Beiträge von Solus

    Die Räumlichkeiten aus "Dalek" ansich wären doch schon passend. Auf der einen Seite der Raum mit dem Dalek (und der Geisel ?), in der Mitte die Halle, wo die Soldaten elektrisiert wurden (wenn möglich ja vielleicht mit einem fliegenden Dalek, der ab und zu mal den Raum unter Strom setzt), und auf der anderen Seite dann das Museum, in dem sich allerei Zeugs aus diversen Episoden befindet. Dort dann auch die TARDIS als Rettungspunkt (so funktioniert das doch bei CS, wenn ich mich richtig entsinne...).

    >wie sollte sie denn sonst aussehen
    So, als wäre sie über Jahrzehnte in einem Teufelskreis gefangen, der aus "Bei der Arbeit naschen", "sich über das Ergebnis der Nascherei ärgern" und "deshalb aus Frust noch mehr futtern" besteht. Aber Du fängst ja erst mit der Ausbildung an; da ist es ja klar, daß Du noch normal aussiehst. Aber so in drei, vier Jahren wird dann auch Dein Lebensmotto lauten:


    Aja, natürlich auch von mir ein Herzliches Willkommen in unserem Forum hier - dem vorurteilsfreisten Ort im ganzen Internet ! :34:

    Hat mir sehr gefallen. Ich glaube RTD hat sich da von Stephen King inspirieren lassen, der ja auch gern mal verschiedene Charaktere etwas Bösem aussetzt, um dann aufzuzeigen, daß sich in den Menschen selbst etwas nicht minder Böses befindet, wie auch das Nach/Vorsprechen als Haupt-Grusel-Element und das plötzliche Verschwinden des Fahrerbereichs locker hätte in einem King-Roman vorkommen können. Ansich erst einmal eine wirklich gute Entscheidung, daraus eine Who-Folge zu stricken, denn in der Form gab es so etwas in der Serie noch nicht. Vorallem, daß sich die Menschen um den Doktor herum nicht wie sonst bei Notsituationen mal wieder in Schafe verwandelten, die brav ihrem Hirten folgen, sondern ja eher Wölfe im Schafspelz waren, hatten wir in der Intensität auch noch nie. In der Beziehung war es natürlich auch eine gute Entscheidung, den Companion vollkommen wegzulassen, sonst hätte das alles nicht auch so gut funktionieren können.
    Im übrigen auch eine sehr gute Leistung von Tennant - vorallem seine Reiselustigkeit am Anfang, als er da im Shuttle sitzt und sich auf die Reise freut, das war schon hübsch gespielt.


