Beiträge von Der Dude

    Haaaaaach, echt jetzt. Ich musste einfach mit "super" abstimmen (was einige hier einfach freuen wird). Tatsächlich tue ich es, weil ich wirklich überrascht bin, wie das erzählerische und inhaltliche Niveau der beiden Staffeln, in dieser Folge von allen Beteiligten noch gesenkt werden konnte. Das war keine leichte Arbeit und verdient aufrichtige Anerkennung. Und letztlich ein "super", weil's ja nun erst einmal vorbei ist...

    Gab bereits genügend Folgen, auch bereits in Classic Who, in denen wir die TARDIS nicht gesehen haben.

    Ich meinte ja auch nicht nur eine oder zwei Folgen. Es kommt mir so vor, als würde die blaue Kiste nur noch ein Schattendasein fristen. Dabei war sie fast mal so etwas, wie ein eigener Charakter und ihre Fähigkeiten machen doch einen nicht ganz unerheblichen Reiz der Serie aus.

    Den AI zu kommentieren war auch nicht meine Absicht. Ich bin, wie einleitend geschrieben, auf den Hinweis "einige Leute..." eingegangen. Da ich bisher immer schlecht bewertet habe, fühlte ich mich angesprochen und wollte darauf reagieren.

    Ansonsten stimme ich beim AI Deinen und Pascals Ausführungen zu.

    Ich wollte doch keine langen Beiträge mehr schreiben, weil ich finde zur Chibnal-Ära ist längst alles gesagt. Da hier aber immer wieder Formulierungen fallen, wie „Leute, die alles schlecht bewerten“ und diese dann gerne als rechts-, links-, oben- untenreaktionäre Personen mit Frauenhass dargestellt werden, bemüßige ich mich dann doch noch mal.


    Ich finde die Folgen durch die Bank scheußlich. Die letzte Staffel war eine Frechheit. Die Aktuelle ist, bedingt durch die kaltschnäuzige Fortsetzung, schon fast eine logische Folge. Ja, es gab bei DW nie ausschließlich Glanzpunkte. Viele Folgen haben ihre Schwächen, aber sie haben immer durch das Liebenswerte ihrer Darsteller oder die schrulligen Umstände brilliert. Selbst die, von denen Chibnal-Hasser sagen, sie seien Müll, wie Dinosaurs on a Spaceship, fand ich immer noch so unterhaltsam, daß ich sie mir gerne mehrfach(!) angesehen habe. Im Nachhinein muß ich sagen, sie zeigen sehr deutlich, was Chibnal alles nicht kann. Um also bei ihm zu bleiben: Ich halte seine Arbeit für unteren Durchschnitt (ebenso wie seine Erzählweise). Für mich ist er der Dieter Bohlen der Fernsehserien: Man muß mit seinen Ergüssen leben, aber gut finden...? Nee. Eingebettet in ein Team, kann man mit ihm sicher was anfangen. Als Showrunner ist er eine Katastrophe. Unter seiner Leitung wurden die Geschichten schlapp, zusammenhanglos und sind voller Plotlöcher. Figuren tauchen auf, verschwinden, Dinge werden erwähnt und nicht gezeigt, Konsequenzen für Figuren sind völlig vernachlässigbar. Historische Umstände werden unwürdig ausgeschlachtet und so beleuchtet, wie man es gerne hätte. Aber das schlimmste ist: Es hat keinen Witz, keinen Zauber, keinen Boah-Effekt. Es ist schlicht nicht liebenswert. Hauptsächlich, weil mir die Charaktere und ihr Schicksal kaum egaler sein könnten.


