Ich will damit sagen, dass Chibnalls Änderungen nicht zur Steigerung der Qualität der Serie beigetragen haben, sondern genau das Gegenteil. Sachen, die gut liefen, wurden unnötig verändert, und das auf eine penetrante Art und Weise, die höchstens nocht von JNTs Faible für Fragezeichen getoppt wird. Anstatt sich revolutionären neuen Konzepten hinzugeben (wie ein Staffel voller Episoden ohne Handlung), sollte man vielleicht mal lieber einen Blick darauf richten, was die Serie in der Vergangenheit so erfolgreich gemacht hat (und da gab es ja durchaus einige Änderungen) und sich vielleicht mal darauf zurück besinnen. Warum wohl ist Keys of Marinus als Schnitzeljagd-Episode tausendmal spannender als The Ghost Monument? Warum ist das Thema Rassismus in Folgen der Letts-Ära wie The Silurians, The Ambassadors of Death, The Sea Devils oder Frontier in Space besser abgehandelt als in Rosa?
Und inwiefern ist das irgendwie widersprüchlich zu dem, was ich geschrieben haben?
Wenn der White Guardian jetzt eben als schwarze Frau auftreten will, tritt er eben als schwarze Frau auf. Wo ist das verkackte Problem? Solange die Schauspielerin die Sache gut macht, gibt es da meiner Meinung nach keins. Und wir setzen hier überhaupt erst einmal voraus, dass wir es überhaupt mit den Guardians zu tun haben, was bisher absolut noch nicht bestätigt ist.
Das Problem auf der Meta-Ebene mit Jodie als Doctor für mich(!) ist, dass sie daraus so eine große Sache gemacht haben, aber dann weder in-story noch auf der Meta-Ebene eine Begründung abgegeben haben, warum es notwendig war, den Doctor in eine Frau zu verwandeln.
Und ja, da gibt es einen Unterschied ob der Doctor oder einer der Guardians auf einmal das Geschlecht oder die Hautfarbe wechselt. In-Story weil der Doctor dies eigentlich nicht steuren können sollte, die Guardians wahrscheinlich schon. Viel wichtiger aber in der Realität: Der Doctor ist die Hauptfigur und wesentlich präsenter in der öffentlichen Wahrnehmung als eine Figur, die das letzte Mal vor 40 Jahren im Fernsehen auftrat. Letzteres ist alleine schon daher komplett inkonsequent. Ich habe bereits vorher erklärt, dass mein Problem damit, den Doctor in eine Frau zu verwandeln (so wie es geschehen ist), keinen Sinn gemacht hat, wenn es wirklich darum gegangen wäre, feministische Ziele zu verfolgen. Eines dieser Ziele ist es, mehr Charaktere aufzubauen, die ein anderes Bild von Männlichkeit vermitteln als der klassische Action- und Frauenheld. Der Doctor hat dies perfekt getan und der einzig, für mich, ersichtliche Grund ihn zu einer Frau zu machen, bleibt immer noch der, dass es hier am einfachsten ging - dank der Regeneration.