    Natürlich gibt es aber auch ein paar Dinge zu bemängeln. Da wären erst einmal die Charaktere, die man schon nicht mehr als stereotyp, sondern als dolbysurroundtyp bezeichnen könnte. Der Wissenschaftler ist so theoretisch, daß er außerirdisches Leben auf dem Planeten selbst dann noch ausschließt, als Selbiges ihm die Hand schüttelt, der Teenager ist rebellisch und schlecht gelaunt, der Proll aktionistisch und plump, die Stewardess zitiert stupide aus ihrem Handbuch "Was tun, wenn das Shuttle im Arsch ist" etc... Das ist natürlich in vielen Filmen und Serien so, sodaß man durchaus auch argumentieren könnte, daß sich das Charakterdesign der Folge auf Hollywood-Niveau befand, aber gute Autoren benutzen solche Klischee-Eigenschaften eher nur als Startpunkt, von dem aus sie die Personen dann weiterentwickeln. Dafür fehlt bei 40 Minuten sicherlich auch die Zeit, vorallem wenn die Geschichte einem Schema folgt, aber ein bißchen mehr Realismus und Graumalerei wäre schon drin gewesen.
    Das eben erwähnte Schema - das wäre mein zweiter Kritikpunkt. RTD hat mit der Folge ein Musterbeispiel aus dem Psychologie-Handbuch zum Thema "Gruppenverhalten bei Gefahr" nachgespielt. Die Panik, das Sich-besänftigen, die Suche nach dem Sündenbock samt Hexenverbrennung, oder auch am Ende das Leugnen der offensichtlich immer noch existierenden Gefahr und die daraus resultierende Verzweiflungstat ("Ah schön, Frau Sky sieht nur noch halb so böse und besessen aus - sie ist wieder ganz die Alte. Also tun wir, was sie sagt und bringen den Doktor um, dann ist alles wieder im Lot...") - da wurde ganz klar ein Schema durchgegangen. Das kann man natürlich der Folge auch als Stärke auslegen, aber für meinen Geschmack wirkte mir das alles zu herausgearbeitet. Auch hier wäre mehr Realismus wünschenswert gewesen, denn in der Praxis funktioniert nicht immer alles so nach Plan.
    Ein weiteres Problem: In der Mitte hatte der Spannungsbogen einen Hänger. Viel zu lange dauerte die Phase, in der Sky und die anderen Personen gleichzeitig redeten, ohne das irgendetwas passierte. Bis dahin funktionierte die Folge ja gut, und als der Doktor dann das Sprachproblem hatte, war das alles auch wieder spannend und interessant, aber so dazwischen...da hätte ruhig noch etwas passieren können.
    Letzter Kritikpunkt: RTD scheint tierisch darauf zu stehen, wenn sich Menschen heldenhaft in den Tod stürzen. Aber nachdem er das nun schon im letzten Weihnachtsspecial derartig zelebriert hat, hätte er das mit der Stewardess am Ende wirklich mal lassen können. Es wäre nicht minder dramatisch gewesen, wenn sie Frau Sky mit einem Tritt vor die Tür befördert hätte.
    Allerallerletzter Kritikpunkt: Rose im Fernsehen. War absolut klar, daß sie in der Folge vor Turn Left noch einmal erscheinen würde, hat an der Stelle aber einfach nur gestört.


    Ja, mehr gibt es von meiner Seite aus nicht zu beanstanden. Die Folge ist genau das geworden, was sie sein sollte - ein Kammerspiel mit leichter Gruselei. Inhaltlich vielleicht nicht GrimmePreis-verdächtig, weil zu konstruiert wirkend, aber ansonsten durchaus interessant und erfrischend. RTD kann schon noch, wenn er will.


    Noch eine kleine Sache zum Thema "Grusel": Ein Fear-Faktor von 5 war ja nun wirklich nicht gerechtfertigt, aber ich muß gestehen, es gab eine Stelle, da hatte ich wirklich etwas Angst, und zwar als der Doktor im Cockpit das Fenster aufmacht und der eine Pilot meint, daß da draußen in der Bergen jemand ist. Da fühlte ich mich nämlich an das alte 8-Bit-Spiel "Rescue of Fractalus" erinnert, und befürchtete, daß gleich etwas ähnliches wie in dem Spiel passieren würde, nämlich DAS HIER *schauder*

    Ich bin auch kein Fan von Philipp Brammer. Als "Spud" in Trainspotting funktionierte er zwar noch ganz gut, aber seitdem hat man ihn in so vielen vorallem Billig-Synchronisationen gehört, eben oftmals in Animes, oder irgendwelchen schlechten Feiertag-Nachmittag-Filmen, wo er zumeist den leicht-aggressiven Anführer einer Gruppe amerikanischer Halbstarker spricht, und dieser ganze Schrott taucht nun immer vor meinem geistigen Auge auf, wenn ich seine Stimme höre, die dazu eben auch nicht so richtig gut klingt.
    Ich meine, seine Leistung in Doctor Who ansich war bis jetzt soweit okay. Er klang nicht so trantütig, wie man ihn (aus besagten Produktionen) kennt, aber...das reicht halt nicht. Und so habe ich mich letzten Sonntag auch gefragt, warum man für die Nebenrollen die feinsten Stimmenakrobaten ankarrt (gerade Cassandras Diener war ja wieder erstklassig und passend besetzt), aber die Hauptrolle dann gerade an Brammer vergibt, zumal die Stimme zu Tennant auch nicht derartig gut passt, als daß man zumindest das als Argument anbringen könnte.