    Damit komme ich zu den Figuren. Nicht zu den Darstellern. Meinetwegen können die auch alle in anderen Produktionen super spielen. In DW tun sie das nicht. Die „Fam“ hat den Schauwert einer Gruppe Pappaufsteller, die immer schön für ein Gruppenfoto aufgereiht werden. Sie können/dürfen sich nicht bewegen, sie zeigen keine Emotionen, haben keine Chemie untereinander und wiederholen immer den gleichen Sermon. Selbst Graham ist nicht wirklich gut. Er ist so gut, weil alle anderen einfach noch schlechter sind. Stellenweise sind die anderen Personen in den Folgen so viel besser, daß ich schreien möchte: Doctor, tausch' sie gegen die Fam aus!


    Mit der Geschichte der Figuren weiß die Serie nix, aber auch gar nix anzufangen. Yaz ist Polizistin, oder? Weiß sie das eigentlich selber??? In jeder dritten Folge sitzt sie mit einer anderen Figur an einer Wand und labert bedeutungsschwanger über Mobbing. Und das war's auch schon. Dieser junge Typ, dessen Namen ich immer vergesse ist so eine Art (man entschuldige den Begriff) Gelegenheitsbehinderter. War da nicht die Idee der Inklusion in DW? Find' ich super. Der einzige, der ein Handicap hat, kann es aber anscheinend ein- und ausschalten, wie er es braucht. Was für 'ne Ohrfeige. Abgesehen davon macht Ryan (Namen gegooglet) was....? Was!? Und schließlich noch mal Graham, der seine Frau verloren hat – eine Beziehung, die ich auch nicht glaubwürdig gespielt fand, aber sei's drum – und Angst vor Krebs hat. Warum soll mich das jucken, wenn es sonst keinen juckt in der Serie? So bleiben sie Abziehbilder, zweidimensional, Stichwortgeber, würdig vergessen zu werden. Sollten wir uns als Zuschauer nicht mal mit denen identifizieren? Nein, lieber nicht. Sie sind die ersten Companions, bei denen ich denke, mein Leben ist so viel aufregender, als deren, daß ich nicht mit denen tauschen möchte.


    Und damit zu Jodie. Sie ist vielleicht auch eine tolle Schauspielerin. Aber kein Doctor. Wie ein Bekannter von mir sagte: „Der glaub' ich gar nichts“. Und damit meinte er ihre Darstellung. Sie findet keine Linie in der Figur. Die anderen Doctoren müssen einem auch nicht gefallen haben (ich bin da vielleicht eine Ausnahme), aber von einem PROFI-SCHAUSPIELER erwarte ich, daß er mich nach spätestens 10 Minuten überzeugt hat in seiner Rolle. Sonst kann er verschwinden. Wer bitte braucht eine ganze Staffel, um in seine Figur zu finden? Echt jetzt? Außer diesem schlimmen Gesicht kriegt sie nichts hin, was konsequent wäre, es sei denn, man betrachtet „nichts hinkriegen“ als etwas hinkriegen. Des Doctors Verhalten anderen gegenüber finde ich fast abstoßend. Sie zeigt kein Mitgefühl, sie läßt Leute draufgehen, ohne Gewissensbisse und ist so unlustig wie ein Schuhkarton. Was an dieser Figur soll mich neugierig machen, packen, emotional binden? Jeder, aber auch wirklich jeder andere Doctor war um Längen besser. Und zumindest alle Companions seit 2005.


    So, da brauche ich noch gar nicht zu politisch korrekt oder rechts-links-medial zu kommen. Aber ich kann gerne was dazu sagen: Daß der Doctor eine Frau ist, halte ich für inhaltlichen Blödsinn, aber ich könnte damit leben, wenn es mal gut erklärt worden wäre. Das der Doctor, die Doctor, wie denn nun, eine Frau ist, ist nicht das Problem. Das Problem ist, sie ist eine Frau, ohne eine zu sein. Selbst bei Spyfall läuft sie im Smoking herum. War das jetzt echt zu viel, sie in ein Kleid zu stecken und mal die weibliche Seite zu zeigen, oder ist das schon reaktionär? Mit anderen Worten: Der Doctor ist eine Frau, die alles tut, um zu vermeiden als Frau wahrgenommen zu werden. Wer darin einen Fortschritt sieht...ok. Ich jedenfalls kann als Zuschauer keiner Figur folgen, die selbst nicht weiß, wer oder was sie ist oder sein will.


