Nur habe ich das nicht getan. Ich habe direkt darauf hingewiesen, dass ich die Entscheidung als nichts weiter als Marketingkalkül ansehen und mich dies ankotzt. Und ein Teil dieses Kalküls ist es eine gewissen Gruppe von Möchtegernfeministinnen anzusprechen, die tatsächlich glauben, Gleichberechtigung kann so erreicht werden. Warst du auch einer von den Leuten, die Leute wie mich als Sexisten abgestempelt haben, weil wir Bernie Sanders und nicht Hillary Clinton wollten? Dem liegt nämlich der gleiche, unsinnige Gedanke zu Grunde, dass du, sobald du in irgendeinem Feld gegen eine Frau bist, egal wie gut du begründen kannst warum du dagegen bist (und gerade im Falle von Clinton war es nicht, dass sie eine Frau ist, sondern wer diese Frau ist), bist du ein Sexist. Das ist Schwachsinn.
Um mal ein anderes Beispiel zu nennen: Ich war gegen das Casting von Scarlett Johansson in Ghost in the Shell. Nicht weil ich es als rassistisch ansah, sondern weil es genauso wie hier ein blödes Marketingtool war. Johnasson ist derzeit die Schauspielerin, deren Filme am meisten Asche an der Kinokasse einspielen, also wird sie gecastet, ob es passt oder nicht. Und genauso ist es hier. Seit Wochen war immer wieder zu hören, dass Chibendale die Serie wieder genauso erfolgreich machen soll wie gegen Ende von RTD/Tennant, und sei es mit der Brechstange. Einen weiblichen Doctor zu casten schreit nach Brechstange und Kalkül auf einen Schockeffekt. Und das kann eigentlich nur nach hinten losgehen. Darauf hinzuweisen, seinen Unmut darüber Luft zu machen und vor den möglichen negativen Konsequenzen zu warnen ist kein Sexismus, es ist Realismus.
@The Other Es geht mir eher darum, dass so ein Charakter, der ähnlich ist wie Holmes oder auf Holmes basiert auch als Frau funktioniert. In der Welt der Fiktion wimmelt es von Figuren, die auf Holmes basieren, auch weiblichen. Und ich hätte nichts dagegen, wenn wir eine weibliche Figur bekommen würde, die eher in die Richtung von House geht und auch die negativen Seiten von Holmes aufgreift und nicht nur den Umstand, dass er ein nicht immer gesellschaftsreifes Genie ist.