Beiträge von Mythril

    "It Takes You Away" ist nach "Kerblam!" und "The Witchfinders" nun tatsächlich schon die dritte Folge dieser Staffel, die sich so richtig nach Doctor Who anfühlt.


    Die ersten 15 Minuten wird noch eine richtig tolle Gruselathmosphäre aufgebaut, welche auch in dem Setting der kleinen Hütte in Norwegen toll zur Geltung kommt. Allerdings fühlt es sich nach diesen ersten 15 Minuten leider oft danach an, dass man einfach zu viel wollte bzw zu viele Ideen hatte anstatt sich auf eine zu fokussieren. Wir haben einmal die Hütte in Norwegen mit Monster, dann noch verschiedene Anleihen an die griechische Mythologie mit dem Faden und Gollum und schließlich das "Through the Looking Glass"-Universum, was sich dann als Universum mit Bewusstsein entpuppt. Die erste Geschichte mit dem Monster hat mir noch sehr gut gefallen, der ganze Antizone-Teil war irgendwie überflüssig und hat nicht wirklich reingepasst und das Universum mit Bewusstsein war eine coole Idee, die mir aber ein bisschen zu kitschig umgesetzt wurde.


    Abgesehen davon, dass ich ihn nicht wirklich interessant fande, wurde der Antizone-Part der Folge auch überhaupt nicht ausreichend bzw eigentlich sehr dämlich erklärt. Wenn die Raumzeit also in Gefahr ist, erschafft das Universum als Schutz erstmal eine Höhlendimension mit Fleshmoths und Gollum als Schutz? Und Ribbons Tod war ja auch irgendwie sehr konstruiert, er wusste doch genau, dass er sterben würde, wenn er sich bewegt. Im Nachhinein wirkt auch die ganze Anfangssituation sehr künstlich. Der Vater hätte seine Tochter ja einfach mit ins Spiegeluniversum nehmen können, anstatt sie in dem Glauben zu lassen, er wäre tot und ein Monster würde sie heimsuchen. Mich wundert, dass das TARDIS-Team seine Tochter am Ende einfach in seiner Obhut gelassen hat. Grace's Rückkehr ist sehr gut eingebaut und sorgt auch für ein paar tolle Szenen mit Graham, der in dieser Folge sowieso mal wieder beweist, dass er der eigentliche Star des TARDIS-Teams ist. Sogar seinen abschließenden Moment mit Ryan fand ich sehr nett und gut geschrieben.


    Die Idee von dem Universum mit Bewusstsein gefällt mir ja sehr gut, aber wenn man schon einem UNIVERSUM ein Bewusstsein gibt, muss es denn dann sein einziges Problem sein, dass es zu wenig geliebt wird? Ernsthaft? Und auch dieses kitschige Ende mit der Akhaten-Speech 2.0 vom Doktor, in dem sie dem Frosch sagt wie toll und wunderschön er ist und dass sie für immer Freunde sein werden, war ja nun mal wirklich zu viel vom Guten. Obwohl ich den Frosch ganz witzig fand, war er auch nur Teil dieses gewaltigen Kitsch-Endes und somit hätte man ihn auch eher weg lassen können.


    Zusammenfassend also – trotz einiger Schwächen im Drehbuch – eine weitere Folge, die man sich gut anschauen kann und die auch stellenweise wirklich tolle Momente und Ideen hat. Insgesamt gebe ich mal die 6.5/10 Punkte und somit reiht sich diese Folge knapp unter Kerblam und knapp über Witchfinders ein. Weiterhin nur loben kann ich die (besonders in dieser Folge) einfach nur großartige Musik von Segun Akinola.

    Die Doctor Who Christmas Specials sind ja (bekannterweise) nicht so wirklich das Beste, was die Serie zu bieten hat, allerdings gibt es da für mich so ein paar Außnahmen, die ich mir um Weihnachten herum immer wieder gerne anschaue bzw anhöre.
    "A Christmas Carol" ist eine davon.