    Nochmal zum Thema Marktanteile; die sind sehr wohl wichtig für die Sender, weil sie mit den Durchschnittswerten eines Monats, Quartals und Jahres bei den Werbekunden hausieren gehen. Aus dem Grund sendet doch das ZDF, das ja generell keine guten Werte in der Zielgruppe aufweisen kann, zu Weihnachten immer sowas wie Tomb Raider oder Harry Potter - damit steigt der Jahres-Zielgruppen-Marktanteil, wie auch der des letzten Quartals, und damit kann man für das neue Jahr wieder prima Werbung einkaufen.
    Der Pro7-Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe liegt (dank der TopModel-Sendung leicht höher als normal) zur Zeit bei 12,5%. Der Doktor eiert nun zwischen 8%-11% herum, sodaß die Frage letztendlich ist, wie die Verantwortlichen so ein Verhalten bewerten. Sagen sie "Die Serie schafft es ab und zu in die Zweistelligkeit, hat also Potential", oder sehen sie nur die ebenfalls ab und zu erreichten 8%, und wenn ja, ist das in Verbindung mit den Kosten schon Grund genug, die Serie aus dem Programm zu nehmen ?
    Wahrscheinlich werden sie einfach weiter abwarten, wie sich und ob sich überhaupt die Quoten der Serie weiter entwickeln und erst am Ende der Staffel entscheiden, ob sie an der Serie festhalten. Daß im Anschluß gleich die nächste Staffel kommt, denke ich also auch nicht.

    Nach dieser Folge vermute ich, daß wir Tennant gar nicht regenerieren sehen. Der wird irgendwann, ja vermutlich mit dem dritten Special nächstes Jahr sein vorerst letztes Abenteuer bestehen, dann mit der TARDIS davonfliegen, und mit der neuen Staffel steigt dann einfach der elfte Doktor aus Kiste und sagt "Nachdem ich 1000 Jahre David Tennant war, und währendessen auch mal eine Beziehung mit River Song hatte, der ich übrigens nur meinen Namen verraten habe, damit sie ihn beim Sex immer schreien kann, bin ich nun regeneriert und bereit zu neuen Abenteuern." Das hat nämlich erst einmal den Vorteil, daß man mit Tennant noch weitere Specials oder gar einen Kinofilm drehen kann, und Moffat hat die Möglichkeit, die Serie nach seinen Vorstellungen zu ändern - von einer neuen TARDIS-Inneneinrichtung bis hin zu neuen Doktor-Features wie Gedankenlesen, durch Wände sehen und Bauchreden ist so nämlich alles drin, weil zwischen den Staffeln ja hunderte Jahre liegen, in denen sich so Einiges verändert hat.


    Ansonsten zur Folge: Ist ja alles gut aufgelöst worden, wenn auch recht vorhersehbar, und streckenweise ziemlich hektisch. Daß da einfach so Geheimgänge geöffnet und schwebende Plattformen gesteuert werden, wirkte etwas zu sehr aus dem Hut gezogen. Anstatt den Spoiler-Gag solange aufzusagen, bis er nicht nur nicht mehr lustig ist, sondern sogar langsam verabscheuungswürdig wird, hätte man die Dialogzeilen lieber mit "Hey, guckt mal hier, ich habe einen Gang entdeckt." und "Was passiert eigentlich, wenn man auf den Knopf hier drückt ?" füllen sollen.
    Aber Moffat hat auch streckenweise wieder zeigen können, was er drauf hat. So wußte man ja eigentlich, daß sich die Frau mit dem ausgeschalteten Visier schon lange in ein Biologiezimmer-Requisit verwandelt hatte, aber auf Grund der Dialoge mit ihr begann man dann doch wieder zu zweifeln. Das war recht clever gemacht. Und ebenfalls schön, daß man, nachdem sich Donna bis jetzt durch die halbe Staffel geklapst hat, sie mal etwas nüchterner erleben durfte.


