11x07 - Frei Haus (Kerblam!)

  • Ja, ein extrem ausgelutschtes Thema,
    ein Bekannter hat mir einen USB-Stick mit der "Westworld"-Serie gegeben und ich habe es mir erspart, es anzusehen, weil ich keinen neuen Aufguss durchdrehender Roboter brauche. Aber, fangen wir ganz vorsichtig mit eventuellen Logikproblemen an.


    Bei den "Real Humans" haben die Menschen durchgesetzt, dass Waren, an deren Herstellung Hubots beteiligt sind, entsprechend gekennzeichnet werden müssen, damit die Leute die Möglichkeit haben, derartige Produkte dann nicht zu kaufen. Auf dem Planeten Kandoka gibt es eine Gewerkschaft, die durchgesetzt hat, dass 10% jeder Arbeit von Menschen erledigt werden muss. Nehmen wir mal wohlwollend an, dass diese Entscheidung, einen Teil der Arbeit zugunsten der Menschen nicht zu automatisieren, dann auch zur Folge hat, dass altmodische Fließbänder in der Art des 20. Jahrhunderts innerhalb der Anlage eingesetzt werden, während für die Auslieferung dagegen das Mittel der Teleportation zur Verfügung steht. Die widersprüchliche Technologie lässt sich also mehr oder weniger erklären.


    Absurd dagegen ist die Begründung für die flackernden Lichter. Die Armee der Zustellbots braucht Teleportationsenergie, um die explosive Lieferung ans Ziel zu bringen. Aber die Zahl der umprogrammierten Bots ist nur ein Bruchteil der Zahl der Bots, die sowieso ständig durchs Universum teleportiert werden, sonst wäre deren Fehlen ja schon längst aufgefallen. Die Energie steht also sowieso immer ganz regulär zur Verfügung. Viel einfacher wäre es für Charlie daher gewesen, die Ziele für seine Speziallieferungen einfach ins System einzuspeisen und dann ganz normal auf dem vorgesehenen Weg ausführen zu lassen.


    Wie ist diese Armee von Zustellbots überhaupt zustande gekommen? Charlie hat immer wieder einzelne Zustellbots unauffällig aus dem Alltagsbetrieb ausgegliedert und mit seinen präparierten Paketen bestücken lassen und sie dann dort unten im Basement nach und nach versammelt? Zusammen mit dem Paket hätten sie dann eigentlich auch immer schon ihre Dosis Teleportationsenergie erhalten müssen. Und woher kommt die explosive Verpackungsfolie? Naja, Charlie hat bestimmt einen 3D-Drucker entsprechend programmiert.


    Der Tod von Kira war ein Unfall, niemand konnte vorhersehen, dass sie bei einem leeren Paket anfangen würde die Bubbles in der Folie aufzudrücken. Es ist für sie ein gewöhnliches Material, mit dem sie täglich arbeitet. Man hätte sie längst entlassen, wenn sie entsprechende Neigungen entwickelt hätte. Und, dass Charlie vorbeikommen und ihren Tod mit ansehen würde, war auch unmöglich vorherzusehen. Was war also war der Plan, sie in dem Raum da unten einzusperren?


    Charlie hat sich ins System gehackt und das System versucht sich zu wehren und ruft den Doctor zu Hilfe. Warum wurden dann die Leute umgebracht? Den Teil verstehe ich noch nicht.


    Sehr gut gefällt mir, dass diesmal nicht die Kapitalisten die Schurken sind. Nicht, weil Kapitalisten unschuldig wären, aber in einer Gesellschaft, wo jede Arbeit automatisiert werden kann, besteht überhaupt kein Grund mehr Menschen ausbeuten zu wollen. Den Menschen wird Arbeit als Beschäftigungstherapie gegeben. Die Regierung wird die Kosten übernehmen.


    Sehr gut, falls es so gemeint war, die Verwendung der Namen Dan Cooper und Roger Wilco, der eine war Held einer Comic-Serie, der andere war Held der Space Quest Computerspiele.


    Dilettantisch wirken die wirkungslosen Abwehrmaßnahmen gegen die Organics. Dilettantisch wirkt an dieser Stelle vor allem das Drehbuch.


    Haben wir eine Moffat-Loop? Der Doctor wird im Anschluss an die Episode vermutlich in die Vergangenheit gehen und bei Kerblam einen Fez bestellen, damit der Computer seinen Hilferuf an den Doctor senden kann. Moffat-Feeling haben wir auf jeden Fall am Schluss, der Doctor redet so lange, bis die Zuschauer das Gefühl haben, dass die Story einen Sinn ergibt.


    Der Anfang ist sehr gut gemacht. Die Spannung wird sehr gut aufgebaut. Allerdings habe ich von der ersten Sekunde, wo er mit Graham zusammenkam, gewusst, dass Charlie der Big Bad ist. Und ab dem Punkt funktioniert dann eben einiges nicht mehr. Insgesamt nicht schlecht, aber momentan doch wieder deutlich von einem sehr gut entfernt. Vermutlich muss ich mir die Episode noch ein weiteres Mal ansehen.


    Radioactive Man



    ps: Jemand holt aus einem Museum eine Diskette mit Windows 1.0 und versucht damit herauszufinden, mit welchem Virus sein Windows 10 infiziert wurde.

  • Haben wir eine Moffat-Loop? Der Doctor wird im Anschluss an die Episode vermutlich in die Vergangenheit gehen und bei Kerblam einen Fez bestellen, damit der Computer seinen Hilferuf an den Doctor senden kann. Moffat-Feeling haben wir auf jeden Fall am Schluss, der Doctor redet so lange, bis die Zuschauer das Gefühl haben, dass die Story einen Sinn ergibt.

    Oder die viel einfacherere Alternative: Der 11. Doktor hat den Fez einfach schon in der Vergangenheit bestellt, die Lieferung hat nur ein bisschen länger gedauert.

    "Der moderne Hexenmeister transferiert Raum und Zeit in seiner verrückten Telefonzelle"

  • Sehr gut, falls es so gemeint war, die Verwendung der Namen Dan Cooper und Roger Wilco, der eine war Held einer Comic-Serie, der andere war Held der Space Quest Computerspiele.

    Hab ich's doch gewusst, ha! Falls es so gemeint war, falls ist gut ...

    Things that try to look like things often do look more like things than things.


  • Oder die viel einfacherere Alternative: Der 11. Doktor hat den Fez einfach schon in der Vergangenheit bestellt, die Lieferung hat nur ein bisschen länger gedauert.

    Und noch einfacher: wir haben nicht gesehen wie sich die Doctreuse den Fes bestellt hat! Immerhin wissen wir ja nicht wie lange sie schon miteinander reisen

    Ich bin der schönste Mann in unserer Mietskaserne!

    Laugh Hard, Run Fast, Be Kind

  • So, jetzt möchte ich mir als Neuling hier auch mal Luft machen...


    Bin seit der ersten Ecclestone-Folge dabei, mag das meiste, besonders am Herzen liegen mir Moffat/Matt Smith/River Song und ihre Eltern...


    Unser neuer Doctor wirkt auf mich immer etwas „11er-planlos“, auch ihr Team mag ich durchaus. Was ist das Problem?


    1. Chibnall möchte keine alten Gegner verwenden. Die aktuellen Bedrohungen sind m. E. ... dürftig (nett formuliert).


    2. Chibnall möchte eher zum klassischen Schulfernsehen der 60er zurück. Rosa Parks fand in in der Hinsicht extrem holzhammermäßig.


    3. und jetzt sind wir beim Kern: Der Doktor findet eigentlich immer einen Weg (außer bei „Fixpunkten der Geschichte“). In der vorletzten Folge sah man aber entspannt zu, wie ein Unschuldiger erschossen wurde. In dieser Folge müssen außer Dan (ok, die Bedrohung muss deutlich werden) auch noch Kira und Charlie dran glauben. Warum?


    Fazit: Gerade in emotionaler Hinsicht fühle ich mich im Moment extrem enttäuscht.

  • In der vorletzten Folge sah man aber entspannt zu, wie ein Unschuldiger erschossen wurde.

