Beiträge von Ron Grainer

    Dann muß ich da wohl anscheinend auch noch auf die Jagd gehen.

    Andererseits - wieviel mag da überhaupt fehlen? Umfangsmäßig tun die sich nicht viel, und vom Schriftsatz her auch nicht (ich habe mal mit dem mir vorliegenden "Dr. Who und der Schöpfer der Daleks" verglichen)...

    Mal eine Frage zu den ganz alten deutschen Büchern:

    Die beiden Romane "Doctor Who and the Planet of the Daleks" und "Doctor Who and the Dalek Invasion of Earth" erschienen zunächst 1980/81 im Schneider Verlag unter den Titeln "Dr. Who – Der Planet der Daleks" und "Dr. Who – Kampf um die Erde".

    Als der Goldmann Verlag 1990 seine sechs Romane herausbrachte, waren die beiden Bücher nochmals dabei, unter den Titeln "Doctor Who und der Planet der Daleks" und "Doctor Who und das Komplott der Daleks".

    Meine Frage wäre:

    Wurden die beiden Romane für die Zweitauswertung neu übersetzt, oder wurden die alten Schneider-Übersetzungen einfach übernommen?

    Wobei ich mich dann ja frage, warum man für die Season 2-Box nicht "The Crusade" animiert hat. Wird der dann auch noch mal separat nachgeschoben? Wäre ja nicht das erste Mal, siehe "The Underwater Menace"...

    Und bei aller Dankbarkeit für jedes "neue" alte Serial - die Suche nach verschollenen "echten" Episoden dürfte sich damit erledigt haben, und selbst, wenn noch zufällig was auftauchen sollte, wird das Interesse bei der BBC nicht allzu groß sein, wenn man die dann schon nachanimiert hat.

    Ich hätte ja "Wheel in Space" eigentlich naheliegend gefunden, da wäre die erste Episode ja schon halb fertig. Aber wenn sie bei dem häßlichen Toymaker-Stil bleiben wollen, können sie das natürlich nicht verwenden.

    Allerdings hätte ICH eher "Marco Polo" in Angriff genommen, dann wäre die erste Staffel endlich komplett...

    Naja, die Jungs und Mädels von der BBC wissen schon, was sie tun... :D

    Freu mich darauf, aber hier hätte sich doch eher Bernd Vollbrecht als "Vorleser" angeboten :/

    Schade das man die Chance nicht ergriffen hat wie Audible bei Michael Schwarzmaier...

    Apropos Audible - was ist eigentlich aus Michi Schwarzmaiers Lesungen von "Shada", "Stadt des Todes" und "Der Piratenplanet" geworden? Audible hat nur noch die englischen Lesungen von Lalla bzw. Jon Culshaw im Angebot...

    Tolle Folge, die ich gerne in "richtigen" bewegten Bildern gesehen hätte. Die Storyidee mag alt sein (man denke etwa an "The Most Dangerous Game", der als B-Projekt während der Dreharbeiten und mit derselben Besetzung wie der originale "King Kong" enstand), aber sie erfüllt ihren Zweck, und die Szenerie ist grotesk genug, um für ausreichend Spannung zu sorgen.

    Der Toymaker ist ein spannender Gegenspieler, bei dem ich mich frage, warum er erst so spät reaktiviert wurde. Mit seinem Spieltrieb, verbunden mit Grausamkeit und Skrupellosigkeit, erinnert er an den Schriftsteller Andrew Wyke aus Anthony Shaffers Bühnenstück "Sleuth" (verfilmt mit Laurence Olivier und Michael Caine). Michael Gough leiht ihm die passende Stimme, das zugehörige Gesicht sehen wir dagegen leider nur in der letzten Folge.

    Der Doktor hat (unsichtbarkeits-, beziehungsweise urlaubsbedingt) nach dem Auftakt wenig zu tun, und auch das letztendliche Austricksen des Toymakers und die erfolgreiche Flucht ist nicht mehr als ein Taschenspielertrick. Steven dagegen gewinnt hier deutlich an Profil, und selbst Dodo zerrt erstaunlich wenig an den Nerven. Die beiden brauchten vermutlich einfach mal eine Auszeit von ihrem väterlichen Freund...

