Habt ihr auch das Gefühl, dass dort der wehrte Herr Ziege einfach nur seine Macht mit einem inszenierten Putsch (auf Kosten zahlreicher Menschen) ausbauen wollte? So schnell wie die Regierung mit Antiputsch Beweisen um sich geworfen hat und die Art wie die Lage jetzt aussieht, lässt mich vermuten, dass die Diktatur dort lediglich die letzte mögliche Gefahrenquelle, das Militär, beseitigen wollte. Oder was sagt ihr? Würde mich nicht wundern, wenn der Saddam des osmanischen Reiches hier am Ende als strahlender Held dasteht...

Putschversuch in der Türkei
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Da dies nicht der erste (versuchte) Militärputsch in der Geschichte der Türkei war, gehe ich erst einmal von einem echten versuchten Putsch aus, bis mir das Gegenteil bewiesen würde. Auch wenn die Theorie nicht so weit hergeholt ist, wie so manch andere Verschwörungstheorie.
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Natürlich war das ganze inszeniert. Erdogans persönlicher Reichstagsbrand, um unliebsame Personen loszuwerden. Insbesondere das Militär, das ihm als einziges bei der Machtergreifung noch gefährlich werden konnte. Die Pläne haben alle in der Schublade gelegen, denn so schnell kann man nicht reagieren. Und ein echter Putsch hätte auch funktioniert.
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bis mir das Gegenteil bewiesen würde
Ja... ich fürchte darauf kannst du ewig warten
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Ja... ich fürchte darauf kannst du ewig warten
Dann warte ich eben ewig. Ich werde aber nicht, nur weil man es Erdogan zutrauen kann, mich einer Verschwörungstheorie anschließen, solange es nichts weiter gibt, außer Vermutungen, denn bisher habe ich kein echtes Argument gesehen, dass für mich beweist, dass es kein echter, versuchter und gescheiteter Coup war.
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Auf Twitter bot jemand als Einwand auf die Verschwörungstheorien die Alternative an, dass der Putschversuch zwar real war, Erdogan aber rechtzeitig davon erfahren hat, aber wusste, dass der keinen Erfolg haben wird. Also hat er ihn geschehen lassen und sich darauf vorbereitet. So kann er daraus auch seinen Vorteil ziehen.
Ist meiner Meinung nach zumindest glaubhafter als "Erdogan hat ihn komplett inszeniert". Ansonsten bin ich nicht genug informiert, um mir eine Meinung dazu zu bilden, was da jetzt tatsächlich passiert ist.
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Inzwischen ist ja berichtet worden, dass der Geheimdienst wohl davon rechtzeitig mitbekommen und die Regierung in Kenntnis setzen konnte. Etwas, was ich eher glaube, als dass Erdogan alles inszeniert hat. Dass er nun die Lage auszunützt, um alle Gegner loszuwerden, ist wenig überraschend, und ja, verwerflich und zeigt, dass er kein Interesse an einem funktionierenden, sekulären Rechtsstaat hat.
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Auf Twitter bot jemand als Einwand auf die Verschwörungstheorien die Alternative an, dass der Putschversuch zwar real war, Erdogan aber rechtzeitig davon erfahren hat, aber wusste, dass der keinen Erfolg haben wird. Also hat er ihn geschehen lassen und sich darauf vorbereitet. So kann er daraus auch seinen Vorteil ziehen.
Ist meiner Meinung nach zumindest glaubhafter als "Erdogan hat ihn komplett inszeniert". Ansonsten bin ich nicht genug informiert, um mir eine Meinung dazu zu bilden, was da jetzt tatsächlich passiert ist.
Sagen wir mal so: Erdogan braucht doch nur die richtigen Leute damit beauftragen, hochrangigen Militärvertretern, von denen er weiß, dass sie potentiell gegen ihn sind, Flausen in dem Kopf zu setzen und kann wunderbar beobachten, wie sich das Ganze dann organisiert. Und natürlich ist er im entscheidenen Augenblick rechtzeitig informiert und vorbereitet. Verräter funktionieren in beide Richtungen, und was Doppelagenten und Agents provocateures sind, sollte auch Erdogan wissen. Bei Putin kann man sicher sein, dass er es weiß.
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Irgendwann hab' ich mal gehört, der Reiz an Verschwörungstheorien sei, dass einem ein Masterplan, auch wenn es ein böser ist, lieber ist, als wenn Dinge einfach nur so passieren. Daran erinnert mich zumindest der Versuch, in eine einigermaßen plausible Hypothese noch einen Agent Provocateur a la "I am the Erdogan and you will obey me" einzufrickeln.
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Irgendwann hab' ich mal gehört, der Reiz an Verschwörungstheorien sei, dass einem ein Masterplan, auch wenn es ein böser ist, lieber ist, als wenn Dinge einfach nur so passieren.
Das ist korrekt. Auf demselben Mechanismus fußt auch Religion oder jedwede Glaube an eine höher stehende Macht.
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Kennt Ihr den Film Casablanca mit Humphrey Bogart und Ingrid Bergmann? Aktueller denn je:
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Und jetzt will er von unserer Bundesregierung, dass die in Deutschland lebenden Gülen-Anhänger (ich frage mich, wie man das nachweisen soll, reicht ein kritisches Wort bereits?) in die Türkei ausgeliefert werden. Erdolf macht sich jeden Tag lächerlicher.
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Wenn die EU nicht sämtliche Beitrittsgespräch auf der Stelle einstellt, egal ob sich dann der verkackte Flüchtlingsdeal in Luft auflöst, bin ich für den Dexit, obwohl ich ein EU-Freund bin. Und wenn Merkel sich nicht öffentlich äußert und Erdogan ein Rüge erteilt, dann bin ich mehr als je zuvor für den Mexit aus Berlin.
