Beiträge von Basil Disco

    Ich sags ja immer wieder gerne. Ich liebte den hartnell, den er in Staffel 8 spielte, ich hasste den tennant, den er in Staffel 9 mimte und ich mochte den Tom Baker, den er in Staffel 10 darstellte.

    Und ich frags ja auch immer wieder gerne. In welchen Punkten unterscheidet sich in deinen Augen der S9-"Tennant" vom S10-"Baker"? Ich habe da wie geagt keinen wirklichen Unterschied mitbekommen.
    Falls du das schon mal in einem älteren Beitag dargelegt hast, kannst du den ja verlinken. Mich interessiert es einfach, wie andere Fans die Hauptfigur der Serie anders rezipieren. Ohne dass ich da irgendwie einen Streit anfangen will - reines Interesse.

    Klar, nichts gegen die enorme Verbreiterung des Whoniversums in geschriebener Form.
    Aber um offiziell veröffentlicht zu werden, braucht es ja wohl ein Mindestmaß an literarischer Qualität und Schlüssigkeit in der Personenzeichnung. Was auf die Fanfictions, die mir bei einer Googlesuche als erstes angezeigt werden, m.E. nicht zutrifft.
    Falls ich wegen mangelnder Kenntnis der Materie ein verzerrtes Bild von Fanfictions habe, pardon.

    Ich sehe da keine Entwicklung. In der einen Staffel war er so, in der anderen war er so. Das war plötzlich und von heute auf morgen. Eine Entwicklung ist für mich ein schleichender Prozess der sich, wie der Name sagt, entwickelt. So wie hartnell mit der Zeit immer sanfter wurde.

    Ich gebe dir Recht, dass der Charakterwechsel zu unvermittelt kam.
    Das Ergebnis einer Entwicklung ist er dennoch: Die gesamte achte Staffel über zweifelt der Doctor an sich bzw. an seiner moralischen Autorität, die er in seinen beiden vorherigen Inkarnationen als selbstverständlich angenommen hat. "Am I a good man?", fragt er sich immer wieder. In der letzten Folge realisiert er: "I am not a good man. I am not a bad man. [...] You know what I am? I am an idiot! With a box and a screwdriver. Passing through, helping out. Learning."
    Im Finale fällt ihm also die selbstauferlegte Last der unfehlbaren Heldenfigur von den Schultern.
    Mit dieser Erkenntnis findet seine Identitätskrise (der "wahre" Story Arc der achten Staffel) ihren Abschluss. Daher finde ich es schon konsequent, dass er nun selbstbewusster, befreiter und damit nahbarer wird. Die Radikalität dieses Wechsels fand ich jedoch auch unangebracht.


    Aber egal, wird jetzt ziemlich OT.

    Gibt es aber wirklich irgendjemanden, der Capaldi aus Staffel 9 & 10 mehr mag als den aus 8? Sein neuer Charakter ist weitaus austauschbarer und näher am "Standard-Doctor" und fällt für mich dafür schon weit hinter sein erstes Auftreten.

    Ich mag eigentlich beide gleich. Mich regt halt nur auf, dass diese Inkonsistenz an sich besteht, da sie ja klar erkennbar nicht der inneren Logik der Geschichte entspricht.

    Also ich find's toll. =)

    Klar liest sich das unterhaltsam. Aber die Akribie in der (permanent spöttisch formulierten) Widerlegung von FictionCats Theorie hinterlässt bei mir den Eindruck, dass dahinter vor allem die pure Lust am Zynismus steckt und weniger die Lust am gepflegten Meinungsaustausch.
    Und pure Lust am Zynismus sollte man wohl besser in einem beruflichen Werdegang als Satiriker ausleben als auf Kosten eines vielleicht fehlgeleiteten, aber unschuldigen und nicht böswilligen Doctor-Who-Fans.

    Ich für meinen kann die starke Ablehnung der meisten hier gegenüber dieser Theorie sehr gut nachvollziehen, nicht aber die Art und Weise, in der diese Ablehnung geäußert wird.

    Zitat von Most Holy

    Nö, ich finde es nur traurig, wieviel Zeit Du für diesen Unsinn verschwendet hast.

    Und ich finde es traurig, wieviel Zeit du damit verschwendet hast, diesen Unsinn auseinanderzunehmen.

    Naja ob die Darstellung von Shakespeare z.B. jetzt originalgetreuer umgesetzt war, als Nixon, Avery oder Nofretete sei mal dahingestellt. Generell haben sich die Autoren immer sehr viele Freiheiten beim darstellen dieser Persönlichkeiten genommen. Auch Curchill z.B., das waren immer Karikaturen der Wirklichkeit. Nur weil die besonders positiv dargeboten wurden wie Madame de Pompadour oder Agatha Christie, machte sie das nicht automatisch "wahrheitsgemäß". Die warscheinlich einzige originalgetreue Umsetzung (und auch da gabs Freiheiten) war tatsächlich Van Gogh.

