Neues vom Sensenmann

  • Zugegeben, ich musste mir heute morgen eine Träne von der Wange wischen. Christopher Lee war einer meiner absoluten Lieblingsschauspieler. Heute werde ich mir erstmal "Dracula" anschauen. :(

    "The world would be a poorer place without Doctor Who." - Steven Spielberg

  • Christopher Lee ist gestorben und zwar schon seit letzten Sonntag. :(

    Dann war es aber ein langer Todeskampf, wenn er seit letztem Sonntag gestorben ist.


    Aber ernsthaft: Sir (!) Christopher Lee ist derart vielseitig gewesen, dass es wahrhaft schwierig ist, ihn angemessen zu würdigen: Zur Hälfte italienischer Adel, Cousin des Bond-Erfinders Ian Fleming, ausgebildeter Opernsänger, sprach neun Sprachen fließend, wie man an der deutschen Synchronisation von "Walhalla" und "Das letzte Einhorn" sieht, hat in den 60er- und 70er-Jahren gleich beide der am häufigsten verfilmten Romanfiguren gespielt, wurde im hohen Alter nochmal der junge Generation gleich in zwei Milliarden-Franchises ins Gedächtnis eingebrannt und hat als "Greis" den Sprung in den Heavy Metal gewagt - und das ist nur die Spitze des Eisbergs.
    Wahrhaft ein großer Mann, der hier von uns gegangen ist.


    Persönliche Anmerkung: Vielleicht sollte man anhand der Flut von Prominenten (im besseren Sinne des Wortes), die derzeit von uns gehen, einen Sensenmann-Thread einrichten. (Nebenbei hat Sir Christopher auch den Tod der Scheibenwelt in Trick- und Realfilmen gesprochen.)

  • Eine ganz persönliche Kindheitserinnerung bleibt für mich immer Das Letzte Einhorn.
    Als ich Jahre später festgestellt hatte, dass Christopher Lee König Haggard in der englischen UND der deutschen Fassung gesprochen hatte, das machte den Film für mich gleich noch mehr zu etwas besonderem.
    Ich schaue mittlerweile die meisten Filme lieber im Original, ich alter Snob, auch Filme, die ich von früher nur in der deutschen Synchronfassung kannte. Es gibt aber ein paar Ausnahmen, in denen ich gerne beide Fassungen sehe, die originale englische und die synchronisierte deutsche: Das Letzte Einhorn ist einer der wenigen Filmen, in denen ein Schauspieler sowohl die englische Stimme sprach, bzw. die Rolle spielte, als auch die deustche Synchronstimme seines Characters selber einsprach. Zwei andere Filme, die aus diesem Grund zusammen mit Dem Letzten Einhorn auf dieser meiner ganz speziellen Favoriten-Liste stehen, sind Disney's Robin Hood und Evil Under the Sun (Das Böse unter der Sonne). Da ist es Peter ustinov, der nicht nur Hercule Poirots Stimme selber synchronisierte, sondern auch beide male Prinz John gesprochen hat.

  • Zitat

    Was ist denn momentan los???

    Nennt sich "die Welt ist kacke". Letzte Woche auch zwei Todesfälle im Bekanntenkreis... Ich glaub langsam das Ende der Menschheit kommt und es geht Person für Person vor.

    Injustice is the rule, but I want justice. Suffering is the rule, but I want to end it. Despair accords with reality, but I insist on hope. I don't accept it because it is unacceptable. I say no.

    - der achte Doctor, Camera Obscura

  • Das kommt einem nur so vor. Vor zwanzig Jahren sind auch schon viele bekannte Leute gestorben, aber die waren uns halt alle egal, weil sie keinen Einfluss auf unsere konsumierte Kultur hatten. Da haben dann unsere Eltern gesagt "Auweia, wieviele bekannte Leute gerade sterben..." Tja und nun haben halt Prominente ihr kritisches Alter erreicht, die wir auch kennen und gern haben. Und das zieht sich jetzt durch, bis wir selbst mal ins Gras beißen.

  • Das macht mich jetzt wirklich fertig. Harry Rowohlts Stimme hat mich jahrelang begleitet. Einer der besten Erzähler. Auch wenn ich seine Stimme immer wieder hören kann, er wird mir trotzdem fehlen.


    :) Harry Rowohlt ist der einzige gewesen, der es geschafft hat, mir einen Disney-Character zu vermiesen, und ihn dabei aber durch etwas viel besseres zu ersetzen: Er hat Puh den Bären (von sehr geringem Verstand) so wundervoll brummig gelesen und verkörpert, dass ich den quiekenden Disney Winny Pooh nur noch als einen Bär zweiter Wahl empfinde. Der bessere Bär ist Harry Rowohlt - gewesen, und wird es auch immer bleiben!

  • Zwar kein Todesfall, aber der Sensenmann hat zumindest schon ein Telegramm geschickt: John Hurt hat Krebs


    Und auch noch Pankreaskarzinom. Die wenigsten überleben den leider. Hoffen wir, dass die Presseberichte richtig liegen und er wirklich noch in "early stages" ist, denn normalerweise ist es bei Diagnosestellung meist schon zu spät.

  • Und James Horner stirbt bei einem Flugzeugabsturz.
    http://www.slashfilm.com/james-horner-dead/


    :(


    Komponist von Star Trek II, Aliens, Avatar... Die Liste ist zu lang, lest am besten selbst:
    https://en.wikipedia.org/wiki/James_Horner#Film

    P.S.: Sollten Sie Dr. Allen sehen, erschießen Sie ihn und lösen

    Sie den Körper in Säure auf. Verbrennen Sie ihn auf keinen Fall.

  • Harry Rowohlt war ein Genie.
    Leider habe ich ihn viel zu spät für mich entdeckt; ich hätte schrecklich gerne mal sein Schausaufen mit Betonung mitgemacht.
    Sláinte, Harry!

    In dem Zusammenhang sehr zu empfehlen:
    http://www.amazon.de/dp/3899037189?tag=doctwhodeut-21


    Leider hat unsere brav-biedere Gesellschaft dieses Meisterwerk der Erzählkunst mal wieder verrissen...

  • Es gibt ein Plugin für Musikprogramme, den Harmony Improvisator, da kann man mit einem Klick jeden Akkord spielen, und die Akkorde sind nicht nur passend angeordnet, das Programm schlägt auch noch bei jedem Akkord vor, welche Akkorde man als nächstes spielen sollte. Das Ergebnis klingt verdächtig nach sehr, sehr vielen Film-Soundtracks der Neuzeit:


    Und so ist die Meldung von James Horners Tod wirklich schade, denn er war ja noch aktiv, und ich bin mir relativ sicher, dass er dieses oder ähnliche Programme nie verwendet hat...

  • Und schon wieder ein zumindest unter Freunden des britischen Fernsehens großer Name: Patrick Macnee ist mit 93 Jahren verstorben. Er wird uns immer als vollendeter Gentleman in "The Avengers" (nicht Marvel!!!), in Deutschland bekannt als "Mit Schrim, Charme und Melone", in Erinnerung bleiben.


    Kleines Detail von Spiegel Online: "Bereits mit elf Jahren stand der gebürtige Londoner gemeinsam mit Christopher Lee auf der Bühne."


    Hoffen wir, dass Mrs. Peel alias Diana Rigg uns noch ein bisschen erhalten bleibt - alleine schon wegen "Game of Thrones".