    Die Geschichte ist eine sehr gelungene Hommage an die alte Weihnachtsgeschichte von Dickens, die allerdings schon wieder so anders ist, dass es sehr erfrischend wirkt. Der Doktor darf den Geist der vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Weihnachten spielen, wobei er interessanterweise bei der zukünftigen Weihnacht dem jungen Kazran und nicht dem alten seine Zukunft zeigt. Gut gelöst finde ich auch, dass der Doktor die Inspiration für seinen Plan sogar selber aus der Dicken'schen Geschichte zieht und sie so noch erwähnt wird.


    Amy und Rory rücken hier ein bisschen in den Hintergrund, haben aber trotzdem noch genug erinnerungswürdige Szenen. Die (etwas nebensächlicherere) Thematisierung ihres "Honeymoons" verleiht der ganzen Serie ein bisschen Kontinuität und ihre Verkleidungs-spielchen fand ich sehr witzig. Die Charakterisierung und Entwicklung von Kazran (inklusive dem ganzen "Kinder schlagen"-Thema) finde ich sehr gelungen dargestellt und auch seine Beziehung mit Abigail wird toll aufgebaut.


    Sowohl die Optik (also die CGI und die Sets) als auch das Setting dieses kleinen Steampunk-Dorfes an sich gefallen mir sehr. Die Schauspieler sind alle brilliant gecastet und gehen in ihren Rollen geradezu auf. Besonders hervorzuhebend sind hier natürlich die Darsteller von Cazran und Abigail, wobei bei letzterer auch der Gesang in einer sehr schönen und berührenden Weise mit in die Folge eingebaut ist.


    In den meisten Weihnachtsspecials (besonders bei Tennant und Capaldi) wirkt das Weihnachtsthema immer sehr gezwungen reingequetscht, da die Geschichte hier aber eine direkte Hommage an "A Christmas Carol" ist, fühlt es sich aber sehr natürlich an und passt einfach. Es kommt ein richtig tolles Weihnachtsgefühl auf und die Folge hat generell ein sehr angenehme Athmosphäre und findet genau den richtigen Grad zwischen witzig und berührend. Einzig das Schlittenreiten mit dem Hai war hier eventuell ein bisschen zu viel des Guten, aber durchaus verzeihbar.


    Die tollen Moffat-Ideen wie die eingefrorenen Menschen als Pfand, die Maschine, die den Himmel kontrolliert kommen auch nicht zu kurz und werden toll in das Konstrukt dieser Folge mit eingebaut. Der Doktor ist mir hier an ein paar Stellen ein bisschen zu aufgedreht, gefällt mir aber generell wieder sehr gut. Seine Unbeholfenheit, wenn es um "Mädchen" geht oder einfach sehr viele Kleinigkeiten, die sich summieren, machen ihn mir wieder sehr sympathisch.


    Zusammenfassend kann man also sagen, dass "A Christmas Carol" wohl das mit Abstand beste, lustigste und berührendste Weihnachtsspecial der gesamten Serie ist. Das Skript verwebt viele interessante Elemente miteinander und gibt der klassischen Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens so einen ganz neuen Twist und auch die Schauspieler brillieren einfach nur in ihren Rollen. Insgesamt gebe ich der Folge 9/10 Punkte und wünsche passend zum Thema allen hier im Forum schöne Weihnachten.
    Und immer dran denken: Die Hälfte der Dunkelheit liegt hinter uns ;)

    Wer gedacht hat, dass Moffat den brillianten Opener dieser Staffel eigentlich nicht mehr überbieten kann, hat falsch gedacht.
    Denn "Time of the Angels" ist schon wieder so eine Folge bei der für mich einfach alles stimmt: Die Charaktere, die Geschichte, die Athmosphäre, die Ideen, die Regie, die Musik; alles grenzt für mich an Perfektion.


    Mit der genialen Opening-Szene, in der River den Doktor 20.000 Jahre aus der Vergangenheit kontaktiert gefolgt von der optisch und inhaltlich sehr coolen Byzantium und dem "Maze of the Dead", hatte Moffat mich schon gefesselt und von da an hat sich die Folge eigentlich auch nur noch gesteigert.


