• Wie fandet Ihr die sechste Folge "Detained"? 16

    1. Perfekt (1) 6%
    2. Sehr Gut (3) 19%
    3. Gut (5) 31%
    4. Ausreichend (2) 13%
    5. Schlecht (0) 0%
    6. Sehr Schlecht (5) 31%



    Die gesamte Gang wird von Miss Quill zum Nachsitzen verdonnert. Eingeschlossen in ihrem Klassenraum, müssen sie mit Schrecken feststellen, dass eine Explosion sie aus Zeit und Raum reisst: gefangen, klaustrophobisch und in der Dunkelheit schwebend, ohne einen Ausweg.

    Wenngleich ein mysteriöses Asteroidenbruchstück ihr Weg in die Freiheit sein könnte, zwingt dieses die Gang dazu, ihre tiefsten und dunkelsten Geheimnisse den jeweils anderen zu verraten.
    Und dann machen sie eine erschreckende Entdeckung: Sie sind nicht allein. Da ist Jemand mit ihnen eingeschlossen.



    CLASS
    „DETAINED“


    Erstausstrahlung DE: Noch nicht bekannt
    Erstausstrahlung UK: 19. November 2016


    Drehbuch: Patrick Ness
    Regie: Wayne Che Yip
    Produktion: Patrick Ness, Steven Moffat, Brian Minchin




    Fazit aus der Whoview Review:


    Zitat von Whoview.de

    Eine tolle Folge. Perfekt geschriebene Charaktere und nachvollziehbare Konflikte in einem kleinen interessanten Setting mit originellem Ausgangspunkt. Für mich ganz klar die beste Folge der Staffel (bisher) und damit auch die erste, die von mir eine Bestnote bekommt.

  • Da sieht man wieder mal, wie gegensätzlich die Meinungen und Auffaasungen derselben Sache sein können. Für mich ist das die schlechteste Episode bisher gewesen - nicht mit großem Abstand, da ich Epsidode 5 auch schon aus mehr oder weniger den gleichen Gründen schlecht fand, nur dass diese hier dem ganzen noch eins drauf gesetzt wurde:


    Reden, reden, reden, reden, reden, reden, reden.... endlos, immer wieder dasselbe, immer wieder dasselbe, immer wieder dasselbe, reden, reden, reden. Wenn Ness wenigstens interessante Dialoge schreiben könnte, wäre so ein Kammerspiel ja ganz interessant. Es gibt Autoren, die ein Kammerspiel, das größtenteils aus Dialogen und Monolgen besteht, so gut schreiben können, dass daraus ein echtes Highlight werden kann. Ness gehört nicht dazu. Show, don't tell, Mr. Ness! Und wenn er schon keine andere Möglichkeit findet, all die Gefühlchen, die sich über fünf Episoden in den Seelchen seiner Helden angesammelt haben, anders zu rekapitulieren, als die Helden diese Gefühle einander mitteilen zu lassen, dann würde ich mir doch wenigstens wünschen, dass er einen etwas eleganteren Weg fände, als sie diese Gefühle einfach nur 1 zu 1 aufsagen lassen! "Ich habe dieses und dieses Gefühl, und ich befürchte, dass du nicht dieses und dieses Gefühl hast." "Du weißt gar nicht, was ich für Gefühle habe! Ich habe diese und diese Gefühle." "Und ich habe diese und diese Gefühle." "Und ich habe ganz andere Gefühle. Nämlich diese. Und außerdem habe ich Probleme mit geschlossenen Räumen."
    Ach, übrigens, falls es jemand nicht mitbekommen hat: Charlie hat Probleme mit geschlossenen Räumen. Hat Charlie das schon erwähnt? Nein? In der ganzen Serie noch nicht ein einziges mal? Macht nichts, dafür wird er es in dieser Folge gleich mindesten vier bis fünf mal erwähnen. Immer dann, wenn die Handlung, d.h. die Dialoge ins Stocken kommen, wird Charlie verlässlich die ach-so-unangenehme Gesprächspause überbrücken, indem er mal wieder darauf hinweist, dass er Probleme in geschlossenen Räumen hat. Hat das auch jeder mitgekriegt? Charlie hat Probleme mit geschlossenen Räumen. Charlie hat Probleme mit geschlossenen Räumen. Charlie hat Probleme mit geschlossenen Räumen. Charlie hat Probleme mit geschlossenen Räumen. Wenn solche Wiederholungen in einer Fernsehserie für Spannung oder gute Unterhaltung sorgen, dann kann ich das hier auch mal probieren. Fühlt Ihr Euch gut unterhalten? Nein!? Genervt!?? Echt? Wie das denn?