    Und ob es jetzt schlau war, die Bonbons von Cyril zu essen, lassen wir mal dahingestellt. Da ich "The Gunfighters" schon gesehen habe, weiß ich ja, daß es kein Gift ist... :D

    Zur Animation... Die gefällt mir (wie auch schon die Episode 3 von "The Web of Fear") leider überhaupt nicht. Zwar hat das Bild mehr Tiefe, aber die Gesichter und die Mimik waren bei "Evil of the Daleks", "Galaxy 4" und "The Abominable Snowmen" deutlich besser getroffen. Und was mir gar nicht zusagt, ist die Entscheidung, die Episoden nicht an das Original angelehnt zu animieren, sondern sie wie eine Episode von heute wirken lassen zu wollen (etwa der Hindernisparcours, Claras Optik oder der riesige Toymaker). Die vorgenommene Textzensur in Episode 2 lehne ich grundsätzlich ab, ist angesichts der Kürze aber zu verschmerzen.

    Die hier im Thread verlinkte Fan-Reko der ersten Episode hat mir jedenfalls (trotz Farbe) deutlich mehr zugesagt.

    Fazit:

    Machen wir uns nichts vor - wäre der Toymaker nicht zurückgekehrt, um dem 14. Doktor den Garaus zu machen, hätten wir diese Reko nicht bekommen. Leider stellt sie eher eine Neuinterpretation als eine Rekonstruktion dar, etwas, was es zuvor bei den animierten Episoden nicht gab. Schön, daß es sie überhaupt gibt, aber man hätte einiges besser machen können.

    Und mit dem "Celestial Toymaker" gab es doch dieses Jahr erst wieder eine (wenn auch diskutable) Animation. Einfach auf die Ideenlosigkeit der heutigen Macher vertrauen. Wenn der Doktor nochmal auf Marco Polo oder die Highlander trifft, kriegen wir davon sicher auch eine Aufbereitung. Es braucht halt immer den Marketing-Hintergrund.

    Was mir eher Sorgen macht, ist, daß die Suche nach verlorenen Original-Episoden durch die Animationen noch weiter in den Hintergrund treten wird.

    Hmmm...

    Sicher kann man von den 10 Episoden (immerhin über 4 Stunden!) aufgrund der durchaus vorhandenen Redundanz und des repetitiven Charakters mancher Szenen einiges rausnehmen, ohne daß die Geschichte Schaden nimmt, aber über die Hälfte des Materials? Bei 120 Minuten wäre ich durchaus geneigt gewesen, zumal die Kolorisierung sehr gut aussieht.

    Das war aber ein softer Reboot (wie auch später beim 9. Doktor) und keine komplette Konzeptänderung im laufenden Betrieb wie hier. Hätte JNT seine Änderungen beim Wechsel Baker-Davison gemacht, wäre die Wirkung deutlich verträglicher ausgefallen.

    Es kann ja nicht alles ewig gleich bleiben. Mit dem Start in ein neues Jahrzehnt macht es doch durchaus Sinn die eine oder andere Neuerung vorzunehmen.

    Zugegeben, aber man (JNT) hätte es etwas langsamer, in mehreren Stufen machen sollen, das hätte vielleicht für mehr Akzeptanz gesorgt.

    Aber so radikal, wie er die Serie in Staffel 18 umstylte, hatte das die Wirkung, als hätte man Columbo von einer Staffel auf die andere einen Armani-Anzug und einen Ferrari verpaßt, seine Frau - mit Farrah Fawcett gecastet - sichtbar gemacht und pro Folge eine Schießerei eingeführt.

    Erst im Mai diesen Jahres bei‎ Telos Publishing Ltd erschienen, aber IMHO unverzichtbar, da es diese geballte Informationsfülle gebündelt bislang nicht gab.

    Natürlich muß man sich zunächst durch eine etwas sperrige Einleitung (Anpreisen des Buchs, Danksagungen) arbeiten und Altbekanntes (Episodentitellisten, Kurzbios der wichtigsten Leute hinter den Kulissen) überfliegen, und ob jetzt eine Liste der Büronummern(!) der Macher auf dem BBC-Gelände mehr als Kuriositätenwert hat, sei mal dahingestellt. Aber der Autor beweist damit, daß er vor NICHTS haltgemacht und wirklich alles gesichtet hat, sogar die Projektnummern der einzelnen Skripte.