    Nachdem Amy in den vorangehenden Folgen schon so eine gute Charakterisation bekommen hat, rückt sie jetzt ein bisschen in den Hintergrund und die Narrative fokussiert sich mehr auf River. Diese hat sich seit dem Sitl-Zweiteiler auch erheblich verändert und ist lange nicht mehr so nervig doktor-anhimmelnd wie damals noch, sondern hat sich mittlerweile zu einem eigenständigen, richtig interessanten und mysteriösen Charakter weiterentwickelt. Sie hat sowohl mit Amy als auch mit dem Doktor eine ganz tolle Chemie und die Dialoge mit ihr, in denen sehr oft mit den Erwartungen der Zuschauerer gespielt wird, sind auch mal wieder genial.
    Obwohl Amy eher im Hintergrund steht, finde ich sie auch hier wieder sehr sympathisch und clever. Sie kommt als einzige endlich mal auf die Idee, nur mit einem Auge zu blinzeln und schaltet die Aufnahme genau zwischen dem Loop ab. Der Doktor, der hier – wie schon von den Daleks in der letzten Folge – dieses Mal von den Engeln provoziert wird, hat wieder ein paar tolle Momente u.A. als er Amy in die Hand beißt und natürlich seine Drohung gegen Ende. Sehr schön und clever finde ich an dieser Stelle auch, dass dem Zuschauer die Cliffhanger-Auflösung schon gezeigt wird, er aber noch nicht in der Lage ist, sie zu verstehen.

    Die Cleric-Armee mit christlichen Namen ist eine witzige Idee und auch der Konflikt zwischen dem Doktor und Bishop Octavian ist toll dargestellt. Allerdings erschien es mir doch ein bisschen merkwürdig, dass die Clerics nicht wirklich einen Plan hatten, was sie gegen die Engel tun sollten und sozusagen komplett auf den Doktor angewiesen waren.

    Die Weeping Angels sind wieder sehr gruselig und sowohl die sich bewegende Aufnahme als auch das ganze "An image of an angel becomes an angel" finde ich sehr interessante neue Konzepte für die Engel. Wenn man davon ausgeht, dass die Engel in "Blink" das auch schon konnten, macht das natürlich nicht mehr wirklich Sinn, allerdings sollte man auch bedenken, dass diese Engel hier auch insgesamt weitaus entwickelter und organisierter als jene aus "Blink" vorgehen. Die sprechenden Toten finde ich hier (obwohl es nur eine recycelte Idee ist) sogar noch ein bisschen besser umgesetzt als in "Silence in the Library". Man hätte die Engel allerdings einfach die Soldaten zurück in die Zeit schicken lassen können, denn das tatsächliche Umbringen wirkte hier doch (bis auf den einen Soldaten, von dem sie die Stimmbänder brauchten) sehr fehl am Platz. Die schlußendliche Auflösung, dass alle Atlanstatuen eigentlich Engel sind finde ich hier auch sehr gut umgesetzt.


    "Time of the Angels" ist eine dieser Moffat-Folgen, bei denen ich wirklich so rundum zufrieden bin. Ich war 45 Minuten lang an den Bildschirm gefesselt, habe gelacht und mich gegruselt. So sollte Doctor Who sein! Insgesamt gebe ich der Folge 9/10 Punkte. Unglaublich, dass der nächste Teil diese Folge sogar nochmal toppen kann.

    "The Battle of Ranskoor Av Kolos" ist das, was dabei rauskommt, wenn Chibnall ein Finale schreiben soll, aber überhaupt keine Ideen hat. Die Ideen sind aus Star Wars, Avatar und Pirate Planet geklaut, die "Handlungsbögen", die zuende gebracht werden, komplett aus der Luft gegriffen und an endlosen Expositionsdialogen gepaart mit unnatürlichen Dialogen wird auch wieder nicht gespart.


