Hab heute mal die Zeit gefunden, diesen Thread zu lesen und möchte auf ein paar Zitate Bezug nehmen die zum Teil auch schon etwas älter sind. Mag sein, dass sich Sichtweisen mittlerweile geändert haben, das ist kein Problem. Es geht mir eher darum den Gedanken aufzugreifen und weniger darum in ein Argument einzusteigen.
Serien werden nicht nur für Fans konzipiert.
Eigentlich gar nicht. In Staffel eins gibt's üblicherweise noch gar keine Fans.
Nicht, dass es Doctor Who super gelungen wäre, aber ich finde es durchaus wichtig, dass Mainstream-Serien auch unangenehme Themen beinhalten und den Zuschauer mitunter fordern. Doctor Who richtet sich selbstverständlich auch an Kinder, aber auch die sollte man nicht unterschätzen, was ernste Stoffe angeht.
Die Frage ist aber in welcher Hinsicht fordern. Ich fand WLAN zum Beispiel gesellschaftskritisch und fordernd ohne dabei ins düstere und horrende abzudriften.
Gerade bei der Darstellung von Leichenteilen, von Gewalt und Obsessionen (z-B- Gaiman Folgen), muss man eine Linie ziehen, was man Kindern und Jugendlichen (weil sie da eben besonders einfach zu prägen sind) in welcher emotionalen Einbindung präsentiert.
beruhigend zu wissen, dass also schon in den 60er/70er die Quoten losgelöst von der Qualität waren
Ich glaube, dass das zumindest aus Sicht von Medienschaffenden nicht stimmt.
Qualitative Bewertungen sind natürlich immer schwierig, aber auch banaler Stoff kann qualitativ hochwertig produziert werden.
Wenn man bspw. Qualität danach beurteilt, ob eine bestimmte Absicht so in die Wirklichkeit umgesetzt wurde, dass sie gut von den Zuschauern/Zuhörern verstanden und aufgenommen worden ist, dann ist Quote tatsächlich ein Qualitätsmesser.
Nichts ist nur deshalb besser, weil weniger Leute es gut finden.
Mich kotzt es trotzdem total an, gerade PC die Schuld an den Quoten zu geben. Er macht seine Arbeit wirklich super.
Ich glaube, dass viele die Capaldi sagen in Wahrheit die Rolle des 12. Doktors meinen.
Capaldi hat als Schauspieler überzeugt. Er kann nichts dafür die falsche Besetzung für die falsche Rolle zur falschen Zeit gewesen zu sein.
In einer Zeit in der so viele Young Adult Angebote verfügbar sind, ist es schwierig einen älteren Mann (darf ich sagen, bin auch einer) in die Lead Rolle einer Serie zu setzen, die junge Erwachsene erreichen will.
Mit sonic Sonnenbrille und verzerrten Gitarren vergrault man dann einen Teil der älteren Zuschauer, die das nicht stimmig finden.
In der Folge darf man sich nicht wundern, dass weniger Zuschauer regelmäßig einschalten.
Meine größte Befürchtung für Staffel 11 ist, dass es nach meinen bisherigen Wissen keine Einzelfolgen mehr geben wird, sondern quasi eine durchgehende Storyline.
Aber auch das ist halt mal was neues und ich werde versuchen mich (wenn dem so ist) damit zu arrangieren, ebenso mit dem weiblichen Doctor.
Serielles Erzählen wurde ja in den vergangenen Jahren durch Netflix, Amazon und co. sehr populär.
Da haben auch viele Experimente statt gefunden.
Gerade um komplexe, klassisch unverfilmbare Stoffe umzusetzen eigent sich die serielle Erzählweise besonders gut.
Nightmanager, Herr der Ringe, Game of Thrones, Man in the High Castle seien dafür exemplarisch genannt.
Ich kann mir vorstellen, dass eine solche Erzählweise recht gut zu Doctor Who passen könnte.
Wie immer kommt es auf die Umsetzung und die Geschichte an und Zweifel darf man natürlich haben, aber grundsätzlich könnte so was gut werden.
Keine Ahnung welche Beweggründe es gegeben hat warum Capaldi nicht mehr den Doctor spielt. Sind diese Gründe für mich wichtig. Nein.
Ist es von Bedeutung das die Doctor Who Serie jetzt in Manchester gedreht wird. Nein.
Wer ist Murray Gold? Keine Ahnung.
Ich werde mir die 11 Staffel von Doctor Who anschauen und dann stellt sich die frage ob ich mir die nochmal anschauen würde.
Auch in der Vergangenheit gibt es reichlich Doctor Who Folgen die es nicht wert sind wieder angeschaut zu werden.
Auch die 10 Staffel ist zur hälfte einfach nicht toll.
Das hat ja auch eine Vielzahl von Zuschauern so wahrgenommen, was wohl eher der Grund für die Veränderungen war.
Ich hoffe viele von ihnen gehen mit der selben neugierigen und pragmatischen Haltung an die "neue" Serie wie Du.
Murray Golds rolle sollte nicht unterschätzt werden. Mit seinen ikonischen Melodien hat er maßgeblich zum Erfolg der wiedergeborenen Serie beigetragen
Sie sollte aber auch nicht überschätzt werden. Hätte ein anderer die Musik gemacht, wäre die eben prägend gewesen. In den letzten Jahren ist Golds Musik immer generischer geworden. Die Orchester-Orgien im Hintergund mancher Folgen waren phasenweise komplett unpassend und hatten dramaturgisch mit den gezeigten Bildern nicht das geringste zu tun.
Ich verstehe nicht, dass Kritik als „Gehate“ bezeichnet wird.
Es ist, zumindest nicht bei mir, nicht der Inhalt der Kritik, sondern die Emotionalität und manchmal fast schon Radikalität mit der sie vorgetragen wird welche als "gehate" wahrgenommen wird.
Dabei fällt auf, dass die die am emotionalsten reagieren am wenigsten in der Lage sind zu sagen was genau sie nicht gut finden.
McFly hats ja mal versucht in seinem Blog, ist aber, was er auch selbst festgestellt hatte, daran gescheitert seine Emotionen zu versachlichen und in objektivierbare Kritik zu fassen.
Insofern kann man zum Schluss kommen, dass keine kritische sondern eine rein emotionale Auseinandersetzung statt gefunden hat. Was ok ist, schließlich müssen Psychiater ja auch von irgendwas leben.
Gehate ist dann aber tatsächlich das treffendere Wort als Kritik.
Ich stimme aber auch Thorsten Emma Junkie zu, dass eine unreflektierte Zustimmung mindestens genau so unsachlich und schädlich ist.
Ich werde weiter Doctor Who gucken, lediglich ist das Interesse gesunken
Das ging mir letzte Staffel so. Man schaut nicht mehr am Veröffentlichungstag, liest weniger in Foren und so weiter.
Interessanterweise konnte ich aber trotzdem nicht loslassen.
Ich denk man lügt sich in die eigene Tasche wenn man in einem Fanforum postet, dass einem die Serie jetzt egal ist.