    Hat man diese 30 Seiten überstanden, geht es endlich los. Eine kurze Beschreibung der Entwicklung der BBC von den 30ern bis 1963, dann werden die ersten Experimente der BBC in Sachen Science Fiction ("A for Andromeda", "Quatermass" etc.) bis hin zum ersten Who-Konzept vorgestellt. Nach diesen (im Grunde zu kurzen) 15 Seiten steigen wir dann ein auf über 600 weitere Seiten über die Production der Hartnell-Ära. Stellenweise etwas ermüdend ob der Ausführlichkeit, aber mit fortschreitender Lektüre lernt man, Unwesentliches automatisch zu überspringen. Fragen dürften danach jedenfalls keine mehr offen bleiben.

    Mit um die 30€ sogar ein recht erschwingliches Vergnügen, und den für Sommer nächsten Jahres angekündigten Band über die Troughton-Ära werde ich mir definitiv auch noch holen.

    Meine Empfehlung!

    Auf dem Planeten Tigella kloppen sich Wissenschaft und Klerus um die Herkunft der einzigen Energiequelle, von der alles Leben dort abhängt (als hätte man keine anderen Sorgen - wie auf der Erde...). Um eine Eskalation zu vermeiden, ruft Obermotz Zastor seinen alten Kumpel, den 4. Doktor, zu Hilfe. Doch darauf hat Meglos, der sprechende Kaktus, nur gewartet. Er kascht den Doktor (samt Tardis, Romana II und K-9) in einer Zeitschleife, um in Gestalt des Timelords selbst in den Besitz der geheimnisvollen Energiequelle zu gelangen...

    Eindeutig ein Restbestands-Drehbuch aus der 17. Staffel, denn JNTs um Seriösität bemühter Ansatz findet sich hier überhaupt nicht. Die verbalen Keilereien zwischen Wissenschaftlern und Priestern sind eh schon übelster Baukasten, aber das ganze Drumherum - ein sprechender Kaktus(!) der sich via Wirtskörper (ein gekidnappter Erdling, der sich während der Folge immer wieder tapfer gegen Meglos wehrt und dessen Hauptsorge es ist, wie er das alles seiner Frau erklären soll) in den Doktor verwandelt; die grenzdebilen Weltraumpiraten, die er als Helferlein "anwirbt"; die absurde Zeitfalle, aus der Doktor und Romana II auf noch absurdere Weise entkommen; die Killerpflanzen im Tigella-Dschungel, gegen die die Requisiten aus "Day of the Triffids" oscarverdächtig aussehen; die partielle Rückverwandlung von Meglos (der Doktor als grüne und stachelige Beulenpest!) - ein einziges Trash-Feuerwerk.

    Die Idee zum Gegenspieler kam den Drehbuchautoren übrigens spontan. Sie saßen beisammen, hatten die Story einigermaßen durchkonstruiert, es fehlte aber noch ein "echter" Gegner für den Doktor. Da fiel der Blick auf einen vertrockneten Kaktus auf der Fensterbank...

    Das erprobte Doppel "4. Doktor/Romana II" erfreut erneut mit passendem Zusammenspiel, K-9 wird dagegen wieder frühzeitig per leerem Akku aus der Story geworfen. Der Gegenspieler ist für seine stoische Ernsthaftigkeit zu bewundern, einen derart absurd-beknackten Part derart souverän runterzuspielen, das ist schon eine Leistung. So schön es allerdings auch ist, als Oberpriesterin Lexa Jacqueline Hill wiederzusehen, leider ist ihr Charakter ein dermaßen sturer Betonkopf, daß er schon durch bloße Anwesenheit nervt. Folgerichtig wird er kurz vor Toresschluß "geläutert" und dann direkt gekillt. Billig, billig...

    Der Doktor und Romana agieren hier über weite Strecken getrennt, da er im Bunker der Tigellaner festgehalten wird, während sie durch den Dschungel stolpert und mit den Piraten fangen spielt, doch beiden sieht man gerne bei der Arbeit zu, und die Chemie in den gemeinsamen Szenen ist auch noch spürbar. Lalla Ward hat man hier übrigens in ein rotes Seidenkostüm mit Pumphosen gesteckt, das sich auch prächtig in einer Bühnenshow von ABBA gemacht hätte.

