BITTE HIER KEINE COVIDMAßNAHMEN-DISKUSSION AUFMACHEN. GGF. EIGENEN THREAD AUFMACHEN. DANKE.
Das war schon extrem manipulativ geschrieben. Da wurde jeder Tränenzieher ausgepackt; jeder Tote durfte vor dem Ableben noch schnell seine fühlige Hintergrundgeschichte erzählen oder traurig in die Kamera gucken, der Doctor hatte eine Miniromanze die natürlich enden muss, alle lebten dann doch irgendwie als Sternenstaub weiter, sterbende Corona-Muddi inklusive, und aus der einsamen, molligen Loser-Dame wurde natürlich ein astro-astraler Quell der Hoffnung für alle Menschen. Wenn in dieser Geschichte noch irgendwo Platz gewesen wäre, Moffat hätte wahrscheinlich auch noch ein totkrankes Waisenkind und ein verletztes Reh-Kitz eingebaut. Das war dann doch zuviel durchsichtiges Knöpfe-Drücken, selbst für eine Weihnachtsfolge.
Und dazu hat das alles etwas unrund gewirkt. Sehr viel Erzähl-Zeit wurde in die Hotelfachfrau investiert, sodass "Joy" sehr blass und damit ihr Schicksal egal blieb - obwohl deren Schauspielerin sogar im Vorspann genannt wurde. Aber im Mittelpunkt stand ihre Figur für mich nicht. Und die aufgebaute Bedrohung ist ja dann einfach in einem Nebensatz verpufft. Eigentlich hätte der Doctor ja gar nichts machen brauchen. Einfach gemütlich Tee trinken, während sich der Koffer ins Saurierzimmer bringen lässt. Abflug, Stern, Ende. Sowas ist aber immer doof in einer Geschichte. Entsprechend wäre es schon schön gewesen, wäre der Doctor im Finale für irgendeine sinnvolle Tätigkeit zugegen gewesen. Und wenn er Joy eine Dose mit Weihnachtsplätzchen gereicht hätte, damit sie sich genug Energie für den interstellaren Wegflug anfuttern kann.
Was Moffat natürlich immer noch kann wie kein Zweiter, ist mit allerlei Zeit- und Orthüpfereien zu demonstrieren, was in der Serie technisch alles möglich ist, wenn der Autor nur will (und kann). Das war dann auch der spaßige Teil der Folge, der noch am besten geschmeckt hat. Schade, dass das über weitere Strecken so in geschmolzenem Wein-Gummi ertränkt wurde. 6 von 10.