Ja, ein extrem ausgelutschtes Thema,
ein Bekannter hat mir einen USB-Stick mit der "Westworld"-Serie gegeben und ich habe es mir erspart, es anzusehen, weil ich keinen neuen Aufguss durchdrehender Roboter brauche. Aber, fangen wir ganz vorsichtig mit eventuellen Logikproblemen an.
Bei den "Real Humans" haben die Menschen durchgesetzt, dass Waren, an deren Herstellung Hubots beteiligt sind, entsprechend gekennzeichnet werden müssen, damit die Leute die Möglichkeit haben, derartige Produkte dann nicht zu kaufen. Auf dem Planeten Kandoka gibt es eine Gewerkschaft, die durchgesetzt hat, dass 10% jeder Arbeit von Menschen erledigt werden muss. Nehmen wir mal wohlwollend an, dass diese Entscheidung, einen Teil der Arbeit zugunsten der Menschen nicht zu automatisieren, dann auch zur Folge hat, dass altmodische Fließbänder in der Art des 20. Jahrhunderts innerhalb der Anlage eingesetzt werden, während für die Auslieferung dagegen das Mittel der Teleportation zur Verfügung steht. Die widersprüchliche Technologie lässt sich also mehr oder weniger erklären.
Absurd dagegen ist die Begründung für die flackernden Lichter. Die Armee der Zustellbots braucht Teleportationsenergie, um die explosive Lieferung ans Ziel zu bringen. Aber die Zahl der umprogrammierten Bots ist nur ein Bruchteil der Zahl der Bots, die sowieso ständig durchs Universum teleportiert werden, sonst wäre deren Fehlen ja schon längst aufgefallen. Die Energie steht also sowieso immer ganz regulär zur Verfügung. Viel einfacher wäre es für Charlie daher gewesen, die Ziele für seine Speziallieferungen einfach ins System einzuspeisen und dann ganz normal auf dem vorgesehenen Weg ausführen zu lassen.
Wie ist diese Armee von Zustellbots überhaupt zustande gekommen? Charlie hat immer wieder einzelne Zustellbots unauffällig aus dem Alltagsbetrieb ausgegliedert und mit seinen präparierten Paketen bestücken lassen und sie dann dort unten im Basement nach und nach versammelt? Zusammen mit dem Paket hätten sie dann eigentlich auch immer schon ihre Dosis Teleportationsenergie erhalten müssen. Und woher kommt die explosive Verpackungsfolie? Naja, Charlie hat bestimmt einen 3D-Drucker entsprechend programmiert.
Der Tod von Kira war ein Unfall, niemand konnte vorhersehen, dass sie bei einem leeren Paket anfangen würde die Bubbles in der Folie aufzudrücken. Es ist für sie ein gewöhnliches Material, mit dem sie täglich arbeitet. Man hätte sie längst entlassen, wenn sie entsprechende Neigungen entwickelt hätte. Und, dass Charlie vorbeikommen und ihren Tod mit ansehen würde, war auch unmöglich vorherzusehen. Was war also war der Plan, sie in dem Raum da unten einzusperren?
Charlie hat sich ins System gehackt und das System versucht sich zu wehren und ruft den Doctor zu Hilfe. Warum wurden dann die Leute umgebracht? Den Teil verstehe ich noch nicht.
Sehr gut gefällt mir, dass diesmal nicht die Kapitalisten die Schurken sind. Nicht, weil Kapitalisten unschuldig wären, aber in einer Gesellschaft, wo jede Arbeit automatisiert werden kann, besteht überhaupt kein Grund mehr Menschen ausbeuten zu wollen. Den Menschen wird Arbeit als Beschäftigungstherapie gegeben. Die Regierung wird die Kosten übernehmen.
Sehr gut, falls es so gemeint war, die Verwendung der Namen Dan Cooper und Roger Wilco, der eine war Held einer Comic-Serie, der andere war Held der Space Quest Computerspiele.
Dilettantisch wirken die wirkungslosen Abwehrmaßnahmen gegen die Organics. Dilettantisch wirkt an dieser Stelle vor allem das Drehbuch.
Haben wir eine Moffat-Loop? Der Doctor wird im Anschluss an die Episode vermutlich in die Vergangenheit gehen und bei Kerblam einen Fez bestellen, damit der Computer seinen Hilferuf an den Doctor senden kann. Moffat-Feeling haben wir auf jeden Fall am Schluss, der Doctor redet so lange, bis die Zuschauer das Gefühl haben, dass die Story einen Sinn ergibt.
Der Anfang ist sehr gut gemacht. Die Spannung wird sehr gut aufgebaut. Allerdings habe ich von der ersten Sekunde, wo er mit Graham zusammenkam, gewusst, dass Charlie der Big Bad ist. Und ab dem Punkt funktioniert dann eben einiges nicht mehr. Insgesamt nicht schlecht, aber momentan doch wieder deutlich von einem sehr gut entfernt. Vermutlich muss ich mir die Episode noch ein weiteres Mal ansehen.
Radioactive Man
ps: Jemand holt aus einem Museum eine Diskette mit Windows 1.0 und versucht damit herauszufinden, mit welchem Virus sein Windows 10 infiziert wurde.