    Dazwischen ein kleines bisschen Action und ein kleines bisschen Effekte. Der Alien der Woche beschränkt sich auf einen mäßig aufregenden, glühenden Stein und eine unheimliche Stimme. Wie unglaublich spektakulär.
    Auch die sich schön regelmäßig steigernde Dramatik des Stein-Aufhebens erzeugt zumindest bei mir mitnichten eine Steigerung an Spannung, eher eine Steigerung an Fremdscham. Dieser ständig sich gegenseitig überbietende Pathos, diese jedes mal noch längere dramatische Verzögerung, bis der Stein dann doch endlich aufgehoben wird (als ob es daran irgendwann einen Zweifel gegeben hätte), diese albernen, knienden Helden-Posen.
    Dass weniger mehr ist, kann man zwar im großen und ganzen von dieser Spar-Episode leider nicht sagen, bei diesem Detail hätte es allerdings zugetroffen.


    Ich weiß, die Serie hat ein geringes Budget, man muss in jeder Serie hin und wieder Spar-Folgen einlegen. Alles schon klar. Aber das kann man auch besser machen. Selbst wenn man das ganze Grund-Setting dieser Episode unverändert ließe, hätte man mit besseren Dialogen trotzdem eine einigermaßen sehenswerte Folge draus machen können.
    Auch klar, dass meine Meinung nicht unbedingt allgemeingültig ist, sondern rein subjektiv. Bislang liegen die beiden Meinungen zu dieser Folge ja ziemlich am jeweils gegensätzlichen Ende des Spektrums. (Tut mir leid, @André McFly, ich bin noch nicht dazu gekommen, dein Review richtig zu lesen, ich werde das aber heute abend nachholen. :) ) Ich bin gespannt, wie (und ob) sich da die Lücke füllen wird.


    Ich jedenfalls bereue es mittlerweile massiv, so viel Geld auf iTunes für diese Serie ausgeben zu haben. Sechs Folgen, davon eine richtig gut, drei so mittel, eine schlecht und eine richtig schlecht. Das ist mein persönliches Resümee. Das haut mich nicht gerade um, das ist nicht gerade berauschend. Dafür hätte ich auch warten können, bis die Serie auf Netflix läuft, oder sich die Stadtbücherei die DVD anschafft.




    Und dann zu guter Letzt noch der letzte Tropfen, die Vorschau auf das, was Quill so alles getan hat, während ihre Schützlinge hauptsächlich mit Reden beschäftigt waren...


    Next time:
    Die interessante Folge!

    Danke, Mr. Ness! :/

  • :D Das dachte ich auch, bei dem Trailer am Ende.


    Ja, die Folge kam irgendwie an der falschen Stelle. In der Theorie hat man sich wahrscheinlich gedacht - nach zwei Actionepisoden erstmal eine Charakter-Folge zum runterkommen. Dummerweise waren die zwei Folgen davor eigentlich auch schon sehr gesprächlastig, und die davor sowieso. So mutiert Class so langsam zur Dauerquasselei. Was ansich ja keine schlechte Sache wäre, wenn...ja wenn die Serie auch die nötige Substanz liefern würde und die Gespräche weniger mit dem Holzhammer gezimmert wären.
    In Folge 3 kam wie aus dem Nichts die "Liebe" zwischen Ram und April, dann haben sie mal schnell miteinander geschlafen und kurz darauf das Schattenland besucht - das sind alles so anskizzierte Extremsituationen, aber eine Beziehung erzählt sich in einer Serie eher durch den Alltag der beteiligten Personen. Davon haben wir bis jetzt nichts gesehen, und dann kommt auch schon diese Folge daher und will großes Drama veranstalten, indem enthüllt wird, dass Ram und Aprils Liebe unterschiedliche Stärkegrade besitzt. Weil für mich als Zuschauer diese Beziehung aber wenig greifbar ist, lässt mich das kalt.
    Entsprechend wäre diese Folge eben an einem späteren Zeitpunkt in der Staffel besser aufgehoben gewesen, wenn man bis dahin dann eben mal den Liebesalltag von Ram und April miterlebt hätte, und wie Tanya vielleicht tatsächlich manchmal nicht ernstgenommen wird, und wie Charlie Angst vor Räumen hat.
    Class hat gute Ideen auf dem Tablett, vielleicht sogar zu viele, und scheitert bis jetzt aber daran, sie mit dem richtigen Timing und in der richtigen Reihenfolge dem Zuschauer zu servieren. Als 24teilige Serie mit diversen Monster-of-the-Week-Episoden zwischen den Folgen, die nun gedreht wurden, würde Class wahrscheinlich besser funktionieren.

