Beiträge von Kaptain Knotter

    Und dann kam es. Dieses verdammte Ende. Ein sprechender Frosch, der aussieht, als wäre der im Jahre 2010 animiert worden. Ein Doctor, der diesem Frosch schwört, dass sie ewig Freunde sind. Ich denke mir nur... "Dieser Frosch lässt sich doch nicht SO EINFACH verarschen." Und dann glaubt der Frosch das. Oh... warte... Doctor meint das ernst? Wie bitte? Dieses absolut beschissene Ende hat eine gute Folge zerstört, sodass ich sie nur mit mittelmäßig bewerten kann.

    Kann ich mich nur anschließen. Und ich denke gerade daran, wie ich mich über das überbudhetiert animierte Stitch-Alien von neulich mockiert habe. DAS war animatorisch aber nun wirklich das andere Ende des Spektrums! Wenn man nur noch Budget übrig hat, um die Animation von einem Schüler-Praktikaten machen zu lassen... dann sollte man lieber ganz drauf verzichten, und stattdessen eine Handpuppe nehmen!

    Inklusive WTF-Moment mit der Froschszene (habe eigentlich noch auf den Kuss gewartet) Solch bekloppte Ideen liebe ich, und gehören für mich auch irgendwie zu Doctor Who.

    Und eigentlich würde ich Dir zustimmen. Denn genau das ist auch das, was mich an Doctor Who gefesselt hat: herrlich bekloppte, schräge Ideen.
    Wäre der Frosch unter RTDs Rige oder zu Moffats Zeiten gekommen, wäre er auch wirklich so vollkommen übertrieben bekloppt gewesen. Man hätte sich darüber aufregen können, wie over the top, wie bescheuert, wie kitschig, wie bescheuert, wie herrlich bekloppt es gewesen wäre - aber der Frosch wäre eben auch all das gewesen!
    Dieser Frosch dagegen ist einfach nur ein Frosch, der einfach nur ein Frosch ist, nichts mehr. Das hier ist mal wieder das Chibnall-typische Mitelmaß, nicht Fisch, nicht Fleisch. Nur ein Frosch. Ein langweiliger Frosch.


    Und warum war es ein Frosch? Weil in einer lang vorbereiten Exposition schon in der 1. Folge der Staffel die besondere Beziehung von Ryans Oma zu Fröschen aufgebaut wurde? Ja? ...nein, nicht? Was für eine Überraschung!
    Wahrscheinlich war der einzige Grund für den Frosch tatsächlich nur der, dass irgend ein Praktikant oder Animations-Student schon als Übung ein Frosch-Rig gebaut hatte, und es billiger war, das einfach zu benutzen. Da wird Graham noch schnell ein lumpiges Frosch-Kettchen mit einer lahmen, wuppdich-zusammengeschusterten Backstory angehängt - und fertig! Habemus Frosch.

    Dieses Pseudo Happy End, dass Judy jetzt einfach für eine höhere Menschen-Quote sorgen wird, finde ich sehr an den Haaren herbeigezogen und macht überhaupt keinen Sinn. Nach dem Anschlag eines Menschen sollte sich die ganze Situation doch sogar eher in die entgegengesetzte Richtung entwickeln, da Menschen ja eine potenzielle Gefahr darstellen.

    Und was lernen wir daraus?
    Richtig, Terrorismus führt zum gewünschten Ergebnis! ;)


    ...okay, das ist natürlich arg verpauschalisiert, nehmt mich mit dieser Schlussfolgerung bitte nicht 100% ernst, aber gerade bei dieser alles so banal simplifizierenden Staffel fällt es schon schwer, sich solche polemischen Vereinfachungen zu verzichten. Wie Chibnall Thematiken behandelt, reizt einen schon zu ziemlich simplem Methoden der Diskussion seiner thematisierten Inhalte.