    Und wo ist eigentlich die Tardis? Die blaue Box spielte mal eine echte Rolle? Egal. Da kann man auch Star Trek ohne die Enterprise drehen, funktioniert sicher auch super...


    Es gäbe noch so viele andere Punkte und die finden sich zum großen Teil in Euren(!) Beiträgen, also spare ich sie mir.

    Andere hier können gerne Folge für Folge die wenigen Pluspunkte wie Brotkrumen zusammensuchen und versuchen sich innerlich zu strecken, um die Folgen auf Gut oder sogar Sehr gut zu hieven. Wenn's einem gefällt, ok. Mein Weg ist das nicht. Ich benenne etwas als schlecht, wenn ich finde, daß es schlecht ist.

    Tja, also, nein. Sorry. Ich mache mich mal unbeliebt, aber diese Folge hatte nichts, was sie wirklich besser gemacht hätte, als die anderen.

    Alle üblichen Kritikpunkte kann man auch hier wieder voll zur Geltung bringen.

    Wem's gefallen hat: Freut mich aufrichtig für Euch. Aber letztlich macht eine Schwalbe auch keinen Sommer, so daß ich für den ganzen Rumms auch keine Hoffnung mehr hätte, wenn es mir auch gefallen hätte.

    Bestätigung: Jodie Whitaker bleibt für Staffel 13....


    https://ew.com/tv/2020/01/22/jodie-whittaker-doctor-who-3/

    Sie will die Rolle des Doctors "weiter" spielen?

    Ich wußte gar nicht, daß sie schon angefangen hat den oder die Doctor zu spielen. Kommt mir gar nicht so vor. Vielleicht sollte man ihr diese Chance geben, endlich in die Rolle zu finden? Vielen sagen ja: "Die erste Staffel hat sie nur gebraucht, um sich zu orientieren" und so.

    Also, ich begrüße das.

    Vielleicht sind die Zuschauer auch einfach nur inzwischen abgehärtet durch die ganzen nichtgezeigten Handlungssprünge, die uns Moffat immer aufgetischt hat. Wie war das nochmal mit der lebensbedrohlichen Silencehöhle und Amy die auf den Impossible Astronaut schießt?

    Autsch! Habe ich da bei jemanden einen Nerv getroffe? Das täte mir aufrichtig leid. Sorry.

    Super oder Gut, sprich Super hat mir gefallen und Gut, hat mir weniger gefallen. Dadurch bin ich immer noch in der Lage, die unterschiedlichen Episoden zu differenzieren, was dir nicht möglich ist. Bei dir sind alle Folgen absolut identisch schlecht.

    Häh? Echt jetzt? Super oder gut? Und Gut steht für "weniger gefallen" und das ist dann differenziert? Also der aller größte Schrott wäre immer noch gut, selbst wenn einem beim gucken, die Augen tränen? Wow. Aber wenn jemand sagt, er hat sich alle Folgen angesehen und keine gefällt ihm, ist er nicht in der Lage zu differenzieren? Das ist schräg. Und sorry für's trollen.

    Das war....enttäuschend. Der Dalek Plot war ganz gut, aber dazwischen die üblichen Tropes von Staffel 11. Charaktere, die man nicht mag, unterbrechen den Flow der Handlung und sprechen über ihre Gefühle (eine Szene zwischen Ryan und Dad geht gefühlt ewig und war nur schrecklich mitanzusehen), die Dialoge sind zum wegrennen, das Ende zu einfach und vorhersehbar, manche Schauspielleistung eine Tortur. Und der Doctor? Dem ist es wichtiger von ihrer „Fam“ das OK zu bekommen, dass sie sich richtig verhält, als dass sie endlich mal eigenständig agiert. Teilweise dumm und dann wieder richtig gut, wenn der Dalek Auftritt.