  • Trapped in a Bottle,
    das Thema wurde unzählige Male schon wesentlich besser, aber auch schon wesentlich schlechter abgehandelt. Einen Vergleich mit "Midnight" überlasse ich lieber anderen. Man sollte inzwischen mitbekommen haben, dass es bei Class hauptsächlich um die Charakterentwicklung der Gang geht, deshalb haben wir wieder viele Dialoge und der Prisoner ist letztlich genauso nebensächlich wie die Petals. Er hat keinen Namen und kein Gesicht.


    Im Märchen gewährt einem der Kobold drei Wünsche. Der erste Wunsch wird für eine Banalität verschwendet und der dritte Wunsch wird verbraucht, um den fatalen zweiten Wunsch rückgängig zu machen. Hier haben wir nun einen magischen Meteoriten, der - sobald ihm gegenüber jemand eine Wahrheit bekennt - drei Fragen wahrheitsgemäß beantwortet. Und den Kids fallen nur so geistreiche Fragen ein wie: "Is it dangerous?", "What is it?" und "Is it Alien?"


    Sie nehmen sich die Zeit, gründlich durchzuatmen, bevor sie den Meteoriten in die Hand nehmen, aber auf die Idee, sich erst einmal eine Liste sinnvoller Fragen zurechtzulegen, kommen die Nachsitzer nicht. Welch ein Glück, dass der Prisoner die Prozedur abkürzt und die weiteren Informationen selbständig preisgibt. Es gelingt zwar vor allem Tanya eine Reihe richtiger Schlüsse zu ziehen, aber das Team verhält sich insgesamt sehr viel dümmer als man es von mittlerweile erfahrenen Alienjägern erwarten sollte. Und am Ende wird die Situation nur dadurch gerettet, dass Miss Quill inzwischen wieder eine Waffe verwenden kann. Es könnte ein schwerwiegender Irrtum gewesen sein, dass der Doctor den Schutz der Schule dieser Gruppe von Dorks anvertraut hat.


    Ich hatte bereits vorher gesagt, dass es sich bei unseren Helden nicht unbedingt um Sympathieträger handelt und dass sie an ihrer Schule Außenseiter sind. Charakterentwicklung bedeutet, dass wir im Verlauf der Serie trotzdem Verständnis für sie entwickeln sollen. Selbst dann, wenn durch den Einfluss des Meteoriten diesmal alle ganz besonders fiese Dinge zueinander sagen und die Gruppe dadurch scheinbar auseinander bricht.


    Tanya schiebt ihre Außenseiterrolle auf ihre Hautfarbe und darauf, dass sie drei Jahre jünger ist. Sie erkennt noch nicht, dass eine sehr viel größere Distanz zu ihren Mitmenschen durch ihre überragende Intelligenz besteht. Ram wehrt sich dagegen, dass er automatisch für dumm gehalten wird, bloß weil er in der Fußballmannschaft mitspielt. Sicher hat Tanya - ohne es zu wollen - durch ihre Nachhilfe zu diesem Gefühl bei Ram beigetragen. Sie vermittelt auch allen anderen das Gefühl, dumm zu sein.


    Ram und April hatten sich gegenseitig Halt gegeben. Zunächst eine reine Zweckgemeinschaft. Dass es sich bei April in Bezug auf Ram nicht um Liebe handelt, ist also keine Überraschung. Aber warum hat Ram sich in April verliebt? Seine Rachel ist erst seit fünf Wochen tot, in diesem Punkt ist die Story unglaubwürdig. Und das ist dann auch gleichzeitig mein Punkt für Plotholes #6.


    Matteusz hat manchmal Angst vor Charlie, das deutete sich bereits in Episode 4 an. Charlie liebt Matteusz? Charlie ist ein Alien, da kann der Begriff Liebe etwas völlig anderes bedeuten als für uns Menschen. Wichtiger ist daher die zweite Aussage von Charlie, dass er Matteusz verlieren wird.