    Apropos Schauspieler: Es gibt ein Wiedersehen mit einem alten Broadchurch-Bekannten, und zwar Julie Hesmondhalgh, eine der wenigen Lichtblicke jener letzten Staffel. Die Wandlungsfähigkeit die sie mit dieser Rolle hier an den Tag legt zeigt dass deutlich was auf den Kasten hat. Außerdem hat sie ein merkwürdiges Knautschgesicht, wirkt von Natur aus schrullig und dabei unverkrampft, kann in den richtigen Momenten Autorität an den Tag legen die man auf dem ersten Blick unterschätzen konnte... und und und.


    Hmmmmm. Könnte es etwa sein dass sie, schockschwerenot, die erheblich bessere weibliche Besetzung für eine gewisse Hauptfigur gewesen wäre? Ich habe mich seit dem Sehen dieser Folge ein paar Mal beim Gedankenspiel erwischt mir Julie Hesmondhalgh statt Jodie Whittaker in den vorangegangen Episoden vorzustellen - und.... Hmmmmmm....

    Das passiert mir schon die ganze Zeit! Wenn immer ich eine gute, britische Schauspielerin sehe, frage ich mich unwillkürlich, ob sie nicht einen besseren Doctor spielen würde als Jodie Whittaker!
    Das ist das traurige an der ganzen Angelegenheit: aus welchen Gründen auch immer man sich bei der BBC für den Schritt entschieden hat, den Doctor weiblich zu besetzen (und die vermeintlichen Gründe brauchen wir hier wohl nicht mehr zu diskutieren, dafür gibt es in diesem Forum bestimmt seitenweise andere Diskussionen zur Genüge ;) ), aber nachdem dieser Schritt gemacht war, wäre es das beste gewesen, mit einer wirklich guten Besetzung, sowohl der Hauptdarstellerin, als auch aller Nebendarsteller, und vor allem auch des gesamten restlichen Teams, Autoren und vor allem Showrunner mit eingeschlossen, dafür zu sorgen, dass die Staffel und damit der neue, weibliche Doctor so gut wie nur eben wird.
    Stattdessen eine Mischung aus mäßigen Autoren, einem einfallslosen Showrunner und einer Hauptbesetzungs-Rige, die bestenfalls als mittelmäßig bezeichnet werden kann (allen voran die Hauptfigur!)
    Hätte man wenigstes bei der Besetzung des Doctors eine wirklich einwandfreie Wahl getroffen, wäre der Rest zwar immer noch schädlich genug, man hätte aber zumindest argumentieren, dass es nicht am neuen Doctor lag, dass die Staffel abstinkt. So aber ist die schlechte Besetzung des Doctors sogar das erste, was einem in den Sinn kommt, und das ist natürlich keineswegs dazu hilfreich, die leider doch noch immer wieder aufkommende, fruchtlose Gender-Grundsatz-Diskussion ad acta legen zu können.



    Und: Ja! Julie Hesmondhalgh wäre definitiv ein viel besserer Doctor geworden! ;) (Man hätte nur ewig Schwierigkeiten, ihren Namen richtig auszusprechen oder zu schreiben (das würde Eccleston...Ecclestone endlich mal von Platz 1 dieser Problemliste verjagen! :D ))

    Denn ich glaube so wie Dir geht es hier vielen. Auch vor der aktuellen Staffel gab es immer wieder Episoden, die man nicht als geniale Meisterwerke feiern kann - dennoch waren sie unterhaltsam bis äußerst unterhaltsam. Jetzt bestimmen die Kritikpunkte den Blick auf die Episoden, anstatt sie realistisch mit anderen zu vergleichen, die vielleicht inhaltlich genauso mau oder noch mauer waren, man aber den Doctor lieber mochte als die Doctorin, bzw. die Entscheidung für eine Frau. Ich persönlich fand keine der aktuellen Episoden deutlich schlechter als die schlechtesten Episoden des Zehnten, Elften und Zwölften Doctors (dabei mag ich den Elften und Zwölften deutlich lieber als die Doctorin).

