Uh-oh, jetzt aber schnell den letzten Rest Senf zu dieser Staffel zugeben, bevor die neuen Folgen kommen... Also überspring ich die letzten Seiten doch lieber, sonst gehen nochmal zwei Wochen ins Land...
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Der kaputte Fixpunkt mit seiner chaotischen Mischung ist lustig anzusehen. Der Rückblick auf die Informationssuche gefällt mir ebenfalls - die richtige Trophäe sagt mehr als tausend Worte, Doriums Kopf ist für einige Lacher gut, und der Tod des Brigadiers ist sehr schön in die Geschichte eingebunden. Das versteht der Doktor also darunter, wenn er zu Craig sagt, dass er es nicht mehr aufschieben kann
- rumtrödeln kann er noch genau so gut wie beim letzten Mal. Es gibt ja noch sooo viel Schönes zu tun bis "morgen"... doch Freunde überleben gehört bekanntermaßen nicht dazu.
Aber vor der stillen Bande habe ich irgendwie den Respekt verloren. Da hat Madame Kovarian in der vorherigen Folge noch groß damit angegeben, dass Klein Melody ihnen nie wirklich entwischt ist, sie wusste offenbar auch, dass die sich inzwischen in die Zielperson verguckt hat ("Tick-tock, and all too soon, your love will surely die")... Und dann machen die sich nichtmal die Mühe, die Hirnwäsche zu überprüfen und aufzufrischen? Eine Art Schläferbefehl wäre auch sehr schick gewesen, aber stattdessen sieht alles danach aus, dass sie River einfach nur gepackt und, so wie sie gerade war, in den Anzug gestopft haben. Okay, der scheint immerhin ein bisschen Kontrolle über sie zu haben, aber offensichtlich nicht genug, wenn sie so einfach daneben schießen kann. Und in diesem Zustand lassen sie sie auf ihren schönen Fixpunkt los, obwohl sie über Zeitreisentechnologie verfügen und in Ruhe für optimale Bedingungen sorgen könnten?
Wie blöd kann man sein? 
So wie es aussieht, war die Explosion der TARDIS in der fünften Staffel also auch nicht beabsichtigt, der angerichtete Schaden war schließlich in beiden Situationen ähnlich und passt nicht dazu, dass sie sich laut Dorium als Hüter der Geschichte bezeichnen. Und zufällig hing da auch (schon / wieder?) der hausgemachte Störfaktor mit drin... Heh, kein Wunder, dass die zuständige Projektleiterin gegrillt wird.
Mich wundert aber, dass die Silents nicht früher beschlossen haben, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Wenn der Doktor sich nicht merken kann, ob er ihnen in die Arme gelaufen ist, könnten sie ihm doch gemütlich irgendwo auflauern und ihn dann unter Strom setzen - Thema erledigt, Trenzalore abgewehrt. Andererseits... bisher ist ja streng genommen noch nicht ausgeschlossen, dass die wahren Pläne des Ordens doch ganz anders sind als das, was sie ihren Eyedrive-Lakaien erzählen oder sonstwie durchsickern lassen.
Naja, mal abwarten, was dazu noch rauskommt. Selbst wenn es tatsächlich nur eine Versagertruppe ist, ist es immer noch nett zu sehen, wie eine gruselige Bedrohung auf die nicht vorhandene Nase fällt.
Ach ja, und die liebe Tante Kovarian möchte übrigens gerne gerettet werden. Von dem Mädel, das plötzlich geschockt in einer Kapsel aufwachen durfte und dem das Baby durch die Finger geflossen ist. Und das gerade eben mit dem Maschinengewehr ihre Chefs niedergemäht hat. Pffffffwahahaha - der war gut. 
Die Botschaft, dass der Doktor genug Verbündete hat, ist an sich okay, aber die Art, wie River diese rüberbringt, fand ich etwas zu dick aufgetragen. Och ja, alle lieben ihn und sie liebt ihn noch so viel mehr als das ganze Universum zusammen
. Na gut, damit sie endlich Ruhe gibt, kriegt sie ihre Schnellhochzeit - die in ihrer Schlichtheit doch wieder ganz nett war - und darf dann die Zeit wieder ganz dramatisch heile knutschen.
Mit dem Tesselecta hätte ich übrigens nicht gerechnet, wenn ich nicht vorher in einen Spoiler gerannt wäre. So künstlich, wie das Ding durch Berlin gestakst ist, hätte ich dem nie zugetraut, dass es einen überzeugenden Doktor hinkriegt, aber wenn ein hochmotivierter Time Lord daran herumbasteln darf, sieht die Sache natürlich anders aus.
Die ruhige Gartenszene zum Schluss fand ich schön, wurde ja höchste Zeit, dass die Familie mal in Ruhe ein bisschen Zeit mit einander verbringen darf.
Zum Schluss noch meine Gedanken zur ältesten Frage...
Einerseits ist es beruhigend zu wissen, dass das große Mysterium der Serie auf gar keinen Fall gelöst werden darf, aber irgendwie kann ich mir momentan auch schwer vorstellen, was an der Antwort so furchtbar gefährlich sein soll. Erstmal müsste dann an seinem Namen/Titel/Rang/Seriennummer/wasauchimmer eine Information dranhängen, die einerseits auch für nicht-Gallifreyaner einen Sinn ergibt (irgendwie denke ich jetzt an Babylon 5 und den Grund, wieso Vorlonen sich in ihren Anzügen verstecken) und andererseits auch von jemandem gehört werden muss, der etwas damit anstellen kann.
Aber was bitteschön sollte jemand damit noch anstellen wollen? In den letzten Jahren hätte Davros beinahe die Realität zerstört, die Time Lords hätten beinahe die Zeit zerstört, die Explosion der TARDIS hätte nach Aussage der versammelten Feinde alle Realitäten zerstört, River hätte hier beinahe schon wieder Zeit und Realität zerstört... Damals in Logopolis hat der Master beinahe das ganze Universum zerstört...
Man kann also offensichtlich schon mehr als genug Schaden anrichten, ohne dass die Identität des Doktors irgendeine Rolle spielt.
Aber gut, wenn Moffat die Sache immerhin schon so lange plant (siehe Reinettes Feststellung), dann hoff ich mal, dass er auch eine halbwegs sinnvolle Auflösung im Kopf hat. Wenn der gemeine Zuschauer selber darauf kommen könnte, wäre es ja auch wieder langweilig.
Damit wäre ich bei der Benotung - ein paar Abzüge gibt es für die Schusseligkeit der Silence und den Schmalz auf der Pyramidenspitze, aber sonst hat mir die Folge echt gefallen. Ein paar Fragen geklärt, genug übrig, damit es spannend bleibt, und insgesamt unterhaltsam gemacht.
Somit bekommt sie ein "gut".