Beiträge von Chöner Pernhard

    Für mich war das eine einzige Talfahrt. Es fing vielversprechend an - nicht inhaltlich, aber ich hatte schon das Gefühl, dass die Macher dahinter etwas Wollen. Nur dann hat sich immer mehr gezeigt, dass die vielleicht ja wollen, aber nicht können. Handwerklich ist der Staffel-Arc auf jeden Fall eine mittlere Katastrophe gewesen. Die Autoren schienen nie so richtig zu wissen, was für eine Geschichte sie eigentlich erzählen wollen. Klingonenkrieg ? Doppelagentenstory ? Paralleluniversums-Mindfuck ? Mit jeder Folge irrlichterte die verfilmte Fanfiction in eine andere Richtung, und schlimmer noch - sehr viel von dem, was da erzählt wurde, hatte hintenraus null relevanz. Bestes Beispiel - Folge 13; da heißt es am Ende, dass alle Pilze tot sind, auch die auf dem Schiff. SCHOCK ! Und nur eine Woche später werden per CGI-Montage die ollen Warptrüffel innerhalb einer Minute zurückgeholt. So als hätte man allen Autoren gesagt "Schreibt ruhig irgendwelche schockierenden Wendungen ins Script. Der Autor, der nach Euch kommt, biegt das dann schon wieder irgendwie hin - oder treibt einfach die nächste Plottwist-Sau durchs Dorf, damit der Zuschauer gar nicht länger über die Folge davor nachdenkt." Dazu sind auch die Dialoge oftmals sehr hölzern gewesen, sowie die Schauspielleistung einiger Akteure. Immer die selben großen Augen, wenn Frau Burnham wahlweise erschrocken, überrascht oder wütend ist. Und wenn sie dann mit ihrem Ex-Lover in einem Raum steht; er sagt etwas und geht einen Schritt nach vorn, sie sagt daraufhin nichts und geht einen Schritt nach hinten - dann hatte ich eher das Gefühl, ich schaue eine gescriptete Cutscene aus einem neumodischen Computerspiel. Wobei in Folge 14, in der diese Szene zu sehen ist, wenigstens mal kurz das Potential zu erahnen war, das die Serie gehabt hätte, wenn die Autoren nicht so sehr damit beschäftigt gewesen wären, sich Gaga-Actionsequenzen und Gaga-Storywendungen am laufenden Band auszudenken. Immerhin, die Staffel endete nun so, wie sie gelebt hat - als schlechter Witz ! Ist denen auf den letzten Metern das Geld ausgegangen, dass es nur noch für einen dunklen Hinterhof als Hauptkulisse gereicht hat ? Und die letzte Szene sollte wohl für einen massiven Internet-WTF-Hype sorgen. Ich fand das eher sehr peinlich an anbiedernd. Aber ich bin auch durch mit Discovery. Da gibt es genug bessere Serien, die ich mir stattdessen anschauen kann. Staffel 2 guck ich vielleicht irgendwann mal, wenn sie in ein paar Jahren auf Tele 5 läuft. Eher nicht.

    Da kann ich mich dir eigentlich voll anschließen. Ich möchte nur anmerken, dass auch die Cutscenes in neumodischen Computerspielen teilweise besser gespielt und überzeugender abgeliefert sind, als das, was uns Discovery hier in den Stream gekotzt hat.

    Wenn man mal die versuchten Ansätze Richtung Romanze streicht, ist Martha für mich zwar kein toller, aber immerhin ein recht solider Companion und damit schon meilenweit vor den anderen Gestalten aus der Tennant-Ära. Und wenn ich mich für das Anschauen einer Staffel dieser Zeit entscheiden müsste, wäre es wohl (trotz "Last of the Time Lords") immernoch die dritte.

    Ich bereue es auch nicht, chronologisch vorgegangen zu sein - Hartnells Doctor kann ich mir auch jederzeit wieder anschauen. Und wenn Ian und Barbara dabei sind, geht mir das Herz auf. "You never forget your first doctor" und so. ;)

    Die Recons hab ich mittlerweile nicht alle, aber zumindest zum guten Teil nachgeholt. Die kann ich auch jetzt sehr gut anschauen, aber ich glaube, hätte ich das beim ersten Anlauf versucht, hätte mir das das Genick gebrochen. :D Man weiß sie, denke ich, mehr zu schätzen, wenn man vertrauter mit der Serie ist.