    Ich frage mich auch, ob diese Entwicklung bei mir auch überhaupt erst mit dieser Satffel einsetzte. Ich fand auch früher schon viele Folgen schlechter, und auch große Staffel-Teile waren früher schon dabei, die mich nicht mehr vom Hocker gerissen haben, aber diesen totalen Überdruss hatte ich vorher noch nicht, der hat wirklich erst jetzt mit der aktuellen Staffel eingesetzt. Kann natürlich gut sein, dass das eine Entwicklung war, die ihren spürbaren Höhepunkt jetzt erst erreicht hat, die sich aber vorher schon angebahnt hatte. Gerade in der letzten Staffel gab es eine ziemliche Durststrecke, und ich erinnere mich nur sehr gut daran, wie gering da z.T. schon meine Begeisterung und Neugier auf die neuen Folgen war. Aber zumindest gab es da noch interessante Charaktere und fantasievolle Einfälle, auch wenn es Einbrüche in beidem nach unten gab. Dadurch hat sich die Frustration nicht ganz so komplett ausbreiten können, weil immer noch ein Funke Hoffnung da war, denn man wusste ja, wenn es mies war, dass es auch besser geht.
    Und eben daran mangelt es der aktuellen Staffel.



    Mir kam bei der Szene durchaus der Gedanke, dass eine Regeneration doch perfekt wäre, um die Situation aufzulösen.

    Jody Whittaker taucht unter - und Kris Marshall taucht auf! :D


    Die Companions sind noch immer blass, da helfen auch keine unsubtil reingequetschten Mobbing-Geschichten. Seit Beginn der Staffel gibt es NULL Charakterentwicklung.

    Ich hatte gar nicht mehr in Erinnerung, irgendwo eine Mobbing-Szene gesehen zu haben... dann ist es mir wieder eingefallen: habe ich ja auch nicht. Mir wurde nur von einem Mobbing erzählt! Das übliche Show, don't tell à la Chibnall.


    Und, hat Ryan eigentlich mitbekommen, welcher Art das Interesse von King James an ihm war? Wenn ja, dann ist er sehr souverän damit umgegangen.

    So souverän, dass mir Ryan schon fast wieder out of character vorkam. Dass der so gewandt mit so einer Situation umgehen kann, das passt nicht zu diesem hohlen Brot, als das diesder Character sonst so etabliert wurde.
    ...was ein ziemlich schönes Beispiel für meine mittlerweile negative Voreingenommenheit ist: ich fand es nämlich eigentlich gar nicht schlecht, wie Ryan mit der Situation umging, einigermaßen gut geschrieben und verhältnismäßig gut gespielt - und trotzdem finde ich ganz unwillkürlich was negatives dran. Wenn einmal ein Haar in der Suppe ist... ||


    Eines muss man der Tardis-Fam/Gang/Crew/Bande/Meute lassen: sie haben fast schon gewusst, wie man Royalität adressiert - sie haben den König nur ein (!) mal mit dem unsäglichen "mate" angesprochen, das diese prolligen Dumpfbacken scheinbar nun mittlerweile für alles und jeden benutzen!

    Man hat bei den neuen Folgen immer wieder das Gefühl, dass die Handlung einfach nicht reicht, um eine dreiviertel Stunde zu füllen. Diesmal waren es der König und Mdme Hexenjägerin, die streckenweise immer wieder dasselbe aufsagen, wie die sprichwörtlichen Schallplatten mit Sprung. So schreibt man eindimensionale Charaktere. Trotz aller übrigen Charakterisierung bleibt einem von den Figuren nur im Gedächtnis, dass sie ein oder zwei Catchphrases haben, auf die sie immer wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder... zurück fallen.
    Man kann da zwar gut nachvollziehen, wie frustriert der Doctor ist, wenn sie einfach nicht mit ihren Argumenten bei den anderen durchkommt, weil die nur immer wieder den selben Sermon runterleiern, aber leider ist man als Zuschauer nach einer Weile davon genau so frustriert.


    Ich habe leider wirklich das blöde Gefühl, dass die Staffel gerade nichts mehr richtig machen kann, und zwar ganz subjektiv gesprochen. Wahrscheinlich geht es vielen anderen Fans ähnlich, aber ich kann und will jetzt nur von mir sprechen und nicht automatisch von mir auf andere schließen. An irgendeinem Punkt war ich von den vielen Negativa dieser Staffel so genervt, dass ich unwillkürlich danach suche und von vorne herein mit einer Negativ-Erwartungshaltung rein gehe - aber auch nicht mehr in der Art, dass ich positiv überrascht bin, wenn eine Folge einfach nur nicht schlecht ist, und ich bereit bin, Mittelmaß zu loben.
    Die Folge hier hätte dafür ein Beispiel sein können: ich finde sie nicht schlecht, ich finde sie aber auch nicht gut, und im Zweifelsfall zwischen den beiden Extremen gefangen, tendiere ich gerade ganz unwillkürlich dazu, die negativen Punkte stärker zu bewerten als die positiven.
    Mir gefielen z.B. das Acting des Doctor und der Companions diesmal besser als sonst, dafür hat mich das Acting von König James und Madme. Becka genervt. Was bleibt mir stärker im Gedächtnis? Die nervigen Nebendarsteller. Ich mochte atmosphärisch und erzählerisch das Geheimnis um die Schlamm-Monster, ich fand aber die Auflösung lahm, uninspiriert und mau inszeniert. Was bleibt? Genau, die laue Auflösung mit den Standard-Aliens.


    Ich würde es der Serie wirklich wünschen, dass das nur allein als Zuschauer mir so geht. Aber nach allem, was ich so mitbekomme, scheint die Serie derzeit ganz allgemein einen Fall in der Zuschauergunst zu erleben.
    Ich fände es schade, wenn das letztendlich noch darauf hinaus liefe, dass die Serie ein Ende erlebt. Auch wenn man natürlich argumentieren kann, die Serie lief sehr lange, sie hat auch schon mal eine längere Pause überstanden, usw. Ich fände es trotzdem schade.

    @Radioactiveman Ich kann dem mal wirklich nichts entgegen setzen, sehr gut! Deine Logikfehler-Anylyse trifft das aktuelle Problem ziemlich genau auf den Punkt: Chibnall schreibt seine Polts meistens sehr oberflächlich und nur ansatzweise durchdacht (ähnlich geht er mit seinen historischen recherchen vor), wenn man anfängt, sich etwas genauer mit der internen Logik der handlung auseinanderzusetzen, hält das alles nicht stand.

    Es gab eine große Botschaft.

    Haha, ich hatte zuerst "grobe Botschaft" gelesen! :D Das hätte auch gepasst. ;)
    Tatsächlich kann man große Botschaft auch negativ verstehen: zu groß, zu plakativ, mit dem Zaunpfahl und dem Holzhammer gleichzeitig.
    Gut, derlei unsubtile Botschaften sind bei DW nicht so selten, die gehören auch fast schon mit dazu. Es kommt halt auch immer darauf an, wie der Inhalt verp... okay, das verkneif ich mir... wie die Folge inszeniert wird. Wenn der Unterhaltungswert hoch genug ist, nimmt man inhaltliche Schwächen eher in Kauf. Und leider: genau daran krankt diese Staffel.


    Dabei finde ich diese Folge unter dem Aspekt Unterhaltungswert noch um einiges besser als die vorigen (was sie aber auch nicht unbedingt zu einer guten Folge macht), sie hat einige Längen, nimmt aber dann im letzten Drittel an Fahrt auf und erzeugt dann mMn zumindest so viel Spannung, dass man sich u.U. erst im Nachhinein fragt, was für einen Sinn das alles macht. (Beispielsweise, aber auch speziell die Fließband-Szene: spannend, mit viel Action und großen Schauwerten, aber was die Logik dahinter angeht, hat @Radioactiveman den Finger ziemlich genau auf die Wunde gelegt.)


    Das Acting der Companions ist diesmal auch größtenteils gut. Normalerweise hab ich schon eine Abneigung entwickelt, diesen Companion-Darstellern beim Schauspielen zuzusehen, diesmal waren sie, bis auf wenige Aussetzer, wirklich zusehenswert.
    Jodie Whittaker dagegen... ich könnte mittlerweile eine Liste an Schlechtem Acting von Jodie Whittaker anlegen. Das würde mich allerdings noch mehr ermüden, als ihr zuzuschauen (was ich persönlich wirklich schade finde: denn in der 1. Folge fand ich sie wirklich vielversprechend, und hatte mich gerade wegen ihr auf die Staffel gefreut)
    ...ich beschränke mich mal auf eine Anmerkung:


    "Mrs. Whittaker, Otto Waalkes hat angerufen - er möchte seinen Walk zurück!"

