Zghuk:
Ich finde es schwierig in der Form wie es dargestellt wurde Spannung aus der Szene zu ziehen.
Das heißt natürlich war es ein kurzer Schockmoment als Clara im Griff des Engels gefangen war.
Auch weil es an andere, vergleichbare Szene gegeben hat. Nur ist die Auflösung sanft gesagt schwierig.
Die Idee mit dem Stoff ist nicht unbedingt schlecht, allerdings hält der Engel sie an der Fußfessel und sie trägt dünne Strumpfhosen. Selbst wenn die Klamotten eigentlich nicht vorhanden sind bewegt sich der Spielraum allenfalls im Millimeterbereich. Das heißt die Auflösung ist letztendlich weniger spannend, meines Erachtens, als unglaubwürdig bzw. einer Deus Ex Machina gleich.
Dementsprechend geht es in der Szene weiter. Der Doktor und Clara sind offenbar von Engeln umzingelt, es schneit weshalb es schwierig bis unmöglich ist die Augen offen zu halten, wie auch dargestellt wird. An dieser Stelle hätte ich mir eine spannende, nachvollziehbare Idee gewünscht wie sie aus dieser Situation heraus kommen. Stattdessen laufen sie fort, obwohl die Engel an sich sehr schnell sind und als sie in der kleinen Stadt ankommen werden die Engel einfach vergessen. Sie sind nicht mehr relevant und es wird nur noch einer bei der Szene mit dem Spiegel gezeigt.
Ich persönlich finde die Vergleiche zum Herr der Ringe weniger passend, aber ich mag versuchen es einmal mit dem Hobbit zu probieren.
Man hat dort die Herausforderung das den Zwergen und Bilbo die Pferde von Trollen gestohlen werden. Sie versuchen diese wieder zu erhalten und schließlich kommt es zu einer Situation in der ein Teil der Zwerge auf dem Spieß sind und alles dramatisch aussieht. Hier wird gezeigt wie Bilbo es schafft sie eine Weile hin zu halten, wie Gandalf auftaucht und den Stein zerschlägt und wie sich die Zwerge befreien. Man geht bei der Szene nicht hin und hat unvermittelt alle Zwerge befreit die samt ihrer Ponies wegreiten.
Das heißt mir fehlt der Moment zwischen dem Spannungsaufbau und der Spannungslösung. Wobei es gerade in dem Fall der Engel auch keine Erzählstimme bzw. kein Voice-over gibt.
Allgemein habe ich auch kein Problem mit Voice-Overn oder Erzählungen.
Tatsächlich mag ich dieses Stilmittel sogar wenn es stimmig eingesetzt wird.
Ich mochte bspw. beim Hobbit wie man die Geschichte um Erebor über das Voice-Over dem Zuschauern erzählte, ich mag (als Guilty Pleasure) Serien wie Desperate Housewives oder Greys Anatomy die mit einem Voice-Over arbeiten, ich mochte an Lemony Snicket die Erzählerstimme und ich habe nichts dagegen wenn Vom Winde verweht auf Texttafeln einblendet was in dem Zeitsprung im Bürgerkrieg geschah.
Allerdings haben die Voice-Over im Grunde gemeinsam das sie keine Aspekte des Haupterzählstrang ersetzen.
Das heißt man erfährt im Hobbit dank der Stimme aus dem Off was mit den Zwergen geschehen ist. Man geht natürlich nicht und erzählt über ein Voice-Over das Bilbo mit den Zwergen nach Erebor gereist ist, das man viele Abenteuer erlebt hatte und zeigt stellvertretend dafür einen Ausschnitt aus der Szene um die Trolle sowie einen Ausschnitt wie Bilbo mit Gollum handelte.
Bei dem Voice-Over von Vom Winde verweht werden Informationen ergänzt die für den Fokus der eigentlichen Handlung nicht direkt relevant sind. Hierbei stellt sich das Problem, aus meiner Sicht, das der Eindruck vermittelt wurde, das der Krieg sehr stark relevant sein soll.
