Chibnalls Pläne für ein neues Format der Staffel 11

  • Vastra? Die und ihre Bande sind einfach aus dem nichts aufgetaucht, waren aber sofort alte Freunde des Doctors, genauso wie Tasha Lem.


    Aber das meinte ich auch nicht.
    In Staffel 5 hatten wir die Risse, in Staffel 6 die Stille, beides wurde in den jeweiligen Staffeln mehr oder minder gut gelöst, dann kommt Staffel 7 mit Clara, auch hier wird der Arc relativ zufriedenstellend gelöst.


    Dann kommt "Time of the Doctor" und Moffat meint, alles miteinander mischen zu müssen.
    Die Risse kamen plötzlich von den Timelords und hatten nichts mit der explodierenden Tardis zu tun, die Silence waren plötzlich Priester des päpstlichen Supercomputers und keine gruppe die den Doctor töten will usw.
    Moffat wollte in Time alles aus Matts Zeit als Doctor vermischen, dass er dabei Logiklöcher aufgerissen hat, war ihm egal.

  • Zitat von sebbl

    Die Risse kamen plötzlich von den Timelords und hatten nichts mit der explodierenden Tardis zu tun

    Doch hatten sie. Die Time Lords haben nur durchgeschaut.

    Injustice is the rule, but I want justice. Suffering is the rule, but I want to end it. Despair accords with reality, but I insist on hope. I don't accept it because it is unacceptable. I say no.

    - der achte Doctor, Camera Obscura

  • Das nennt sich Organic Writting - man schreibt mit dem Strom. Das Problem ist, dass dadurch immer wieder Widersprüche entstehen und am Ende oftmals nichts Halbes und nichts Ganzes dabei herauskommt, weshalb ich davon nicht viel halte. Man sollte sich von Anfang an klar sein, wo man hin will. Wie man da hinkommt, da kann man dann gerne danach gehen, wie man es gerade machen will, aber je länger man so einen Story-Arc hinzieht, desto problematischer wird es, wenn man keinen Plan hat, worauf man hinaus will. Schaut euch Lost an, wo sie sich, nach eigener Aussage, erst in Staffel 4 Gedanken darüber gemacht haben, wie man das alles auflösen kann. Oder The X-Files, wo man oftmals das Gefühl hat, dass Chris Carter und co. gar keinen Plan haben, wo sie hinwollen. Gilt auch für die dritte Staffel Twin Peaks, die teilweise echt planlos wirkte, als ob Lynch nur ein paar Ideen hatte und dann versuchte daraus aus dem Stehgreif eine ganze Staffel zu machen. Und genauso fühlt sich auch die Ära Moffat an. Er hatte immer irgendwelche Ideen, mit denen er anfängt, die er dann entweder selber verwarf oder gezwungen wurde zu verwerfen, was im Endeffekt zu halbgaren Auflösungen führte. Ich bevorzuge die Ära an sich immer noch zu RTDs Ära, ohne wenn und aber, trotzdem ist es leider nicht die große, neue Ära geworden, die ich (und wahrscheinlich auch so manch anderer) erwartet hatte. Und man sieht bei Sherlock die gleichen Schwächen wie bei Moffats (späteren) DW Staffeln.

    1. 4thdoc 2. 11thdoc 3. 12thdoc 4. 1stdoc 5. 2nddoc 6. 8thdoc 7. 9thdoc 8. 6thdoc 9. 3rddoc 10. 7thdoc 11. 14thdoc 12. 5thdoc 13.Wardoc 14. 10thdoc 15. 13thdoc

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  • Ich hab mal zwei Fragen in die Runde. Vielleicht weiß je irgendwer schon irgendwas.



    1. Wirds Chibnall mehr auf Einzelabenteur oder auf eine Geschichte mit roten Faden setzen? ...oder wirds ein Mix aus beidem?