    Die RTD-Historicals hatten einfach das Problem, das jedemal ein Monster of the Week neben eine historische Figur gesetzt wurde. Und dann waren es auch noch meist Kreaturen aus der Folklore (Geister, Werwölfe, Hexen,...), die sich - welch' Überraschung! - als Aliens herausstellten.


    Vincent and the Doctor hatte für mich dasselbe Problem: das Ende der Folge war natürlich großartig, aber die Monsterjagd (ja, das deutliche Metapher geht mir ein) wirklich sinnlos.


    Da ist ein menschlicher Gegner schon mal ein Schritt nach vorne.

    Ein Schritt nach... vorne?! Ich weiß nicht, ob ich das als automatisch die richtige Richtung ansehen würde. Ich weiß, dass seit Jahren immer wieder nach Historicals in NewWho geschrien wird (hab ich auch! ;) ), als ob die der Weisheit letzter Schluss wären, denn:
    :14:Wenn NewWho erst mal ein richtiges Historical bringt, wird alles wieder gut! :14:
    Wenn (Quasi-)Historicals so daher kommen wie diese (oder eine spätere) Folge, dann sehe ich das überhaupt nicht so. Um ein gutes Historical zu haben, reicht es nicht aus, keine Aliens darin auftreten zu lassen - oder nur menschlich aussehende oder nur Aliens,

    Für ein gutes Historical gehört u.a. dazu, dass die historischen Ereignisse auch korrekt dargestellt sind und nicht so schlampig auf die Schnelle mal ganz oberflächlich recherchiert und vereinfacht dargestellt wie hier - viel wichtiger aber: die Handlung, die sich aus den historischen Ereignissen entwickelt, sollte selber spannend genug geschrieben sein und die Folge tragen, ohne dann doch noch einen halbherzig charakterisierten, eindimensionalen Standard-Bösewicht aus der Klischee-Kiste wie hier. (Oder noch schlimmer: s.o. (die Spoiler-Kiste))
    Wenn das nicht möglich ist, aus welchen Gründen auch immer, mangelndes Talent des Autors oder mangelndes Budget für den Autor, dann sehe ich es lieber, wenn sozialkritische Themen in ein nicht-historisches, fremdes Umfeld eingesponnen werden - nur habe ich bislang traurigerweise den Eindruck, das Chibnall dafür die Phantasie fehlt.

    Ich hätte nicht erwartet, dass ich nach nicht einmal 4 Folgen der neuen Staffel, Mark Gatiss vermisse.
    Ich bleibe dabei: Doctor Who funktioniert auch mit schlechten Drehbuchautoren gut. Allerdings nicht mit formelhaften, konservativen Produzenten.

    Allerdings. Das sollte man wirklich mal sagen. Seine Folgen haben sicherlich viele Mängel, aber eines kann man Mark Gatiss nicht vorwerfen: fehlende Phantasie!
    Und genau davon hätte ich in dieser mauen Staffel wirklich gerne sehr viel mehr!


    Was ich in Bezug auf "historische Ereignisse" besonders mau fand: die eigentlichen Ereignisse der Bürgerrechtsbewegung bekommen wir gar nicht zu sehen. Alles, was wir zu sehen bekommen, ist die Gang, die nebeneinander aufgereiht in der Tardis steht und sich das ganze auf der Glotze anschaut. Bad writing in Reinkultur! Man sollte Herrn Chibnall mal die Prinzipien von "show, don't tell" erklären.


    Ich frage mich allerdings, ob es sich dabei um den Time-Space Visualiser aus "The Chase" handelt. Das würde dem miesen Schluss zumindest noch ein paar winzige Pluspunkte für Fanservice hinzufügen... viel besser macht es das Ende allerdings auch nicht.


