Beiträge von Basil Disco

    Puh... zum ersten Mal hat mich RTD stark enttäuscht.


    Zur Information: Bin wegen Netflix ein "Kind" der Moffat-Ära und erarbeite mir nun erst nach und nach die ersten Jahre von NewWho. Wie ich an anderer Stelle schon geschrieben habe, haben mich sowohl Staffel 1 und 2 begeistert (wenn ich auch den Neunten Doctor bei Weitem bevorzuge) und mit dem Eindruck zurückgelassen, dass RTD einen Staffel-Story-Arc mit dem dazugehörigen Finale besser und ausgewogener aufzubauen vermag als Moffat.


    Tja, Pustekuchen! Fast alles an dieser Folge ist Käse.


    Zum Beispiel die komplett unnötige Transformation des Doctors in ein kleines, hässliches und aus heutiger Sicht dürftig animiertes Etwas.
    Dann die uninspirierte und völlig überzogene Auflösung, dass es als Lösung für alle Probleme ausreicht, dass die ganze Welt an den Doctor denkt. Viel zu kitschig und esoterisch für eine Science-Fiction-Serie.


    Hier hat RTD etwas verwechselt: Ja, Doctor Who kann gerne die Botschaft vermitteln, dass jeder noch so scheinbar unbedeutende Mensch eine verändernde Kraft besitzt und ein kleiner Gedanke eine große Wirkung haben kann.
    Aber wenn die ganze Erdbevölkerung wie in Trance den Namen des Doctors murmelt, wirkt sie dadurch umso mehr auf fremde Initiative angewiesen und das Ganze bekommt etwas Religiöses und auf eine gewisse Art nahezu Faschistisches.
    Der Doctor als Heilsbringer und Übermensch, der zwar auf der guten Seite steht, aber die Menschen letztlich nur das verklärte Vertrauen in eine höhere Kraft lehrt. Auch eine Form der selbstverschuldeten Unmündigkeit, um es mal philosophisch zu überspitzen.


    Um alldem noch die Krone aufzusetzen, packt der Autor am Ende die billige Trope des Reset-Buttons aus, der mir durch ähnliche Enden in der Moffat-Ära sowieso schon zum Hals heraushängt, hier aber noch dreimal so schlecht umgesetzt wurde.


    Ach so, und die wahre Identität der Toclafane: In meinen Augen zu timey-whimey für ein Staffelfinale (ich weiß, viele mögen den Ausdruck nicht, aber er ist jetzt der Einfachste, um diesen Sachverhalt zu beschreiben) und irgendwie auch zu verstörend.


    Mich trifft all das besonders, da ich den Twist am Ende von "Utopia" genial, "Sound of Drums" eine super Folge fand und den Simm-Master liebe.


    Alles in Allem scheint mir dieses Finale alle negativen Eigenschaften und keine einzige positive Eigenschaft eines typischen Moffat-Finales zu besitzen. Und die negativen Eigenschaften auch noch in dreifacher Ausführung.

    Ich befürchte sogar, dass wir die ersten 3 "Gags" so (oder leicht abgewandelt) sehen werden.

    Mannomann, du könntest Recht haben.
    Denn es liegt nahe, dass die Produzenten einen weiteren die Zuschauerzahlen in die Höhe treibenden "coolen, quirky" Doctor wie Tennant und Smith haben wollen; und dem werden die Autoren und damit die Schauspielerin Folge leisten.
    Nichts gegen Matt Smith - ich liebe den Elften Doctor! Und Tennant war auch okay.
    ABER bei einer Frau funktioniert das einfach nicht, so leid es mir tut. Wenn junge, attraktive Frauen versuchen, das Gehabe von jungen, attraktiven Männern als Lead einer Serie nachzuahmen, wirkt das zwangsläufig unglaubwürdig, peinlich und fangirlig.
    Dabei bin ich davon überzeugt, dass eine Frau Doctor funktionieren KANN.
    Aber ob die Verantwortlichen den Mut und die Risikobereitschaft haben, die Sache ordentlich anzupacken, bezweifle ich. Ist doch die Versuchung so stark, einen Doctor zu schreiben, wie er in der Vergangenheit funktioniert hat.
    Der aber in der Zukunft, und von einer Frau gespielt NICHT mehr funktionieren wird.