    Es gibt da z.B. ein paar Gesten zwischen Charlie und April, die eine entstehende Verbindung zwischen den beiden andeuten könnten. Als April fällt, ist Charlie da, um sie aufzufangen. Ram, der heranhechtet, kommt zu spät.


    Die Mutter von April kann inzwischen also tatsächlich wieder gehen und braucht ihren Rollstuhl nicht mehr? Das bedeutet, dass wir Shannon Murray für den Rest der Serie nicht mehr sehen werden. Oder die Heilung wird im Finale rückgängig gemacht, wenn April ihr Herz zurückbekommt und ihre Schattenkräfte dadurch verliert.


    Es ist wohl unvermeidlich, dass Aliens zwar einen Ort außerhalb von Raum und Zeit erschaffen können, an dem man ohne Nahrung ewig existieren kann, aber keine stabile Lichtversorgung hinkriegen. Und dass Asteroiden im Vakuum Geräusche machen. Aber, abgesehen von solchen Kleinigkeiten gefällt mir die Episode doch sehr gut. Nach der schweren Kost von Black Mirror ist Class angenehm unterhaltsam und muss gar nicht allzu anspruchsvoll sein.


    Radioactive Man

  • @André McFly:
    Ich habe Deine Review gelesen. Vor allem aus ehrlichem Interesse, was es ist, was Dir an der Folge so gefällt. Man will ja nicht einfach nur von anderen, die die gleiche Meinung haben, bestätigt bekommen, dass man ja so recht (wenn man ehrlich ist, ist das eine Motivation, die wahrscheinlich jeder hat, auch wenn man es sich lieber nicht eingestehen will), und eigentlich auch nicht, um mich auf Deine "falschen" Argumente zu stürzen und die zu zerpflücken, sondern wirklich um Diskussionsstoff zu haben bei einer Folge, die doch scheinbar bislang eher polarisert, aaaber...
    Eigentlich möchte ich Dir spontan lautstark in allem widersprechen, was du geschrieben hast. Es könnte also doch eher auf zerpflücken hinauslaufen als auf Diskutieren. Ich werde mir aber zumindest Mühe geben, nicht gleich sofort mit Sand und Förmchen zu schmeißen. mal schauen, wie lange ich gesittet bleiben kann. ;)


    Wenn ich schon nicht so weit gehen will, zu behaupten, dass Du mit allem total daneben liegst, habe ich doch zumindest das Gefühl, dass Du die meisten Dinge extrem anders interpretierst, als ich das machen würde.
    Beispielsweise...


    Ich muss zugeben, dass mir diese Parallelen nicht sofort ins Auge gesprungen sind. Jetzt, wo du darauf hinweist, kann ich nicht mehr anders, als sie auch zu bemerken, und das ist nicht unbedingt so von Vorteil, wie Du hoffst: das kann man nämlich auch ganz anders sehen, als einen recht billigen Abklatsch. da hat man sich einfach an ein paar erfolgreichen Stories, nimmt sich hier und da ein paar der Story-Elemente und bastelt sich daraus was "neues" zusammen. Dem ganzen fehlt es dadurch eher mehr an Originalität als dass es dadurch etwas hinzu gewinnt.
    Man könnte das, wenn man will, vielleicht als Hommage bezeichnen, aber mir kommt das leider eher wie ein zweitklassiges Plagiat vor. (Da Moffat ja an Class beteiligt ist, dürfte es damit zumindest keine Probleme geben. Macht die Story aber leider auch nicht origineller.)



    Denn vordergründig geht es hier um die Beziehung der Schüler zueinander.
    (...)
    So sind es gerade die Beziehungen zueinander, welche die Serie ausmachen.