    Chibnalls Stärke scheint ja wirklich die Maxime "Tell, don't show" zu sein.


    Gut, die Umkehrung des "Show, don't tell"-Prinzips hat in gewisser Weise seinen traditionellen Platz in Doctor Who. Normalerweise ist es aber der Doctor, der dem ahnungslosen Companion erzählt, was Sache ist, bzw. was an dem Alien der Woche so besonders oder gefährlich oder besonders gefährlich ist. Damit hat man sich abgefunden, das ist zwar nach wie vor einfallslos, nach über fünf Jahrzehnten gehört das in der Serie allerdings einfach zum guten Ton, und zumindest Fans der Serie stören sich daran nicht (mehr ganz so oft ganz so stark... meistens... manchmal ;) )
    Diesmal ist es der Doctor, die sich von einem Wikipedia-Artikel erzählen lassen muss, was an dem Alien der Woche etc.pp. Das ist schon nicht mal mehr faules Schreiben, das ist direkt unverschämt. (Ich frage mich, ob ich mir die Mühe machen soll, mir selbst in die Tasche zu lügen, Chibnall hätte das extra eingebaut als böser Seitenhieb auf die mittlerweile überall übliche faule Wikipedia-Recherche... aber ich bin zu faul dazu.)


    Und jetzt hat er eine neue Variante eingeführt: "Show, don't show":
    Ein riesiges Raumschiff (das gaaanz toll aussieht, wir haben es am Anfang kurz von außen gesehen, nicht) wird mittels scifi-Interface durch gefährliches, unwegsames Gelände gesteuert - und was sehe wir von diesem dramatisch gefährlichen Manöver? Die Pilotin, die an das Interface angeschnallt ist und dramatisch tut. Ein bisschen Kameragewackel und -effekte und ein bisschen dramatisches Acting um sie herum. Von dem Raumschiff selbst: nichts!
    Hätte man weniger Geld für das CGI des knuffigen Alien-der-Woche ausgegeben, wäre vielleicht noch etwas Budget geblieben, um wenigstens ein paar Sekunden von der Außenansicht dieses Manövers zu zeigen! So bleibt diese Gefahrensituation relativ blutleer.
    Genauso gut hätte man auch einfach nur später davon erzählen können, das wäre auch nur wenig undramatischer gewesen!

    Es ist eigentlich nicht so die feine Art, einfach nur Likes zu verteilen bzw. einfach nur "Ich stimme dem Dude zu!" ;) zu posten, und sich dann wieder zu verkrümeln (vor allem, wenn man so lange schon nichts mehr gepostet hat), aber ich bin stark versucht, tatsächlich genau das zu machen!


    Ich steuere also doch noch ein paar eigene Gedanken bei (oder in Ermangelung das, was ich für eigene bzw. für Gedanken halte ;) :(


    Wieder mal, wie schon bei Rosa, werden die eigentlichen, großen historischen Ereignisse nicht wirklich gezeigt. Stattdessen ein Familiendrama, das die meiste Zeit nicht über die Gefährlichkeit eines Streits unter Brüdern hinaus geht, und das ein paar in die Geschichte eingepflanzte Aliens (die eigentlich NICHTS wesentliches zur Handlung beitragen) braucht, um Drama und Bedrohung auf einen Spannungs-Level zu heben, den die eigentlichen historischen Ereignisse allein viel eindrucksvoller hätten erzeugen können. Am Schluss ist alles, was man von dem großen Konflikt sieht, ein paar Reiter mit Gewehren.
    Das ist mehr als mau. Auch wenn sich diesmal die TARDIS-Crew wenigstens nicht entblödet, sich wie in Rosa das eigentliche historische Geschehen noch in der TARDIS auf dem großen Bildschirm anzuschauen. (Wie hieß noch mal der Zeit-Schau-Apparat in "The Chase"? Da war er wohl wieder.) Aber das ist auch wirklich nur wenig besser.
    Ich weiß, man versucht, durch kleinere, persönlichere Dramen und Geschichten dem eigentlichen, großen Bild etwas MEHR hinzuzufügen. Das scheitert mMn nach, man bekommt nach meinem Geschmack eher WENIGER.
    Der eigentliche historische Konflikt wird blutleer geschildert und ist kaum präsent. Man könnte argumentieren, dass zumindest alle britischen Zuschauer ihre eigene Geschichte gut genug kennen, dass man das alles nicht noch mal explizit zeigen muss - aber ist das so? Graham scheint mir in dieser Folge ein ziemlich guter Vertreter seiner zeitgenössischen Landsleute zu sein. Er reißt ins Indien dieser Zeitperiode und ist sich nicht mal bewusst, dass er mit seinem naiven "gutes, altes England" gerade in dieser Zeit da nicht besonders gut ankommen könnte!
    Selbst wenn Graham und sein ohnehin nicht besonders intelligenter, bzw, durch irgendeine Art von Bildung und intellektuellen Ballast belasteter Enkel keine Vorstellung über die historischen Ereignisse zu dieser Zeit haben, der Doctor müsste das auf jeden Fall wissen, und auch Yaz (gerade Yaz!) müsste eigentlich so weit über ihre Familienherkunft informiert sein, dass sie weiß, in was für ein Wespennest sie da sticht, wenn sie da mit zwei weißen (vermeintlichen) Briten auftaucht! Ihre Oma kann ja wohl nicht die einzige Informationsquelle gewesen sein, die ihr zur Verfügung gestanden hat, oder?