    Hilf mir mal kurz auf die Sprünge, ich weiß gerade echt nicht was du meinst.

    "Der moderne Hexenmeister transferiert Raum und Zeit in seiner verrückten Telefonzelle"

  • Sie(?) meint vermutlich, dass Frau Doctor nicht zum Meddling Monk mutiert und mal munter in der Geschichte rumpfuscht und somit die Existenz von Yaz auslöscht. (Was kein Verlust wäre, aber manche Leute haben halt Prinzipien.)


    Joamu: Wobei: Wenn du seit Bernie Ecclestone dabei bist, solltest du auch gesehen haben, wie der Doctor einfach zusieht, wie ein Unschuldiger überfahren wird. (Roses Papi)


    Und ich hab es auf FB schon gesagt: Bekannte Monster machen noch keine gute Folge. (Beispiele: Ein Haufen generische Dalek-BiFis von Nick Briggs und fast alle Cybermen-Folgen in Farbe.)

    P.S.: Sollten Sie Dr. Allen sehen, erschießen Sie ihn und lösen

    Sie den Körper in Säure auf. Verbrennen Sie ihn auf keinen Fall.

  • Joamu: Wobei: Wenn du seit Bernie Ecclestone dabei bist, solltest du auch gesehen haben, wie der Doctor einfach zusieht, wie ein Unschuldiger überfahren wird. (Roses Papi)

    Der Vorsatz, keine Unschuldigen zu töten, ist ein genauso fester, wie der keine Waffen zu benutzen. ;)


  • Bernie Ecclestone ... Okay, das „e“ zuviel lädt natürlich zum Scherzen ein. Aber wer die Serie nach einer Staffel verlässt, muss damit leben, dass sein Ruf (oder halt sein Name) schwindet


    Punjab ... Sicher starben auch vorher Familienmitglieder. Aber das war in meinen Augen besser/tragischer eingebettet. Dieses Mal schienen mir die Zuschauer - Dr. und „Besatzung“ - eher teilnahmslos.


    Und der Tod von (zumindest) Kira in dieser Folge ... helft mir auf die Sprünge: Wenn Charlie die „Sache der Menschheit“ vertritt, warum muss dann (beim letzten Test?) sein Love Interest sterben?


    [Ich gestehe: Ich sehe jede Folge nur einmal. ]

  • Eine wirklich gute Folge, mir hat sie sehr gut gefallen.
    Es gab eine große Botschaft.


    Die Folge war Spannend und auch lustig.


    Ich freue mich jetzt auf die nächste Folge.

  • Also für mich ist die Folge an der Delivery von Charlies Schauspieler als "Terrorist" gescheitert. Der Twist, dass er es war, war ja gut genug, besonders mit der Tatsache, dass er versehentlich auch seine Love Interest geofft hat, allerdings hätte man da wirklich eine bessere Performance gebraucht um einen glaubwürdigen Psycho darzustellen.


    Mag ja realistisch sein, dass er nervös rumhampelt, aber der junge missverstandene Psycho mit politischen Idealen wurde doch schon zu oft so dargestellt und er hat es irgendwie nicht ohne Fremdschämen rübergebracht. Ein außergewöhnlicher Schauspieler hätte dem wohl noch was interessantes oder aufschlußreiches abgewinnen können, ohne dass man eine Zeile am Skript hätte ändern müssen.


    Für mich war es wegen dieser Szene die erste Folge der 11. Staffel, die mich unzufrieden zurücklässt.

  • Der Computer hat sein Love Interest gekillt, damit er sieht, wie schlimm das ist.

    P.S.: Sollten Sie Dr. Allen sehen, erschießen Sie ihn und lösen

    Sie den Körper in Säure auf. Verbrennen Sie ihn auf keinen Fall.

  • ...allerdings hätte man da wirklich eine bessere Performance gebraucht um einen glaubwürdigen Psycho darzustellen. ...

    Was ist denn für dich ein glaubwürdiger „Psycho“?


    Davon mal ab, ob die Bezeichnung hier passend ist oder nicht, ist es in der realen Welt nicht so, dass man einem Psychopathen ansieht, dass er einer ist.