    Nur vordergründig? Ich habe eher den gegenteiligen Eindruck, dass die vordergründige Story die des Aliens und den Gefängnisses ist, und hintergründig die Beziehungs-Story.
    Was vollkommen in Ordnung wäre, wenn zum einen die Gewichtung nicht so unausgeglichen auf Seite der Beziehungskisten läge, während der Alien-Part der Folge so minimalen Platz eingeräumt bekommt, dass man den dummen Teenagern die meiste Zeit zuschreien will: "Hey! Dumpfbacken! Ihr befindet Euch gerade in der Gefahr! In einer ganz realen Gefahr! Vielleicht gäbe es in Eurer momentanen Situation wichtigeres als Eure lächerlichen Teeny-gefühls-Beziehungs-Problemchen, wer wen mehr liebt und wer sich aus der Gruppe ausgeschlossen fühlt?!!"
    Zum anderen sind eben diese Bezieheungen zueinander nicht besonders originell. Das sind die Standard-Klischees aus der Teenager-Kategorie. Und Ness versucht noch nicht mal, mehr daraus zu machen. Es reicht ihm, seine Protagonisten diese Probleme einfach sich gegenseitig aufsagen zu lassen, eine weitere, tiefere Ebene fügt er nicht wirklich hinzu.
    Wenn man mal von den Erweiterungen der Standard-Beziehungs-Thematik absieht, die durch Mattheuz und Charlie entstehen. Und die ergeben sich halt einfach nur durch die Prämisse, dass Charlie ein Alien ist. Welche Probleme ergeben sich, wenn man als Mensche mit einem komplett fremden Wesen zusammen ist? Diese Frage ist zwar auch nicht neu (in der Science Fiction eher ein alter Hut), aber sie kann als Grundlage für wirklich Interessantes dienen. Leider geht Ness auch hier nicht besonders in die Tiefe, so wie er bei allen seinen Protagonisten immer nur knapp an der Oberfläche kratzt.


    Was mich zum nächsten Punkt bringt:


    Meiner Meinung nach, ist Class definitiv am stärksten, wenn die Truppe komplett versammelt ist und zusammen ein Unheil überstehen muss. Das war einer der größten Kritikpunkte am vorherigen Zweiteiler – die Aufspaltung der Charaktere und deren Storys.

    Ich hatte genau den gegenteiligen Eindruck. Je größer die Gruppe, desto weniger scheinen ihre einzelnen Mitglieder zu zählen. Sie verschwimmen zu einer homogenen, formlosen Masse. Die einzelnen Personen bekommen nur wenig Raum für ihre Entwicklungen und Persönlichkeiten zugestanden, weil die Gruppe einfach zu groß ist, und ja jeder mal dran kommen muss.
    Was sich schon darin zeigt, dass sie bei Gruppendiskussionen stets durcheinander reden (meistens eher schreien) - wobei sie sich allerdings auch noch mehrfach wiederholen. Gerade so, als ob man sich dabei gedacht hat: "Wenn der Zuschauer eh nicht richtig versteh, was die im einzelnen sagen, können wir sie auch einfach jede Aussage zwei oder drei mal aufsagen lassen!"


    Das einzige, wo ich Dir zustimmen kann, ist dass die Folge es schafft, Mattheuz in die Gruppe inzubeziehen. Das finde ich prinzipiell auch sehr positiv, denn es hat mich immer gestört, dass ausgerechnet der aus irgendeinem Grund nicht richtig dazu gehören sollte, sondern nur als Anhängsel betrachtet wurde.


    Was allerdings auch nur wieder bedeutet, dass jetzt einer mehr dabei ist, der mit den anderen durcheinander redet.


    Ich habe bei mehreren Kritiken vernommen, dass es viele Leute abgeschreckt hat, hier schon wieder eine Charakterfolge präsentiert zu bekommen. Ich muss zugeben, dass mich diese Einstellung ein wenig verwundert, so war für mich immer klar, dass es sich bei Class vorallem um die Charaktere und nicht um die Aliens dreht. Absolut jede Werbezeile zur Serie handelte davon, wie die Charaktere an den Ereignissen wachsen würden und wie sie ihre eigenen Laster bewältigen müssen. Daher erwarte ich auch gar nichts anderes als eine Exploration durch das Leben und die Gefühlswelt der Coal Hill Gang – mit einer kleinen Priese Monster of the Week.