    Ich hab auch mit Hartnell angefangen. Das war etwa 2009. Ich hatte gerade "Logan's Run" geschaut und danach ein bisschen zu Science Fiction der 70er recherchiert. Dabei bin ich irgendwann auf den Doctor gestoßen, dachte mir, dass eine Serie mit so vielen Folgen und geglückter Wiederbelebung ja irgendwas haben muss und ich da mal reinschauen sollte. Die Recons hab ich damals aber erstmal ausgelassen und bei Troughton war ich dann, trotz tollem Doctor, irgendwann doch recht frustriert wegen des vielen fehlenden Materials und hätte fast nicht mehr weitergeschaut. Hab mich zum Glück anders entschieden und bei Pertwee hatte mich die Serie dann endgültig.

    Also ich denke, mir hat mein Zivildienst für meine soziale Kompetenz und meinen Blick auf die Welt sehr viel gebracht und ich hätte wahrscheinlich keinen freiwilligen Dienst gemacht. Ich würde es daher schon gut finden, wenn jeder mal für ein paar Monate in so etwas reinschnuppern müsste, auch wenn man sich zunächst nicht vorstellen kann, dass einem das was bringt. Ich denke nämlich, das tut es.

    Ist in dem speziellen Fall natürlich schade, aber wahrscheinlich wirklich sinnvoll.

    Die Alternative wäre, jedem Doctor einen Balken in einer eigenen Zeile zu geben, damit sich die Balken nicht überlappen - sprich, wir hätten 11 zusätzliche Balken im Whometer. Ich glaube nicht, dass das jemand möchte. ;)

    Ich würde jetzt auch nicht wirklich ganz so extrem mit dem Minutenzählen anfangen. Das ginge wohl ein wenig zu weit. Was macht man denn dann z.B. mit Episoden, in denen der Doctor-Darsteller nicht auftratt, weil er eine Woche Urlaub hatte? (Passierte zu Hartnell- und Throughton-Zeiten ja hin und wieder mal.)
    Da würde man sich ja einen Wolf erbsenzählen! ;)

    Ein guter Mittelweg wäre wohl der Beste.

    Das wäre auch wirklich übertrieben und ein Mehraufwand, der vom Nutzen nicht gerechtfertigt wird. Die Doctor-Balken stellen halt die Ära des amtierenden Doctors da, nicht seine exakte Screentime. Ich werde mir auch für Multi-Doctor-Folgen nicht extra etwas überlegen - "Three Doctors" zählt zum dritten, "Five Doctors" zum fünften Doctor und so weiter. Dabei fällt halt z.B. Paules Auftritt zum Jubiläum unter den Tisch und wird dem elften angerechnet, aber das muss man hinnehmen, weil das sonst alles unübersichtlich wird.

    Die Grafik kenne ich auch, aber die habe ich nicht als Quelle genutzt. Ich weiß auch nicht so ganz, woher die ihre Daten haben, so wirklich erschließt sich mir das nicht. Haben die wirklich für jede einzelne Folge nachgeprüft, wie lange der Doctor im Bild ist? Irgendwie bezweifle ich das. ;)
    Ich habe meine Minutenangaben aus der englischen Wikipedia und/oder Tardis Data Core. Beim Film habe ich mich für die längere US-Fassung entschieden, wobei das aber sowieso keinen großen Unterschied für die Darstellung im Whometer macht.

    Edit:
    Kleines Update, es ist jetzt auch eine einzeilige Darstellung möglich.

    In dem Zusammenhang kommen mir die Balken von Tennant und Smith unglaublich groß vor - kommt das durch die ganzen Specials? Denn wenn man 13 Folgen mit doppelter Laufzeit zugrunde legt, dürfte es im Vergleichzu den etwa 40 Folgen pro Staffel bei Hartnell und Troughton nur etwa 2/3 davon sein, wenn man jeweils drei Staffeln veranschlagt. Die Balken sehen aber fast genauso lang aus.

    Ich habe mal ein kleines Skript gebastelt, dass die summierten Längen der Stories pro Doktor ausgibt:
    http://vornam.net/newmeter/screentime.php

    Man sieht hier, Tennant ist mit 40 Stunden gar nicht so weit hinter Hartnell mit 55 Stunden. Der Tennant-Balken (nicht das, was die Fangörls sich jetzt vorstellen) gewinnt natürlich noch ein paar Pixel durch die Abstände zwischen Staffeln und Specials. Es könnte jetzt höchstens sein, dass meine zugrundeliegenden Daten falsch sind, aber das denke ich eigentlich nicht. Zumindest nicht in auffälligem Ausmaß.

    Zum Vergleich auch nochmal nur Hartnells und Tennants Folgen: