Beiträge von Obscuriosity

    Wahnsinnig, wundervoll und weltumwerfend. Wenn dieses Drama in seiner makellosen Kompositiin nicht so himmlisch anzusehen wäre, wäre Ich unfassbar traurig gewesen, mehr noch, als Ich es jetzt schon bin.

    Dieser tragische Tanz zwischen Wirklichkeit, Hollywood und Wirklichkeit, zwischen Katastrophe, Hoffnung und Katastrophe war genial.

    Dieser Auftritt von Torchwood, die Art, wie sie auf gewitzte Weise die Regierung überrumpelt haben war badass by Definition. Das genügte für die menschlichen Komplizen, nicht aber für die 456. Es sah in diesem furchtbar wirklichkeitswürdigen Szenario nicht nur surreal aus, als Jack und Ianto den Laden gestürmt und den 456 eine Heldennummer ala Hollywood vorgespielt hatten, es war auch angesichts des klugen Vorgehens davor doch ziemlich antiklimatisch. Dieser ganze, coole und kluge Clue und wofür? Um, nur mit Handfeuerwaffen und etwas Philosophie bewaffnet den 456 den Krieg zu erklären? Ernsthaft Jack?

    Für diese Dummheit ist Iantos Figur, welche mir in dieser Staffel zu meiner Verwunderung unfassbar lieb geworden ist zu Schade, eine peinliche Patzigkeit. Ein für die Dynamik des Dramas norwendiges Opfer. Ein für sich schon furchtbarer Vorgeschmack auf das, was im Finale folgen soll.

    Als Ich die Staffel auf Einsfestival gesehen habe, ist mir aufgefallen, dass John Frobisher längst nicht so unschuldig und passiv beteiligt war, wie es aussehen sollte. Er war villeicht kein klassischer Villain, sondern viel mehr weniger noch, ein kleiner Mann. So klein, dass er vor seiner regierung kriecht und mit allen unethischen Mitteln ihrer ruf zu reinigen versucht, selbst wenn das heißt, Menschenermorden (oder wie in Jacks Fall, zubetonieren) zu lassen und den Weg für ein größeres Verbrechen frei zu machen, in dem er letztendlich selbst Mittäter und Opfer war.

    Auch wenn er mit diesen verbrecherischen Vorgängen nichts zu tun haben wollte, war er es, der die wesentlichen Impulse geliefert hat, welche zu dieser Tragödie führten. Die Idee, alle die an der Übergabe von 12 Kindern an die 456 beteiligt waren und diesen skandalträchrtigen Vorfall warum auch immer an die Presse geben könnten zu entfernen war von ihm ausgegangen. Inwiefern die regierung die Leute auch ohne sein Mitwirken zu ermorden versucht hätten ist fraglich, aber einen Mordbefehl zu geben war sein Vorschlag, auch wenn es ihm sichbar wiederstrebte, ihn entgegen seiner eigentlichen Stellung in Auftrag zu geben.

    Das selbe gilt für die versuchte ubd nur teilweise erfolgreiche Eliminierung von Torchwood 3, welche ebenfalls auf seine Kappe ging. Er hatte sich nämlich vor dem Premieminister, dem eigentlichen Widerling in der Geschichte für diese, offensichtlich von ihm eigenmächtig gefällte Entscheidung zu rechtfertigen versucht.

    Und bevor jemand meint, er hätte keine Wahl gehabt: Doch, und wie er die hatte. Keiner hat ihn wirklich gezwungen, niemand hat ihm eine Waffe an den Kopf gehalten. Wenn er sich rechtzeitig geweigert hätte, die acktive Rolle in dieser Verschwörung zu übermehmen, wäre er nur entlassen und durch einen anderen, fremdgesteuerten Hampelmann ersetzt worden. Wie der Premieminister in Tag 3 sagte. Das Beste an John Frobisher ist seine Entbehrlichkeit. Eine solchen unwichtige Figur lässt man nicht umbringen, man entlässt und ersetzt sie.

    Zu der Rache seiner Kollegin an dem erpressten Premieminister: Das war weniger ein Versuch, den Verantwortlichen für sein versuchtes Verbrechen zahlen zu lassen, als eine persönliche Vendetta. John Frobisher hat sein ganzes Leben, in Tag fünf wortwörtlich seiner Arbeit für die regierung geopfert, nur um von diesem verlogenem Vieh die Verantwortung für diesen Vorfall zugeschtrieben zu bekommen. Dafür hat sie sich gerecht und dieses Stück Dreck zahlen lassen.