    Dem ist wirklich nichts mehr hinzu zufügen. Schön auf den Punkt gebracht.

    Ähem, nein. Was hindert einen guten Schauspieler daran, ein Mitglied einer ethnischen Minderheit zu verkörpern, der er nicht angehört? Oder irgendeiner ethnischen/gesellschaftlichen Gruppe? Oder geht das nur, wenn der Schauspieler über signifikante Merkmale der Gruppe verfügt, von der er vorgibt ihr anzugehören? Ich mag mich ja irren, aber ist es nicht diese Kunst, die Schauspielerei ausmacht: Etwas zu verkörpern, was man nicht ist? Oder mußte Henry Cavill für seine Rolle als Superman erst fliegen lernen?


    Kunst/Kreativität sollte sich keiner so scheuklappenblinden, gesellschaftspolitischen Sichtweise unterstellen und im vorauseilenden Gehorsam sagen "das geht nicht, das macht man nicht". Sie kastriert sich damit selbst, verfehlt ihr Ziel, macht sich obsolet und man sieht ja, was rauskommt: 10 Folgen formloser Einheitsbrei.


    Im Übrigen: Auch wenn mir eine Doctreuse nicht gefällt, heißt das nicht, daß eine Frau den Doctor nicht verkörpern kann/darf/sollte (bitte streichen, was einem nicht gefällt). Ich sage nur: Man kann nicht so tun, als hätte ein Geschlechterwechsel keine Resonanz oder Relevanz (Othella und Desdemono wären keine Neuinterpretation - es wäre eine andere Geschichte und vielleicht sogar eine ziemlich gute?). Vielleicht habe ich mich da ja etwas zu verschwurbelt ausgedrückt?


    Und ja, bitte guck doch mal, ob Du auf dem Memo sitzt.

    Jodie hat es nicht geschafft die Rolle mit einer Persönlichkeit zu füllen, was man sehr wohl von einer professionellen Schauspielkraft erwarten darf. Das hat, wie angemerkt, nichts mit dem Geschlecht zu tun. Von den Handpuppen, die als Nebenfiguren eingespielt wurden, will ich gar nicht erst reden.


    Ich glaube aber, man darf den Elefanten im Raum benennen: Der Doctor wurde eine Frau und das ist eben nicht selbstverständlich. Menschen reagieren auf solche Kleinigkeiten, wie Geschlechter und ja, ich wäre mal gespannt, wie eine Othella und ein Desdemono rüber kämen.
    Das macht keinen Unterschied? Dann kann sich ja weiterhin ein weißer Schauspieler schwarz anmalen - es steckt doch ein Mensch drin, woll? Noch dazu ist Othello doch bloß eine fiktive Figur, da soll sich niemand empören.
    Vielleicht demnächst Pupu Langstrumpf, ein wilder Junge mit einem Äffchen und Pferd? Spielt doch alles keine Rolle. Wirklich?


    Man siehe nur diese leidigen Diskussionen, welcher Doctor denn nun der Beste war, inklusive Ratings: Das sind alles Bewertungen, in die Punkte wie Alter, Aussehen, Charme, Stimme, Habitus, Kostüm etc.pp einfließen. Der Typus ist nämlich nicht egal, weil wir - als Menschen - sehr wohl darauf reagieren, wer die Person ist und was sie ausmacht.
    Darum: Ist Doctor Who eine Frau oder ein Mann? Das darf man sehr wohl fragen, weil es was ausmacht.
    Das Problem bei Jodies Doctreuse ist mMn: Sie ist eine Frau, spielt jedoch als absolutes Neutrum, während die Männer sehr wohl als Männer gespielt haben, bzw. männliche Seiten zeigten. Ähnliches wurde bei ihr vollkommen ausgeblendet. Warum eigentlich? Weil es jetzt PC ist, zu sagen: Es gibt keine Unterschiede mehr. Ist es verboten darüber zu reden?
    Ich habe das Memo nicht bekommen.