    Von daher gibt es da auch rein objektiv anhand deiner Argumentation kein Problem.


    Was mich auch wundert ist, dass du dich bei dieser Folge an einen Punkt aufhängst und mit den restlichen Folgen offenbar zufrieden bist.

  • Was ist denn für dich ein glaubwürdiger „Psycho“?
    Davon mal ab, ob die Bezeichnung hier passend ist oder nicht, ist es in der realen Welt nicht so, dass man einem Psychopathen ansieht, dass er einer ist.


    Von daher gibt es da auch rein objektiv anhand deiner Argumentation kein Problem.


    Was mich auch wundert ist, dass du dich bei dieser Folge an einen Punkt aufhängst und mit den restlichen Folgen offenbar zufrieden bist.

    Ja, meine Suspension of Disbelieve war halt weg, weil er für mich wie ein Schauspieler im Grundkurs wirkte, der auf verzweifelt machen will, und nicht wie Charlie, der gewaltbereite, verzweifelte Aktivist.


    Der Rest der Folge war echt okay. (Okay, die Förderbänder-Actionszene hätte man sich noch sparen können.)


    Die restlichen Folgen hatten für mich keine Szenen, die für mich nicht funktionierten. Ich fand die alle erfrischend anders und gut umgesetzt. (Okay, The Ghost Momument fand ich eigentlich auch eher schwach, aber da hat Epzo es doch noch gerettet.)

  • Das schlechteste Drehbuch dieser Staffel,
    offensichtlich in voller Absicht. Was soll man bei einem derart totgerittenen Thema auch sonst tun, der Trash-Faktor wird auf Maximum hochgeschraubt, dann kann es auch als Hommage an ähnlichen Trash aus der Vergangenheit durchgehen, die Zuschauer verspüren ein vertrautes Gefühl und werden intellektuell nicht überfordert.


    Wer diesen Aufbau der Episode nicht versteht, wird keinen Zugang dazu finden. Wie ich es vermutet hatte, gibt es Fans, für die ist es die beste Episode dieser Staffel, und andere, die es für die schlechteste Episode der gesamten Serie halten. Und da nehme ich nicht dieses Forum zum Maßstab, sondern habe mich wie üblich umgeschaut, was es in der großen weiten Welt des Internet für Kommentare dazu gibt.


    Workplace crush. Wie Kira ihr Pausenbrot hat hinfallen lassen, wirkte derart künstlich, dass man bei den BAFTAs dafür das Äquivalent einer Goldenen Himbeere einführen sollte.


    Give me five. Eine schlechte Idee auf einem Fließband. Auch dafür eine goldene Himbeere. Vermutlich hat Ryan unterbewusst geahnt, dass Charlie der Bösewicht ist und wollte ihn ausschalten. Dyspraxie bedeutet, dass die gleichzeitige Bewegung von beiden Armen und beiden Beinen nicht koordiniert werden kann. Das schränkt ein beim Fahren eines Fahrrades und beim Besteigen von Leitern. Es gibt keinen Grund, warum das Herunterrutschen auf einer Rutsche beeinträchtigt sein sollte, man legt sich einfach flach hin und überlässt den Rest der Schwerkraft. Ryan übertreibt bei den Hinweisen auf seine Dyspraxie, damit Yasmin gelegentlich kommt und seine Hand hält.


    Ein Fließband geht nach nirgendwo. Eigentlich müssen die Lagerhallen mit den vielen Artikeln über den gesamten Mond verteilt sein. Dort wären demnach Transportbänder erforderlich. Nachdem die Pakete fertig gepackt sind, sollten sie von den Zustellbots eigentlich direkt zu den Empfängern teleportiert werden können. Das hätte man zweckmäßigerweise unmittelbar neben der Packstation eingerichtet. Diese Fließbänder sind also mehr oder weniger sinnlos. Und noch sinnloser ist es, diese Bänder kreuz und quer durch die Halle laufen zu lassen. Wenn, dann hätten sie von unterschiedlichen Packstationen sternförmig zu einem zentralen Teleportationsterminal führen müssen.