    Ich hätte das eventuell als Spoiler markieren können, aber Ich finde es etwas ulkig, in einer acht Jahre alten Serie, die nahezu jeder im Forum zumindest inhaltlich kennt von Spoilern zu sprechen. Auch ohne zu wissen, was sich exakt in dem letzten 456 Vorfall eteignete, weiß man, dass die regierung etwas zu vertuschen versucht und absurder Weise so weit geht, dass sie, kurz vor einer erneuten Krise ihre eigene Antialien Front vernichtet.

    Es ist tragisch komisch, dass Torchwood erst dann gut wird, wenn das Torchwood Institut im Wesentlichen tot ist. Insbesondere unter diesen inhaltlichem Umständen ist es erfreulich zu sehen, wie das Torchwood Team, obwohl nur noch auf drei Leute reduziert, ohne Hub und ressourcen und von der regierung gejagt endlich vollends proffesionell arbeitet. Das selbe lässt sich zum Produktionsteam sagen, denn der peinlich pubertäre, überflüssige Schmarrn der letzten Staffeln wurde erfolgreich hinweggefiltert, um Raum zu gewinnen für ein endlich ernst zu nehmendes, weil, erstmals, nicht nur serienintern, sondern auch im Whoniverse wirklich glaubhaft in Szene gesetztes Szenario.

    Das Miniserienformat war, wie sich jetzt schon zeigt eine hervorragende Wahl, weil die Handlung dadurch, ungehetzt von dem einstigen Monster of the Week Wahnsinn die nötige Zeit und den richtigen Raum erhällt, um sich bestmöglich wirklichkeitswürdig zu entwickeln.

    In der ersten Folge erfolgte die Exposition ins Drama, welches sofort am Ende wortwörtlich mit einem Knall zur Katastrophe auslief. Der Rest des Torchwood Instituts, bestehend aus der auf drei Agenten reduzierten Cardiff Clique wurde von der eigenen regierung, welche sie und die Menschheit zuvor, wenn auch ohne deren direkten Einfluss beschützte wurde zerschlagen, ist nun (im Falle von Jack Harkness leider auch wieder wortwörtlich) zerstreut und muss sich nun aus eigener Kraft, ohne Kohle und Verbündete regenerieren.

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    Was hier wundervoll war, war wie die verschiedenen Baustellen der Handlung, das Familienwesen - Iantos Familie, die regierung - Luis Habiba und das, zumindest im Fernsehen vermeintlich wundervollste Geschenk im Leben - Nachwuchs, verknüpft durch den sich ankündigenden 456 Vorfall im Rahmen der versuchten Wiedervereinigung des Teams dargestellt wurden. Sie alle werden Teil dieser furchtbaren Verschwörung gegen die eigene Art, angezettelt vom eigentlichen Antagonisten. Einer regierung, welche es für wichtiger hält, die Spuren der eigenen Schande mit allen, inhumanen Mitteln zu entfernen als die noch skandalträchtigere Krise mit Torchwoods Hilfe zu überwälltigen.

    Hier viel mir eine, aus Autorensicht dramatisch wirksame, inhaltliche jedoch nicht wirklich sinvolle Sache auf. Warum war John Frobisher, welcher, wie mir jetzt aufgefallen ist längst nicht so unschuldig und vollkommen fremdgesteuert war, wie es aussieht so versessen darauf, die drei letzten Torchwood drei Mitarbeiter zu eliminieren? Der kreative Clue an dem Ganzen ist wahrscheinlich, Torchwood auf drastische Weise mit dem vergangenen wie zukünftigen 456 Vorfall zu konfrontieren und durch die furchtbaren Verhälltnis durch Jagd die Handlung dramatisch zu verwürzen.

