Naja, ich bin schon der Ansicht, dass es einer Serie nicht unbedingt schadet, wenn man zumindest die ein oder andere Figur sympathisch findet. Eine Serie bei der ich alle Charaktere furchtbar finden würde, wäre zumindest für mich nichts.
Es kann auch ein bewusstes Stilmittel sein, ebn um zu verhindern, eine bestimmte Identifikationsfigur zu etablieren. Viele, die Fassbinders Film Welt am Draht (ja, schon ein paar Jahre älter, aber immer noch lohnenswert) gesehen haben, haben bemängelt, dass die Personen alle so emotionslos und hölzern wirken. Ja, genau das sollen sie ja auch, aus einem guten Grund!
Du meinst zum Beispiel sowas wie filmische Umsetzung/Inszenierung, spannende Handlung oder Behandlung von Themen, die einen interessieren? Und ich weiß ja nicht, welche Version von Breaking Bad du gesehen hast, aber ich persönlich fand Walter White alles andere als sympathisch.
Genau. In gut geschriebenen Serien/Filmen bekommen Figuren bestimmte Eigenschaften, um beim Zuschauer bestimmte Emptionen hervorzurufen. Und eine Identifikationsfigur ist vielleicht klassisch, aber keinesfalls notwendig, vor allem, wenn ein emotionaler Abstand erzeugt werden soll. UInd natürlich ist Walter White alles andere als sympathisch. Bei der Krebsdiagnose hat man ja noch Mitleid. Aber spätestens da, wo er Pinkmans Freundin an ihrer eigenen Kotze krepieren lässt, sollte das mit der Sympathie vorbei sein. Und auch Skyler verspielt ihre Sympathiepunkte sehr schnell. Der einzige, den manm wohl als sympathisch bezeichnen kann, ist Henk Schrader.