    Tim Shaw, einer der langweiligsten Gegenspieler überhaupt, hat sich also nach der Ereignissen von "The Woman Who Fell To Earth" wegteleportieren können, wurde dann von den letzten Luftbändigern als Gott angebetet und hat jetzt 3000 Jahre seine Rache am Doktor geplant (erinnert mich ein bisschen an "Dragonfire", allerdings hat man da nicht so komplett absurd übertrieben), die daraus besteht planetenzerstörende Waffen zu bauen und damit dann die Erde kaputt zu machen. Das ist an sich ja schon dämlich genug, aber jetzt mal ganz ehrlich, wollte irgendjemand so einen nichtssagenden Gegenspieler wie Tim Shaw wirklich nochmal in einer Folge haben? Und nicht nur Tim Shaw, sondern auch diese dämlichen Sniper Bots (die so ungefähr die Treffsicherheit eines Stormtroopers haben) mussten natürlich wieder zurückkehren.


    Dieses Staffelfinale teilt sich bei mir zusammen mit "The Stolen Earth/Journey's End" den letzten Platz. "Journey's End" einfach nur, weil es eine der dümmsten Folgen überhaupt ist und diese Folge hier, weil sie wirklich eine der langweiligsten Folgen überhaupt ist. Es ist alles so schrecklich unaufregend, dass ich wirklich schon fast noch 10 Minuten eingeschlafen bin. Alleine in den ersten 10 Minuten ist auch wirklich nichts anderes passiert, außer dass das TARDIS Team mit Paltraki redet und er ihnen alles mögliche erzählt, was so passiert ist. Mein Gott, Show don't tell! Es kann doch nicht so schwer sein...


    Die Auflösung der Geschichte ist auch einfach nur dämlich: Der Doktor blockt die Signale einfach mit dem Sonic und Tim Shaw, ein Krieger aus einer mächtigen Kriegerrasse, wird von einem Opa und seinem Enkel, der eine Koordinationsstörung hat, besiegt. Dass Graham jetzt plötzlich Tim Shaw für Grace töten will, finde ich auch so eine komplett abstruse und sinnlose Charakterentwicklung. Es war im Endeffekt doch irgendwie sowieso klar, dass er es nicht tun wird.


    Zusammenfassend kann man also sagen, dass die Handlung nicht existent, die Nebencharaktere nichtssagend und alles einfach nur schrecklich langweilig, uninspiriert und zusammengeklaut wirkt. Ich gebe mal gerade noch so 3/10 Punkten, bin aber versucht sogar weniger zu geben.

    "The Witchfinders" ist im Grunde genommen einfach noch ein weiterer generischer 08/15 Scifi-Plot, der in ein historisches Setting bzw eine bestimmte Situation eingebettet wird, die dann recht naiv bzw oberflächlich dargestellt wird. Klassisches Staffel 11 Material also.


    Ich fand es eigentlich zunächst sehr gut, dass der Doktor seinen Companions direkt verbietet in die geschichtlichen Ereignisse einzugreifen, als sie dann aber 30 Sekunden später eine Hexe vorm Ertrinken rettet, war ich einfach nur irritiert. Ansonsten habe ich in dieser Folge nicht groß was am TARDIS Team auszusetzen, abgesehen von einer besonders unpassenden Szene in der Yaz plötzlich anfängt uns davon zu erzählen, wie sie gemobbt wurde, und da dann die Paralelle zur Hexenverfolgung zieht. Das ist für mich nicht nur wieder ganz schlecht geschrieben ("Show, don't tell", mein Gott!), sondern irgendwie passt der Vergleich auch nicht so wirklich.


    Ein bisschen mehr Inhalt hätte der Folge wohl auch ganz gut getan, denn (obwohl am Anfang noch ziemlich viel auf einmal passiert) hat die Folge insgesamt doch ein sehr gemäßigtes Tempo. Der einzige Grund, warum ich diese Geschichte überdurchschnittlich bewerte, ist aber eigentlich Alan Cumming's Darstellung von King James. Jede Szene mit ihm macht einfach Spaß und besonders seine Dialoge mit Ryan gefallen mir richtig gut


    Alles in allem also eine ziemlich inhaltsleere Folge, die durch Alan Cumming's komplette over-the-top Darstellung von King James für mich aber trotzdem noch zu den Besseren in dieser miserablen Staffel zählt. Man hätte aber definitiv noch mehr rausholen können, wenn man sich mehr auf die Hexenverfolgung konzentriert hätte und das ganze nicht so oberflächlich behandelt hätte.
    Ich gebe mal 6/10 Punkte.

