Mich überrascht immer wieder, mit welcher Vehemenz einige Forenmitglieder von der ersten und zweiten Staffel abraten. Meiner Meinung nach wird hier übertrieben, denn trotz aller Schwächen gehören einzelne Folgen dieser beiden Staffeln zu meinen Torchwood-Highlights. Aber gehen wir mal chronologisch vor:
Staffel 1
Everything Changes: keine besonders hervorstechende Pilotfolge, zumal der Weevil stets recht künstlich wirkte, aber alleine schon der Twist mit dem Tod eines Teammitglieds ist eine nette Idee gewesen, die zu dieser Zeit auch noch nicht überstrapaziert war
Day One: Der Plot mit dem Sex-Alien war jetzt nicht unbedingt hohe Filmkultur, aber immerhin witzige Unterhaltung.
Ghost Machine: Man merkt den Schauspielern an, dass sie noch nicht zu 100% ihre Rolle gefunden haben, aber die dem Plot zugurnde liegende Idee warsehr schön.
Cyberwoman: eine der kontroversesten Folgen der ersten Staffel, was aber vor allem am Design der Cyberwoman lag. Prinzipiell finde ich den Gewissenskonflikt, in dem Janto steckt, sehr schön dargestellt. Außerdem war es die erste Folge, in der Mr. "Looks Gorgeous in a Suit" etwas stärker charakterisiert wurde - leider wurde diese Charakterisierung kurz darauf komplett über den Haufen geschmissen.
Small Worlds: eines meiner persönlichen Highlights, weil hier auf sehr unkonventionelle Weise das Thema Feen ohne Kitsch und ohne außerirdischen bezug umgesetzt wurde. Außerdem erfuhr man etwas mehr über Jacks Vergangenheit auf der Erde (inklusive einer ehemaligen weiblichen Geliebten).
Countrycide: eine weiterer Höhepunkt, weil die Folge zeigt, dass man auch vor kontroversen Themen nicht zurückschreckt; nach Alien-Grauen und Feen-Grauen kommt "glaubwürdiges Grauen". Außerdem zeigte sich hier sehr schön noch einmal Jantos Seelenpein nach dem Tod seiner Frau, bevor er zu Jacks (Der Mann, der seine Freundin "umbrachte".) Toyboy wurde.
Greeks Bearing Gifts: eine eher durchschnittliche Folge, die keinen großartigen Eindruck auf mich gemacht hat
They Keep Killing Suzie: etwas eindrucksvoller als der Vorgänger, aber kein Höhepunkt
Random Shoes: eine eher unterdurchschnittliche Folge (gehört in jede Staffel auch guter Serien)
Out of Time: eine sehr schöne Einzelgeschichte um viele persönliche Schicksale
Combat: ein bisschen wie der verzweifelte Versuch, Fight Club in Torchwood zu integrieren, trotzdem fand ich den Ansatz sehr gelungen - lediglich an der Ausführung hapert es etwas; Karl Tanner (Game of Thrones) wäre glaubwürdiger gewesen als Owen Harper; letztererwirkt ein bisschen zu glatt produziert
Captain Jack Harkness: eine gelungene Geschichte, die zum einen den Charakter von Jack wieder etwas menschlicher macht und zum anderen einen charismatischen Bösewicht einführt
End of Days: mal wieder eine sehr belanglose Epik-Folge mit schlechter CGI. Außerdem wird man das Gefühl nicht los, dass der zuvor genial eingeführte Bilis Manger hier total verheizt wird. Die Beschwörung von Abaddon passt irgendwie überhaupt nicht zu ihm als Charakter.
Soviel zur ersten Staffel. Bei Gelegenheit schreibe ich noch was zur zweiten Staffel.