Wohingegen bei Lemony Snickets, Grey Anatomy, Desperate Housewives nur ein unsichtbarer Dritter seinen einleitenden oder abschließend Kommentar beisteuert.
Was den konkreten Sprung betrifft finde ich das er nicht stimmig bis eher unlogisch umgesetzt wird.
Das heißt als Clara den Doctor zum letzten mal verlässt ist gerade eine Art Bodenoffensive im Gang, als sie wiederkommt ist ( wieder? ) eine Bodenoffensive im Gang die sich optisch nahezu nahtlos an die anschließt die stattfand als Clara ging. Von der Veränderung des Doktors sowie den wohl Sohn (?) des Kindes sind jedoch mehrere Jahre vergangen, meines Erachtens mindestens ein Jahrzehnt.
Das Konzept der Stadt und die Funktionsweise innerhalb der Isolation außen vor, finde ich es weder spannend noch nachvollziehbar.
Die Stadt wurde als verhältnismäßig einfach dargestellt, wie diese einer entsprechenden Invasion überhaupt widersteht ist eher schwer nachzuvollziehen und es wurde nicht erwähnt. Wie es dann über mehrere Jahr funktionieren soll. Keine Ahnung. Normalerweise würde ich hier bei einer sorgfältig entwickelten Geschichte erwarten das dem Autor die Situation die er zeichnet bewusst ist und das er es irgendwo thematisiert. Das dem Zuschauer etwas mehr geboten wird als im Grunde die Aufforderung nicht weiter darüber nachzudenken.
Dazu benötigt es keine LotR-haften Ausmaße, die würde ich behaupten, schaden eher, wenn man sie dahin versteht ein großes Schlachtengemälde zu malen.
Es fehlen eher kurze Versatzstücke die es nicht ganz so offen lassen und die etwas Stimmigkeit hineinbringen, dann funktioniert es auch eher mit der Spannung.
Wenn das Ziel eine weihnachtliche Erzählweise war, war es m.E. noch viel weiter fehlgeschlagen.
Das heißt die Stimme hat m.E. mit der Ausnahme des Woodman kaum einmal weihnachtlichen Flair ala Dickens (engl) oder gar Seuss (amerk,) aufkommen lassen.
Ebenso wie m.E. eine weihnachtliche Erzählweise eher herausgefordert ist wenn man dort ein dunkles Kriegszenario zeigt. Vielleicht kann es funktionieren, vielleicht wenn man es als deutlichen Gegenpunkt / Bruch setzt, aber in diesem Fall funktioniert es m.E. nicht.
Zitat
Bei Sci-Fi und Fantasy allgemein beschränkt man sich nunmal auf Wesentliches.
Leider wurde sich in dem Fall weder auf etwas wesentliches beschränkt und leider noch nicht einmal darauf konzentriert.
Das heißt es werden eine Menge, für sich, interessanter Elemente eingebracht, auf die jedoch keine längere Konzentration verwendet wird.
Die Elemente an sich hätten durchaus das Potential gehabt spannend zu sein.
Man hätte sich auf die Engel konzentrieren können.
Darauf wie diese sich mit der Stadt vertragen und wie sie schließlich in Schach gehalten werden.
Stattdessen bekommt man einen kurzen Auftritt zu Beginn der Episode und einen Scherz.
Man hätte sich auf die Zusammenkunft aller Rassen konzentrieren können.
Darauf wie viele, verschiedene Aliens sich über Jahrhunderte um den Planeten gruppieren, wie sie versuchen einzudringen, was sie politisch unternehmen.
Stattdessen bekommt man einen Woodman und einen einzigen Besuch in der Kirche.
Man hätte sich auf die Allegorie mit Christmas konzentrieren können.
Darauf das der Doctor scheinbar eine Weihnachtsmann artige Rolle einnimmt, wie die Stadt weihnachtlich ist.
Stattdessen bekommt man geschnitzte Spielzeuge und einen Sonnenaufgang. Wobei es noch der beste Teil war.
Man hätte sich auf die Eigenheiten der Stadt konzentrieren können.