    Zumindest in GB herrscht, zusätzlich zum kontroversen Geschlechtertausch, auch eine gewisse "Übersättigung" an Doctor Who (meine Meinung).

    Dann ist eine weitere Fließbandproduktion der Serie wohl der falsche Weg, dem abzuhelfen. Dann doch lieber Doctor Who zu einem raren Fernsehevent machen, für das sich die ganze Familie vor dem Bildschirm versammelt.

    Ich schmeiße für meine Auflistung mal Weinen, Fast Weinen und Gänsehaut in einen Topf, weil ich mich nicht bei allem erinnere, was ich genau gespürt habe:


    - Das Ende von "Vincent and the Doctor"
    - Das Ende von "Day of the Doctor"
    - Matt Smiths Regenerations-Rede
    - Capaldis Rede in "Zygon Inversion"
    - Die Montage am Ende von "Heaven Sent"
    - Ecclestons Regeneration
    - Das Ende von "Gridlock"

    Als ich noch eine neuer Fan war, fand ich die RTD-Ära auch nicht so schlimm, wobei auch schon da die Moffat Folgen das Highlight waren, und wenn ich jemandem Doctor Who gezeigt hab, war es immer ne Folge von Moffat.
    Aber nachdem ich die Moffat Staffeln gesehen habe und dann nochmal von vorne alles durchgeschaut habe, fällt deutlich ein qualitativer Unterschied auf.
    Bei RTD war es eher mittelmäßige, massentaugliche SoapOperaeske TV Ware.

    Interessant, ich habe mangels anderer Möglichkeiten mit der Moffat-Ära gestartet und mich erst dann, nach Staffel 10, an die 2005er-Staffel gewagt. Auch ich habe einen qualitativen Unterschied gespürt, doch war es bei mir andersherum: Mir kam die erste RTD-Staffel gelungener vor als das, was ich bisher von Moffat kannte.
    Allerdings nur in ihrer Gesamtheit, sprich: Die Moffat-Ära hat für mich ganz klar die besseren Einzel-Episoden. Aber erst bei RTD hatte ich das Gefühl, dass sich 13 Folgen zu einem harmonierenden Ganzen fügen, während mich bei Moffat der überspannende Handlungsbogen einer Staffel eher genervt und verwirrt als zufriedengestellt hat.
    Gut, die Cracks in Time waren noch okay und wurden im Finale von Staffel 5 ja noch zufriedenstellend aufgelöst. Darauf folgte dann aber dieser konfuse "Silence"-Mist und Rivers aufdringliche Story Arc, durch die Staffel 6 so komisch zweigeteilt war. Der "Impossible Girl"-Arc hat in Staffel 7 m. E. auch nicht wirklich funktioniert, und - ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie man einen Companion Exit und ein Weihnachtsspecial mitten IN einer Staffel für eine gute Idee halten kann.
    Wie auch immer, Staffel 1 und 2 von NewWho fand ich da eben erfrischend simpel und straightforward konstruiert: Es gibt ein rätselhaftes Wort, das immer wieder auftaucht, und am Ende erfährt man, was es damit auf sich hat. Währenddessen kann man in Ruhe verschiedene Reisestationen besuchen und ganz eigene Abenteuer erleben.
    Natürlich weiß ich nicht, ob das auch für den Rest der RTD-Ära gilt, da ich mit Staffel 3 gerade erst anfange.

    Aber es gibt eine Szene mit dem Doctor, die mich wirklich stört. Während der ansonsten wirklich guten Regenerations-Sequenz kommt der Doctor, nackt, nur in einem Tuch gewickelt, aus seiner Kühlkammer, mit langen lockigen Haar. Hätte man die Jesus-Bildsprache noch mehr übertreiben können? Besonders da er am Ende der Sequenz mit seinen Armen wie am Kreuz hängend ausgebreitet auf dem Boden kniet. Das war schon ziemlich übertrieben, wenn auch nicht so hahnebüchend wie in Last of the Time Lords wenn derzehnte Doctor wie in Darstellungen von Christi Himmelfahrt in einer blauen Aura umhüllt umherschwebt. Gott war das schlecht.