    Aber leider, leider, leider: es ist nun mal eine ScienceFiction-Serie, kein Beziehungsdrama. Egal, wie sehr das Hauptaugenmerk auf Charakterentwicklung und Beziehungen gelegt wird, der Rahmen des ganzen bleibt eine ScienceFiction-Serie. Und sollte dann auch die Anforderungen an dieses Genre ernst nehmen, und diese nicht nur pro forma mit einbauen. Der ScienceFiction-Part der Serie wird aber gerade in dieser Folge so lieblos und nebensächlich abgehandelt, dass man sich fragt, wozu er überhaupt da ist, außer um als Plot Device zu dienen. Oder als Alibi, um Sparten-Zuschauer aus der ScienceFiction- und DoctorWho-Ecke anzulocken.
    Wenn Ness keine Lust hat, Science Fiction zu schreiben, warum hat er sich dann ausgerechnet dieses Vehikel für seine Charakter-Studien ausgesucht? Meine Vermutung: weil er für eine reine Charakter-/Beziehungs-Serie nicht gut genug schreiben kann.


    Ich habe ja auch prinzipiell gar nichts dagegen, wenn die Serie den Characteren eine stärkere Aufmerksamkeit widmet. Im Gegenteil, Serien mit flachen Characteren ohne Innenleben, dafür nur mit haufenweise Effekten und Action sind ja auch nicht das wahre. Aber dann sollten die Charactere auch interessant und vielschichtig geschrieben sein, und eben hier versagt die Serie mMn vollkommen.



    Für einen Rhodianer ist, so Charlie, der Wunsch genauso ausschlaggebend wie die Tat selbst, was ein gekonnter Kniff ist um die Situation zu drehen.

    Das ist jetzt der Punkt, wo ich wirklich nicht mehr vernünftig argumentieren kann, sondern nur noch mit einem großen
    Was für ein Riesen-Schmarrn!
    reagieren muss!


    Das soll ein "gekonnter Kniff" sein? Ich bitte Dich! Das war das erbärmlichste Beispiel von an den Haaren herbei gezogene Lösung-aus-der-Kiste, das ich seit langem gesehen habe!
    Charlie ist ohnehin schon der Abziehbild-Alien, der mit seiner ach-so-Alienhaftigkeit für alles herhalten muss, was nicht verstanden und (dem vermeintlich dummen Zuschauer) erklärt werden muss, aber spätestens in dieser Folge wird er zu einem vollkommen beliebigen Plot-Device-Character!
    Man braucht einen Character, der Klaustrophobie hat? Okay, nehmen wir den Alien. Man braucht einen Character, der seinem Partner Angst macht? Auch der Alien, der ist ja eh so fremdartig. Man braucht einen Character, der Freundschaften nicht versteht? Na klar, der Alien-Prinz!
    Aber diese Idiotie schlägt dem Fass nun wirklich den Boden aus: einfach nur, um der Plot-Device-Nebenhandlung ein schnelles Ende aufpflanzen zu können, behauptet Ness einfach mal, dass es bei dieser besonderen Alien-Rasse zuhause so ist, dass der Wunsch etwas zu tun ja irgendwie dasselbe ist, wie es zu tun. Ooooh, bitte!!!! Das ist so plump, das könnte sich ein Siebenjähriger ausgedacht haben! (Und würde auf seinen Aufsatz trotzdem eine schlechte Note bekommen!)
    (Was kommt als nächstes? Im Finale wird wahrscheinlich einer der anderen Teenies Charlie "Pass auf! Hinter Dir!" zurufen, und Charlie dreht sich in die falsche Richtung (wodurch die Große Gefahr, in der sie alle schweben, während sie unaufhörlich über ihre psychologischen Probleme reden, überraschend abgewendet wird), weil es bei den Rhodaniern plötzlich schon immer so üblich ist, dass "hinter Dir" eigentlich "vor Dir" bedeutet!) ;)


    Und nicht genug damit, dass diese lächerliche Hauruck-Lösung einfach mal schnell ans Ende dieser charakterenwicklungsüberladenen Folge geklatscht wird, das aufgesetzte Pseudo-Problem, dass sich daraus ergibt, wird dann auch genauso lieblos und Hau Ruck aufgelöst, indem man eben mal schnell Ms. Quill wieder im richtigen Moment die Szene betreten und einfach mal alle retten lässt. Einfach mal so. Fertig.
    Ness hat ja wirklich ein Faible für den Deus ex machina, aber hier fühle ich mich als Zuschauer ernsthaft nur noch verarscht.



    ...nichts für ungut, André. Das musste ich mir einfach von der Seele schreib... kotzen. ;) :D

  • Kannst mal sehen, wie unterschiedlich man etwas bewerten und sehen kann :)


    Ich weiß jetzt auch nicht, was ich dazu sagen soll... Ich stehe hinter meinen Punkten und denke einfach, dass ich ne komplett andere Serie erwarte als du, und deswegen wesentlich optimistischer bin :p


    Interessant ist, dass die Zuschauer Abstimmung zu der Folge im Whoview bisher ausschließlich positiv war.

