Nun kann die chronologische Reise beginnen.
Heute habe ich nämlich endlich die entsprechende Veröffentlichung von Polyband in Händen gehalten ( phänomenales Endergebnis bezüglich der Synchro, aber da werde ich gegen Ende des Reviews noch genauer drauf eingehen ) und ich wollte eigentlich nur die erste Folge schauen, bin dann aber doch so fasziniert gewesen, dass ich den gesamten Vierteiler in einem Stück durchgesehen habe ( und das, obwohl ich bis einschließlich den Sensorites diese Folgen schon einmal vor 1 - 2 Jahren gesehen habe, sie mir also nicht unbekannt waren, aber in meiner Erinnerung nur noch arg verschwommen vorkamen ). So, genug der Einführung und los gehts mit dem Review der ersten Folge, aber Achtung, es folgen durchgängig Spoiler!
01. Das Kind von den Sternen:
Unmittelbar nach dem Abspann kommt man schnell zu der Erkenntnis, dass den Verantwortlichen für die damalige Zeit hier etwas ganz außergewöhnliches gelungen ist. Ein Pilo der schon zu Beginn solch starke Momente zwischen den Charakteren enthält, eine gehörige Portion Mystery aufweisen kann, mit der Einführung der Tardis eine der genialsten Ideen des filmischen Mediums präsentiert und dabei stets derart mit dem Zuschauer spielt, dass man gar nicht umhin kommt die nächste Episode anzuschauen, weil man aufgrund des sehr guten Cliffhangers unbedingt wissen möchte wie es weitergeht. All das lässt die Laufzeit der Episode wie im Flug vergehen. Ian und Barbaras Misstrauen Susan gegenüber wird nachvollziehbar aufgezeigt und gleichzeitig kann man auch die Beweggründe des Doctors für die Entführung der beiden verstehen, obwohl das natürlich schon ziemlich berechnend ist von ihm, da, sobald beide Lehrkräfte die Tardis betraten, für den Doctor bereits festgestanden haben muss, dass sie hier nicht mehr herausgelassen werden können ( ganz konträr zu seinen Beteuerungen sie gleich gehen zu lassen
). Eine sehr interessante Äußerung von Hartnells Figur ist mir auch noch aufgefallen. Nämlich wird im inneren der Tardis kurz erwähnt das er und Susan Flüchtige seien, die zurzeit ohne Heimat wären, aber irgendwann hoffen zurückkehren zu können ( wenn ich das richtig zusammenbekomme ). Hm, behalten wir das mal im Hinterkopf. Bin gespannt ob die Heimkehr, wohin auch immer das sein soll, im späteren Serienverlauf tatsächlich geschehen wird.
8,5/10
02. Die Schädelhöhle:
Der Schock sitzt tief ( vor allem bei Ian, der hier kurzzeitig den Skeptiker mimen darf ), als das 20. Jahrhundert verlassen ist und man sich in der Steinzeit wiederfindet. Etwas lustig das man sich gleich schon für die zweite Folge auf eines der offensichtlichsten und naheliegendsten Themen, wenn es um Zeitreisen geht, beruft und die Begegnung mit den Höhlenmenschen, die auch passenderweise mehr oder weniger gutes englisch beherrschen können (
), somit abhakt. Wahrscheinlich eine Entscheidung die dem geringen Budget zuzuschreiben ist und man nicht schon bei dem Eröffnungsserial verhältnismäßig viel Geld für die Requisiten usw. ausgeben wollte, da eine Absetzung nach einer Pilotfolge ja nichts seltenes gewesen sein dürfte ( auch heute kommt das manchmal noch vor ) und das das zweite Serial das fortbestehen der Serie sicherte, zeigt, dass, wenn es Bedenken hinsichtlich der Fortführung der Serie gab, diese durchaus berechtigt waren. Der gefangengenommene Doctor muss erstmals in dieser Folge notgedrungen auf die Hilfe seiner Companions vertrauen, da er sich alleine nicht ohne weiteres aus dieser Situation befreien kann. Eine ungewohnte Erfahrung, wie man an seiner Reaktion und den geäußerten Worten, die er seinen Begleitern an den Kopf schmeißt, nur zu deutlich erkennen und hören kann.^^ Ach, Hartnell. Du wirst mir mit deiner Darstellung des Doctors noch viel Freude bereiten.
