Big Finish Kurzkritiken

  • 087. The Gathering von Joseph Lidster



    Die direkte Fortsetzung von The Reaping. Damit hatte ich nicht gerechnet. Schöne Idee, die Fortsetzung chronologisch für den Doctor vorher, von der Story her aber danach spielen zu lassen. Peri und Erimem sind derweil mit der Angelegenheit aus The Veiled Leopard beschäftigt. Fängt mit der selben nervigen Musik an hat aber auch interessante Charaktermomente zu bieten. Leider wirkt das ganze vor allem in der zweiten Hälfte sehr unstrukturiert und schmalzig. Man merkt, dass man hier teilweise schon auf das New Who Publikum schielte. Und kann man bitte mal damit aufhören, überemotionale Momente auch noch mit schlechter Soap Opera Musik zu hinterlegen? Die Story für sich ist auch relativ belanglos, einzig die Verbindung zur Geschichte davor und die Auflösung der losen Fäden machen The Gathering relativ interessant.

  • 088. No Man's Land von Martin Day



    Hex beweist mal wieder, dass er der nervigste und nutzloseste Companion seit Dodo ist. Ansonsten aber erstmal eine Story, die langsam aber nicht langweilig aufgebaut wird. Auch wenn es am Ende etwas zu sehr in die Länge gezogen ist, durchaus empfehlenswert. Vor allem werden diverse Anspielungen an The Forge immer interessanter.


    Was mir in den letzten Folgen immer wieder aufgefallen ist, ist dass die Musik ganz furchtbar schlecht ausgewählt ist. Ganz abgesehen von der mangelnden Qualität gibt es teilweise keine bestimmte Stilrichtung sondern meist nur ein wildes Durcheinander verschiedenster Stile. Musikstücke scheinen relativ zufällig ausgewählt zu sein als dass man wirklich darauf achtet ob es zum Gesamtbild passt oder nicht. Das nervt mich teilweise ziemlich und zieht den Gesamteindruck vieler Folgen unnötig nach unten.

  • 090. Year of the Pig von Mathew Sweet



    Viel passiert hier nicht, dabei ist die Geschichte aber seltsam genug um interessant zu bleiben. Toller Cast und absurde Dialoge. Herrlich!

  • Matthew Sweet ist mein absoluter Lieblingsautor bei Big Finish. Er weiß wie sonst vielleicht nur Lord Shearman mit der Sprache umzugehen und Dialoge zu schreiben, die einfach schön anzu hören sind. „The Magic Mousetrap“ ist auch sehr empfehlenswert und hat mich sogar inspiriert, Der Zauberberg zu lesen. „The Diet of Worms“ (Benny-Abenteuer) hat eine anäße Buchwürmer, deren Bücher ausschließlich aus den Worten bestehen, die sie in der Bibliothek (buchstäblich)„gefressen“ haben. D. h. sämtliche Dialogenzeile entstammen bekannten literarischen Werken. 8|

  • The New Counter Measures - The Hollow King von Ian Potter



    Wieder eine recht durchschnittliche Geschichte, die durch den Cast aber erheblich aufgewertet wurde. Wie immer macht es Spaß dem CM Team zuzuhören. Wirklich traurig dass dies das Ende der Reihe ist. Ich hoffe, dass Big Finish sein Versprechen einhält und weitere Pläne für CM hat.

  • The New Counter Measures - The Hollow King von Ian Potter



    Wieder eine recht durchschnittliche Geschichte, die durch den Cast aber erheblich aufgewertet wurde. Wie immer macht es Spaß dem CM Team zuzuhören. Wirklich traurig dass dies das Ende der Reihe ist. Ich hoffe, dass Big Finish sein Versprechen einhält und weitere Pläne für CM hat.

    Ich liebe ja "Counter Measures" und schiebe dieses Hörspiel etwas vor mir her, weil ich nicht will, dass es jetzt schon endet. (Außerdem erwarte ich auch nicht viel)

  • In den 70er Jahren. Es gab zwischen den beiden Reihen einen, meiner Meinung nach unnötig, Zeitsprung. Wie lang der genau war habe ich leider nicht im Kopf.

  • The Paternoster Gang - Heritage 1



    1.1 The Cars That Ate London! von Jonathan Morris
    Ein ganz netter Auftakt der Reihe. Die Story ist jetzt nicht die einfallsreichste, wird in der zweiten Hälfte aber noch ein wenig interessanter. Auf jeden Fall wesentlich besser als der Auftritt in der Eighth of March Box.


    1.2 A Photograph to Remember von Roy Gill
    Eine wesentlich einfallsreichere Geschichte mit witzigen Dialogen. Wirklich unterhaltsam, auch wenn sich wahrscheinlich einige Leute an Stonn stören werden. Ich finde aber, dass das durchaus in die Welt der Paternoster Gang passt, in jedem anderen Doctor Who Hörspiel hätte ich wohl die Augen verdreht und bei Torchwood wäre es wahrscheinlich ganz furchtbar geworden, aber hier funktioniert es durchaus. Wobei die Idee einer Anti-Paternoster Gang bei näherem Nachdenken wahrscheinlich erst sinnvoll ist, wenn sie regelmäßig zurückkehren. Mal abwarten ob dem so sein wird.


    1.3 The Ghosts of Greenwich von Paul Morris
    Insgesamt gesehen die interessanteste Geschichte des Sets. Die Klischees halten sich in Grenzen und die Story ist spannend und wendungsreich.