    Diese "Vergöttlichung" des Doctors scheint mir allgemein eine lästige Tendenz der New Series zu sein. Immer muss er derjenige sein, um den sich alles dreht, der Mittelpunkt des Universums.
    Dabei finde ich das Bild viel schöner, dass der Doctor ein einsamer Wanderer in der Unendlichkeit des Universums ist und inmitten dieser Unendlichkeit eben keine herausragende Stellung hat, aber es trotzdem nicht aufgibt, die Idee des Guten überall dorthin zu tragen, wo er auf seiner Wanderung vorbeikommt.

    Die gab es. Die Frau, welche im Fandom als Agatha Christie herhalten musste, zeigte sich nach anfänglichem Entsetzen entzückt und amüsiert über die orientalische Manie ihrer Majestät. Sie war kaum sichtbar und hatte, sowohl im Film als auch im Hof eine unscheinbare rolle, aber es gab sie.

    Du meinst die Frau, die zugab, an ihrem orientalischen Kostüm Gefallen zu finden? Das stimmt, die war mir auch aufgefallen, aber es kam mir wie ein nicht zu Ende geführter Ansatz vor. Klar habe ich jetzt keine dramatische, aus der Luft gegriffene Szene erwartet, in der sie sich in aller Öffentlichkeit vor den Inder stellt. Aber da eben gewisse Sympathien von ihrer Seite "angeteasert" werden, fände ich es zumindest konsequent, wenn es zwischen ihr und Abdul noch einen kurzen Vier-Augen-Moment gegeben hätte, zum Beispiel nachdem König Albert die ganzen Aufzeichnungen verbrannt hat.


    Aber egal, das wird jetzt Meckern auf hohem Niveau, und ist sicherlich Geschmackssache.

    45 Minuten ist für britische Serien eigentlich auch unüblich [...] Die 45 Minuten waren von Anfang an eine Anbiederung an den US-Markt.

    Ach, das ist ja hochinteressant! Wie Doctor Who heute wohl aussähe, wenn man damals auf den US-Markt gepfiffen hätte?
    Andererseits wäre es vielleicht auch längst abgesetzt ...


    Gerade BBC Serien haben normalerweise ein 60-Minuten-Format und profitieren erheblich davon. Man kann einfach in einem anderen Erzähltempo Stories entwickeln und den Charakteren mehr Raum geben.

    Ich bin immer wieder verblüfft, wieviel diese zusätzlichen 15 Minuten wirklich ausmachen, wenn ich mir zum Beispiel die Debütfolge des Elften und Zwölften Doctors anschaue oder das Finale der letzten Staffel, denen man ja allen die 60 Minuten gegönnt hat. Da werde ich dann richtig wehmütig und wünsche mir diese Laufzeit für noch mehr Folgen.


    12 mal 45 ergibt 540. 540 durch 60 macht 9. Würden also alle Folgen eine Stunde dauern und man behielte die Gesamtlänge einer jetzigen DW-Staffel bei, bestünde eine Staffel aus neun Folgen. Das wären doch immer noch genug, um nicht an Entzug zu sterben.


    Andererseits: "The Christmas Invasion" ging auch ne Stunde und bei ihr bin ich fast eingeschlafen.