    2. Gibts mehr oder gleich viel Budget für Chibnall?



    add 1: Als Beispiel wie ich das verstehe: Star Trek Discovery vs. The Orville.



    add 2: Wäre ja an der Zeit Who endlich zeitgemäß zu inszenieren und nicht immer Folgen dabei zu haben, die fast an eine 90er-Optik erinnern (was Ausstattung, Set und Effekte am Set angeht - Bsp. s10e09: Die Kaiserin vom Mars). Denn mMn wird das vor allem einem potentiellen neuen Publikum nicht mehr gerecht, das bei Serien im Sci-Fi/Fantasy-Genre mittlerweile vermehrt 'hochwertige' Optik gewohnt wird. Und damit meine ich nicht nur Erfolgsserien wie GOT, sondern ich denke z. B. auch wieder Star Trek Discovery, die (vor allem in den ersten Folgen) optisch für eine Sci-Fi-Serie top aussieht....und ich bezweifle, dass STD auf Dauer mehr Zuseher/Fans haben wird als NewWho. Zudem meine ich mich zu erinnern, dass ich mal ein Interview von Muffat gelesen habe, wo er das Budget (auf nicht unbedingt unterschwellige Weise) kritisiert hat, in Bezug auf die Möglichkeit eine zeitgemäße Optik zu generieren.


    "Beißen ist großartig, wie küssen, nur dass einer gewinnt." Tardis

  • Moffat bitte, nicht Muffat. Der Mann ist doch kein französischer Barock-Komponist ! ;)


    Also bekannt ist noch nicht viel über Chibnalls Pläne, außer dass Staffel 11 nur aus 10 Episoden besteht, die dafür ein paar Minuten länger sind. Außerdem filmt man wohl neuerdings mit tollen anamorphischen Linsen vor der Kamera, damit es cinematischer aussieht. Das spricht tatsächlich alles dafür, dass man optisch einen Sprung nach vorn machen möchte.


    Alles andere, z.B. dass Staffel 11 eine stärkere, durchgehende Handlung hat, sind meines Wissens nach bis jetzt nur Gerüchte oder Falschinformationen. Persönlich glaube ich aber nicht, dass die BBC einen Showrunner anheuert, der mit einer Story-Serie Erfolg hatte, damit er dann bei Doctor Who Einzelgeschichten verwaltet.

  • Ein bisschen was Barockes hat Moffats Stil ja eh an sich :):P (Scherz beiseite) Danke jedenfalls für die Antwort. Ich finde deine Argumentation ziemlich plausibel, vor allem zum Thema Einzelfolgen. Wenn mans genau nimmt, geht der rote Broadchurch-Faden ja sogar über zwei Staffeln. Insofern wär es wirklich merkwürdig, jemanden zu holen, der gezeigt hat, dass er zwei Staffeln in eine Geschichte denken kann, um ihn dann Einzelfolgen abspulen zu lassen.


    Bei 10 Episoden pro Staffel scheint es mir durchaus denkbar, dass das ähnlich angedacht sein könnte, wie bei Broadchurch. Denn für mein Dafürhalten sprechen weniger Folgen eher für einen roten Faden. Denn welche Serie, die bloß aus 10 Episoden besteht, hat keinen durchgehenden Handlungsstrang? Mir fällt keine ein, die derzeit läuft, auf die das zutreffen würde. (Umgekehrtes gilt nämlich auch: Hätten sie die Folgenzahl deutlich erhöht, würde das mMn eher gegen eine durchgehende Geschichte und für mehr Einzelstorys sprechen.)
    Außerdem hat man nun, selbst bei gleichbleibendem Budget (für die Staffel insgesamt), durch das Verringern der Anzahl der Folgen, mehr Geld pro Folge. Das wäre eine interessante taktische Maßnahme, falls das ein Mitgrund gewesen sein sollte, nach dem Motto: weniger ist mehr.


    "Beißen ist großartig, wie küssen, nur dass einer gewinnt." Tardis

    Einmal editiert, zuletzt von Dorian77 ()

  • Moffat bitte, nicht Muffat. Der Mann ist doch kein französischer Barock-Komponist ! ;)


    Also bekannt ist noch nicht viel über Chibnalls Pläne, außer dass Staffel 11 nur aus 10 Episoden besteht, die dafür ein paar Minuten länger sind. Außerdem filmt man wohl neuerdings mit tollen anamorphischen Linsen vor der Kamera, damit es cinematischer aussieht. Das spricht tatsächlich alles dafür, dass man optisch einen Sprung nach vorn machen möchte.


    Alles andere, z.B. dass Staffel 11 eine stärkere, durchgehende Handlung hat, sind meines Wissens nach bis jetzt nur Gerüchte oder Falschinformationen. Persönlich glaube ich aber nicht, dass die BBC einen Showrunner anheuert, der mit einer Story-Serie Erfolg hatte, damit er dann bei Doctor Who Einzelgeschichten verwaltet.

