Nach dieser Folge vermute ich, daß wir Tennant gar nicht regenerieren sehen. Der wird irgendwann, ja vermutlich mit dem dritten Special nächstes Jahr sein vorerst letztes Abenteuer bestehen, dann mit der TARDIS davonfliegen, und mit der neuen Staffel steigt dann einfach der elfte Doktor aus Kiste und sagt "Nachdem ich 1000 Jahre David Tennant war, und währendessen auch mal eine Beziehung mit River Song hatte, der ich übrigens nur meinen Namen verraten habe, damit sie ihn beim Sex immer schreien kann, bin ich nun regeneriert und bereit zu neuen Abenteuern." Das hat nämlich erst einmal den Vorteil, daß man mit Tennant noch weitere Specials oder gar einen Kinofilm drehen kann, und Moffat hat die Möglichkeit, die Serie nach seinen Vorstellungen zu ändern - von einer neuen TARDIS-Inneneinrichtung bis hin zu neuen Doktor-Features wie Gedankenlesen, durch Wände sehen und Bauchreden ist so nämlich alles drin, weil zwischen den Staffeln ja hunderte Jahre liegen, in denen sich so Einiges verändert hat.
Ansonsten zur Folge: Ist ja alles gut aufgelöst worden, wenn auch recht vorhersehbar, und streckenweise ziemlich hektisch. Daß da einfach so Geheimgänge geöffnet und schwebende Plattformen gesteuert werden, wirkte etwas zu sehr aus dem Hut gezogen. Anstatt den Spoiler-Gag solange aufzusagen, bis er nicht nur nicht mehr lustig ist, sondern sogar langsam verabscheuungswürdig wird, hätte man die Dialogzeilen lieber mit "Hey, guckt mal hier, ich habe einen Gang entdeckt." und "Was passiert eigentlich, wenn man auf den Knopf hier drückt ?" füllen sollen.
Aber Moffat hat auch streckenweise wieder zeigen können, was er drauf hat. So wußte man ja eigentlich, daß sich die Frau mit dem ausgeschalteten Visier schon lange in ein Biologiezimmer-Requisit verwandelt hatte, aber auf Grund der Dialoge mit ihr begann man dann doch wieder zu zweifeln. Das war recht clever gemacht. Und ebenfalls schön, daß man, nachdem sich Donna bis jetzt durch die halbe Staffel geklapst hat, sie mal etwas nüchterner erleben durfte.
Ingesamt zum Zweiteiler ist vielleicht noch sagen, daß ich die Idee mit den Schatten-Wesen trotzdem für verschwendet halte. Man hätte mit diesen tödlichen Schatten schöne Szenarien durchspielen können - flackernde Lichtquellen, deren Aussetzer von einem Augenblick zum Anderen einem Crewmitglied das Leben kostet - Hürdenläufe um auf dem Boden befindliche Schatten, die auf Grund schwankender Lampen auch noch in ständiger Bewegung sind - ein Crewmitglied rettet sich in durch ein Fenster scheinendes Licht, als plötzlich ein Vogel daran vorbeifliegt, dessen Schatten sich somit ebenfalls durch den Lichtkegel bewegt und den Vashta Nerada die Möglichkeit bietet, dem armen Mann ein Loch in die Brust zu fressen... Sowas hat gefehlt, da wurde viel Potential verschwendet.
Aber nun gut, vielleicht "sehen" wir die gefressigen Kerlchen ja irgendwann nochmal wieder. Die anderen Story-Elemente, also Song, Computerkind und Donna in der luziden Virtualität waren ja ordentlich umgesetzt und auch interessant genug, um die Folgen zu tragen. Alles in allem doch eine runde Sache und eine Doppelfolge, die im Gedächtnis hängen bleibt.