Trotzdem ist die Frage, wie es den Menschen mit 81 Jahren gesundheitlich geht. Wann wird die Existenz zur Qual, weil man beispielsweise ein Dutzend Tabletten am Tag schlucken muss, inklusive Nebenwirkungen? Wenn ich merke, dass meine geistige Fähigkeit nachlässt, weil ich Alzheimer im Frühstadium habe? Wenn ich merke, dass es klüger wäre, den Führerschein abzugeben, weil meine Reflexe nicht mehr so gut sind und ich keine anderen Verkehrsteilnehmer gefährden will?
Das sind alles sehr egoistische Aspekte, aber man kann auch den Verlust eines nahestehenden Familienangehörigen oder den Verlust der finanziellen Existenzsicherung anführen.
Kurzum: Die Lebenserwartung ist ziemlich hoch, aber entscheidend ist doch die "gefühlte" Lebensqualität. Ich weiß nicht, ob ich das Leben noch genießen kann, wenn ich das, was meine Lebensfreude befeuert, nicht mehr möglich oder existent ist. Zu sagen, ein hohes Alter von 80 ist erstrebenswert, wäre in meinen Augen jedenfalls zu simpel.