    Kerblam ist zwar keine wirklich herrausragende Folge, im Kontext dieser Staffel würde ich sie aber durchaus als die erste so wirklich gute Folge bezeichnen.


    Das riesige Lagerhaus ist ein interessantes Setting und auch optisch wirklich gut umgesetzt. Auch der "Kerblam Man" und die lächelnden Roboter gefallen mir wirklich gut und sind stellenweise ziemlich creepy. Generell wirkt diese Folge irgendwie sehr viel lockerer und angenehmer als der Rest der Staffel. Der Humor funktioniert gut, die Nebencharaktere sind sympathisch, es gibt ein paar herrlich abgedrehte Ideen (Explosive Luftpolsterfolie, die "Menschen-Quote") und sogar Jodie hat in dieser Folge endlich mal ein paar Doktor-Momente. Es gibt auch ein paar interessante Twists, wie z.B. dass das System eigentlich Hilfe braucht und Charlie der wahre Gegner ist.


    Ryan gefällt mir mittlerweile allerdings immer weniger; ich habe das Gefühl, dass Tosin Cole einfach nicht gescheit schauspielern kann. Sein normales Schauspiel ist ja schon wirklich nicht überragend, aber ganz schlimm fand ich hier die Szene, als er (kurz bevor sie den Schacht runterrutschen) das erste Mal (seit 7 Folgen) so richtig versucht, seine Koordinationsstörung zu spielen. Ich verstehe sowieso nicht, was diese ganze Koordinationsstörungssache soll. Man spricht es alle 3 Folgen mal an, ignoriert es aber größtenteils einfach bzw stellt es einfach komplett unrealistisch dar. Klar, Ryan hat eine Koordinationsstörung, aber mit viel Überwindung kann er natürlich trotzdem Kräne hochklettern, oder von Lieferband zu Lieferband (die sich hunderte Meter über dem Boden befinden) springen. Und auch die anderen Eigenschaften, die man den Charakteren in der verzweifelten Hoffnung, ihnen ein bisschen Tiefe zu verleihen, gegeben hat, scheinen wieder komplett vergessen worden zu sein. Yaz ist wohl die schlechteste Polizistin ever, da sie Charlie nicht mal für 30 Sekunden festhalten kann und Graham's Krebs wird wohl auch einfach nicht mehr erwähnt. Die High Five-Szene mit Ryan war auch einfach nur peinlich, also wirklich.


    Dieses Pseudo Happy End, dass Judy jetzt einfach für eine höhere Menschen-Quote sorgen wird, finde ich sehr an den Haaren herbeigezogen und macht überhaupt keinen Sinn. Nach dem Anschlag eines Menschen sollte sich die ganze Situation doch sogar eher in die entgegengesetzte Richtung entwickeln, da Menschen ja eine potenzielle Gefahr darstellen.


    Alles in allem aber doch endlich mal ein vernünftiges Skript, dessen einzige Schwäche eigentlich wieder die Charakterisierung des TARDIS-Teams ist. Ansonsten fühlte ich mich das erste Mal diese Staffel einfach gut unterhalten und gebe deshalb 7/10 Punkte.

    Das war irgendwie teilweise auf eine sehr merkwürdige und absurde Art gut, allerdings hatte die Folge auch viele Probleme. Am Anfang war es noch eine ziemlich gute Mischung zwischen Grusel und Humor, danach wurde es irgendwie... keine Ahnung. Diese ganze Zwischenwelt war merkwürdig und wurde eigentlich gar nicht erklärt. Wer war dieser Gollum-Klon überhaupt, wie kam er da hinein und warum erschafft das Universum als Notfallplan ein Universum mit irgenwelchen Fleischmotten? Und jetzt mal ernsthaft, warum zur Hölle sollte der Vater überhaupt das Monster faken, wenn er einfach nur will, dass seine Tochter sicher ist? Das ist ja mal komplett unrealistisch. Die Szenen zwischen Grace und Graham waren nett und am Ende konnten Graham und Ryan auch endlich mal bonden. Das mit dem Frosch fand ich dann aber wieder so absurd, dass ich es wieder witzig fand.