    Fazit:
    Ein durchaus vielversprechender Anfang der Reihe. Wenn sich das ganze so entwickelt wie ich es erwarte, dann kann man sich auf eine interessante Fortsetzung freuen.

  • Circular Time von Paul Cornell und Mike Maddox



    Spring, summer und Winter sind sehr schöne, eigenständige Geschichten mit schönen Dialogen und auch etwas Tiefgang.
    Autumn fällt etwas aus der Reihe. Eine Soap Opera Episode von vorne bis hinten. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es eine Episode mit derart viel Schmalzgehalt vor NewWho nicht möglich gewesen wäre.

  • Kann mich nicht mehr an vieles erinnern, aber "Circular Time" gefiel mir damals sehr gut. Gerade auch, weil die Stories ein wenig die Grenzen einreißen, die man von Doctor Who erwartet. Wenn emotionale Charakter-Szenen gut geschrieben sind, dann würde ich sie auch nicht als Soap Opera bezeichnen.

  • 100

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    2007 wurde dem 6. Doctor bzw. Colin Baker und Maggie Stables bzw. Evelyn Smythe die Ehre zugeteilt, für die Monthly Range die 100. Folge aufnehmen zu dürfen. Die Entscheidung wurde damit begründet, dass diese die beliebteste Paarung sei; allerdings verrät Nick Briggs in den Extras, dass es eigentlich nur daran lag, dass sie vom Schedule her dran waren.

    "100" war nach "Circular Time" erst das zweite Mal, das man vier Einzelgeschichten statt einen Vierteiler veröffentlicht hat. Als Autoren wurden die zu dem Zeitpunkt beliebtesten angeheuert und mit nur einer Vorgabe ausgestattet: die Zahl 100.


    1. "100 BC", von Jacqueline Rayner, will ein klassischer historischer Romp sein, schafft es aber nur albern zu sein. Die Art und Weise, wie Evelyn versucht, die Geburt von Julious Cäsar zu verhindern, sind für eine Historikerin ziemlich dämlich und für den Hörer ziemlich peinlich anzuhören. Die Auflösung funktioniert nur, weil der Doctor sich noch dämlicher angestellt hat...


    2. "My Own Private Wolfgang", von Robert Shearman, zeigt, wie man mit einer albernen Geschichte doch witzig sein kann. Wie immer schafft er es, durch Wortwitz und vertrackte Handlung, den Hörer zu engagieren und zu unterhalten.


    3. "Bedtime Story", von Joseph Lidster, versucht, gruselig zu sein und bekommt es einigermaßen hin. Lidster wurde wegen seiner Fähigkeit, sehr intime Geschichten, die unter die Haut der Charaktere gehen zu schreiben, engagiert – und genau das liefert er ab.


    4. "The 100 Days of the Doctor", von Paul Cornell, ist wenig mehr als schamlose Selbstverherrlichung von Big Finish. Der Doctor und Evelyn werden durch die Handlung gezwungen, den 5., 7. und 8. – und auch den 6. selber zu einem anderen Zeitpunkt – zu beobachten. Dadurch kann er reflektieren, wie toll doch Peri und Erimem zusammen waren, oder wie die Begleiterin seiner nächsten Inkarnation fast wie eine Equal behandelt wird, oder wie er selber inzwischen ausgeruhter und weniger zornig geworden ist... Alles wirkt so meta und aufgezwungen, dass Evelyn auch noch fragt, wieso sie nie den ersten vier Inkarnationen begegnet! Die Idee, zum Jubliäum die Geschichte von Big Finish Revue passieren zu lassen, ist sicherlich nachvollziehbar, aber die Umsetzung packt einfach viel zu oft den Holzhammer raus. Sie müssen sogar dazwischen in ein alternatives Universum rein schlüpfen, nur um den David Warner Doctor zu treffen!


    Alles in Allem ein interessantes aber nicht besonders wichtiges Release.

  • Es ist interessant an der Stelle zu erwähnen dass Paul Cornell damals nur einen ersten Skriptentwurf von 100 Days of the Doctor eingereicht hatte, an dem er selbst noch an vielen Stellen nicht zufrieden war. Er hatte dann gewartet dass ihm ein Script Editor eine Liste mit Verbesserungswünschen zuschickt. Das ist jedoch nie passiert und als er nachfragte wurde ihm gesagt dass die Geschichte bereits aufgenommen sei. Insofern ist es kein Wunder wenn die Geschichte unausgegoren wirkt. Sie ist es auch.

    Injustice is the rule, but I want justice. Suffering is the rule, but I want to end it. Despair accords with reality, but I insist on hope. I don't accept it because it is unacceptable. I say no.

    - der achte Doctor, Camera Obscura

  • Ich meine das kam von irgendjemandem vor einiger Zeit auf Galifreybase, als es um Autoren ging die lange nicht mehr für Big Finish gearbeitet haben. Es gab meine ich auch eine Quelle (Paul Cornells Twitter evtl?) aber ich habe keinerlei Möglichkeit das jetzt noch zurückzuverfolgen.


    Oder doch: Hab den Beitrag gefunden, er enthält einen langen Auszug aus einem Newsletter Cornells (Original nicht verfügbar):

    Injustice is the rule, but I want justice. Suffering is the rule, but I want to end it. Despair accords with reality, but I insist on hope. I don't accept it because it is unacceptable. I say no.

    - der achte Doctor, Camera Obscura

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