    Vielleicht liesse sich der Dude ja von einem Spin-Off über den Meddling Monk begeistern.

    Nach diesem ganzen halbherzigen Nicht-Eingreifen/Doch-Eingreifen in dieser Folge wäre zumindest eine Rückkehr des Monks wirklich eine ganz gute Idee. Das könnte den Doctor mal zwingen, zum Thema "Sich in die Geschichte einmischen" mal Stellung zu beziehen, anstatt das wie hier mal-so-mal-so zu handhaben, je nachdem, wie ihr gerade danach ist!


    Dass sie sich überhaupt so schnell überreden lässt, Yaz in die persönliche Geschichte ihrer Familie zurück zu bringen, ist schon arm genug. Jeder andere Doctor hätte da weitaus mehr Widerstand geleistet - klar, letzten Endes wäre es doch dazu gekommen, sonst hätte die Story nicht stattfinden können, aber muss das wirklich so simpel gestrickt sein?
    "Was bringt es, einen Kumpel mit ner Zeitmaschine zu haben, wenn man nicht mal eben in der zeit zurück kann, um die eigene Oma zu sehen, als sie noch jung war?" WTF!? Ich dachte, mir fällt das Gesicht in die Kaffeetasse, als ich das gehört habe! Da wird mal eben der Doctor auf das Äquivalent eines Kumpels reduziert, der ein Auto hat und man das ja mal ausnutzen kann, damit er einen in der Gegend herum chauffieren kann, wenn einem aus einer Laune heraus danach ist! (Und das überstrapazierte Wort "mate" löst bei mir mittlerweile wirklich eine sehr starke Abneigung aus!)
    Spätestens an dieser Stelle hätte aber jeder andere Doctor seinem rotznäsigen Companion ordentlich die Meinung gegeigt! Madame Doctor dagegen nölt ein bisschen hin und her und überzeugt sich nach ein paar Sätzen mehr oder weniger selbst, dass das doch eine gute Idee ist!! Man hat das Gefühl, dieser Doctor ist wirklich so charakterschwach, dass sie sich zu allem rumkriegen lässt, nur um nicht den Status "bester Kumpel" zu verlieren! Erbärmlich. Zeig mal ein bisschen Rückgrat, Doctor! Als ob sie Angst hat, dass ihre neuen besten Freunde nicht mehr zu Spielen kommen, wenn sie ein wenig Autorität zeigt! (Und nach allem, was man in der Staffel bislang gesehen hat, scheint das ja tatsächlich der Fall zu sein.)