Wie sie sich am Leben hält, was die Trenzelorianer so machen, die Gesellschaft und vielleicht eine Verbindung zum vorherigen Punkt.
Stattdessen hält die Stadt als Panorama her.
Man hätte sich auf den gesellschaftlichen Aspekt des Wahrheitsfeldes konzentrieren können.
Wie eine Stadt damit umgeht wenn jeder die Wahrheit sagen muss, was für Auswirkungen auf die Gesellschaft es hat.
Stattdessen gibt es den Namen des Doctors als Passwort und die Andeutung eines möglichen Konflikt .
Man hätte sich auf den Krieg und die Herausforderungen konzentrieren können.
Stattdessen gibt es Zeitsprünge, Mini-Elemente und einen Endkampf wo ich mir Fragen stellte wieso die Daleks nicht auf den Glockenturm schießen oder wie sich der Doctor überhaupt mit denen über die Distanz unterhält.
Kurz: Mir fehlt eine Konzentration auf das Wesentliche. Mir fehlt auch eine stärkere Konzentration der Macher auf das was sie eigentlich erzählen möchte.
Wobei das nur die Punkte sind aus denen man etwas hätte machen können, weniger die die ich mitunter als eher haarsträubend oder unlogisch empfand.
Wie eben die Sache mit der unvermittelt auftauchenden, sehr mächtigen, respektierten und offenbar wichtigen Kirche. Das man den Rückbezug konstruieren musste.
Wobei gerade hinsichtlich der Bezüge bei mir sehr, sehr stark der Eindruck entsteht das sie nicht von Anfang an geplant sind sondern im nachhinein konstruiert. Was ich in der Form, wo man es merkt bzw. der Verdacht aufkommt, für eine eher unsaubere, imho schlechte, Art und Weise der Erzählung halte. Es ist kein langer Handlungsbogen, sondern es ist das vortäuschen eines Handlungsbogen.
Zitat
Das war zumindest im Englischen ein gelungener Wortwitz. Kam vielleicht in der deutschen Übersetzung nicht so gut rüber, aber nachdem ich mir kürzlich die Regenerationsszene auf deutsch angehört hab, kann ich die Enttäuschungen der FOX-Seher verstehen.
Ich habe mir die Folge auf englisch angesehen.
Meine Aussage ist da auch nicht das der Wortwitz nicht gelungen ist, der war imho ganz nett.
Mein Problem ist das nach der an sich nicht schlechten Idee die Fortführung ausbleibt.
Nicht das man kalauert was das Zeug hält, sondern das man die Idee weiter entwickelt.
Das ist in dem Fall durchaus etwas geschehen, mehr als bei anderen Sachen, bleibt aber m.E. doch eher halbgar.
Zitat
Siehe oben. Du scheinst einfach ein Problem mit der Erzählweise haben. Sie ist für DW etwas ungewöhnlich, aber wie gesagt, für eine Weihnachtsfolge ist das in Ordnung und unter den gegebenen Bedingungen (60 Min., Abgang, zwingende Auflösung der Haupthandlungsstränge, Abschied con Clara+Amy, Anspielungen an Hartnell & Co., usw.) ist das insgesamt gut gelöst worden.
Das sehe ich etwas anders.
Das man es besser kann hat man in dem vorangegangenen Special bewiesen. Auch denke ich wäre es möglich gewesen die Kernthemen:
Weihnachten, Abschied vom 13ten Doctor, Anspielungen auf die Vergangenheit der Serie und eine gewisse Größe
Wesentlich besser zu lösen. In dem man sich eben darauf konzentriert und nicht ein halbes dutzend spannende Themen anreist um sie doch nicht zu vertiefen.
Ich persönlich glaube auch das es für jemanden der seinen Lebensunterhalt damit verdient möglich sein sollte unter Zeitdruck dort ein besseres Skript zu schreiben.
Utopia:
Komm wieder wenn du deine Umgangsformen wiedergefunden hast, das Leseverständnis repariert ist und du es schaffst deine Person von der Moffats zu trennen.