    Na ja, wahrheitsgetreu in verschiedenen Abstufungen. Natürlich mit Van Gogh als Spitze der Perfektion, gefolgt von Dickens.
    Aber ich meine eben auch, dass man eine Folge um eine bestimmte Person herum aufbaut, und das war nach Vincent nie wieder der Fall. Dabei gibt es einige Figuren, die vermutlich großartig beim 12. Doctor funktioniert hätten, z.B. Harry Houdini.


    Churchill war jetzt auch gar nicht Teil der Folgen, die ich meinte. Bei dem war es ja fast die Karikatur der Karikatur.

    Dieser Ansatz "der Doctor liebt die Menschen, die xxx, die xxx" ist ein absoluter Gut-fühl-Hirnwichs, den die Serie seit 2005 eingeführt hat. Das klassische abwertende "Humans" u.ä. wurde dort abgelöst von "Hach, ihr seid toll". Nun nimmt man diese selbstverliebte Scheiße ("Hui, alle Menschen sind toll und lieb und rosa und wubbiwubbiwubbi") und stülpt sie der alten Serie über, die ein absolut anderes Bild präsentiert hatte.

    Meinst du, dass der Unterschied wirklich so groß ist? Wenn der Doctor der alten Serie so sehr auf Menschen herabblickt, warum verbringt er dann so viel Zeit mit ihnen? Aus Geltungssucht, die sich schließlich bei einer primitiven Umgebung leichter befriedigen lässt?

    Zitat von Thorsten Emma Junkie

    Und wenn ich etwas aus der jüngsten Geschichte gelernt habe, dann das man die Wiederkehr böser Zeiten im Keim ersticken muss, bevor sie bei der Bundestagswahl 13% einheimsen.

    Legen wir doch noch die 11% der anderen "Rückkehr" drauf ...

    Das Ironische daran ist wohl, dass Staffel 8 von allen drei Staffeln immer noch die höchsten Zuschauerzahlen aufweist.


    Allerdings ist mir kein großer Unterschied zwischen dem Staffel-9- und dem Staffel-10-Doctor aufgefallen.


    Was macht Letzteren denn in deinen Augen zu Tom Baker 2.0. ?

    Und Susan ist in Wirklichkeit sein Vater und nicht die Enkelin ;)

    Oder der Achte Doctor hat Susans Mutter gezeugt und ihre Großmutter ist Grace Holloway. Er hat Baby Susan dann seiner ersten Inkarnation in einem Weidenkörbchen vor die Tardisschwelle gelegt mit einem Zettel: "She's your granddaughter. Believe it or not."


    Würde auch erklären warum es ausgerechnet der Achte Doctor ist, der Susan (in einem Audio) wiederbesucht.


    Wird mit etwas Glück im Weihnachtsspecial thematisiert. :P

    Ich habe eine Theorie, die die Diskrepanz zwischen Classic und New Who hinsichtlich der sexuellen Aktivität des Doctors erklärt, ohne dass man in der alten Serie aufwändig nach Hinweisen auf irgendwelche sexuelle Spannungen suchen muss:


    Time Lords werden erst in ihrer achten Inkarnation geschlechtsreif. ;)


    Auch hier lassen sich erstaunlich viele Hinweise finden!
    Vielleicht war die postregenerative Amnesie des Doctors im 1996er-Film in Wahrheit nur ein Produkt seines durcheinandergeschüttelten Hormonhaushalts?

    Er hatte ja schon starke Probleme in den Zwölften zu kommen.

    Wie meinst du das jetzt?
    Dass es dem Elften Doctor schwerfiel, von sich selbst Abschied zu nehmen? Würde ich nicht so unterschreiben.
    Oder dass der Zwölfte Doctor eine vergleichsweise lange "Findungsphase" hatte, bis er sich sozusagen selbst akzeptiert hat ("Am I a good man?"). Da würde ich dir zustimmen.

    Beim 12. Doctor ist es ja eher so ein "es soll gar keinen Doctor mehr geben, ich will komplett aufhören zu existieren."

    Echt? Kam mir nicht ganz so vor.
    Er meinte doch sowas wie: "I can't keep on being somebody else."
    Das schien mir weniger Todessehnsucht zu sein als vielmehr der unbedingte Wille, so zu bleiben, wie er jetzt ist. Auch um den Preis, dass das Leben in dieser Inkarnation von kurzer Dauer sein wird oder sich eben nur noch in der Eiswüste abspielt, in der er jetzt gelandet ist.
    Er möchte also nicht regenerieren, weil Regenerieren jedes Mal ein bisschen wie Sterben ist. Aber trotzdem würde er doch, wenn er es sich aussuchen könnte, immer noch lieber für immer der Zwölfte Doctor sein als einfach aufzuhören zu existieren, oder nicht?