    Ich vermute mal, die Doctor-Figur hätte mächtig an Kontur (und vielleicht auch meine Sympathie) gewonnen, wenn ihr außer ein paar blöden Gender-Nebensätzen mal selber aufgefallen wäre, daß sie zum ersten Mal eine Frau ist und so was wie weibliche Züge gezeigt hätte. Dieses "wir sind alle gleich"-Ding hat der Rolle nicht gut getan.


    Und wer nach wie vor meint, ob Mann, ob Frau, ob Briefkasten, wer/was den Doctor spielt, ist doch unwichtig, der soll sich mal fragen, ob die BBC einen Franzosen die Rolle spielen lassen würde...?
    Fazit: Es ist nicht egal. Zu tun, es wäre egal ist fatal.

    @apug
    Ja, stimmt: Ich finde Moffat super. Ich finde RTD super. Ich finde Eccelstone super. Ich mag jede, ich meine JEDE, Folge von New Who und es gibt keine, die ich mir nicht noch 5x angucken würde. Ich mochte alle Companions, alle Doctoren und wenn man mich zwingen würde ein Rating bezüglich der Gegner zu machen, so wie immer wieder die innovative Frage auf den Panels kommt: "wer ist denn das Lieblingsmonster des Doctors" hätte ich große Schwierigkeiten, außer daß Missy an erster Stelle stände. Ich fand es großartig, es hat mich berührt, inspiriert und habe es rundherum genossen. Außerdem gab es für mich nie ein "Moffat oder RTD".


    Insofern habe ich mich nicht, wie andere offensichtlich, durch Jahre hindurchgequält, Companions ertragen, Doctoren ausgehalten und mich wöchentlich über miese Folgen geärgert.
    Bis jetzt. Du hast also recht: Guck ich es halt nicht.
    Ist eh gegessen. Nur das der Rat von Leuten kommt, die offensichtlich Doctor Who die letzten Jahre (und es müssen Jahre gewesen sein, wenn die Hälfte der Companions durchfällt, oder mal der ganze Doctor) wie eine chinesichen Wasserfolter aushalten mußten statt abzuschalten, entbehrt nicht einer gewissen Komik.


    Nochmal: Ich kann auch immer noch nicht nachvollziehen, wie Leute hier schreiben, sie mögen 3/4 der Elemente einer Folge nicht (dazu zähle ich mal Darsteller, Stil und Story) und dann 8,5 oder mehr Punkte geben. Darum gehts mir.
    Vielleicht liegt das ganze Dilemma ja im Medienverhalten der Zuschauer? Was weiß ich? Ich schalte ja bald ab :P

    Bitte erklärt mir doch mal, wie man trotz "Yaz hat's wieder nicht gebracht, Fr. Doctor hat's nicht gebracht, den Frosch hätte man ersetzen sollen und fraglichen Stellen" so eine Folge "echt gut" finden kann.
    Bringt man hier wesentliche Teile der Serie, wie die Hauptdarstellerin und die Sidekicks, gar nicht mehr mit dieser in Verbindung? Warum guckt man das, wenn man die Figuren aufgegeben hat??? Warum guckt man es, wenn die Handlung so schwach ist, daß man sie "verkraften" muss?
    An was haltet Ihr Euch da fest, daß es so schön gebogen wird? An die Hoffnung, die 10. Folge würde für alles entschädigen, mit einem fulminanten TV-Ereignis?
    Ach ja, einige glauben ja immer noch, der eine oder andere Bösewicht würde da noch erklärt werden, woll? Ich drücke Euch die Daumen.