    Technisches: Bei diesem Serial kam einmalig in der Geschichte der Serie das "Scene-Sync"-Verfahren zum Einsatz. Bei diesem wurden gleichzeitig die Schauspieler vor einem Blue-Screen und mit einer zweiten Kamera ein Modell bzw. Miniatur-Set aufgenommen, in das die Schauspieler eingefügt wurden. Die beiden Kameras mußten sich dabei absolut synchron bewegen, um überzeugend zu simulieren, daß sich die Schauspieler tatsächlich in dem Miniatur-Set befänden. Das Resultat ist durchaus überzeugend, aber man beließ es dann doch bei diesem einmaligen Experiment (da zu teuer und aufwändig).

    Metz-Neun hat mal wieder sehr gut gearbeitet, für Jacqueline Hill hat man (wie in der Beginning-Box) erneut Gundi Eberhard bemüht, und für den Piraten Brotadac (Anagram von "Bad Actor", wie uns die Drehbuchautoren im Bonusmaterial verraten) hat man mit Ingo Albrecht ebenfalls einen Stimmklassiker bemüht, wenn auch keinen der ganz großen. Thomas Balou Martin ist natürlich unvermeidbarerweise auch wieder dabei.

    Fazit:

    Albern, aber über weite Strecken wirklich (freiwillig) spaßig. Kann man auch losgelöst vom Serienkosmos betrachten (sofern man sich nicht an der BBC-Billigoptik stört).

    Der Doktor und Romana II wollen eigentlich nur Urlaub machen, und da es der holden Weiblichkeit in Brighton (wie hat man es geschafft, den Pier so leer zu räumen?) nicht gefällt und K9 auch nicht wirklich mit Meerwasser zurechtkommt, reist man weiter auf den Erholungsplaneten Argolis. Doch auch dort ist nicht alles eitel Freude und Sonnenschein - die Probleme beginnen erst...

    Der Anfang vom (vorläufigen) Ende der Serie wird eingeläutet: John Nathan-Turner übernahm das Zepter und strickte die Serie nach eigenem Gusto um. Der Humor wurde auf ein Minimum heruntergefahren (was bei einem ursprünglich noch humorvoll gedachten Skript - "Leisure Hive" lag schon "auf Halde" - sicher seeehr sinnvoll ist), der Doktor neu eingekleidet (die Fragezeichen...), K9 verschrottet (er sollte nur noch sporadisch auftauchen, sehr zum Ärger der Merchandising-Abteilung der BBC) und die allseits beliebten 80er-Versatzstücke wie Kapitalismus-Kritik etc. in die Story geprügelt.

    Was kann das Serial noch? Nicht viel. Alberne 08/15-Intrigen um politische Führung und Wirtschaftskriminalität, die man unzureichend hinter albernem Techno-Babble zu verbergen trachtet, und Dreh- und Angelpunkt ist eine seltsame Maschine, die Leute verjüngen oder altern lassen, sie in ihre Einzelteile zerlegen oder klonen kann. Ist natürlich praktisch für eine unfruchtbar gewordene Alien-Rasse, deren Alterserscheinungen sich dadurch äußern, daß ihnen Perlen(!) aus den Haaren fallen ("Draht aus der Mütze springen" kannte ich ja, aber "Perlen aus der Perücke"?). Und dann ist da noch Mondgesicht Pangol, der an einen verhinderten österreichischen Kunstmaler gemahnende Allmachtsphantasien umsetzen will, bevor seine Vorgängerin nicht nur noch nicht kalt, sondern noch nicht mal tot ist...

    Ja, hier fanden schwere Rewrites und Anpassungen an die schon standardisierten Budgetkürzungen statt, und es tat der Sache nicht wirklich gut. Was haben wir noch?

    Den Doktor, doch der wirkt hier ziemlich lustlos und wenig engagiert. Eigentlich will er sich direkt wieder absetzen, als er die Umstände auf Argolis realisiert, doch Romana II beharrt darauf, sich einzumischen - Rollentausch mal anders. Der Companion (immerhin auch von Gallifrey stammend) übernimmt die Führung, der Doktor zieht sich buchstäblich auf's Altenteil zurück (die Maschine hat ihn vorübergehend altern lassen - geniales Make-up!). Hier kann das Serial auch ausnahmsweise punkten, denn die Chemie stimmt - was umso bemerkenswerter ist, da Baker und Ward sich kurz zuvor zerstritten hatten und privat kaum noch ein Wort miteinander sprachen. Dennoch rang Tom Baker sich kurz vor Ende der Dreharbeiten zu einem Heiratsantrag durch - zur Überraschung aller. Die Ehe hielt 16 Monate...