    Eine Innerstory-Erklärung will ich, genau wie du, trotzdem dafür. Man wechselt nicht "einfach so mal" das Geschlecht, dahinter sollte schon ein Grund stehen oder ein Unfall. Scheint ja auch eine komplizierte Regeneration zu werden, und da das Ergebnis scheinbar von der Körperchemie abhängt und der Doctor einer der Timelords ist, die ihr Endergebnis nicht kontrollieren können - da besteht definitiv Potential für eine Erklärung, die sich die Fans nicht selbstständig erarbeiten müssen.

    Das finde ich auch. Alles andere wäre unfair den Fans gegenüber.
    Gerade wenn man akzeptiert, dass ein Timelord das Geschlecht wechseln kann, ist es rein statistisch gesehen extrem unwahrscheinlich, dass der Doctor einen kompletten Regenerationszyklus über nur männlich war. Sollte diese Diskrepanz einfach übergangen werden, glaube ich Chibnall nicht, dass er selbst Fan der Serie ist.

    Gestern liefen die ersten beiden Folgen von Broadchurch, Staffel 3. Da waren Jodie Whittaker und Olivia Colman direkt zu vergleichen. Vielleicht lag es ja auch an der Rolle, aber wie soll diese farb- und konturlose Darstellerin den Doctor spielen? Wenn man möglicherweise auch Olivia Colman hätte haben können?


    Ich habe ja auch die andern Staffeln von Broadchurch gesehen, finde die Serie auch ziemlich gut, aber an J.W. konnte ich mich einfach nicht erinnern.


    Naja, es ist wie es ist. Vielleicht werden wir ja alle eine positive Überraschung erleben.

    Die wäre auch eine meiner Favoritinnen für die Rolle gewesen.


    Wurde hier nicht irgendwo schon mal spekuliert, dass Colman der BBC schlicht zu teuer war?

    Da der User Lightspeed mich mitzitiert hat, möchte ich klarstellen:


    Ich habe noch überhaupt nichts kritisiert, sondern nur Befürchtungen formuliert bezüglich der Art und Weise, wie man für Doctor Nr. 13 schreiben wird, wie man ihren Charakter konzipieren wird.


    Ich bin nicht der Meinung: "Eine Frau kann nicht Doctor". Ganz im Gegenteil, ich denke, dass man einen weiblichen Doctor wunderbar umsetzen kann und bin genau DESWEGEN besorgt, dass man trotzdem für einen generischen, vor allem auf flotte Sprüche ausgelegten Clownsdoctor schreiben wird, weil das eben aus NewWho-Sicht die sichere Schiene ist.


    Und ja, tut mir leid, aber meiner Meinung nach ist man mit dem Casting schon einen ersten Schritt in diese Richtung gegangen. Sie sieht nun mal gutaussehend-unauffällig aus und das, was ich bisher an Schauspielerei von ihr sehen konnte, ist solide-unauffällig. Ist euch aufgefallen, dass sie fast exakt dasselbe Alter hat wie David Tennant 2005?


    Mir kommt es halt so vor und ja, vielleicht liege ich damit falsch, aber es ist eben mein Eindruck, dass man sozusagen die Eckdaten für einen, statistisch gesehen, quotenmäßig erfolgreichen Doctor plus die feminine Komponente in einen Hauptdarstelleromat eingegeben hat und dann Jodie Whittaker rausgeplumpst ist.


    Da wäre es mir halt lieber, wenn man die Entscheidung einer Frau Doctor in der Form umgesetzt hätte, einen weiblichen Charakterkopf (von mir aus gerne etwas älteren Semesters) zu casten, nach dem Motto: "Liebt sie oder hasst sie, aber hinter dieser Entscheidung stehen wir, weil wir sie aus kreativer Sicht für richtig halten."


    Natürlich behauptet man das bei Miss Whittaker auch, doch hinter diesem Casting scheint mir in Wahrheit nur die Motivation zu stecken, so wenig wie möglich anzuecken - außer eben in einem Aspekt: dem Geschlecht, und hier aus reinem Kalkül. Das finde ich schade & in dem Punkt bin ich, denke ich, mit vielen, auf einer Linie.


    Trotzdem ist alles offen, ich lasse mich gerne positiv überraschen und es verletzt auch nicht mein Ego, wenn meine Bedenken sich nachher als völlig ungerechtfertigt herausstellen.