    Fühlte mich insgesamt aber doch mehr oder weniger unterhalten, vorallem wegen der spannenden ersten Hälfte, deshalb gebe ich mal vorerst die 7/10 Punkte. Bis jetzt das beste Drehbuch dieser Staffel. Ausführlichereres nach der Zweitsichtung.

    Nachdem die Dalek-Folgen in den letzten Staffeln eigentlich immer schlechter wurden, haben wir mit "Victory of the Daleks" endlich mal wieder eine richtige tolle und spaßige Dalek-Folge, die mMn auch mit Abstand die beste Gatiss-Folge ist.


    Das Setting (inklusive Churchill und den British Unionjack-Daleks) ist toll dargestellt und auch die Grundidee der Folge gefällt mir eigentlich richtig gut. Die Daleks wollen dieses Mal überhaupt nicht die Welt erobern oder zerstören, sondern einfach nur ihr eigenes Überleben sichern, wofür sie dann den Doktor in eine Falle locken. Das Dilemma "Destroy the Daleks or save the earth" war auch passend in die Story eingebaut und umgesetzt. Sehr gut finde ich hier auch, dass wir endlich mal wieder nur ein paar vereinzelte Daleks haben anstatt direkt mehrere Tausende, wie es in den RTD-Finali usus war. Durch die Servant-Daleks, die überall im War Office herumfahren, kommt in der ersten Hälfte der Folge auch eine herrlich paranoide Stimmung auf.


    Ian McNeice gibt einen brillianten recht comic-artigen Churchill und hat eine tolle Chemie mit dem Doktor. Auch der Doktor gefällt mir wieder richtig gut und seine plötzlichen Wufanfälle, die von den Daleks provoziert werden, sind eine interessante Charaktereigenschaft. Sehr witzig fande ich auch den Jammy Dodger als Bluff für einen TARDIS-Selbstszerstörungsknopf.


    Ich habe eigentlich mit den verschiedenen Farben der Daleks nicht wirklich ein Problem, sondern eigentlich stört mich am neuen Design eher, dass sie viel zu groß und zu sperrig sind. Trotzdem gab es ein paar tolle Szenen mit den Daleks, wie z.B. als die neuen Daleks die alten Daleks töten und diese sich sogar töten lassen.


    Der Kampf zwischen dem britischen Bomber zwischen dem Dalekschiff war vielleicht ein bisschen überzogen, aber irgendwie auch schon wieder so verrückt, dass ich es schon wieder gut fand. Lediglich die Musik hat mich hier etwas gestört. Und obwohl die "Bracewell muss sich nur daran erinnern, ein Mensch zu sein, damit die Bombe nicht hoch geht"-Szene natürlich story-technisch ziemlich für 'n Arsch ist, fand ich es sehr schön, dass der Doktor eben mal nicht weiter wusste, sondern Amy mit ihrer Menschlichkeit den Tag gerettet hatte.
    Auch das Ende, dass die Daleks tatsächlich mal gewinnen, finde ich mal richtig erfrischend. Allerdings ist es doch ein bisschen verantwortungslos vom Doktor und Amy Bracewell einfach so im 20. Jahrhundert herumspazieren zu lassen.


    FAZIT: "Victory of the Daleks" ist eine ziemlich erfrischende Dalek-Folge, die vorallem durch die tolle Darstellung des Settings enorm gewinnt. Auch das staffelübergreifende Mystery wird hier weitergesponnen, indem wir erfahren, dass Amy sich nicht mehr an die Daleks erinnern kann. Ich gebe mal die 8/10 Punkte.

    "The Beast Below" wird oft unterbewertet und von vielen sogar als eine der schlechtesten Moffat-Geschichten eingestuft, ich mag sie aber eigentlich ziemlich gerne.