    Während Baker sichtlich unzufrieden (angesichts des Drehbuchs und seines neuen Kostüms - ich kann ihn verstehen) und stellenweise auf Autopilot zu agieren scheint, ist die quirlige Lalla Ward der passende Gegenpol und übernimmt hier über weite Strecken mehr oder weniger die Doktorrolle (wissenschaftliche Unterstützung, Vermittlung). Und in ihrem Matrosenkostüm sieht sie wirklich knuffig aus. Der große Doktor-Moment kommt dann aber doch noch, als eine ganze Klon-Armee von Tom Bakers aufmarschiert (die allerdings leider alle keine sonderlich große Haltbarkeit aufweisen).

    Der Rest der Besetzung ist entweder unkenntlich (die Foamasi) oder zumindest albern maskiert, wirklich glänzen tut hier keiner.

    Die Synchro vom Metz-Neun ist grundsolide, wie immer, aber gegen das Drehbuch ist auch sie machtlos.

    Fazit:

    Aller Anfang ist schwer. Bei John Nathan-Turner gab es danach allerdings keinen qualitativen Aufstieg, sondern ein schleichendes zu-Grabe-tragen des Franchises. Kann man sich mal angucken (speziell, um sich an Lalla Ward zu erfreuen), aber wirklich "gut" ist dieser Staffelauftakt nicht.

    Dr. Tristan schafft es ausnahmsweise mal zur richtigen Zeit an den richtigen Ort (Heathrow Airport in der damaligen Gegenwart), um sich Tegans zu entledigen. Hat sie meiner Meinung nach auch verdient, wie kann man nur das Ansinnen stellen, in die Vergangenheit zu reisen, um ADRIC das Leben zu retten? Nyssa tutet allerdings ins gleiche Horn, also läßt Fivy die beiden Gänse nach der Landung erst mal stehen, um sich eine Sportzeitung(!) zu kaufen und ruft dann (wirklich clever!) erst mal bei UNIT an, um nicht direkt verhaftet zu werden (vielleicht erinnerte er sich an das Theater bei "Faceless Ones" - wo es UNIT allerdings noch nicht gab).

    Bei UNIT rennt er allerdings offene Türen ein, denn zufällig hat man da ein Problem mit verschwundenen Concorde-Flugzeugen...

    Offenbar bestrebt, sich an die damals gerade in Mode befindlichen Flugzeug-Katastrophenfilme anzuhängen, wirkt die ganze Sache recht klassisch - dahinter stecken allerdings weder technische noch menschliche Probleme, sondern ein alter Bekannter...

    Das Serial zerfällt qualitativ in zwei gleich große Teile: Die erste Hälfte ist vielversprechend und hübsch mysteriös gehalten, und der Doktor ist gut in Form. Ist man dann aber in der Steinzeit angekommen (immerhin bemerkenswert, wie die Concordes auf diesem unebenen Geröll landen konnten) und die Katze aus dem Sack, daß mal wieder der Master (Anthony Ainley bürgt immerhin für Amüsement) einen seiner beknackten Pläne verfolgt, fällt jegliche Spannung in sich zusammen, da das einzige Problem darstellt, die gestrandeten Passagiere in die Gegenwart zurückzubringen. Zwischendurch entwickelt Nyssa einen siebten Sinn für Gefahr, und die beiden Timelords raufen sich tatsächlich zusammen und tauschen Ersatzteile aus (wobei - immerhin! - der Doktor den Master über's Ohr haut, während der ewige Schurke tatsächlich fair spielt). Tegans letzte Amtshandlung ist dann, die in der Vergangenheit gestrandeten Concorde-Passagiere zum Boarding aufzufordern, um dann zurück in der Gegenwart vom Doktor einfach mal "vergessen" zu werden...