Der Konflikt der Höhlenmenschen untereinander wurde außerdem recht spannend dargestellt und man versteht die gegensätzlichen Standpunkte nur zu gut.
7,5/10
03. Der Wald der Angst:
Die Crew der Tardis ist durch fremde Hilfe aus der Höhle bzw. der Gefangenschaft entkommen und auf dem Weg zurück zur rettenden Polizeinotrufzelle, als erstens Barbara stürzt und aufgrund eines toten Wildschweins fast den gesamten Wald zusammenschreit ( erstmals wird an dieser Stelle deutlich erkennbar, dass die Rollenverteilung noch jener der frühen 60er Jahre entspricht, wo Frauen wegen noch so geringen Sachen so laut kreischen als ob sie gerade dem Tod ins Auge sehen würden und Männer bei den kleinsten erkennbaren Gefahren sich als Retter in der Not herauskristallisieren und keine Konfrontation scheuen, aber das macht auch einen gewissen Charme der frühen Folgen aus ) und zweitens die Verfolger ihre Position daraufhin lokalisieren können. Allerdings wird der männliche Steinzeitmensch verletzt und in Barbara ruft dies wiederum eventuelle Mutterinstinkte hervor, die deshalb, trotz Warnung von Ian, Susan und dem Doctor, zurückrennt um dem Verletzten zu helfen. Gewiss eine noble Geste, aber die fast gelungene Rettung wird dadurch wieder sehr ungewiss. Der Doctor bekommt kurz darauf von Ian eine deftige Predigt betreffend unterlassener Hilfestellung und, was mich äußerst überrascht hat, er ertappt den alten Mann beim Versuch den verwundeten zu ermorden ( um wahrscheinlich keinen Grund mehr zu haben sich hier aufzuhalten was eine schnellere Rückkehr zur Tardis ermöglicht hätte ). Ziemlich heftig, dass der Doctor sogar so weit gehen würde, um seine Interessen durchzusetzen. Aber eine weitere Handlung die dem Charakter Profil verschafft.
07/10
04. Der Feuermacher:
Susan die im gesamten Serial nicht allzu viel zum Geschehen beigesteuert hat ( und trotz nur noch vager Kenntnis der ersten 7 Serials, befürchte ich leider das sich dies auch nicht großartig ändern wird ), bekommt hier die Gelegenheit sich zu beweisen, indem sie herausfindet wie man die Höhlenmenschen in Furcht versetzen könnte, um ihnen so die Flucht zu ermöglichen. Der Doctor erzählt in der Tardis angekommen Ian und Barbara davon, dass er in dieser Eile nicht die Zeit hatte um die präzisen Daten für die gewünschte Zeit des Englands im Jahre 1963 einzustellen und er daher nicht wisse, wohin es sie jetzt verschlagen hat. Ok, das lasse ich noch gelten, allerdings kann der Doctor nicht jedes mal diese Erklärung vortragen und ich bin gespannt, ob darauf noch in den nächsten Folgen eingegangen wird, wenn sie erneut in einer anderen Zeit landen.
Das Ende der Episode ist übrigens wieder einmal gekonnt mit einem guten Cliffhanger in Szene gesetzt. Was mag sich wohl dort draußen auf dem sogenannten toten Planet, der zudem auch noch mit einer enorm hohen Radioaktivität belastet ist, befinden? 