    Diskalkulie. Es sind 10% aller Arbeitsplätze, die von Menschen besetzt werden sollen. Judy erklärt uns diesen Zusammenhang und versichert, dass Kerblam die Quote erfüllt. Charlie rechnet andersherum. Bei ihm sind es dann 90% aller Menschen, die arbeitslos sind. Hängt das nicht von der Gesamtzahl aller Arbeitsplätze und von der Größe der Bevölkerung ab?


    Charlie ist angeblich Sprengstoffexperte. Trotzdem braucht er eine Testreihe, um die Dosierung seiner Killerfolie zu ermitteln? Ich verstehe immer noch nicht, warum Dan und seine 7 Kollegen sterben mussten. Charlie will demonstrieren, dass die Automatisierung unzuverlässig ist. Dafür ist es egal, ob die Empfänger der Pakete getötet, verletzt oder bloß erschreckt werden.


    Nehmen wir an, Charlie hätte seine Aktion erfolgreich durchgeführt. Die Kunden würden Kerblam fortan misstrauen und ihre Pakete lieber durch die Gastropoden von der anderen Seite der Galaxis versenden lassen. Ergebnis, die Menschen würden ihre Arbeit verlieren. Außerdem wirbt Kerblam damit, dass die Pakete durch Menschen verpackt werden, siehe das Poster mit Dan. Wenn es Probleme mit dem Verpackungsmaterial gibt, würde man also nicht die Roboter sondern die Menschen dafür verantwortlich machen und dafür sorgen, dass dieser unzuverlässige Sektor, in den sich Terroristen einschleichen können, in Zukunft wegfällt. Ergebnis, die Menschen würden ihre Arbeit verlieren.


    Das Fernsteuerungsgerät von Charlie war zerstört. Der Doctor hat die Roboter umprogrammiert, damit sie in der Halle bleiben. Die Gefahr war gebannt. Es gab folglich keinen Grund, die Roboter zu vernichten. Die Folie hätte man auf andere Weise neutralisieren können. Für Charlie hätte man eine andere Todesart ins Drehbuch schreiben können. Ach, so ist das, der Doctor lässt die Roboter explodieren, damit das Unternehmen Kerblam dann eher bereit ist, für deren Ersatz Menschen einzustellen. Wie überaus raffiniert.


    Die Arbeitsbedingungen bei Kerblam entsprechen denen bei Amazon & Co bei uns im 21. Jahrhundert. Falls das Kapitalismuskritik sein sollte, dann ist es gründlich missglückt und in jedem Fall ein Rückschritt gegenüber "Oxygen". Erreicht wird zum Schluss ja nur, dass mehr Menschen unter diesen unwürdigen Bedingungen arbeiten "dürfen".


    Es gibt eine Gruppe von Fans, die finden den Anfang gut, haben dann aber das Gefühl, dass die Episode in der letzen Viertelstunde umkippt. Das entspricht ungefähr auch meinen Empfindungen. Ich werde mir die Episode nicht nochmal ansehen. Bis jetzt sind mir jedesmal mehr Logikfehler aufgefallen und ich möchte den guten Anfangseindruck, den ich hatte, nicht noch weiter zerstören.


    Radioactive Man



    ps: Ein Stück der Folie wurde versehentlich durch die Tardis auf einen Planeten mit einer geeigneten Umwelt transportiert und dort entwickelten sich dann daraus die Wirrn.


    @Emma Junkie,
    eiwei, Du hast Dich schon wieder blamiert, siehe Post 15: "Eine würfelförmige Lieferung. Ein Paket, das wie ein Paket aussieht."


    Da Du es offensichtlich nicht verstanden hast, hier als kleine Lebenshilfe der Unterschied. Ein Paket sieht wie ein Paket aus, richtig, aber das das bedeutet eben normalerweise wie ein Quader. Damit auch die Volldeppen unter den Zuschauern die Parallele zu "Doctor's Wife" verstehen, hat man sich stattdessen für die im Versandhandel eher unübliche Würfelform entschieden.