    Im Wechsel zu einem eher streaming-tauglichen Format (etwas länger, cineastischer, 10 Folgen, etc.) liegt denke ich die große Chance für das langfristige Überleben von Doctor Who. Die Frage ist wie sich das mit dem klassichen BBC Fernsehzuschauer verträgt. Ich hoffe die BBC ist mutig genug hier einen eindeutigen Schritt in Richtung Zukunft zu machen.

    "Doctor Who does not survive change, it survives because of change." -Steven Moffat :thumbup:

  • Ich würde mich über eine Rückkehr zum 25-min-Format mit den typischen 4- oder 6-Teilern freuen. Seitdem die BBC die Storys auf 45 Minuten (also den klassischen 2-Teiler) quetscht, wirken die meisten Geschichten ziemlich gehetzt. Und auch bei den heutigen Mehrteilern ist es ja meist so, dass diese oft nur noch lose zusammenhängen und in einem Teil ein Handlungsstrang abgeschlossen sein muss.
    Gerade mit Hinblick auf Straming und Heimkino ist das auch ideal: man kann mal eben eine Folge zwischendurch schauen.

  • Chibnall und seine crew von Ahnungslosen haben DW in einer Staffel zerstört!
    Was ALLES falsch läuft wörde hier den Rahmen sprengen aber diese Staffel ist nichts anderes als die Sesamstrasse im Weltraum...ohne Weltraum. Hoffentlich fährt die BBC nicht wieder DW offenen Auges an die Wand....wie schon mal. I hope so

  • Also Staffel 11 ist schlechter als alle sonstigen Staffeln seit 1963!
    Nächstes Jahr müsse wir noch durchhalten......und dann wird so oder so (meine Meinung) der Stecker gezogen.

  • Ich finde auch, früher war alles besser. Bei RTD würde ich jedoch nicht soweit gehen. Aber im Bezug auf den Doctor, hat Tennant einen Platz gut bei mir.

    Na komm, bei RTD hat es zumindest noch einige gute Folgen gegeben. Es gab natürlich auch absoluten Bullshit, der deutlich besser im Hirn haften geblieben ist, aber nehmen wir nur mal Staffel 1: furzende Aliens sind zwar etwas grenzwertig, aber im Großen Ganzen war es doch ok. Bei dieser Staffel waren die einzigen Thema: 1.: The Doctor's a girl. 2.: Let's fight political injustice! 3. The Doctor's a girl. Um damit eine ganzen Staffel zu füllen, ist das Ganze natürlich etwas wenig, deshalb wurde es noch mit Belanglosigkeiten angefüllt.
    Die Serie kann nur zurück zum Erfolg kommen, wenn sie sich wieder auf ihre Stärken bezieht. Und welche das sind, sieht man an den 70ern, die Jahre von 3rddoc und 4thdoc . Na gut, eigentlich kann man 2nddoc noch dazu nehmen , aber da war noch viel in der Serie experimentell.
    Aber nehmen wir mal die Letts-Jahre, in denen 3rddoc gezeigt hat, wo es lang geht: spielte größtenteils auf der Erde, es war sehr politisch (Kapitalismus, Genozid, Umweltzerstörung, Gier - alles Themen, die öfters angesprochen wurden), der Doctor war ein widerlicher Moralapostel, Besserwisser und Namedropper, und trotzdem war es hochgradig unterhaltsam. Weil eben nicht alles auf die Goldwaage gelegt und vieles mit einem Augenzwinkern versehen wurde. Anstatt mit dem moralischen Zeigefinger zu drohen, wurden die Dilemmata der Zeit recht neutral dargestellt und den "Bösewichten" eine menschliche, nachvollziehbare Seite gegeben. Und dann war da natürlich der Master, der all diese menschlichen Schwächen bei seinen Handlangern ausgenutzt hat - kein kichernder und glucksender Wahnsinniger wie die meisten seiner späteren Inkarnationen, sondern ein eiskalter, durchdachter, manipulativer Schurke vom alten Schlag.
    Und was das wichtigste ist: die Handlung wurde nicht in 45 Minuten runtergehetzt, sondern hat 90 Minuten, aufgeteilt in vier kleine Häppchen, Zeit. Dadurch hatten die Geschichten und die Figuren viel mehr Zeit, sich zu entwickeln und im Gedächtnis zu bleiben.