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Pro Erdogan Demonstrationen sind ein wenig wie Freilandhühner die für die Käfighaltung protestieren...
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Der türkische Justizminister hat die Lage der Meinungsfreiheit in Deutschland kritisiert.
DAS nenne ich Kabarett!
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Der türkische Justizminister hat die Lage der Meinungsfreiheit in Deutschland kritisiert.
DAS nenne ich Kabarett!
Und das nur, weil eine Live-Rede von Erdolf zurecht verboten wurde. Wer sich AKP-Propaganda anhören will, soll das in der Türkei machen. Und wer Erdolf so toll findet, dass er ihm sein Leben anvertrauen will, der soll gefälligst in die Trkei ziehen, wenn das hier alles so Scheiße ist. Dann haben wir auch endlich wieder Platz für Flüchtlinge, die hier leben wollen. Mich nervt es echt, dass die AKP-SA auch hierzulande ihre Hexenjagd nach vermeintlichen Gülen-Weltverschwörern betreibt und unsere Politik und unsere Sicherheitskräfte nichts dagegen tun. Vigilantentum und Bedrohung des öffentlichen Friedens sind auch hier strafbare Handlungen.
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Da es irgendwie hierher passt: Nachdem Deniz Yücel ja nun endlich frei ist, hat unser scheidender Außenminister Gabriel ja behauptet, es hätte keinen Deal mit der türkischen Regierung gegeben. Und jetzt? Auf der Münchener Sicherheitskonferenz hat der türkische Premierminister Binali Yildirim nun angedeutet, dass er sich nun vorstellen könne, dass sich deutsche Firmen ja nun am Bau türkischer Panzer beteiligen könnten. Rheinmetall reibt sich jetzt schon die Hände - die deutsche Rüstungsfirma wollte sich schon länger am Bau neuer türkischer Rüstungsgüter beteiligen, dies wurde bisher aber von der Bundesregierung untersagt. Da bleibt eigentlich nur eine Schlussfolgerung: Es gab einen Deal für Yücels Freilassung und zwar, dass Rheinmetall und andere deutsche Rüstungsfirmen jetzt doch wieder Geschäfte mit der türkischen Regierung machen dürfen. Als ob so etwas aufgrund der innerpolitischen Situation in der Türkei, also die Umwandlung einer Demokratie in eine Autokratie ist ja immer noch im vollen Gange, und dem komplett unprovozisierten Krieg in Syrien nicht bereits schlimm genug wäre - auf der Sicherheitskonferenz selbst haben die Leibwächter Yildirims indirekt den ehemaligen Grünenvorsitzenden Cem Özdemir gedroht und ihn als Terroristen bei der Polizei gemeldet, woraufhin Özdemir unter Polizeischutz gestellt worden war. Unter solchen Umständen sollten wir mit dieser Regierung keine Geschäfte machen. Ich weiß, dass unsere Bundesregierung sich von Verstößen gegen internationales Recht und Menschenrechte nicht wirklich davon abhalten, Geschäfte zu machen, aber wenn eine Regierung einen Abgeordneten des deutschen Bundestages so angeht, dass dieser unter Polizeischutz innerhalb Deutschlands gestellt werden muss, dann sollte selbst für die Waffenlobbyhörigen an der Spitze unseres Landes eine Grenze überschritten worden sein, die nicht überschritten werden darf.
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Was soll ich dazu sagen? Klappern gehört zum Handwerk, Jammern zum Geschäft und Lügen zur Politik.
Und wie unser scheidender Außenminister zu den Rüstungsexporten nach Saudi-Arabien mal sagte: Wir haben nicht nur Ideale, wir haben auch Interessen.
Kann ja jeder mal drüber nachdenken. Dann findet sich wahrscheinlich auch eine Lösung auf das Gabriel, Schulz, Nahles etc. überfordernde Aenigma, wie die SPD es geschafft hat, ihren Stimmenanteil in den Jahren (15 mit Regierungsbeteiligung) zwischen 1998 und 2017 zu halbieren. Für die besonders Rätselfreudigen: Einmal resümieren, was in dieser Zeit alles politisch gelaufen ist, ist schon mal ein vielversprechender Ansatz.
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Wir haben nicht nur Ideale, wir haben auch Interessen.
Und? Mal ganz abgesehen davon, dass diese Interessen immer unsere Ideale zu überschreiben scheinen - weswegen ich sie auch nicht als Ideale bezeichnen will, sondern eher als Vorzüge und was schon einiges über unsere Nation und dem angeblichen internationalen Recht aussagt - wird es gefährlich, wenn wir sagen, dass andere Regierungen damit davon kommen können, Bundestagsabgeordnete, sogar prominente Bundestagsabgeordnete, einzuschüchtern oder es zumindest zu versuchen und es eben keine Konsequenzen dafür gibt. Im Endeffekt gibt es dafür ja sogar noch eine Belohnung. Es muss einfach gefragt werden: Wann ist es zu viel? Wann wird der Preis für diese Interessen zu hoch? Wenn de anfangen Bundesbürger auf deutschen Boden zusammenzuschlange? Oder Menschen direkt aus Deutschland entführen? Da bei der Türkei die Bedrohung von Volksvertreter ja anscheinend inzwischen nicht mehr genug ist um mehr als ein "du du du" aus unser Bundesregierung herauszubekommen, bezweifle ich, dass selbst so etwas zu echten negativen Konsequenzen führen würde. Denn Geld steht für die über dem Wohle der Bürger dieses Landes. Und dem wird mit dieser nahezu Unterwürfigkeit nichts entgegen gesetzt, dass dies irgendwann einmal offen passieren wird, wird dadurch nur noch eher geschehen.