    Die erste Folge mit dem neuen Companion geht natürlich erstmal in die Zukunft und ist vorallem dazu da, das Verhältnis zwischen dem Companion und dem Doktor richtig aufzubauen und weiter zu entwickeln. Und das macht Beast Below meiner Meinung nach auch sehr gut. Der Doktor fordert Amy immer wieder heraus und am Ende kann Amy dann auch mal die Initiative ergreifen und sich beweisen. Der Doktor macht hier auch wieder richtig Spaß und hat viele tolle Momente. Besonders sein Ausraster gegen Ende hin hat mir sehr sehr gut gefallen und zeigt auch wieder eine neue Facette seines Doktors.


    Der Polizeistaat, der einfach die am wenigsten wichtigsten Mitglieder der Gesellschaft für das Allgemeinwohl opfert, ist ein ziemlich interessantes Setting und die Smiler sind auch eine recht coole Idee (auch wenn nie wirklich erklärt wird, wie sie gleichzeitig Smiler und Mensch sein können). Das Mystery um das Wasser, das Voting-System und die Auflösung, dass Liz 10 immer wieder die gleichen 10 Jahre regiert hat sind auch wirklich gut gelungen. Die Regierungsleute in Kutten, die Betäubungsgas mit ihrem Ring verstreuen, fand ich aber schon sehr überzogen. Der Star Whale hat mir auch recht gut gefallen, auch wenn ich es schon sehr konstruiert fande, dass niemand verstanden hat, dass sie den Star Whale überhaupt nicht foltern müssen. Außerdem wirkten die Kindersklaven sehr out-of-place.
    Aber so vom Gesamtgefühl haben mich viele Elemente in dieser Folge sehr an die McCoy Ära erinnert, was mir sehr gut gefallen hat.


    "Beast Below" behält die märchenhafte Stimmung von "The Eleventh Hour" bei und ist eine tolle Folge, die die Beziehung zwischen dem Doktor und Amy voranbringt und uns neue Facetten von den beiden offenbart: 7/10

    Als ich die Folge das erste Mal angeschaut habe, fand ich sie einfach nur sehr durchschnittlich und teilweise auch ziemlich schnarchig, nach dem 2. Mal Anschauen finde ich sie jetzt aber einfach nur noch schlecht.

    Gut, ich fang erstmal mit dem Positiven an. Das erste Mal diese Staffel hatte ich wirklich das Gefühl, dass die Charaktere wirklich "Charaktere" waren. Das trifft sowohl auf den Hauptcast als auch auf die Nebencharaktere zu. Sehr schön fand ich auch, dass Graham endlich mal eine Szene mit Yaz bekommen hat (Die beiden haben davor wirklich noch nie ein Gespräch miteinander geführt. Es hat also 6 Folgen gedauert, damit zwei der Hauptcharaktere endlich mal EIN Gespräch miteinander führen. Das nenne ich Lazy Writing!) und generell hat mir Graham wieder sehr gut gefallen. Der Doktor hat mich trotzdem wieder an ein paar Stellen gestört (Sie benutzt den Sonic wieder alle zwei Minuten, diesesmal sogar dazu, ein Seil zu zertrennen. Das Namedropping hört auch irgendwie nicht auf, dieses Mal ist es Einstein und die dämlichen Gesichtsausdrücke bleiben uns auch erhalten). Die Gute kann sich übrigends immer noch überhaupt nicht durchsetzen, Yaz geht nämlich einfach so zu ihrer Großmutter und bleibt dann bei ihr, obwohl der Doktor es ihr verboten hat und es gibt keinerlei Konsequenzen dafür.