    Was in Moffats Zeit definitiv besser war: Es gab Stimmung. Es gab Figuren, die von Schauspielern verkörpert wurden, die ihr Fach beherrschten und selbst wenn ich irgendeine nicht mochte, wollte ich dennoch wissen, was aus ihr wird. Sie hatten Persönlichkeit, Charme und Witz und sie empfanden etwas für einander, litten und lachten zusammen. Davon ist in keiner der Folgen was zu sehen. Was soll mich da in seinen Bann ziehen?
    Vor dem Hintergrund gibt es für mich in der Folge vier Kröten: Team-Tardis. Die könnten morgen (besser gestern) im Void verschwinden, daß könnte mir kaum egaler sein.


    Und um die Gegenfrage, warum ich noch gucke, gleich zu beantworten:
    Ich gucke aus Wehmut zu, weil ich einen alten Freund beim Sterben nicht allein lassen kann.
    Zum Glück hat er es bald hinter sich.

    Mein lieber Dude - mir Dummheit zu unterstellen, geht zu weit. Ich weiß, dass man sich in diesem Forum immer viel anhören muss, aber das lass bitte. Ich sagte, es sei mein Eindruck, nicht dass dies tatsächlich so sei. -
    Ob sie gecastet würde oder Chibbi auf sie bestanden hat, ist mir gleich. Sie hat in meinen Augen nicht, was ein Doktor haben sollte. Sie ist in meinen Augen, nur in meinen, mäßig und eben keineswegs ein Beispiel dafür, was eine Frau alles auch kann - mehr das Beispiel, das die Emanzipation durchgegriffen hat, wenn es auch Frauen jetzt schon ohne Leistung schaffen. Das war immer das Privileg der Männer.

    Liebe/r Jaelle, es liegt mir fern jemanden zu beleidigen. Darum: Sorry. Du bist nicht dumm, das wollte ich nicht unterstellen.
    Dümmlich ist dieses Konstrukt: Bisher war der Doctor ein Mann. Jetzt ist er eine Frau. Irgendwelche Manager, die darauf nicht klar kommen, wollen beweisen, eine Frau könne nicht den Doctor spielen und lassen darum zu, daß die BBC zig Millionen von Pfund versenkt. Nebenbei ruinieren sie als Entscheidungsträger nachhaltig ihre eigene Reputation. Aber der Beweis ist erbracht, hah!
    Nein, ich unterstelle nicht, daß Du das glaubst. Ich kann sogar nachvollziehen, daß man so wütend und traurig wird, daß man das in Betracht zieht, wenn die Gefühle hochkochen.
    Leider hat diese ganze Gender-Geschichte inzwischen genau solche Formen angenommen. Ich kenne Leute in meinem (Internet-)Umfeld, die genau das behaupten: „Man wollte uns keine DoctorIn geben und als sie keine Wahl mehr hatten, gaben sie uns die schlechteste, die sie finden konnten, damit sie danach zum Status quo zurück können.“
    Oh, Gott!


    In einer großen Organisation, wie der BBC werden viele Entscheidungen getroffen und nicht alle sind toll. Wer kennt das nicht? Mit ihren Entscheidungen für Chibnall und Whittaker hat man aber armtief in die Sanitärkeramik gegriffen und zwar in der Königsklasse. Sie geben es nicht zu. Sie berufen sich auf Quoten, Zahlen und und und. Man kann nächtelang über die Relevanz von Statistiken diskutieren, die eigentlich für den Anzeigenmarkt gemacht sind. Man kann sich über toxische Fan-Wellen auf Rotten Tomatoes, Metacritic und YT-Kanälen austauschen. Oder sich gegenseitig die Licht- und Schattenseiten jeder Folge in epischer Länge und dem Unterhaltungswert einer Effi-Briest-Nacherzählung um die Ohren hauen.
    Das ist alles wie eine sinnlose Klimawandeldiskussion, die mit einem einfach Fakt erledigt ist: Wenn Eis schmilzt hat es nur einen Grund: Es wird wärmer. Was kann man dagegen tun?
    Also:
    Wenn der Showrunner und sein Star nach einer Staffel das Weite suchen wollen: Haben sie Mist gebaut. Was kann man dagegen tun?