  • Mal angemerkt: Gut, es geht nicht primär um SF-Stories sondern um die Charaktere und ihre Entwicklung. Sollten dann bei sechs Folgen Charakterentwicklung nicht irgendwo sowas wie ein Charakter entstehen? Ich sehe ausser Miss Quill keinen und die war schon zu Beginn fertig.
    Wen von den Figuren würde man sich denn bitte als Bravo-Starschnitt übers Bett hängen? (Ja, April (bei der man mal eben in fünf Folgen Willow von Staffel 1 nach Staffel 6 vorgespult hat, gemerkt hat, dass man zu weit ist und dann ganz schnell wieder zurückgespult hat), aber vom Äusserlichen mal abgesehen?)

    P.S.: Sollten Sie Dr. Allen sehen, erschießen Sie ihn und lösen

    Sie den Körper in Säure auf. Verbrennen Sie ihn auf keinen Fall.

  • Low Cost Folge mit Schauspielern die viel zu alt für ihre Rolle sind von einem Autoren der sich für cleverer hält, als er ist.
    Hoffe wir bekommen nächste Woche einen vernünftigen Ausgleich für das lahme Dauerquasseln in dieser Woche.

  • Low Cost Folge mit Schauspielern die viel zu alt für ihre Rolle sind von einem Autoren der sich für cleverer hält, als er ist.
    Hoffe wir bekommen nächste Woche einen vernünftigen Ausgleich für das lahme Dauerquasseln in dieser Woche.

    Sehr gut! In zwei Sätzen alles wesentliche gesagt, wofür ich ganze Aufsätze gebraucht habe! :thumbsup:

  • Ness muß wohl im Handbuch "Wie man eine gute Serie macht" rumgeblättet haben und dort auf Bottle Episode, die gestoßen sein. Dort steht nämlich: "Ein Vehikel das sich nicht nur zum Geldsparen einsetzen lässt, sondern auch um die Charaktere wesentlich voranzutreiben. Der willkommene Nebeneffekt ist dass diese sogar häufig die beliebtesten Folgen der Fans werden. Das sind also nicht nur zwei Fliegen mit einer Klappe, sondern drei!! Bester strategischer Einsatzort: Irgendwo Midseason. Die Charaktere sind noch ein bisschen frisch und nicht völlig zusammengerauft, also kann sie hier gegeneinander ausspielen und sie darüber zusammenkitten lassen. Und nach dieser Episode sind sie alle um einen Bund stärker und es kann noch besser als zuvor weitergehen. Diese Episoden sind eine absolute Geheimwaffe und deswegen unbedingt einzusetzen!!"

    "Ui!" dachte da der Ness und machte sich sofort an die Arbeit.


    Daraus geworden ist jedoch trotzdem nichts. Was soll man machen wenn für solche Folgen die wichtigsten Zutaten gute Schauspieler und ein besser-als-gewöhnlich Script sind, die Schauspieler aber nicht gut und das Material das ihnen geboten wird mittelprächtig-schwach ist? Man sieht unsympathischen Figuren 45 Minuten lang dabei zu wie sie noch unsympathischer werden - und der einzig gute Charakter der Serie taucht nur mal kurz am Anfang und am Ende auf. Und das ist echt fatal, denn mit Quills Abwesenheit wird einem regelrecht bewusst gemacht wie lausig eigentlich die restlichen Figuren sind.


    Der "Redestein" als Plot Device hätte eigentlich auch etwas hergeben können, aber in die Tiefe gehen diese ganzen Geständnisse nie so wirklich. Es bleibt alles eher oberflächlich, sich im Kreise drehend... und irgendwie nervig und öde. Vor allem weiß man von Anfang an dass jeder einmal diesen Meteor-Splitter in die Hand nehmen muß damit er/sie den großen Laber/Charakterrevelation-Moment haben kann - und man wünscht sich dass sie das verdammte Teil möglichst schnell weiterreichen damit wir damit durch sind.


    Möh. Das wäre jetzt Folge 6 von 8. Und bisher habe ich noch keine gut gefunden. Die eine oder andere war vielleicht eben noch so passabel, aber mehr auch nicht. Eiwei.