. Oder wir kriegen jemanden, der die katholische Kirche vielleicht mal dazu bringt, ihre Macht für Gutes einzusetzen, was noch besser ist.

  • Das einzige was ich dazu meine:




    Ne ne, also ich finde es eig ganz gut das er zurück zu treten ist.
    Zum einen hat die katholische Kirche nichts davon einen schwächelnden alten Mann an der Spitze zu haben und auch für den Papst kommt sicherlich irgendwann der Punkt, an dem er sich nur noch quält und das wünsche ich niemanden.
    Und zum anderen - für mich der wichtigere Grund - zeigt es das der sogenannter "Stellvertreter Gottes" auch nur ein Mensch ist und letztendlich vielleicht ein Mensch der sein Leben Gott und dem christlichen Glauben gewidmet hat, aber trz ein Mensch der keine höhere Stellung vor Gott hat als alle anderen.

  • naja, der papst ist das wie lemmy. mit jedem zusätslichen jahr wird das gebrabbel auch immer unverständlicher.




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    Ich schreibe lediglich meine meinung. diese ist nicht allgemeingültig!


    wenn man sich beim Versilbern des eigenen Arsches aus Doofheit selbst die Rosette zulötet,
    ist es ja doch ganz lustig!

  • Gott sei Dank ist Größinquisitor Ratzinger, dieser Pädopapst, endlich weg! Es kann wohl nur besser werden. Es bleibt, auf einen weltoffenen Nachfolger zu hoffen, obwohl dank all der konservativen Stimmen in der katholischen Kirche die Chancen schlecht dafür stehen.

  • Ich hoffe sie wählen einen "jungen" Papst, der ein Auge für die moderne Welt hat! Der Papst hat ja doch noch einen großen Einfluß auf viele Menschen, auf unserer Welt, und da wäre jemand mit Weitblick und Gespür für unsere aktuellen Probleme eine gute Wahl! Außerdem müßte er auch Toleranz mitbringen! Mal schauen ob sie so jemanden auf Lager haben :) !

  • Zitat

    Außerdem müßte er auch Toleranz mitbringen!

    Auch wenn man sich jetzt wieder drüber streiten kann, was genau das bedeuten soll ;) , halte ich es für einen sehr wichtigen Punkt. Denn eigentlich ist der katholische Glaube eine sehr aufgeschlossene Religion. Nur ist die Kirche durch jahrtausendelange Instrumentalisierung aus meiner Sicht pervertiert worden, in eine starre, stark konservative Organisation. Aber ein Papst wird das nicht regeln können. Dafür gibt es zu wenige, die sich in diesem System durchsetzen können.