  • @Radioactiveman Ich kann dem mal wirklich nichts entgegen setzen, sehr gut! Deine Logikfehler-Anylyse trifft das aktuelle Problem ziemlich genau auf den Punkt: Chibnall schreibt seine Polts meistens sehr oberflächlich und nur ansatzweise durchdacht (ähnlich geht er mit seinen historischen recherchen vor), wenn man anfängt, sich etwas genauer mit der internen Logik der handlung auseinanderzusetzen, hält das alles nicht stand.

    Es gab eine große Botschaft.

    Haha, ich hatte zuerst "grobe Botschaft" gelesen! :D Das hätte auch gepasst. ;)
    Tatsächlich kann man große Botschaft auch negativ verstehen: zu groß, zu plakativ, mit dem Zaunpfahl und dem Holzhammer gleichzeitig.
    Gut, derlei unsubtile Botschaften sind bei DW nicht so selten, die gehören auch fast schon mit dazu. Es kommt halt auch immer darauf an, wie der Inhalt verp... okay, das verkneif ich mir... wie die Folge inszeniert wird. Wenn der Unterhaltungswert hoch genug ist, nimmt man inhaltliche Schwächen eher in Kauf. Und leider: genau daran krankt diese Staffel.


    Dabei finde ich diese Folge unter dem Aspekt Unterhaltungswert noch um einiges besser als die vorigen (was sie aber auch nicht unbedingt zu einer guten Folge macht), sie hat einige Längen, nimmt aber dann im letzten Drittel an Fahrt auf und erzeugt dann mMn zumindest so viel Spannung, dass man sich u.U. erst im Nachhinein fragt, was für einen Sinn das alles macht. (Beispielsweise, aber auch speziell die Fließband-Szene: spannend, mit viel Action und großen Schauwerten, aber was die Logik dahinter angeht, hat @Radioactiveman den Finger ziemlich genau auf die Wunde gelegt.)


    Das Acting der Companions ist diesmal auch größtenteils gut. Normalerweise hab ich schon eine Abneigung entwickelt, diesen Companion-Darstellern beim Schauspielen zuzusehen, diesmal waren sie, bis auf wenige Aussetzer, wirklich zusehenswert.
    Jodie Whittaker dagegen... ich könnte mittlerweile eine Liste an Schlechtem Acting von Jodie Whittaker anlegen. Das würde mich allerdings noch mehr ermüden, als ihr zuzuschauen (was ich persönlich wirklich schade finde: denn in der 1. Folge fand ich sie wirklich vielversprechend, und hatte mich gerade wegen ihr auf die Staffel gefreut)
    ...ich beschränke mich mal auf eine Anmerkung:


    "Mrs. Whittaker, Otto Waalkes hat angerufen - er möchte seinen Walk zurück!"

  • Nachdem ich die erste (und auch zweite) Folge der Staffel eigentlich noch recht gut fand, so freu ich mich zur Zeit überhaupt nicht mehr auf die nächste Folge. Die ersten drei hab ich noch gleich am Montag angesehen, jetzt muss ich mich am Freitag abend dazu zwingen mal reinzuschauen (und das nur mit einem halben Auge). Arachnids fand ich noch ziemlich, naja...witzig, aber - Stand Jetzt - gehts steil bergab. Jodie nervt und ist für mich als Doktor unglaubwürdig (ich fand Sie in Broadchurch echt gut - aber nach Capaldi geht die gar nicht).


    Ryan und Jaz machen den Eindruck als würden Sie kleinen Kindern auf KIKA die ethisch korrekte Welt erklären müssen....Graham allein reicht leider nicht, hätte er lieber ein paar Law and Order Folgen mehr gemacht.


    Schade das Tennant zwei Regenarationen gebraucht hat, sonst wäre Capaldi der letzte Doc gewesen und die Story hätte mit The doctor falls enden können....Doktor tot...Master tot....Cyberman fliegen ins Schwarze Loch...einfach Ende! Man hätte sich ja irgend ein Spin Off mit einem anderen Timelord für die nächsten 13 Inkarnationen einfallen lassen können, aber so...