    Und was Yaz Grund zu diesem Ausflug angeht... Rose hatte damals wenigstens eine echte Motivation, ihren Vater zu sehen. Yaz dagegen ist einfach nur neugierig, weil ihr die Omi auf der Geburtstagsfeier mit allen nervigen Familienmitgliedern um sie herum nichts erzählen will. Anstatt sich später einfach mal in einer ruhigen Minute mit ihr zusammen setzen und sie unter vier Augen zu fragen, ob sie ihr nicht vielleicht doch erzählen will, was damals vorgefallen ist, gibt es für Yaz nur die eine bequueme Sofort-Lösung: sie rennt sofort in die TARDIS! Wozu hat man denn schließlich 'nen Kumpel mit 'ner Zeitmaschine...
    Dabei hätte ihr die Oma möglicherweise in so einem ruhigen unter-vier-Augen-Gespräch tatsächlich mehr erzählt. Die Schluss-Szene impliziert das durchaus.


    "Dann guck's doch halt nicht!!" mag da der findige Mensch mit Einwand sagen. Und darauf erwidere ich "Tjahahah! So einfach ist das aber nicht! Ich habe GELD für einen Staffelpass gezahlt, also wird das jetzt auch geguckt. Und wenn es das LETZTE ist." Also muß ich da jetzt durch.

    Geht mir leider genau so. Allerdings bin ich mittlerweile stark versucht, auf das Geld zu pfeifen. Ich bin ohnehin schon lange nicht mehr so scharf auf die Serie, dass ich es kaum erwarten kann, die neueste Folge zu sehen. Dass ich ermogelte Wege finde, die Folge in einem hakeligen Stream zur Original-Ausstrahlung zu sehen und mich darauf schon Tage vorher freue wie bekloppt, ist bei mir persönlich schon lange Geschichte.
    Dass ich jede Folge so schnell anschaue, wie iTunes sie mir zur Verfügung stellt, das ergibt sich auch gerade von selbst.
    Diese Folge habe ich abgebrochen, als Yaz ihre junge Oma umarmt, jede Menge Stuss redet (in einem unerträglichen, vernuschelten Dialekt! Ich verstehe langsam das ärgerliche "Deppen"-Vorurteil, das in GB gegenüber Nord-Briten herrscht!) und der Doctor einfach nur daneben steht und zuschaut. Da hatte ich schon die Nase voll. Es hat eine Woche gedauert, bis ich mich dazu durchringen konnte, mir den Rest der Folge auch noch anzuschauen, und gerade jetzt habe ich kaum mehr Lust, mir weitere Folgen anzuschauen, egal, wie viel ich dafür bezahlt habe. Wenn sich diese Staffel weiter so enttäuschend entwickelt, werde ich in Zukunft ganz bestimmt kein Geld mehr dafür ausgeben, egal, wie neugierig ich bin. Da kann ich ohne große innere Qual warten, bis Netflix die aktuelle Staffel im Programm hat oder bis die Stadtbücherei die DVD anschafft.

    Tut mir leid, ich habe vergessen, Euch zu informieren: weil ich momentan aus verschiedenen Gründen verhindert bin, hat jemand anders die Organisation des Kölner Stammtischs übernommen, dh. das läuft zZt. komplett über die Stammtisch-Facebook-Gruppe:


    https://www.facebook.com/groups/733425553519543/


    Ich bin wahrscheinlich ab November wieder dafür zuständig, würde mir aber langsam auch wünschen, ich könnte das ganze Procedere zum Terminfinden und - Ankündigen der Einfachheit halber auch auf Facebook beschränken.

    Donnerstag ist der Stammisch - wenn Ihr Euch noch entscheiden habt zu kommen und das noch nicht in der Facebook-Veranstaltung angeklickt habt, sagt mir Bescheid, entweder in der FB-Veranstalung (link s. oben) oder hier (in der Hoffnung, dass ich auch jeden Tag dran denke, ins Forum zu schauen. ;) )


    Die Reservierungs-Personenzahl geht ja auch noch relativ kurzfristig - gut, vielleicht nicht zehn Minuten vorher, aber auch das wäre kein so riesiges Problem: für eine/n mehr ist immer Platz, da rückt man halt ein bisschen zusammen. Wir haben auch schon mal einen schönen Stammtisch zu acht an einem Vierer-Tisch gemacht! ;)