    Ingesamt zum Zweiteiler ist vielleicht noch sagen, daß ich die Idee mit den Schatten-Wesen trotzdem für verschwendet halte. Man hätte mit diesen tödlichen Schatten schöne Szenarien durchspielen können - flackernde Lichtquellen, deren Aussetzer von einem Augenblick zum Anderen einem Crewmitglied das Leben kostet - Hürdenläufe um auf dem Boden befindliche Schatten, die auf Grund schwankender Lampen auch noch in ständiger Bewegung sind - ein Crewmitglied rettet sich in durch ein Fenster scheinendes Licht, als plötzlich ein Vogel daran vorbeifliegt, dessen Schatten sich somit ebenfalls durch den Lichtkegel bewegt und den Vashta Nerada die Möglichkeit bietet, dem armen Mann ein Loch in die Brust zu fressen... Sowas hat gefehlt, da wurde viel Potential verschwendet.
    Aber nun gut, vielleicht "sehen" wir die gefressigen Kerlchen ja irgendwann nochmal wieder. Die anderen Story-Elemente, also Song, Computerkind und Donna in der luziden Virtualität waren ja ordentlich umgesetzt und auch interessant genug, um die Folgen zu tragen. Alles in allem doch eine runde Sache und eine Doppelfolge, die im Gedächtnis hängen bleibt.

    Bei Lost gibt es ja auch schwarze Monster, da kann man natürlich auch gleich noch die Musik mit klauen, wenn man sich sowieso schon bedient. ;)
    Dabei hat man ja eigentlich gar nicht geklaut, und das ist auch mein Kritikpunkt an der Folge, denn im Gegensatz zum Lost-CGI-Monster wirken die subtilen Schattenspiele in der Bibliothek bis jetzt weder lebendig, noch gruselig. Die erste "Huch, da ist ja ein Schatten zuviel"-Szene war mies umgesetzt, und die Andere mit dem zweiten Schatten wurde ja gleich wieder kaputtgemacht, weil der Doktor lieber Donna teleportieren geht, als sich mit dem Rest anständig über den Schatten zu gruseln.
    Auch diverse andere Szenen, die hätten sehr atmosphärisch sein können, vom Feststellen, daß es in der Bibliothek so ruhig ist, weil keiner da ist, bis hin zum ersten Auftauchen des Forschungsteams, hat man etwas mangelhaft realisiert. Ich denke auf dem Papier laß sich die Folge sehr viel schauderhafter, als sie letztendlich umgesetzt wurde. Schade. Aber vielleicht macht ja in der Beziehung der zweite Teil mehr richtig.


    Ansonsten war es natürlich inhaltlich überzeugend. Das Ghosting ist eine herrlich-fiese Idee, wie auch daß Donna zum Info-Terminal degradiert wird. Die enge Bekannte des Doktors aus der Zukunft hat ebenfalls Potential, und die Grundidee mit den tödlichen Schatten ist zwar nicht neu, aber trotzdem recht unverbraucht, zumal dank des Mädchens ja noch eine weitere interessante Komponente dazu kommt. Geht schon alles in Ordnung und macht Lust auf mehr.

    Geht mir genauso. Kein Lost, kein BSG, kein Who...aber auf der anderen Seite sind das auch alles Serien, von denen man danach erstmal für lange Zeit nichts mehr sehen wird. Somit ist die für alle Serien jeweils danach folgende Pause um eine Woche kürzer. Ist ja immerhin etwas.

    Geteiltes Leid, ist halbes Leid. Aber doch verdient verloren, Russland hingegen unverdient gewonnen, weil so gut ist das Lied nun auch nicht. Und generell war das Songangebot doch zufriedenstellend - da gab es schon schlimmere Jahre.

    Nein, das war der Raab damals. "Ick werd zun Schwein" war aber auch nicht so dolle, da haben die Jungs ja schon ganz andere musikalische Kaliber auf die Beine gestellt.