    Mein Gedanke: Sie entziehen sich – nachvollziehbar – weiterem persönlichen Schaden. Denn im Gegensatz zu einigen Fans, sind sie selbst von ihrer umwerfenden Leistung wohl nicht so überzeugt, oder warum würde man die Aussicht auf weitere Jahre mit einem sicheren Engagement wegwerfen?
    Moment? Ist Jodie vielleicht für Jane Bond gecastet?
    Spaß beiseite.
    Jodie wird gedacht haben, sie könne mit DW karrieretechnisch durchstarten. Wem wäre das nicht zu wünschen? Nun kriegt sie es dicke ab und wird dafür bekannt, an der Versenkung der langläufigsten Sci-Fi-Serie maßgeblich beteiligt gewesen sein. So ein schei*** Branding braucht niemand in der Vita. Die Liste der Schauspieler, die sich so um Jobs gebracht haben ist lang (und nicht immer verdient). Chibnalls Abgang zu nutzen, um als loyale Freundin da raus zu kommen, wirkt sehr geschmeidig und lässt ihr reichlich Würde. Und dieser Gedankengang von mir ist wahrscheinlich ebenso dümmlich, wie anzunehmen, sie wäre gecastet worden, um die Unfähigkeit einer Frau zu demonstrieren. Deshalb bin ich aber nicht dumm.

    Ich gartuliere!
    Doctor Who sollte doch, von so vielen sehnlichst gewünscht, zu "seinen Wurzeln zurückkehren". So weit sich dies auf Kinderfernsehen bezieht: Sie haben ihr Ziel erreicht.
    Damit will ich auch zu der Folge gar nix mehr sagen, denn das könnte ich mit copy&paste aus früheren Einträgen tun, da sich nichts wirklich verbessert hat.


    Was Jodie angeht: Ich habe es so verstanden, daß sie nicht gecastet wurde, sondern Chibbi auf sie bestanden hat. Vielleicht bin ich auch einem Internetgerücht aufgesessen? Lasse mich gerne belehren.
    Was dieses Gender-Ding angeht, ist es aber dümmlich zu vermuten, man hätte sie nur genommen, um zu zeigen das Frauen es nicht können. Was kommt als nächstes: Chemtrails?


    Fakt ist: Die Macher - und da ist Chibbi nicht allein - versenken die Serie. Und das trifft uns alle.
    Die Ratings sind in Klump und Keksen. Und wer hier noch gegen halten will, den frage ich: Warum wollen/sollen Chibbi UND Jodie dann aussteigen?
    Man hat den Top-Sendeplatz an Weihnachten ohne Not freigemacht, den Moffat (ich habe keine V-Männer bei der BBC, muss also glauben, was ich so lese) mit der Regeneration noch einmal belegte! Man hat keine Ideen mehr für 2019 - es sollen nur noch ein paar Folgen gedreht werden! Und Jodie steigt aus, weil Mutter sein und Schauspielern nicht geht - tolles Beispiel für moderne Frauen. Falls Gendern die Grundlage für eine Doctreuse war, kann ich nur sagen: Damit habt ihr euch aber ins Knie geschossen, Freunde.
    Alles Zeichen der Zersetzung und Auflösung. Aber hey, wir hatten noch mal ein paar echt tolle Folgen, was? Folgen, deren Qualität den Nagel in den Sarg kloppt.


    Was soll's? Ich bin mit Eccolston eingestiegen und für mich endet es wohl mit Capaldi. Soweit kann ich sagen, Moffat hat es für mich rund gemacht. Vielen Dank, Steven! Wirklich! Ich habe mich großartig amüsiert, hatte unendlich tolle Momente und hab' jede Minute genossen. Es war für mich mit Capaldi ein schöner Abschluss, mit einem offenen Ende, nicht einem neuen Doctor.
    Dabei ging's mir bisher wie ihm: I hate endings. Werde mich aber wohl daran gewöhnen müssen.