    Besetzung - Davison und Ainley sind in Hochform, da brennt nichts an. Tegan dagegen ist hier ein richtiger Nervbolzen, das "Aussetzen" am Schluß erscheint da nur folgerichtig. Nyssa dagegen macht einen auf leicht angeschlagenen "Prophet of Doom", ansonsten fällt sie nicht negativ auf. Leider hat es aber auch noch für einen (wenn auch kurzen) Gastauftritt von Adric gereicht... Der Rest ist solide BBC-Kost. Der Master-Plan ist natürlich wieder mal total Banane, ebenso seine Scheinexistenz als pseudoarabischer Osterhasen-Magier (sorry, anders kann ich die Aufmachung nicht beschreiben!). Ohne die Längen in der zweiten Hälfte wäre das eine sehr unterhaltsame (wenn auch nicht wirklich gute) Sache.

    Fazit:

    Doof, aber lustig. Die Hauptdarsteller sind in Hochform, lediglich ein paar Längen und nerviger Support-Cast sind zu beklagen.

    Nach den Vorgängen auf der Raumstation Nerva (siehe "The Ark in Space") beamt der 4. Doktor mit Sarah Jane und Harry (ganz ohne Tardis!) auf die Erde des 11. Jahrtausends (tatsächlich ins Dartmoor der frühen 1970er), um die Rückkehr der Schläfer zu organisieren und den Transmat-Strahl zu reparieren. Während der Doc also werkelt, eiern Sarah Jane und Harry unmotiviert durch die Gegend, werden getrennt, fallen in Gruben und lassen sich gefangen nehmen, doch auch dem Doktor ergeht es nicht besser. Doch nicht die eher feindselig eingestellten, da stark dezimierten Siedler sind das Problem, sondern ein experimentierfreudiger Kartoffelkopf, äh, Sontaraner namens Styre, der hier gar spaßige Menschenversuche durchführt...

    Tja... und mehr passiert eigentlich nicht. Der Doc rettet verhältnismäßig unkompliziert den Tag, und weiter geht‘s. 2x25 Minuten sind auch nicht allzu viel Zeit, so daß immerhin kaum Langeweile aufkommen kann, aber eben auch nicht wirkliche Spannung. Doc und Begleitung werden getrennt, festgesetzt, fliehen, werden gejagt etc. pp..

    Wie so oft war hier auch wieder eine aus der Not der Sache heraus geborene Idee die Ursache für das Dilemma. Man hatte wieder kein Geld für 2 6teilige Serials, also drehte man einen 6teiler und einen 4teiler und mit absolut 0 Budget diesen herrlichen Zweiteiler unter freiem Himmel. Außer dem Sontaraner-Kostüm (das eh schon im Fundus war), 2 dumm rumstehenden Konsolen, einem wackeligen Roboter auf Rollen und albernen Lasergewehr-Props gibt es hier absolut nichts, was das Produktionsteam vor übermäßige Schwierigkeiten gestellt hätte (man hätte gerne noch á la "Planet der Affen" eine aus dem Sumpf ragende Nelson-Säule gezeigt, aber - kein Geld).

    Baker-Doc und seine Begleiter sind hier selten austauschbar und zeichnen sich lediglich durch Trotteligkeit verschiedenen Grades aus, zumal Tom Baker sich auch bei einem Stunt-Sturz das Schlüsselbein brach und im letzten Drittel daher eine (durch den Schal immerhin perfekt tarnbare) Armschlinge tragen mußte. Den Sontaraner Styre (und auch dessen Vorgesetzten) spielt hier, wie schon in Pertwees "The Time Warrior", der schon todkranke Kevin Lindsay, der auch bald nach den Dreharbeiten starb. Die Kolonialisten bleiben allesamt erschreckend gesichtslos.

    Die deutsche Synchro ist OK, zumal erstmals das IT-Band vom Synchronstudio selbst restauriert werden mußte, da keine Vorlage aus England vorhanden war. Die Regulars haben alle die üblichen Stimmen, Schwarzmaier ist auch wieder gut für Tom Baker. Als Bonus gibt es eine Doku und Audiokommentare.

    Fazit:

    Kann man getrost auslassen. Nervt nicht und tut auch nicht weh, ist aber tatsächlich nicht mehr als reines Füller-Material. Einzig für Tom Baker-Komplettisten oder Sontaraner-Fans zu empfehlen.