    Hallo,


    ich kenne nur die neue Serie und ich liebe sie, allerdings bin ich regelmäßig von Folgen enttäuscht, weil sie mir nicht richtig auserzählt vorkommen. So ist es zum Beispiel oft der Fall, dass ich mich oft gar nicht für die Leute interessiere, die der Doctor rettet, weil ich überhaupt nichts über sie weiß. Auch ist mir die Motivation des Bösewichts oft unklar bzw. es bleiben offene Fragen.
    Ich habe mich schon öfters gefragt, ob das am 45-Minuten-Format liegt. Da ich noch nicht in der Lage war, ein Serial der alten Serie zu sehen, kann ich nicht sagen, ob das alte Format diese Probleme nicht hat, aber ich kann mir gut vorstellen, dass es besser ist. Manchmal denke ich mir auch, dass ein "Sherlock"-ähnliches Format der Serie guttun würde. Dann hätte man zwar dramatisch weniger Folgen, aber die könnten dafür mit aller Liebe fürs Detail von vorne bis hinten erzählt werden und ließen mehr Raum für alles Mögliche. Zudem wären die Spezialeffekte wahrscheinlich besser, weil man das Budget ordentlicher verteilen könnte, und es gäbe keine lästigen Füllerfolgen, die eigentlich niemanden interessieren.
    Mich würde wegen all dieser Bedenken eure Meinung interessieren.

    Victoria & Abdul

    2017, GB/USA, Regie: Stephen Frears, Drehbuch: Lee Hall


    Habe den Film hauptsächlich wegen Judi Dench und einem Faible für das viktorianische Zeitalter gesehen, in der Befürchtung, das er lediglich das "Zwei fremde Kulturen treffen aufeinander"-Motiv auf 110 Minuten Wohlfühlkino streckt.
    Ein bisschen ist es auch so, aber die Hauptdarstellerin gibt dem Film Tiefe, das Handlungselement des intrigierenden Hofstaats Würze. Alles in allem also bewegend und unterhaltsam, allerdings mit zwei Abstrichen:
    - Die Motivation der zweiten Hauptfigur, Abdul, blieb mir den gesamten Film über unklar. Ich wusste nicht richtig, was es ihm gibt, Zeit mit der Königin zu verbringen. Es fehlte ein emotionaler Bogen auf seiner Seite, die Identifizierbarkeit. Vielleicht waren Ansätze vorhanden, aber für mich blieb er letztlich der immerlächelnde Inder, der am Ende heult, als sie stirbt - ohne, dass ich wirklich sagen konnte, warum. Vielleicht liegts aber auch an mir und ich habe mich zu sehr von Judi Dench ablenken lassen.
    - Der komplette Hofstaat war Abdul geschlossen feindlich gesinnt. Mir hätte es gefallen, wenn es eine Person gegeben hätte, die den Inder zu Beginn auch nicht leiden kann, dann aber im Laufe des Films "gedreht" wird und am Ende auf seiner Seite steht.

    So, die Wahl ist vorüber. Irgendwelcher Mitteilungsbedarf von eurer Seite?


    Mir bleibt zu sagen, dass ich mich auf einen lebendigeren Bundestag als den Letzten freue. Klingt vielleicht oberflächlich, das allein unter dem unterhaltungstechnischen Aspekt zu betrachten, aber ehrlich gesagt kann ich die AfD einfach nicht ernst genug nehmen, um sie als Gefahr für die Demokratie aufzufassen. Bis ich eines Besseren belehrt werde, gehe ich davon aus, dass sie sich wie der Front National in Flügelkämpfen selbst zerlegen wird.
    Die dreizehn Prozent sind natürlich ärgerlich, entsprechen aber dem, was ich erwartet habe. Spannend finde ich, dass die AfD wohl so etwas wie die "Opposition in der Opposition" bilden wird, also eine Oppositionspartei ist, von der sich die anderen Oppositionsparteien noch stärker abgrenzen werden als von der Regierung. Das letzte Mal, dass es so etwas gab, dürfte vor sechzig Jahren gewesen sein.


    Die SPD verdient die Bezeichnung "Volkspartei" schon fast nicht mehr, ist sie doch prozentual weit näher an den kleinen Parteien als an der Union. Gleichwohl wünsche ich ihr, dass sie als größte Oppositionspartei in der kommenden Legislaturperiode in der Lage sein werden, ihr Profil wieder zu schärfen und mehr Wähler von sich zu überzeugen.
    Irgendwie bezweifle ich das aber. Meinem Eindruck nach ist der Stern der Sozialdemokratie im Sinken begriffen, da ihre klassische Klientel einfach nicht mehr existiert; also die Leute, die sich selbst als "Arbeiter" sehen und es aus solidarischen Gründen für selbstverständlich halten, die SPD zu wählen. Die Leute, die noch am ehesten in diese Kategorie fallen, fühlen sich anscheinend mehr von den extremeren Parteien vertreten - leider zunehmend auf der rechten Seite, wie wir gestern gesehen haben. Aber auch die Linke hat ja ein bisschen zugelegt.
    Immerhin zieht Herr Schulz eben die richtigen Konsequenzen und lässt sich auf keine weitere Große Koalition ein (auch wenn ich seinen Auftritt in der Elefantenrunde gestern ziemlich peinlich fand).

