Tss, Barbara... kaum angekommen, wird sie schon zum Grabräuber und grabbelt alles an.
Von der restlichen Kultur kann sie auch nicht die Pfoten lassen, sondern muss gleich mal die gesamte Gesellschaft umkrempeln, damit nur der Teil übrig bleibt, der ihr gefällt. Und deswegen wird dem armen Kerl sein ehrenwerter Opfertod verweigert... "Gut gemeint" ist leider nicht automatisch "gut".
Dafür hat mir der Kontrast zwischen ihrem souveränen Auftreten nach außen hin und der überforderten Reaktion im Geheimen gut gefallen. Auch wie sie Ian rettet stand ihr viel besser als das Gekreische, mit dem sie mir in den ersten Serials aufgefallen ist. Etwas blöd fand ich nur, dass sie Tlotoxl gegenüber gesteht, aber schließlich hatte er sich schon längst seine Meinung gebildet und es gab keine Zeugen, worauf sie ihn nochmal deutlich hingewiesen hat.
Der Opa wird währenddessen zu den anderen alten Leuten abgeschoben und lässt seinen Charme spielen, um mehr über die Türkonstruktion zu erfahren. Komischer Zufall, dass ausgerechnet Ixta der Architektensohn ist, aber andererseits bleibt das Drehbuch dadurch übersichtlich. Außerdem ergibt sich so die nette Verstrickung mit dem Duell.
Dass Ian so ein toller Kämpfer ist, hat mich leicht überrascht, aber warum sollte ein Lehrer nicht sportlich sein dürfen. Ich wüsste zwar nicht, woher er den Daumentrick hat, im Endeffekt stört es aber auch nicht.
Erkenntnisse zur Architektur gibt es hierbei leider nicht, aber dafür hat jemand bei der Informantin genug Eindruck hinterlassen, dass sie ihm den Kakao unterjubelt. Oops... Irgendwie lässt sich das junge Doktorchen sehr leicht von den Azteken manipulieren.
Aber halb so wild, schließlich scheint er Cameca ja zu mögen und sie erweist gerade zum Schluss als hilfreiche Verbündete.
Betrug, Mordkomplotte und Intrigen funktionieren in jeder Zeitepoche. Entsprechend viel Spaß macht es, Tlotoxl beim eifrigen Planen zuzusehen - oder umgekehrt, wenn ein Totgeglaubter plötzlich hinter dem steht, der gerade mit seiner Tat angibt...
Zu guter Letzt gibt es noch ein bisschen Physikunterricht zum Thema Flaschenzug, dann können die Störenfriede endlich fliehen und Tlotoxl darf endlich in Ruhe weiteropfern.
Insgesamt eine sehr schöne Folge. Jede Figur hatte eine passende Aufgabe, das Verhältnis von Handlung und Länge war genau richtig, und die Atmosphäre ist ebenfalls gelungen - inklusive niedlicher 60er-Filmtechnik mit Stoffkulisse und rein akustischer Menschenmenge.
Die Folge bekommt ein "super" von mir.