    Inhaltlich war der Grund für Torchwoods Eliminierung eine allgemeine historische Säuberung, in der jeder, welcher die Übergabe von 12 Kindern an Außerirdische durch die regierung preisgeben könnte entfernt wird. Das Logikloch in diesem Vorhaben ist: Warum sollte Torchwood den Vorfall veröffentlichen? Ist es, insbesondere vor einer bevorstehenden Alien Konfrontation klug, die landeseigene, erfahrene Antialien Institution zu entfernen, nur weil sie einen skandallösen Vorfall ans Licht bringen könnte? Diese, von Frobisher gesichtete Gefahr erscheint mir sehr weit hergeholt und selbst wenn Torchwood warum auch immer die Tragödie ans Tageslicht zerrren würde. Na und? Nicht missverstehen, 12 Weisenkinder an Außerirdische zu verkaufen ist, insbesondere für ein ach so humanes Land eine Abscheulichkeit. Damit wären das UK aber nicht schlimmer als seine Verwandtschafft auf der anderen Seite des atlantischen Ozeans. Die USA hat, auch im Auge der öffentlichen Kenntnis durch ihre Aktionen im Nahen Osten Gott weiß nicht wie viele Kinder auf dem Gewissen. Der normalgebildete Westmensch weiß, wie viele Menschen, insbesondere Kinder für unseren Lebenssti leiden müssen und trotzdem interessiert es niemanden. Warum sollte da die Übergabe von 12 Kindern im Austausch gegen ein Antivirus, welcher 60 Jahre zurückliegt relevante Konsequenzen nach sich ziehen? Die Menschen würden sich zu recht empören und das wars. Außerirdische sollten im Whoniverse mittlerweile keinen mehr überraschen, insbesondere nicht in ihrem Vorzugsangriffsziel London.

    John Frobisher war, wie in dieser Folge sichtbar und später unübersehbar wird das Gegenmodell der noch jungen Luis Habiba. Anstatt wie sie seiner moralischen Intuition zu folgen, intelligente Eigeninitiative zu ergreifen und mit Torchwood zusammenzusarbeiten, kucht er vor seiner Regierung, tut alles um ihre Verbrechen zu vertuschen und ebnet damit den Weg für ein viel furchtbareres Verbrechen, für dass er am Ende mitbezahlen muss.

    Alles in Allem ein hervorragender, nächster Schritt und erster Sieg von Torchwood über daa mit, sich in der nächsten Folge offenbahrenden Außerirdischen konspirierende Politikerpack.


    [infobox]Spoiler bitte vermeiden ![/infobox]

    In dem Fall ist es simpel. Meine Stimme für Utopia, weil es sich hier um eine, in der Fernsehlandschafft doch recht seltene, weil äußerst unkonventionell (manch anderer würde sagen verstörend brutal) inszinierte Serie handelt. Ein Paradebeispiel dafür, dass die Qualität einer Serie nicht nur von der, in diesem Fall nicht wirklich originellen, jedoch erstaunlich prachtvoll umgesetzten Story abhängt. Auch folgt diese Serie einer logisch komponierten Struktur, in der jede Folge und Szene einen Sinn hat. Etwas, dass beim Anime! One Piece mit all seinen Fillern nicht der Fall ist.

    Jene "Vegetarier", welche Fisch essen sind entweder temporäre Lifestylepseudovegetarier oder machen Abstriche in der Wertigkeit von Lebewesen. Höhere Säugetiere, welche nachweislich eine dem Menschen ähnliche Leidensfähigkeit aufweisen sind demnach auch als gleich oder ähnlich moralisch relevant anzusehen, wohingegen weniger entwickelte Tiere, mit extrem gering ausgeprägter Intelligenz wie etwa viele Fischarten "verlustfrei" verzehrt werden können.

    Das ist eine zumindest nachvollziehbare, ethisch nicht unproblematische Praktik, weil man dann einwerfen könnte, dass menschliche Säuglinge und geistig beeinträchtigte Menschen auch einfach eliminiert werden dürften. Von Peta zu Peter Singer, es wird hier immer schlimmer.

    In einer solchen Frage weiß Ich eher, welches das schlechteste ist und das ist auch in diesem Fall das Letzte!

    Ich finde jedes, sprich jedes Staffelfinale außer jenes von Staffel 3 und 4 ist, trotz der Unterschiede und der dennoch immer gleichen Deus ex Machina und melodramatischen Marotte in gewisser Weise ein Genuss gewesen. Meine Wahl fiel viel in diesem Fall auf Staffel 1. Der Grund dafür ist weniger die, mit den eben genannten Autorenunsitten belastete Story sondern Eccelstons letzte Leistung, in welcher er nicht nachgelassen hat. Das war die villeicht sympatischste und würdevollste Regeneration des Doctors. Kein Rumgeheule, kein peinlicher Pathos, nur ein kleiner, dankbarer Mann, der sein Ende in der Gewissheit akzeptiert, nichts in seinem 9. Leben bedauern zu müssen. Vor allem nicht seine Ablösung durch eine Variante, die sich in einem würdevollen Abgang nicht so erfolgreich verstand.