    Worin sich die Linke jedoch von anderen Parteien unterscheidet, ist, dass sie ihre Kritik an Russland in den Hintergrund stellt und dafür die Menschenrechtsverletzungen der USA, der Nato und auch der Türkei in ihren Parteiprogrammen hervorheben. Das sie das tun, passiert aus gutem Grund. Deutschland ist in all deren Menschenrechtsverletzungen involviert!
    Deutschland beteiligt sich an den Drohnenkriegen der USA, macht schmutzige Flüchtlingsdeals mit der Türkei und exportiert zudem auch noch Waffen dahin. Mit Russland hingegen haben wir nichts dergleichen zu tun. Dementsprechend ist es doch quatsch, wenn von jeder deutschen Partei verlangt würde, sie müsste jede Woche einmal sagen, wie böse doch Russland sei. Das bringt uns nicht weiter. Im Gegenteil, es sorgt für Feindbilder und wirkt sich negativ auf unsere Kommunikationsmöglichkeiten aus. Kommunikation bleibt das Wichtigste. Auch mit den Ländern, die wir nicht so sympatisch finden. Andernfalls befördern wir uns nur gegenseitig ins atomare Feuer, was momentan leider gar nicht so unrealistisch wirkt.

    Amen!


    Ich finde es widerlich, wie in der Außenpolitik mit zweierlei Maß gemessen wird.
    Putin ist für uns derzeit das Beste, was wir in Russland haben können. Dort gibt es schließlich noch ganz andere Kräfte, die nur darauf warten, an die Macht zu kommen. Und sollte das passieren, werden wir uns Putin zurückwünschen.
    Nicht vergessen: Russland ist letztendlich eine gedemütigte Großmacht. So etwas kann gefährlich werden, und unter diesem Aspekt ist Putin immer noch ein gemäßigter Vermittler zwischen seinem Land und der westlichen Welt.


    Was auch schon fast surreal anmutet, ist in meinen Augen, als was für ein bemerkenswerter, gewagter und kontroverser Schritt es weithin gewertet wird, wenn deutsche Politiker sich wegen Trump dezent von den USA distanzieren - während es gleichzeitig fast zum guten Ton gehört, über Putin zu schimpfen, obwohl er zurzeit ein weitaus diplomatischerer und berechenbarer Außenpolitiker ist als der amerikanische Präsident.

    Wie kommst du den darauf?Sagst sogar selbst das du die Kohl-"Regentschaft" nicht miterlebt hast und unterstellst ihm dann solche Dinge?

    Ich bitte um Entschuldigung für die Formulierung "die ihrem Land nur noch schaden". Das war polemisch und pauschalisierend.
    Mag sein, dass ich durch die weitergegebenen Erinnerungen meines linksliberalen familiären Umfeldes (Eltern, Großeltern) vorbelastet bin, aber ich bleibe bei den Attributen "machtversessen" und "unsympathisch". Sowohl in Bezug auf den späten Kohl als auch auf die letzte (halbe) Amtszeit Adenauers.
    Wenn ich sage, dass die Kanzler auf diese Weise enden, heißt das nicht, dass sie aller meiner Meinung nach in ihrer dritten Amtszeit Mist bauen. Ganz im Gegenteil, Adenauer und Kohl haben in dieser Periode noch Wichtiges, Bleibendes geleistet und auf den Weg gebracht.
    Trotzdem bin ich der Meinung, dass NACH einer dritten Amtszeit Schluss sein sollte. Auch zum Wohl der Kanzler selbst: Das Negative, das im kollektiven Gedächtnis über den ersten und sechsten Kanzler haften blieb, entstammt zum größten Teil ihren letzten Jahren im Amt, also der vierten Amtszeit.

