Ich bin nach dem eigentlich guten Auftakt "Dark Water" nun doch ziemlich enttäuscht. Die Atmosphäre der Folge mochte ich zwar, und auch mehrere kleine Elemente waren sehr schön (Osgood hoffentlich endgültig weg, das Portrait des Brigs im Flugzeug, und der Schluss, als der Doctor und Clara sich gegenseitig anlügen). Aber die Handlung war dann doch sehr unbefriedigend.
Tatsächlich haben mir vor allem einige grundsätzliche Aspekte die Folge verhagelt, die sehr nach "Lazy writing" aussehen und über die ich nicht so einfach hinwegsehen konnte.
Zum Beispiel: Dass man den Geist sterbender Personen in einen "Gallifreyan Harddrive" hochladen kann, kann ich noch akzeptieren. "Time Lord Technology" und so, meinetwegen. Auch, dass man diesen Geist dann dazu verwenden kann, um einen Cyberman draus zu machen, geht mit viel gutem Willen gerade noch so durch. Dass man dann aber wirklich Tote wiederauferstehen lassen kann, ging mir zu weit. Der kleine Junge, den Danny zurückgeschickt hat insbesondere - müsste der Körper nach mehreren Monaten oder vielleicht sogar Jahren im Grab nicht schon ziemlich verrottet sein? On the plus side: Danny ist nicht selbst zurückgekommen (obwohl sein Körper im Vergleich zu dem des Jungen wahrscheinlich noch halbwegs brauchbar gewesen wäre). Fand ich gut, hat der Folge etwas mehr Tiefe gegeben.
Oder auch, dass praktischerweise ausgerechnet bei Danny und dem Brigadier der Inhibitor nicht funktioniert hat. Man kann sich sicher eine Erklärung zusammenpopeln, aber es riecht doch sehr danach, dass die Erklärung einfach lautet: Weil Moffat das so für seinen Plot gebraucht hat. Bloss nicht drüber nachdenken.
Ansonsten: Missy war zwar ganz OK, hat mich aber nicht vom Hocker gehauen. Der Plan, die Cybermen-Armee aufzustellen, um dem Doctor den Spiegel vorzuhalten, war zwar meines Erachtens unverhältnismässig kompliziert und ein bisschen dämlich, aber das geht in Ordnung. Komplizierte und etwas dämliche Pläne hatten wir beim Master ja schon öfters. Schön fand ich dann auch die Erkenntnis des Doctors, dass er kein guter und kein schlechter Mann ist, sondern "An idiot with a box." Das passt.
Insgesamt also ein recht durchwachsener Eindruck. Schade, besonders weil die Staffel insgesamt ein ziemlich hohes Niveau hatte.