  • @The Other,
    "noch einfacher: wir haben nicht gesehen wie sich die Doctreuse den Fes bestellt hat! Immerhin wissen wir ja nicht wie lange sie schon miteinander reisen", schreibst Du in Post 24. Leider hast Du nicht mitbekommen, dass "die Doctreuse" sehr klar gesagt hat, "I don't remember ordering anything", der Zeitraum zwischen "The Woman Who Fell To Earth" und "Kerblam" scheidet also aus.


    @Mythril,
    Du empfiehlst in Post 22 "die viel einfacherere Alternative: Der 11. Doktor hat den Fez einfach schon in der Vergangenheit bestellt, die Lieferung hat nur ein bisschen länger gedauert." Oder der 1. oder der 2. oder der 3. usw. Doctor. Nachdem River Song seinen Fez zerschossen hat, wird der 11. Doctor wohl von all seinen Inkarnationen die geringste Neigung verspürt haben, sich erneut eine derartige Kopfbedeckung zuzulegen.


    Kleines Problem, ein Doctor aus der Vergangenheit hätte für die Bestellung keine Zielkoordinaten angeben können. Er konnte ja unmöglich wissen, dass die Tardis ihn exakt zu diesem Zeitpunkt an genau diesen Ort des Universums bringen würde. Falls eine Zustellung auch ohne Zielkoordinaten möglich wäre, dann würden übrigens die Daleks die Technologie von Kerblam sofort übernehmen.


    Davros: "Ist es endlich gelungen, den Doctor zu exterminieren?"
    Dalek Supreme: "Wir konnten leider seinen Aufenthaltsort nicht ermitteln."
    Davros: "Dann schicken wir ihm ein Paket."


    @yttox,
    Du hättest mich beeindruckt, wenn Du die Bilder von Post 28 selbst aus den Episoden herausgesucht hättest. So bleibt leider nur, dass Du mit etwas angeben willst, was Du überhaupt nicht verstanden hast. Oder was willst Du uns damit beweisen, dass John Hurt einen Strahler vom Boden aufhebt und damit die Worte "No More" in die Wand brennt?


    Oder dass Matt Smith mit einer Signalpistole einen Gravity Globe abschießt. Oder dass David Tennant mit dem Revolver von Wilf eben nicht auf Rassilon oder den Master schießt, sondern den Link zerstört, durch den Gallifrey über der Erde erscheinen konnte. Oder dass er in "The Doctor's Daughter" mit der Waffe demonstriert, dass er als "the man who never would" niemals abdrücken würde.


    William Hartnell sagt in "Gunfighters" sehr deutlich, dass er Gewalt ablehnt, als ihm die Pistole von Doc Holliday aufgedrängt wird und selbstverständlich erschießt er damit niemanden. Und dafür, dass der Doctor in "A Town Called Mercy" etwas militanter auftritt, gibt uns Amy eine plausible Erklärung: "See, this is what happens when you travel alone for too long."


    Die Bildergalerie wirkt, als hätte es ein Troll zusammengestellt, der sich nur über Doctor Who lustig machen will und der von den moralischen Grundsätzen der Serie keine Ahnung hat und dem sie auch völlig egal sind.


    Deshalb fehlt bei den Bildern auch ausgerechnet das Beispiel, wo der Doctor tatsächlich am stärksten Out of Character gehandelt hat. Das ist, als er in "The Pandorica Opens" römische Soldaten rekrutiert und an sie Waffen der Cybermen verteilt.


    Ach, allmählich verstehe ich, was Du, yttox, uns mitteilen wolltest. Ryan darf losstürmen und auf die Roboter ballern, weil der Doctor sich ja selbst nicht an seine Regeln hält. Alles klar.


    Radioactive Man



    @Kaptain Knotter, "Unterhaltungswert" ist genau das richtige Stichwort und genau in dem Punkt liefern die Episoden von Staffel 11 das, was ich von ihnen erwarte. Zu den Logikfehlern kann ich sagen, dass es nach meinem Empfinden bei Moffat wesentlich schlimmer war. Aber der hatte das Talent, damit bei den Zuschauern immer durchzukommen.