    Ich bin sechzehn Jahre alt und habe daher keinen anderen Regierungschef als Merkel bewusst miterlebt - und ich habe sie so satt!
    Warum gibt es keine Amtszeitbegrenzung für Bundeskanzler? Lernt man nicht langsam dazu? Alle "langen" Kanzler enden als machtversessene, unsympathische Gestalten, die ihrem Land nur noch schaden.
    Wie Richard David Precht richtig bemerkt hat, werden die Merkeljahre wohl als "verlorene Jahre" in die Geschichte eingehen: Jahre, in denen die Politik es versäumte, Deutschland angemessen auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts vorzubereiten.
    Ich kann diese schweigende Mehrheit an CDU-Wählern nicht verstehen. Je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger kann ich sie verstehen.
    Sicher, Alternativen zum grundlegenden politischen Kurs gibt es kaum. Wurde hier ja auch schon mehrmals geschrieben. Aber es wenigstens mal mit einer anderen Partei an der Spitze zu versuchen - was spricht denn dagegen?
    Ich glaube, die meisten Deutschen haben vor den rasanten Entwicklungen unserer Zeit Angst, bspw. der voraussichtlichen Arbeitsplätzehalbierung durch Digitalisierung bis 2030. Sie klammern sich an die Hoffnung, dass Merkel die Zeit anhalten kann.

    Ooooh :) ich fühle mich verstanden! Ich liebe dieses Forum echt :thumbup: Das sind ja klasse Spitznamen :D dankeschön dafür!
    Nur: Liebe Missy, ist "Eyebrows" nicht etwas missverständlich? Denke nur, der dritte Doctor hätte das mitgekriegt, der war doch so stolz auf sein Paar. :P

    Jon Pertwees wirklich bemerkenswerte Physiognomie in allen Ehren, aber man muss schon zugeben, dass Capaldi die markanteren Augenbrauen hat ... ;)


    Themawechsel: Der Elfte Doctor schmeißt ja wirklich nur so um sich mit Spitznamen für seine vergangenen Ichs: Neben den schon erwähnten "Sandshoes and Grandad" hat er noch Folgendes auf Lager: "Matchstick Man", "Dick van Dyke" (=10) sowie "Captain Grumpy" (=War). (Letzterer wird vom General in "DotD" außerdem als "The Mad Fool" bezeichnet.)
    Der Zehnte Doctor feuert zurück mit dem griffigen Titel "Chinny" für Numero Elf.


    Was ich außerdem eine schöne Stelle in "DotD" finde, ist, als Billie Pipers Rolle 10 & 12 als "The Man Who Regrets" und "The Man Who Forgets bezeichnet.

    Ich weiß nicht, ich finde das Verhältnis des Doctors zu sich selbst einfach interessant. Selbst, wenn es sich in "flapsigen Bemerkungen" äußert. [ ... ] Unwichtig finde ich die nicht... vielleicht bin ich seltsam?

    Also, ich kann dich verstehen.
    Nichtsdestotrotz finde ich auch kuriose Spitznamen interessant, die dem Doctor von anderen gegeben wurden.


    Zum Zwöften Doctor, meinem Liebling:


    Robin Hood nennt ihn ein- oder zweimal "Boney Rascal", also soviel wie "Knochiger Halunke" (Kenne die deustche Synchro nicht).
    Danny Pink hält ihn für Claras "Outer Space Dad".
    Missy gibt ihm in Staffel 9 den Spitznamen "The Eyebrows", um ihn von den anderen Doctoren zu unterscheiden, als sie Clara eine Geschichte aus der Vergangenheit des Doctors erzählt.
    Bekanntlich nennt er selbst sich manchmal "Doctor Disco" oder, seltener, "Doctor Funkenstein". Ich glaube, erstmals im Zygon-Zweiteiler. (Dort fragt ihn auch Osgood nach seinem richtigen Namen, worauf er spontan "Basil" antwortet - daher mein Forenname.)