7,5/10
Ingesamt betrachtet ein tolles erstes Serial, dass mich richtig gut unterhalten hat und die Endbewertung für den Vierteiler beläuft sich auf:
7,5/10
Kommen wir zur Synchronisation: Dadurch das ich, wie gesagt, bislang in der ersten Staffel die Serials bis zur 7. geschaut habe, ehe ich aufgrund Zeitmangels abbrechen musste und dann, als bekannt gegeben wurde, dass bald die Synchronisation des ersten Doctors erfolgen wird, ich den Entschluss fasste am besten auf die deutsch die Serie nochmals von Beginn zu verfolgen, sind mir die englischen Stimmen natürlich ein bisschen vertrauter ( auch wegen einer weiter unten am Ende des Posts erwähnten Tätigkeit ). Ich hatte einige Bedenken, ob die deutschen Synchronstimmen der vier Hauptcharaktere dem Original gerecht werden können, da besonders Hartnell, der schon jetzt als erster Doctor überhaupt mit dem ich in Berührung kam, für immer einen besonderen Platz bei mir einnehmen wird, eine doch recht markante Stimme besitzt. Nach den ersten Sekunden von Das Kind von den Sternen stellte ich erfreut fest, dass Marcus Off wirklich ganz toll auf Ian besetzt wurde und auch Demet Fey für Susan macht ihre Sache ausgezeichnet. Bei Gundi Eberhard für Barbara dauerte es ein bisschen länger bis ich mich an sie gewöhnen konnte ( spätestens aber beim betreten der Tardis hatten sich die Ohren an sie gewöhnt ) und dann kam der Moment auf den ich am meisten gespannt war.
Ian und Barbara verstecken sich hinter einigem Gerümpel und der Doctor hat seinen allerersten Auftritt und wird in ein Gespräch verwickelt. Michael Schwarzmeier mit dem ich im Gegensatz zu vielen anderen hier keinerlei besondere Assoziationen verbinde ( ich weiß das er die Stimme der klassischen Doctoren ist, doch aufgrund fehlender Eindrücke fehlt mir da die Vergleichsbasis ) müht sich redlich ab und er versucht Hartnells Stimme nahezukommen, was mal besser, mal schlechter gelingt. Je länger der Vierteiler voranschritt, desto mehr gewöhnte ich mich an ihn, aber es gab nicht gerade wenige Situationen bei denen ich Hartnells mürrische und trotzige Stimme vermisste. Mal schauen ob ich bei den nächsten Serials seiner Stimme etwas mehr abgewinnen kann. Letztendlich muss ich leider sagen, dass ausgerechnet die in meinen Augen wichtigste Stimme zumindest bei dieser Inkarnation bislang nicht von Anfang an überzeugen kann. Aber sonst ist der Ton absolut grandios umgesetzt. Ganz großes Lob an Polyband.
Ach, zum Schluss noch eine Quizfrage. Was tut ein Doctor Who vernarrter Student in den Semesterferien, abgesehen von eventuellen Pflichtpraktika und Treffen mit Freunden? Richtig, er macht sich an die Arbeit die existierenden Loose Canon Recons von Doctor Who anhand von englischen Audio Transkriptionen auf deutsch zu übersetzen und diese erstellten Untertitel dann möglichst passend in die Recons einzufügen. So positiv bekloppt muss man auch erstmal sein, aber es ist ja für einen guten Zweck. 
Da ich nämlich meinem Bruder schon länger von der Serie erzählt und vorgeschwärmt habe und sein englisch jetzt nicht so gut ist, ich aber finde, dass einem ohne die gesehenen Recons einige charakterliche Entwicklungen des Doctors und seiner Begleiter verborgen bleiben, nehme ich das auf mich. Um das vollständige Erlebnis bekommen zu können, müssen meiner Meinung nach die Recons angeschaut werden. Und bis sich die BBC mit Morris nicht einigt und letzterer seinen großen Fundus an bereits gefundenen Folgen rausrückt, bin ich der festen Überzeugung, dass sich weder Polyband noch Pandastorm an die Übersetzung der Recons machen werden. 