    Die Partition ist ja ein sehr interessantes historisches Ereignis, aber alleine das reicht halt nicht für eine gute Folge. Es braucht eben auch noch eine gute Handlung, die dann am besten noch mit dem historischen Setting verknüpft ist. Bestes Beispiel hierfür ist "The Romans": Dort wird eine Geschichte erzählt, die einem viel über die damalige Zeit erzählt, indem sie die Charaktere mit den ungewohnten Normen und Traditionen der Zeit konfrontiert. Barbara wird als Sklavin verkauft, der Doktor versucht sich als Harfenspieler an Kaiser Nero's Hof und Ian muss sich als Gladiator beweisen. SO macht man ein gescheites Historical! In "Demons of the Punjab" jagen der Doktor und seine Companions ein paar Aliens und schauen dann noch einem Konflikt, der aufgrund der Partition entstanden ist, zu. Sie machen nicht mal irgendetwas, sie schauen einfach nur zu. Es gibt auch kein Dilemma, da das TARDIS-Team den Geliebten von Yaz's Oma überhaupt nicht retten will.


    Der ganze Alien-Plot war einfach nur 08/15, langweilig und komplett unnötig. Die Aliens hatten in dieser Folge keine Funktion, sie waren ja nicht mal eine Bedrohung. Warum zur Hölle warum sie dann überhaupt in der Geschichte? Sorry, aber die Idee fand ich schon in "Twice Upon A Time" dämlich. Die Dialoge wirkten auch teilweise wieder recht unnatürlich und einfach sehr erzwungen, z.B. als Prem einfach plötzlich anfängt dem TARDIS-Team (das ihm eigentlich komplett fremd ist) von der Distanz zwischen ihm und seinem Bruder seit dem Krieg zu erzählen.


    Der Soundtrack von Segun Akinola ist zwar wieder großartig und auch das TARDIS-Team ist hier überzeugender als in den vorangegangen Folgen, dennoch schafft es die Folge weder ein gescheites Historical noch eine gescheite SciFi Geschichte zu erzählen. Da hätte ich doch lieber die "death eyed turtle army" gesehen. Ich gebe mal 3.5/10 Punkte.

    Du empfiehlst in Post 22 "die viel einfacherere Alternative: Der 11. Doktor hat den Fez einfach schon in der Vergangenheit bestellt, die Lieferung hat nur ein bisschen länger gedauert." Oder der 1. oder der 2. oder der 3. usw. Doctor. Nachdem River Song seinen Fez zerschossen hat, wird der 11. Doctor wohl von all seinen Inkarnationen die geringste Neigung verspürt haben, sich erneut eine derartige Kopfbedeckung zuzulegen.

    1. Die Fez-Affinität war ein besonderes Merkmal des 11. Doktors, deshalb halte ich es für am wahrscheinlichsten, dass diese Inkarnation ihn bestellt hat. (Nein, Sylvester McCoy gilt nicht)


    2. Der 11. Doktor hat sich schon in der nächsten Folge, nachdem River Song seinen Fez zerstört hat, einen neuen zugelegt ;)

    Colony in Space hat zwar ein paar gute Ansätze, ist in seiner Gesamtheit aber ziemlich schnarchig und belanglos.


    Die Gesellschaftskritik ist zwar ganz nett, allerdings sind die Charaktere alle unglaublich klischeehaft. Von der bösen Mining Corporation über die rebellischen Kolonisten bis hin zum dem einen "guten" Mitglied der Mining Corporation. Der Doktor ist recht langweilig und Jo finde ich ziemlich nervig, obwohl ich sie sonst eigentlich als Companion ganz gerne mag. Aber hier ist sie nicht viel mehr als das dumme Blondchen, das dauerhaft gerettet werden muss.


    Die Aliens, die Klauenmonster, die Kostüme der IMC-Mitarbeiter und die Kampfszenen sind auch eher schlecht als recht umgesetzt. Es gab schon ein paar gute Sachen, wie z.B. die Waffe, die Sonnen explodieren lassen kann und den Master (obwohl auch der schwächer als sonst war), aber die werten die Folge auch nicht mehr wirklich auf.


    Und kaum hat man die ganze Story um die Corporation abgehakt, kommt sie unnötigerweise auch schon direkt wieder zurück. Man hätte hier eventuell noch einen soliden Vierteiler draus machen können, wenn man den Master weggelassen hätte, so finde ich die Story aber nicht wirklich überzeugend. Dank dem Master und weil die Folge schon definitiv anschaubar war, gebe ich aber trotzdem mal noch 5/10 Punkte.